2007/08 Campus Muristalden AG Gymnasium, Fortbildungsklassen ...

Liebe Leserin, lieber Leser
Im Berichtsjahr fanden wir, die Unterzeichnenden, jedes für sich, neben
den randvollen, erfüllenden Alltagsgeschäften auch Zeit, wieder einmal
am Meer in der Brandung zu stehen. Dies am Mittelmeer, an der Ostsee,
am Atlantik oder gar am südchinesischen Meer. Letztere Berührung im
Zusammenhang eines Gegenbesuches in unserer Partnerschule in der vietnamesischen
Hauptstadt Hanoi.
Wir erinnern uns, wir hören, sehen, riechen, spüren es alle auf der Haut,
dieses unverwechselbare Heranrollen der Wellen, ihr Brechen und ihr
Auslaufen im Sand oder ihr Anschlagen am Fels. Und es hört nie auf. Unerbittlich
kommt die nächste Welle. Einfach den Naturgesetzen folgend.
In bestimmten Rhythmen unvermittelt etwas stärker, höher, dann wieder
ruhiger, sanfter werdend.
Im übertragenen Sinn erscheinen viele Bereiche des Lebens Wellengesetzen
unterworfen. Wir kennen sie alle, die Phasen der Spannung und Entspannung,
der Belastung und Beruhigung, des Aufbruchs und des Alltags,
des wirtschaftlichen Aufschwungs und Niedergangs, der sieben fetten und
der sieben mageren Jahre, des beruflichen Anfangens und Aufhörens. Gemeinsam
haben sie eines: Nur das eine der beiden ist nicht zu haben. Das
eine ist ohne das andere nicht möglich. Wie der Tag nicht ohne Nacht, die
Gesundheit nicht ohne Krankheit und das Leben nicht ohne Tod.
So erneuert sich stets auch jeder Organismus. Auch der 154-jährige Muristalden
mit den heute weit über hundert Angestellten und weit über tausend
hier täglich Ein- und Ausgehenden, Lernenden, Arbeitenden ist ein Organismus,
welcher sich in leisen Schritten, Welle um Welle, täglich entwickelt
und erneuert. Und auch hier: Unvermittelt läuft eine grössere Welle im Sand
auf, oder sie schlägt in einem satten, dumpfen Ton an einen Fels.
Von Wellen ...
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