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Beerdigungen auf dem Friedhof in Jonschwil - Gemeinde Jonschwil

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<strong>Beerdigungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong><br />

Vom März 1878 bis März 1879<br />

Aus den Nekrologen des damaligen Pfarrers Eberle, <strong>Jonschwil</strong><br />

Chronologische Reihenfolge:<br />

Bemerkung des Chronisten: Pfarrer Eberle war lediglich 2 Jahre <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>. Er war der<br />

Nachfolger von Dekan Rüdliger (Erbauer der Kirche <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>) und Vorgänger von Pfarrer<br />

Bischofberger (1880-1920 Pfarrer <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>) Die Nekrologe waren zu jener Zeit <strong>auf</strong> alle Fälle<br />

bei Pfarrer Eberle sehr kurz. Die Kommentare des Chronisten P. Gämperli werden kursiv<br />

gedruckt:<br />

Anna Maria Bürgi-Heuberger, <strong>Jonschwil</strong><br />

Frau Anna Maria Bürgi starb im Alter von 52 Jahren. Sie h<strong>in</strong>terliess 3 Söhne und 2 Töchter.<br />

Die Verstorbene war das 9. K<strong>in</strong>d der Eltern Jos. Anton Heuberger und der Maria Anna Wiesli, geboren<br />

1826. Der Vater war Küfer <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>. Abstämml<strong>in</strong>g dieser Heuberger s<strong>in</strong>d die Tambouren, die<br />

Heuberger der Grossmetzgerei <strong>in</strong> St. Moritz. Dieser Heuberger-Stamm hiess „Wägnerlis“. Die<br />

Heuberger gehören zu den ältesten 3 Geschlechtern von <strong>Jonschwil</strong> u. a. mit Stadler und Spitzli, erste<br />

Erwähnung 1407. Ursprünglich kommen die Heuberger von der Burg Heuwberg bei Schweizersholz TG<br />

und s<strong>in</strong>d 1380 erwähnt. Somit ist Heuberger e<strong>in</strong> Adeligengeschlecht. In Schweizersholz ist auch e<strong>in</strong>e<br />

Strasse mit der Bezeichnung Heuberger-Strasse bekannt.<br />

Knabe von Anton Engeler <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong><br />

Das K<strong>in</strong>d ohne Namensnennung starb nach der Nott<strong>auf</strong>e.<br />

Bei je<strong>dem</strong> Säugl<strong>in</strong>g der starb, erwähnte der Pfarrer: Weil der Herr dieses K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Unschuld zu<br />

sich genommen hat, bedarf es unseres Gebetes nicht. Es wird e<strong>in</strong>e hl. Messe gelesen für alle jene<br />

welche <strong>dem</strong> K<strong>in</strong>d die letzte Ehre erwiesen haben und es zu Grabe begleitet haben.<br />

Johann Mart<strong>in</strong> Baumann von Schwarzenbach<br />

Joh. Mart<strong>in</strong> Baumann starb im Alter von 72 Jahren. Er war nicht verheiratet. Zweimal verlor er <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Leben se<strong>in</strong> ganzes Hab und Gut durch den Raub der Flammen. In letzter Zeit konnte er sich<br />

durch se<strong>in</strong> Erspartes durchbr<strong>in</strong>gen und musste so erst seit e<strong>in</strong>igen Wochen die Geme<strong>in</strong>de um<br />

Unterstützung nachsuchen.<br />

Armenunterstützung von der Geme<strong>in</strong>de zu erhalten war e<strong>in</strong>e Schande. Man nannte diese Gruppe von<br />

Menschen als armengenössig und sie hatten ke<strong>in</strong> Wahl- und Stimmrecht.<br />

Maria Josefa Germann-Hilber, Schwarzenbach<br />

Maria Josefa Germann-Hilber starb im Alter von 44 Jahren. Sie wurde im Jahre 1834 <strong>in</strong> Magdenau<br />

geboren. Im Jahre 1871 heiratete sie Franz Mart<strong>in</strong> Germann <strong>in</strong> Schwarzenbach. Sie hatte 3 K<strong>in</strong>der<br />

geboren wovon e<strong>in</strong>es früh verstarb.<br />

Franz Mart<strong>in</strong> Germann 1844-1910 war der Grossvater vom heute noch lebenden (2004) Joh. Germann<br />

alt Hirschenwirt <strong>in</strong> Schwarzenbach<br />

Jos. Anton Thalmann, <strong>Jonschwil</strong><br />

Jüngl<strong>in</strong>g Jos. Anton Thalmann, starb im Alter von 28 Jahren. E<strong>in</strong> Lungenentzündung hatte se<strong>in</strong>e Kraft<br />

gebrochen. Er war der Sohn von Sebast<strong>in</strong> Thalmann und Gertrud Scherrer.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


Seite 2<br />

Der Vater von Jos. Anton, Sebast<strong>in</strong>a Thalmann war Weber und wohnte im Süsak <strong>Jonschwil</strong>. Im Süsak<br />

<strong>Jonschwil</strong> stand e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong> Wohnhaus mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Landwirtschaft. Das Haus ist <strong>in</strong> den 20-er Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts abgebrannt.<br />

Joh. Coelest<strong>in</strong> Spitzli, Dorf, <strong>Jonschwil</strong><br />

Das K<strong>in</strong>d Joh. Coelest<strong>in</strong> Spitzli starb im Alter von 3 Jahren. Joh. Coelste<strong>in</strong> Spitzli war das K<strong>in</strong>d des<br />

