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Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

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Hausgemeinschaften können auch ambulant betrieben werden und werden<br />

dann oftmals ambulant betreute Wohngemeinschaften genannt. Die<br />

BewohnerInnen bzw. KlientInnen sind hier formal Mieter in einem privaten<br />

Haushalt. Die erforderlichen Unterstützungsleistungen werden hier „von<br />

außen“ über externe Dienstleister – meistens sind dies ambulante Pflege-,<br />

Betreuungs- und Hauswirtschaftsdienste – erbracht.<br />

2.2 Normalitätsprinzip<br />

Für die Entwicklung der 4. Generation war das Normalitätsprinzip ein wesentlicher<br />

Ausgangspunkt und wird bei der Entwicklung der KDA-<strong>Quartiershäuser</strong><br />

fortgeführt.<br />

Wie der Begriff „Normalität“ besagt, geht es um soziale Normen, die als<br />

Handlungsformen in sozialen Situationen definiert werden. Diese Normen<br />

unterliegen natürlich gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungen. Sie<br />

bezeichnen auch das, was in einer bestimmten Gesellschaft als normal und<br />

nicht abweichendes Verhalten angesehen wird. Bei den Konzepten zur Normalität,<br />

die Menschen mit Pflege- und Hilfebedarf betreffen, geht es darum,<br />

ihnen das Leben zu ermöglichen, was für sie Gültigkeit hat und was in<br />

einer Gesellschaft als normale Situation angesehen wird. Dabei orientiert<br />

sich das Normalitätsprinzip an der Biografie der jeweiligen Person, an ihren<br />

(alltäglichen) Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen, an ihren Bedürfnissen,<br />

aber auch an ihren Problembewältigungsstrategien etc.<br />

Bereits in den 50er Jahren galt das „Normalisierungsprinzip“ als zentrale<br />

Maxime im Umgang mit erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung.<br />

Durch dieses Prinzip sollte das Leben dieser Menschen so normal wie möglich<br />

zu gestalten sein. Der Däne Bank-Mikkelsen entwickelte den Normalisierungsgedanken,<br />

der dann von dem Schweden Bengt Nirje in die Praxis<br />

umgesetzt wurde. Nach Nirje (1994) sind folgende Alltagsbereiche von der<br />

Normalisierung zu umfassen:<br />

��Normaler Tagesrhythmus<br />

��Normalen Wochenrhythmus<br />

��Normaler Jahresrhythmus<br />

��Normale Erfahrungen im Ablauf des Lebenszyklus<br />

��Normaler Respekt vor dem Individuum und dessen Recht auf<br />

Selbstbestimmung<br />

��Normale sexuelle Lebensmuster der jeweiligen Kultur<br />

��Normale ökonomische Lebensmuster und Rechte im Rahmen<br />

gesellschaftlicher Gegebenheiten<br />

��Normale ökonomische Umweltmuster und Umweltstandards<br />

innerhalb der Gemeinschaft<br />

Normalität<br />

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