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Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum / Ergebnisprotokoll 10<br />
zweigeschossige Lesesäle bilden räumliche Akzente im Raumgefüge und<br />
geben einen Blick zur Stadt frei.<br />
Das Freihandkonzept der Bibliothek ist konsequent durchgesetzt.<br />
Funktional und konstruktiv ist das Haus optimiert, die Geschosshöhen<br />
sind teilweise, besonders im Serverbereich, unterschritten.<br />
Insgesamt macht der Entwurf einen sehr korrekten Eindruck, das architektonische<br />
Erscheinungsbild wirkt jedoch zu verhalten und zurückgenommen.<br />
1122<br />
Die Arbeit überzeugt durch ihren großstädtischen Auftritt. Die neue Bibliothek<br />
vollendet den städtebaulichen Block mit einer großen 10geschossigen<br />
Figur an der Bahn, reiht sich so durchaus zeitgemäß in die<br />
so unglaublich präsente Kulturlandschaft der Museumsinsel.<br />
Eine der großen Leistungen des Projektes liegt in der Ausprägung eines<br />
neuen Stadtraumes an der Bahn: Durch das Zurückrücken des Baukörpers<br />
- und der damit verbundenen Verdichtung und Höhenentwicklung –<br />
entsteht ein breiter Vorplatz zur Bibliothek, der ins 2-geschossig hohe<br />
Foyer hineingezogen wird, von hier erfolgt logisch die Erschließung des<br />
gesicherten Bereiches mit einer etwas zu kleinen Ausleihe.<br />
Herzstück ist der in seiner Länge sicherlich einmalige Lesesaal: ein imposanter<br />
Raum, dessen Atmosphäre allerdings durch die längs laufende<br />
Freitreppe – die Haupttreppe des Gebäudes – massiv gestört wird. Erst<br />
in den obersten Geschossen wechselt die Treppe nach außen, die vorhandenen<br />
Lifte und Nottreppen werden nicht als angemessener Ausgleich<br />
gesehen.<br />
Der im 8. Obergeschoss gelegene Lesesaal für Historische Buchbestände<br />
ergänzt das überzeugende Raumangebot mit grandiosem Überblick<br />
über die Stadt.<br />
Kritisch angemerkt wird die vorgesehene Raumhöhe von 3,15 m und die<br />
möglicherweise nachträglich notwendige massive Gebäudeerhöhung.<br />
Die Fassadengestaltung mit den doppelgeschossig hohen Elementen<br />
trägt wesentlich zum Bild eines wichtigen Gebäudes bei. Der spielerische<br />
Umgang mit den Öffnungsbreiten ermöglicht lockeres Reagieren auf die<br />
Bedürfnisse in Innenräumen, auf mögliche zukünftige Bedürfnisse der<br />
Nutzer. Vorbildlich ist die Ausarbeitung des ökologischen Gebäudekonzeptes<br />
und des Energiekonzeptes. Wirtschaftlich gesehen liegt das Projekt<br />
im durchaus Machbaren.<br />
Insgesamt betrachtet stellt die Arbeit trotz angemeldeter Bedenken einen<br />
für die Stadtlandschaft Berlins bedeutenden Baustein dar, für die Humboldt-Universität<br />
einen angemessenen würdigen Hort der Wissenschaft.<br />
1130<br />
Die Arbeit überzeugt zunächst durch die große, dem Stadtraum und der<br />
Bedeutung angemessene Figur. Der einfachen liegenden Baumasse wird<br />
eine in seiner dekorativen Art nachvollziehbare Klinkerfassade in der<br />
Tradition deutscher expressionistischer Architektur vorgehängt, kontrovers<br />
wird die dazu beinahe gegensätzliche innere Struktur gesehen: So<br />
wird die Passage mit dem Hauptzugang von der Geschwister-Scholl-<br />
Straße als städtischer Raum durchaus begrüßt, die vertikalen Durchschneidungen<br />
der Geschosse in der weiteren Folge jedoch als verwirrend<br />
und mit den Grundrissen nicht kongruent betrachtet. Die Erschließung mit