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2007/08 Campus Muristalden AG Gymnasium, Fortbildungsklassen ...

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Kopiermaschine ausstieg. Durchatmen hiess in solchen Momenten mein<br />

Motto. Durchatmen und an die kommende Landschulwoche denken, in<br />

welcher ich dann frische Bergluft in meine Lungen aufnehmen konnte.<br />

Anfangen. Eigentlich habe ich schon viel früher angefangen. Nämlich vor<br />

fünf Jahren, als ich von Genf nach Bern fuhr und an einem Freitagabend<br />

zum ersten Mal in meinem Leben den <strong>Campus</strong> <strong>Muristalden</strong> betrat. Ich<br />

weiss noch genau, wie ich in diesem alten, ehrwürdigen Gebäude vor der<br />

überfüllten Pinwand stand, die Treppe hinauf schaute und auf den Internatsleiter<br />

wartete. Zuerst bekam ich im <strong>Campus</strong> <strong>Muristalden</strong> ein Zimmer,<br />

dann eine Stelle als Bistromitarbeiterin und gleichzeitig besuchte ich im<br />

Trigon den Vorkurs für die Lehrer/innenbildung.<br />

Ist aller Anfang schwer? Nein. Im <strong>Campus</strong> <strong>Muristalden</strong> fiel mir der Anfang<br />

leicht. Ich erlebte hier etwas, was ich bei meinen früheren Arbeitsstellen<br />

als Köchin vermisst hatte: Menschlichkeit. Natürlich erfuhr ich<br />

auch am <strong>Muristalden</strong> einmal mehr, dass zu Menschlichkeit auch Eigenschaften<br />

wie Geschwätz, Fassade und Verletzlichkeit gehören. Aber doch<br />

staunte ich in diesem Haus immer wieder darüber, wie sehr Menschen jeden<br />

Alters, jeder Gesinnung, jeder physischen und psychischen Verfassung<br />

ernst genommen werden. Dies ist für mich einer der springenden<br />

Punkte, weshalb ich wohl immer noch am <strong>Muristalden</strong> bin. – Eine Tellerwäscherkarriere<br />

hätte ich gemacht, meinte im August ein Lehrerkollege<br />

mit einem Augenzwinkern zu mir. Da hat er, im wörtlichen Sinn, nicht<br />

ganz unrecht.<br />

«Aller Anfang ist leicht», schrieb Johann Wolfgang von Goethe, «und die<br />

letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen». Ich glaube,<br />

dieses Zitat trifft schon eher zu. Es ist leicht, etwas Neues in Angriff zu<br />

nehmen. Man ist überaus motiviert und unverbraucht. Durchzuhalten und<br />

einen langen Atem zu beweisen, ist schon viel schwerer. So kostete es mich<br />

vor fünf Jahren keine Mühe, mit der Ausbildung zur Oberstufenlehrerin zu<br />

beginnen. Zwischendurch wurde während der Ausbildung das Glühen zum<br />

Glimmen, es ist aber nie erloschen und immer wieder aufgeflammt.

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