Planungskonflikte am Beispiel der A 49 Neuental – A 5 - Toni Hofreiter
Planungskonflikte am Beispiel der A 49 Neuental – A 5 - Toni Hofreiter
Planungskonflikte am Beispiel der A 49 Neuental – A 5 - Toni Hofreiter
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<strong>Planungskonflikte</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong><br />
<strong>der</strong> A <strong>49</strong> <strong>Neuental</strong> <strong>–</strong> A 5<br />
Fachkonferenz in Berlin,<br />
<strong>am</strong> 07.02.2009<br />
RegioConsult.<br />
Verkehrs- und Umweltmanagement.<br />
Am Weißenstein 7<br />
35041 Marburg<br />
Tel. 06421/686900<br />
Fax 06421/686910<br />
www.RegioConsult-Marburg.de
Glie<strong>der</strong>ung<br />
1. Planungsgeschichte<br />
2. Verkehr<br />
3. Naturschutz<br />
3. FFH- und Vogelschutzgebiete<br />
4. Artenschutz<br />
5. Ges<strong>am</strong>teinschätzung
Kurzvorstellung<br />
RegioConsult:<br />
gegründet 1996,<br />
Standorte in Marburg und Friedrichshafen,<br />
2 Gesellschafter, 4 Mitarbeiter<br />
Schwerpunkt:<br />
Beratung Betroffener von<br />
Verkehrsinfrastrukturprojekten (Flughäfen,<br />
Magnetschwebebahnen, Autobahnen,<br />
Bauprojekte in Kommunen <strong>–</strong> B-Pläne)
Planungsgeschichte<br />
� 1926: erste Vorarbeiten für die A <strong>49</strong><br />
� 1980: VM Hoffie erreicht Streichung <strong>der</strong> A <strong>49</strong> aus VB<br />
� 1986: A <strong>49</strong> wird wie<strong>der</strong> VB im Bedarfsplan 1987: erster<br />
PFB für den Abschnitt <strong>Neuental</strong> <strong>–</strong> Treysa<br />
� 1994: Land zieht PFB zurück<br />
� 1997: Neuplanung für ges<strong>am</strong>te Strecke bis zur A 5<br />
� 1999: ROV Neustadt <strong>–</strong> A 5<br />
� 2001: Linienbestimmung<br />
� 2005: PFV <strong>Neuental</strong> <strong>–</strong> Treysa<br />
� 2006: PFV Treysa <strong>–</strong> Stadtallendorf<br />
� 2007: PFV Stadtallendorf <strong>–</strong> A 5
Bundesverkehrswegeplanung<br />
Der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2003 wird als<br />
Ausbaugesetz vom Bundestag beschlossen: Juli 2004<br />
Die ges<strong>am</strong>te A <strong>49</strong>-Linie muss aufgrund des<br />
naturschutzfachlichen Planungsauftrags auf die<br />
Vereinbarkeit mit den Schutzzielen <strong>der</strong> FFH- und<br />
Vogelschutzgebiete überprüft werden.<br />
In diesem Rahmen sind auch verkehrsträgerbezogene<br />
Alternativen (Ausbau vorhandener<br />
Bundesstraßen, Ausbau <strong>der</strong> Schiene) zu prüfen.<br />
Dies ist bis heute nicht geschehen.
