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2007/08 Campus Muristalden AG Gymnasium, Fortbildungsklassen ...

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eine ganze Reihe amüsanter und gleichzeitig höchst aufschlussreicher Anekdoten,<br />

bei denen unsere unterschiedlichen «kulturellen Wellenlängen»<br />

an den Tag kamen.<br />

Schon bei unserem allerersten Besuch überraschten uns die oft zu Unrecht<br />

als zurückhaltend beschriebenen Asiatinnen und Asiaten mit ungeahnter,<br />

ja geradezu überbordender Begeisterungsfähigkeit: Nach knapp einer<br />

Stunde kam dann tatsächlich einer, und wir fuhren schliesslich in die<br />

Schule. Dort erfuhren wir, was echtes Popstar-Feeling ist! Die gesamte<br />

Schülerschaft, – diese besteht aus immerhin 2700 Individuen – mitsamt<br />

allen Lehrpersonen wartete auf dem riesigen Schulhof mit lautem Applaus<br />

und Zurufen auf uns. Man hatte sogar extra die Schweizerfahne<br />

montiert... das war also unglaublich. Habe glattweg gemeint, ich sei Britney<br />

Spears oder so... nur der rote Teppich fehlte.<br />

Janine Stüssi, Begleitperson 2004/2006<br />

Bald jedoch wurden Themen wie Pünktlichkeit oder die kulinarischen Aspekte<br />

Gegenstand beidseitiger Verwunderung, wovon Beobachtungen wie<br />

diese zeugen: Andererseits bringt dieser Aufenthalt auch Mühsames und<br />

Unangenehmes mit sich: das Zeitverhältnis der Vietnamesen ...sechs Uhr<br />

heisst bei ihnen acht Uhr, Verabredungen nehmen sie nicht sehr ernst,<br />

kommen einfach irgendwann mal, oft halt zu spät. [...] Hie wird uf kei<br />

Fall (!) es ‹Nei› akzeptiert; was ufem Täller isch, wird gässe, süsch sy si<br />

z’tiefscht beleidiget. Natürlech isch dr Täller, chuum het me dr letscht<br />

Bissen abgeschlückt, o scho wieder voll...<br />

Laura Winzenried, 145b<br />

Nicht nur sind die Sprachbarrieren oft höher als erwartet, die Kommunikation<br />

schlechthin, etwa mit den Gastfamilien oder den vietnamesischen<br />

Lehrerinnen, stellt sich als nachgerade «grösstes Problem» heraus: Nun<br />

sind wir schon über eine Woche hier, und mein Vietnamesisch beschränkt<br />

sich immer noch auf wenige Worte. Und meine Gastschwester bricht jedes<br />

Mal in Lachen aus, wenn ich etwas auf vietnamesisch zu sprechen versuche.<br />

Das liegt daran, dass es in der vietnamesischen Sprache 6 Tonhöhen<br />

gibt, durch welche ein Wort bestimmt wird. Für uns sind die aber<br />

kaum hörbar. So kann beispielsweise das Wort ba «drei», «Grossmutter»,<br />

Anekdoten<br />

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