Dissertation Klaus Heitkamp 1999

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4 Ergebnisse und Diskussion 814.5 Entwicklung eines Enzymreaktors zur Detektion von Lipidhydroperoxiden in derHPLCDas von Heinmöller 11 optimierte System zur enzymatischen Nachsäulenderivatisierung vonLipidhydroperoxiden mittels 4-Hydroxyphenylessigsäure (PES) und Mikroperoxidase-11(MP-11) hat den großen Nachteil, daß es aufgrund des Verbrauches von MP-11 sehrkostenintensiv ist. So beträgt der durchschnittliche Preis für 250 mg Mikroperoxidase etwa2000,- DM. Zur Lösung dieses Problems gab es mehrere mögliche Ansatzpunkte, die in nachstehenderTabelle aufgeführt sind:Ansatzpunkt Vorteile NachteileEinsatz eines anderen,preiswerteren EnzymsEinsatz anderer, nichtenzymatischerMethodenImmobilisierung vonMikroperoxidase anTrägermaterialien- geringere Kosten - Methode muß neu entwickeltwerden- ggf. geringere Selektivitätgegenüber Lipidhydroperoxiden- ggf. geringere Empfindlichkeit- geringere Kosten- relativ große Auswahl anReaktionssystemen, damitauch leichte Anpassung anunterschiedlichste Trennprobleme(RP-HPLC/NP-HPLC)- Einsparung von MP-11, selbstbei relativ kurzer Standzeit desReaktors- System kann ohne größere Änderungenübernommen werden- Selektivität sollte erhalten bleiben- Methode muß neu entwickeltwerden- ggf. geringere Selektivitätgegenüber Lipidhydroperoxiden- ggf. geringere Empfindlichkeit- ggf. geringere EmpfindlichkeitTabelle 24Vor- und Nachteile verschiedener Lösungsansätze zur Minimierung derBetriebskosten bei der MP-11/PES-NachsäulenderivatisierungUm nicht auf die Vorteile des bestehenden Trennsystems zu verzichten und trotzdem die laufendenKosten wesentlich zu senken, bot es sich demnach an, die Mikroperoxidase zu immobilisieren.Die grundsätzliche Eignung eines solchen Systems zur Nachsäulenderivatisierungin der HPLC wurde u.a. von Kurth für das System Meerrettichperoxidase/4-Hydroxyphenylessigsäurebeschrieben. 109,141

82 4 Ergebnisse und Diskussion4.5.1 Allgemeines zur Immobilisierung von EnzymenAls Immobilisierung bezeichnet man verschiedene Verfahren, die zur Fixierung vonbiologischem Material, insbesondere von Enzymen, an bestimmten Trägern dienen. Dabeierfolgt die Bindung des Enzyms in der Weise, daß die dreidimensionale Struktur am aktivenZentrum des Moleküls und damit die katalytische Aktivität nicht verändert werden. 1 Zur Immobilisierunggibt es drei unterschiedliche Konzepte. 142-144trägergebundeneEnzymeQuervernetzung vonEnzymenEinschluß von EnzymenAnbindung des Enzyms u.a. durch- kovalente Bindungen- physikalische Adsorption (H-Brücken, van der Waals-Kräfte)- elektrostatische Kräfte (Ionenbindung)Einsatz bi- oder multifunktioneller Reagenzien, kein TrägermaterialnotwendigGel-MatrixMikroverkapselungHohlfasernLiposomenTabelle 25 Konzepte zur Enzymimmobilisierung 142-144Das gebräuchlichste Verfahren ist die kovalente Bindung des Enzyms an ein geeignetesTrägermaterial. Gerade in Fließsystemen ist eine Anbindung durch eine physikalischeAdsorption oder über eine Ionenbindung jedoch nicht möglich, da die Enzyme dabei nurrelativ schwach gebunden sind und somit leicht vom Trägermaterial heruntergewaschen werdenkönnen. Zudem sind solche Bindungen sehr anfällig gegenüber Veränderungen der Temperatur,der Ionenstärke oder des Lösungsmittels.Als Trägermaterialien kommen sowohl natürliche Polymere (Polysaccharide, Cellulose) alsauch synthetische Polymere (Polystyrol, Polyacrylate etc.) zum Einsatz. Aufgrund der vergleichsweisegeringen mechanischen und chemischen Stabilität sind diese Materialien zumEinsatz in HPLC-Systemen allerdings weniger geeignet. Hier werden besonders sogenannteCPG-Beads (mikroporöse Glaskugeln; CPG = controlled pore glass) eingesetzt. Diese besitzenan der Oberfläche eine Vielzahl von OH-Gruppen, die sich direkt oder nach einer Derivatisierungzur kovalenten Anbindung eines Enzyms eignen. Eine kovalente Bindung kann

82 4 Ergebnisse und Diskussion4.5.1 Allgemeines zur Immobilisierung von EnzymenAls Immobilisierung bezeichnet man verschiedene Verfahren, die zur Fixierung vonbiologischem Material, insbesondere von Enzymen, an bestimmten Trägern dienen. Dabeierfolgt die Bindung des Enzyms in der Weise, daß die dreidimensionale Struktur am aktivenZentrum des Moleküls und damit die katalytische Aktivität nicht verändert werden. 1 Zur Immobilisierunggibt es drei unterschiedliche Konzepte. 142-144trägergebundeneEnzymeQuervernetzung vonEnzymenEinschluß von EnzymenAnbindung des Enzyms u.a. durch- kovalente Bindungen- physikalische Adsorption (H-Brücken, van der Waals-Kräfte)- elektrostatische Kräfte (Ionenbindung)Einsatz bi- oder multifunktioneller Reagenzien, kein TrägermaterialnotwendigGel-MatrixMikroverkapselungHohlfasernLiposomenTabelle 25 Konzepte zur Enzymimmobilisierung 142-144Das gebräuchlichste Verfahren ist die kovalente Bindung des Enzyms an ein geeignetesTrägermaterial. Gerade in Fließsystemen ist eine Anbindung durch eine physikalischeAdsorption oder über eine Ionenbindung jedoch nicht möglich, da die Enzyme dabei nurrelativ schwach gebunden sind und somit leicht vom Trägermaterial heruntergewaschen werdenkönnen. Zudem sind solche Bindungen sehr anfällig gegenüber Veränderungen der Temperatur,der Ionenstärke oder des Lösungsmittels.Als Trägermaterialien kommen sowohl natürliche Polymere (Polysaccharide, Cellulose) alsauch synthetische Polymere (Polystyrol, Polyacrylate etc.) zum Einsatz. Aufgrund der vergleichsweisegeringen mechanischen und chemischen Stabilität sind diese Materialien zumEinsatz in HPLC-Systemen allerdings weniger geeignet. Hier werden besonders sogenannteCPG-Beads (mikroporöse Glaskugeln; CPG = controlled pore glass) eingesetzt. Diese besitzenan der Oberfläche eine Vielzahl von OH-Gruppen, die sich direkt oder nach einer Derivatisierungzur kovalenten Anbindung eines Enzyms eignen. Eine kovalente Bindung kann

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