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2007/08 Campus Muristalden AG Gymnasium, Fortbildungsklassen ...

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Wir sind kürzlich angefragt worden, im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung<br />

zum aktuellen Thema der Kulturvermittlung Stellung zu beziehen.<br />

Die Schuldirektorin der Stadt Bern tat dies aus Sicht der Bildungs direktion,<br />

der Stadtpräsident aus Sicht der Finanzierung, Berns Kul tursekretär, eine<br />

Museumskuratorin, eine Hochschuldozentin und aktive Kulturvermittelnde<br />

taten dies je aus ihrer Sicht. Wir konnten als Gastort der Veranstaltung<br />

den Blickwinkel der Schule vertreten.<br />

Schule an sich ist Kulturvermittlung. Sie ist ihr eigentlicher Auftrag. Sie<br />

beginnt intensiv in der Basisstufe, in welcher Kinder sehr viel aufnehmen<br />

und immense Kulturleistungen vollbringen, sie hört nicht auf und wird im<br />

Verlaufe der Schul- und Ausbildungszeit, bis zum Berufsabschluss, zur<br />

Matur oder zum Master, zum komplex gewobenen Kulturteppich.<br />

Grundsätzlich bewegt sich Kulturvermittlung zwischen der Sozialisierung,<br />

der Entwicklung des Selbst, dem Erwerb von Sprache, dem Aufbau einer<br />

Symbolwelt, eines Kulturinstrumentariums und eines diesbezüglichen Archivs<br />

(mit vielen Sach- und Fachgebieten, aber auch Tönen, Bildern, Empfindungen)<br />

bis hin zur Sensibilisierung für die Bewegung und die Künste.<br />

Kulturvermittlung bedeutet in einer Schule ein Bewusstsein für die permanente<br />

Verwandlung. Ich bin an keinem Tag derselbe wie am Vortag.<br />

Auch meine Schule wandelt sich täglich, in leisen Schritten, wellenartig.<br />

Ein permanentes Absterben oder Zerstören einerseits, aber auch ein permanentes,<br />

tägliches Neubeginnen andererseits. Dieses permanent Schöpferische,<br />

welches gepflegt sein will, ist tragender Teil jeder Schulkultur<br />

und deren Vermittlung.<br />

Man hat sich hier am Haus seinerzeit gefragt, was wir eigentlich als kulturell<br />

aufmerksame und tätige Wesen wirklich können müssen. Wir sind auf<br />

vier Fähigkeiten gekommen. Und dies abschliessend:<br />

Am Anfang muss ich wahrnehmen. Das, was wirklich vor mir steht oder vor<br />

sich geht. Lehrer- und schülerseits. Vom griechischen ‹aisthesis› (Wahrnehmung)<br />

aus ist dies die ästhetische Kompetenz.<br />

... und<br />

Wellenlängen in der<br />

Kulturvermittlung<br />

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