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Realisierungswettbewerb Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum<br />
- 2. Phase<br />
Sachverständige Vorprüfung energetischer Effekte<br />
1005<br />
Kompaktes Gebäude mit zweigeschossigem, transparentem Vestibül, anschließender großer<br />
glasüberdachter Halle und davon durch eine semitransparente Wand abgegrenzter, abgestufter<br />
zentraler Lesesaal. Der zentrale Lesesaal ist umschlossen von gläsernen Wänden<br />
und Galerien mit Lesezonen. Die Galerien sollen das Tageslicht von den Büchermagazinen<br />
fernhalten.<br />
Das Konzept für den sommerlichen Wärmeschutz ist nicht in allen Teilen stimmig. Moderaten<br />
Glasflächenanteilen stehen großflächige, raumhohe Glasfassaden im Staffelgeschoss gegenüber.<br />
Es ist kein Sonnenschutz vorgesehen. Die Decken werden abgehängt. Demzufolge<br />
ist mit einem erhöhten Kältebedarf zu rechnen. Für die Glasüberdachung des zentralen Lesesaals<br />
ist ein effektiver Sonnenschutz zu planen.<br />
Die im Gebäudeinnern platzierten Bereiche Kompaktmagazin 97 und Magazin Mikroformen<br />
werden indirekt über die Glasfuge bzw. die Außenwand tagesbelichtet. Es sind zur Ausblendung<br />
des Tageslichts entsprechende bauliche Maßnahmen vorzusehen.<br />
In den Bereichen mit erwünschter Tagesbelichtung wird das Tageslicht durch die Ausbildung<br />
von Lichtfugen, Glasüberdachungen, eine offene Fassade, die Abtreppung des Lesesaals<br />
u. a. umfassend genutzt.<br />
Die Technikflächen von ca. 730 m² im Untergeschoss und im Erdgeschoss sind ausreichend<br />
bemessen.<br />
Der Bewerber stellt ein Konzept zur Kühlung des Gebäudes vor (Erdwärmetauscher, Luftkühlung<br />
des zentralen Lesesaals, thermoaktive Decken in anderen Bereichen). Er reagiert<br />
damit auch auf den erhöhten solaren Wärmeeintrag. Dieses Konzept ist mit der Planung weiterzuentwickeln.<br />
Der Bewerber erfüllt überwiegend die energetischen Anforderungen. Dem folgt nicht<br />
der sommerliche Wärmeschutz für das Staffelgeschoss. Es wird ein Konzept zur Kühlung<br />
vorgelegt, das mit der weiteren Planung weiterzuentwickeln ist.<br />
1014<br />
Kompakter Bücherstock mit zwei auskragenden Kopfgeschossen. Planung einer allseitigen<br />
gläsernen Außenfassade mit außenliegendem Sonnenschutz aus Edelstahllamellen um das<br />
gesamte Gebäude. Oberlichter über großem Lesesaal, Arbeitsräumen und Magazin Kunstodie<br />
im 6. Obergeschoss.<br />
Der außenliegende Sonnenschutz aus Edelstahllamellen lässt erwarten, dass die direkte<br />
Solareinstrahlung weitestgehend ausgeschlossen werden kann. Dieses ist auch notwendig,<br />
da für die Bereiche mit der Forderung nach Ausblendung des Tageslichts (Sondersammlungen<br />
Magazin Mikroformen, indirekt auch das Kompaktmagazin 97) eine Ganzglasfassade<br />
geplant ist. Diese Lösung ist jedoch sowohl hinsichtlich der Investitionen als auch der<br />
Betriebskosten (Reinigung) gegenüber einer opaken Wand kostenintensiv.<br />
Für die Bereiche mit erwünschter Tageslichtnutzung ist das Edelstahllamellensystem ein<br />
guter Sonnenschutz. Es kann jedoch zu einem erhöhten Beleuchtungsaufwand führen.<br />
Prüfbericht_RömmlingText.doc