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Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum / Ergebnisprotokoll 8<br />

Insgesamt kann die Arbeit die durch die große formale Geste geweckten<br />

Erwartungen im Detail nicht erfüllen.<br />

1052<br />

Durch die in der Höhe differenzierte Baukörperausbildung bindet die Bibliothek<br />

maßstabsgerecht an die vorhandene Bebauung an und stellt einen<br />

6-geschossigen monolithischen Kubus nach Süden hin frei.<br />

Das Gebäude wird gleichberechtigt von Westen und Osten erschlossen,<br />

das langgestreckte 2-geschossige Foyer trennt die Öffentlichkeitsbereiche<br />

klar vom gesicherten Bereich der Bibliothek. Der Zugang mit Buchrückgabe,<br />

Informationen und Leihstelle ist übersichtlich angeordnet und<br />

schließt direkt an die quer durch alle Geschosse führende Erschließungsschiene<br />

mit Treppen und Lufträumen an. Diese kompakte Vertikalerschließung<br />

verbindet alle öffentlichen Funktionsbereiche auf direktem<br />

Weg miteinander.<br />

Der PC-Pool im Untergeschoss ist zwar vom Lesesaal geschossweise<br />

getrennt, kann aber über die zentrale Vertikalerschließung auf kurzem<br />

Wege erreicht werden.<br />

Der zentrale Lesesaal strahlt in seiner ruhigen Ausgestaltung eine angenehme<br />

Atmosphäre aus. Die längsseitige Bücherwand verknüpft geschickt<br />

die räumliche Einbindung der Erschließung und Lufträume aus<br />

den Untergeschossen mit der optischen und akustischen Abgrenzung der<br />

Leseplätze gegenüber den Verkehrsflächen. Die konstruktive und optische<br />

Ausgestaltung des Glasdaches ist nicht weiter dargestellt.<br />

Über einen ca. 1,5m breiten Lichtschlitz parallel zur Brandwand wird versucht,<br />

Tageslichtatmosphäre bis ins Erdgeschoss zu den Leseplätzen<br />

des historischen Buchbestandes zu führen.<br />

Die Bereiche der Mitarbeiter sind nicht differenziert ausgewiesen. Eine<br />

Vielzahl von Arbeitsräumen kann nur über den Lesesaal belichtet und<br />

belüftet werden.<br />

Insgesamt ist die Darstellung etwas schematisch und lässt in Detail und<br />

Materialität einige Fragen offen.<br />

1072<br />

Die Arbeit besticht durch ihr städtebauliches Konzept. Mit der Gliederung<br />

des Baukörpers – insbesondere durch das herausgedrehte und in die<br />

Strassenflucht vorgezogene Bauteil an der Plankstrasse mit seinem perspektivischen<br />

Blickbezug zur Strasse Unter den Linden – wird die gewünschte<br />

öffentliche Präsenz der Zentralen Universitätsbibliothek erreicht.<br />

Der sensible Umgang mit der vorhandenen Bebauung durch die Ausbildung<br />

von Staffelgeschossen wird positiv bewertet. Der feine Fassadenduktus<br />

mit seiner warmen Ausstrahlung vermittelt allerdings eher das Bild<br />

eines Verwaltungsgebäudes als das der Bibliothek der Humboldtuniversität.<br />

Die Hauptzugänge sind selbstverständlich und überzeugend an den<br />

Strassen und dem neu geschaffenen kleinen Vorplatz positioniert. Die<br />

von den Verfassern verfolgte Idee von „Drei Häusern“ ist allerdings weder<br />

in der äußeren Gestalt ablesbar – gleiche Fassadenstruktur wird ohne<br />

Differenzierung über den ganzen Baukörperkomplex gezogen – noch<br />

wird diese in der inneren Struktur durchgehalten. Die erwarteten geometrischen<br />

Durchdringungen, Überlagerungen oder Gelenke mit ihren dar-

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