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Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum / Ergebnisprotokoll 12<br />

die Bibliothek ein ihrer Funktion und Bedeutung angemessenes Foyer –<br />

auch für alle wissenschaftlichen Festveranstaltungen.<br />

Der zweite Eingang von der Planckstraße ist seiner Bedeutung entsprechend<br />

eher funktional. Er erschließt die in dem Gebäudezentrum liegende<br />

zentrale Treppenhalle, die alle Bereiche der Bibliothek erschließt und<br />

im 2. OG einen Blick auf die Großstadt ermöglicht.<br />

Auf dieser Etage liegt räumlich konzentriert der ruhig gestaltete große<br />

Lesesaal, der mit seinem Oberlicht und seiner kühlblauen Stoffbespannung<br />

Konzentration und wissenschaftliche Kühle ausstrahlt.<br />

Eine Etage höher liegt der ebenfalls durch Oberlicht belichtete wohl proportionierte<br />

Lesesaal mit den raumhoch aufgestellten historischen Büchern.<br />

Die Verbindung zwischen Mitarbeiter- und Buchbereich ist nur<br />

über die zweite Etage möglich. Dieses Defizit wäre nur mit einer Buchtransportanlage<br />

auszugleichen.<br />

Die Fassade unterstreicht mit dem geschlossenen Sockelgeschoss und<br />

seinen sorgfältig profilierten Pfeilern aus sandsteinfarbenem Klinkerbeton<br />

den öffentlichen Charakter des Gebäudes.<br />

1161<br />

Die Bibliothek fügt sich geradezu selbstverständlich in den Kontext der<br />

vorhandenen Bebauung ein und tritt dennoch selbstbewusst als großer<br />

Ziegelkubus als öffentliches (Universitäts-) Gebäude in Erscheinung. Die<br />

Grundhaltung, die Materialität, der symmetrische Aufbau in Grundriss<br />

und Fassade, die spannungsreiche Wirkung von architektonischer Disziplin<br />

und Großzügigkeit reihen es ein in die Tradition großstädtischer Berliner<br />

Wissenschafts- und Kulturbauten.<br />

Die Schwierigkeit einer vom Grundriss her eigentlich richtigen, von der<br />

städtebaulichen Situation aber einer höchst problematischen S-Bahn-<br />

Passage wird mit einer Passagenlösung zwischen Planck- und Geschwister-Scholl-Straße<br />

überzeugend umgangen. Die Bibliothek hat zwei<br />

gleichwertige Eingänge (was der Position im Stadtraum entspricht), die<br />

mit einer leider nicht durchgängig mehrgeschossigen Passage verbunden<br />

werden. Hier erreicht man wie selbstverständlich das Café, die Infoterminals,<br />

die Ausstellung und den Eingang in den gesicherten Bibliotheksbereich<br />

mit Ausleihe, Information und großzügigem Treppenhaus. Dies ist<br />

über alle Geschosse die leicht auffindbare Position für die Aufsichtstresen,<br />

Bücherausgabe, Bereitstellung.<br />

Das räumlich und geistige Zentrum des Gebäudes bildet der 4geschossige,<br />

sich nach oben über drei Stufen weit öffnende Lesesaal,<br />

dessen räumliche Wirkung durch den Laternenaufbau mit seitlichem<br />

Sichteinfall dramatisch gesteigert wird. Die fast monumentale räumliche<br />

Wirkung des Lesesaals wird durch übergroße Deckenleuchter unterstrichen<br />

aber gleichzeitig durch eine warmtonige Holzvertäfelung zurückgenommen.<br />

So entsteht ein ruhiger, fast feierlicher Lesesaal, auf den sich<br />

die Freihandmagazine bzw. –bereiche und die historischen Bücher wie<br />

selbstverständlich ausrichten. Die Personalräume sind ringförmig gut<br />

belichtet an der Außenfassade angeordnet. Dies erfordert teilweise überlange<br />

Wege.<br />

Dem raffiniert einfachen Grund- und Aufriss entspricht die Tragkonstruktion<br />

aus Stahlbeton, Flachdecken und eine Außenhülle aus Klinkern. Das<br />

insgesamt plausible Konzept lässt an zwei wichtigen Punkten Fragen<br />

offen. Die Tragstruktur der Obergeschosse ist im EG nicht ablesbar. Die<br />

große Klarheit des Konzepts könnte so im EG durch die Anordnung not-

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