A <strong>49</strong> im Projektdossier des BVWP<br />
Quelle: BMVBW, 2003
Perspektive:<br />
Autobahnkreuz A<strong>49</strong>/A4 ?<br />
Quelle: Machbarkeitstudie für eine Bundesfernstraße zwischen Krombach und Hattenbacher Dreieck, Planungsbüro Drecker,<br />
2007
Korridorvarianten <strong>der</strong><br />
A <strong>49</strong>, Kassel <strong>–</strong> A 5<br />
Q ll TK H M ß t b 1 1 Mi i D t ll d t Pf il ki t d d iti A b d
Q ll SSP 2006<br />
Kfz-Belastung im Jahr 2020<br />
im südlichen Abschnitt <strong>der</strong> A <strong>49</strong>
Güterverkehrsbelastung im Jahr 2020<br />
im südlichen Abschnitt <strong>der</strong> A <strong>49</strong>
13.000<br />
12.000<br />
11.000<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Interdependenzen<br />
A<strong>49</strong>/Main-Weser-Bahn<br />
100 300 450 400 500<br />
300<br />
Gießen-Marburg<br />
Gießen-Marburg<br />
Marburg-Kirchhain<br />
Kirchhain-Stadtalld.<br />
Neustadt-Stadtalld.<br />
Neustadt-Treysa<br />
Wiera-Treysa<br />
Treysa-Waltersbr.<br />
Waltersbr.-Borken<br />
Borken-Wabern<br />
Guntershsn.-Kassel<br />
Planung Zuwachs in<br />
FG/Tag<br />
NVV-Angaben in<br />
FG/Tag<br />
RMV-Angaben in<br />
FG/Tag<br />
Umsteiger MWB auf<br />
MIV<br />
Q ll R i C lt h VU A <strong>49</strong> SSP C lt 1999/ S hi 21“ d NVV 1998
UVS 1997
Ergebnis <strong>der</strong> UVS<br />
� Ende <strong>der</strong> 90er Jahre empfahl die von <strong>der</strong><br />
Landesregierung beauftragte Gutachtergruppe<br />
Ökologie + Umwelt, die die Auswirkungen eines<br />
Weiterbaus <strong>der</strong> A <strong>49</strong> auf Mensch und Umwelt<br />
untersuchte, wegen <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Schäden auf<br />
die Autobahn zu verzichten.<br />
� Als Alternative wurden Ortsumgehungen empfohlen<br />
(vgl. Planungsgruppe Ökologie + Umwelt 1999: S. 186)
Q ll R i C lt 2002<br />
FFH-Gebietsvorschlag<br />
<strong>der</strong> Stadt Kirtorf 2002<br />
LRT 9170<br />
LRT 91D1<br />
LRT 7140<br />
LRT 3150<br />
NSG geplant<br />
A<strong>49</strong>-Trasse<br />
Sperlingskauz<br />
Schwarzspecht<br />
Großes Mausohr
FFH-Gebietsmeldung 2003<br />
Quelle: RP Gießen, 09/2003
A <strong>49</strong> VKE 20<br />
Quelle: ASV Kassel, 2005
A <strong>49</strong><br />
VKE 3<br />
Quelle:<br />
ASV Kassel<br />
2006
Neue<br />
Trasse<br />
im VKE 40<br />
Quelle:<br />
ASV Marburg, 11/2005
VKE 40<br />
Gravierende Planungsschwächen entdeckt:<br />
in FFH-VP (Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Avifauna, Fle<strong>der</strong>mäuse und<br />
Amphibien) und<br />
im Artenschutzfachbeitrag (Tiergruppe Avifauna)<br />
<strong>Beispiel</strong>e:<br />
Dannenrö<strong>der</strong> Forst (sehr hohe Wertigkeit, naturnah)<br />
Wutholz (potenzielles FFH-Gebiet in Kombination mit einem<br />
faktischen Vogelschutzgebiet)<br />
Überwiegendes öffentliches Interesse an <strong>der</strong> Verwirklichung des<br />
Projektes (Verkehrsbedarf kontra Schutzbelange des Natura 2000<br />
Netzes und des europäischren Artenschutzes) wird nicht belegt.
Variantenauswahl des ASV<br />
im Herrenwald
Alternativkorridore aus Sicht<br />
des Vorhabensträgers
Herrenwald-<br />
Varianten
Alternativkorridore um den<br />
Dannenrö<strong>der</strong> Forst
Marburg - Variante als Alternative<br />
zur Trasse <strong>der</strong> A <strong>49</strong><br />
von Stadtallendorf bis zur A 5
Ges<strong>am</strong>tbewertung<br />
Die Trasse ist aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes<br />
insges<strong>am</strong>t als sehr konfliktreich zu bewerten.<br />
Dies war bereits <strong>der</strong> UVS-Umweltverträglichkeitsprüfung von<br />
1997 war dies zu entnehmen. Die UVS empfahl die Planung<br />
aufzugeben.<br />
Das Land Hessen hält aber immer noch an <strong>der</strong> Trasse fest.<br />
Der NABU Hessen wird das Projekt beklagen. Er hält es <strong>–</strong> aus<br />
naturschutzfachlichen Gründen <strong>–</strong> insges<strong>am</strong>t nicht für<br />
genehmigungsfähig.