Ehepaares Jos. Mart<strong>in</strong> Spitzli, Glasermeister und der Maria Josepha Kessler <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>.<br />

Glaser Spitzli wohnte an der heutigen Lütisburgerstrasse (im Jahre 2004 Haus Willi Holenste<strong>in</strong>).<br />

Franz Josef Anton Wäspi, Armenhaus Bisacht, Geme<strong>in</strong>de Oberuzwil<br />

Franz Josef Anton Wäspi, Armenhaus Bisacht erreichte e<strong>in</strong> Alter von 28 Jahren. Er wurde am<br />

12. November 1849 <strong>in</strong> St. Gallen geboren. Im Jahre 1868 kam er mit se<strong>in</strong>en Eltern <strong>in</strong> das Armenhaus<br />

Bisacht. Er litt seit längerer Zeit an Brustfellentzündung. Selig s<strong>in</strong>d die Armen im Geiste, denn ihnen ist<br />

das Himmelreich.<br />

Bis <strong>in</strong> unserer Umgebung um 1878 das Iddaheim <strong>in</strong> Lütisburg eröffnet wurde, mussten oft Familien mit<br />

Jugendlichen oder Schulk<strong>in</strong>dern und sogar Säugl<strong>in</strong>gen, wenn die Familie armengenössig war, <strong>in</strong>s<br />

Bürgerheim Bisacht e<strong>in</strong>geliefert werden. Da waren alle zusammen ,von Vagabunden, Jungmännern und<br />

Jungfrauen mit unseriösem Lebenswandel bis zu K<strong>in</strong>dern. Im weitern ist zu melden, dass bis ca. 1965<br />

das Gebiet Bisacht und dabei auch das Armenhaus zur Kirchgeme<strong>in</strong>de <strong>Jonschwil</strong> gehörte. Deshalb<br />

wurden auch die Verstorbenen des Armenhauses <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> beerdigt. E<strong>in</strong> weiteres <strong>in</strong>teressantes<br />

Detail vom Bisacht ist folgendes: J. Baldegger, Honighandel, im Bisacht war zur gleichen Zeit e<strong>in</strong>st<br />

Schulratspräsident von Oberr<strong>in</strong>dal (Bisacht gehörte schulisch zu Oberr<strong>in</strong>dal), Kirchenverwaltungsrat <strong>in</strong><br />

<strong>Jonschwil</strong> (Bisacht gehörte kirchlich zu <strong>Jonschwil</strong>) und Geme<strong>in</strong>derat von Oberuzwil (politische<br />

Geme<strong>in</strong>de Oberuzwil seit 1803). Seit ca 30 Jahren gehört nun Bisacht gänzlich zu Oberuzwil.<br />

Gottlieb Helg, Schwarzenbach<br />

Gottlieb Helg, K<strong>in</strong>d von Sebastian Helg und Anna Maria Gehrig von Schwarzenbach starb im Alter von<br />

1 Jahr.<br />

Carl Johann Stillhard, <strong>Jonschwil</strong><br />

Carl Johann Stillhard, <strong>Jonschwil</strong>, war das K<strong>in</strong>d der Eltern Joh. Felix Stillhart und der Maria Kathar<strong>in</strong>a<br />

Koch . Das K<strong>in</strong>d starb im Alter von 3 Wochen.<br />

Felix Stillhart war Ende des 19. Jahrhunderts Nachtwächter <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>. Er wird <strong>in</strong> Federers<br />

Geschichte erwähnt (Nachtwächter Prometheus).<br />

Johann Völkle, Oberr<strong>in</strong>dal<br />

Johann Völkle war das K<strong>in</strong>d von Joh. Völkle und der Carol<strong>in</strong>a Eisenr<strong>in</strong>g wohnhaft <strong>in</strong> Oberr<strong>in</strong>dal. Das<br />

K<strong>in</strong>d starb im Alter von 1 Jahr.<br />

Maria Josepha Müller <strong>in</strong> Schwarzenbach<br />

Maria Josepha Müller war das K<strong>in</strong>d der Eltern Stationsverwalter Joh. Müller und der Elisabeth<br />

Lehmann. Das K<strong>in</strong>d starb im Alter von 4 Jahren.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


Seite 3<br />

Joh. Jacob Sedelberger <strong>in</strong> Schwarzenbach<br />

Joh. Jacob Sedelberger war das K<strong>in</strong>d der Eltern Joh. Bapt. Sedelberger und der M. Christiana Meier.<br />

Das K<strong>in</strong>d starb im Alter von 1 Monat.<br />

Sedelberger ist e<strong>in</strong> alte<strong>in</strong>gesessenes Schwarzenbacher-Geschlecht (Bürgergeschlecht der Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Jonschwil</strong>) Auf die landw. Liegenschaft von Sedelberger kam durch E<strong>in</strong>heirat Buchmann.<br />

Maria Joseph<strong>in</strong>a Spitzli, <strong>Jonschwil</strong><br />

Maria Joseph<strong>in</strong>a Spitzli war das K<strong>in</strong>d der Eltern Glasermeister Spitzli und der Josepha Kessler. Das<br />

K<strong>in</strong>d starb im Alter von 1 Jahr.<br />

Johanna Thalmann, <strong>Jonschwil</strong><br />

Johanna Thalmann, Jungfrau, starb im Alter von 16 Jahren.<br />

Kurz, aber es hatte wohl se<strong>in</strong>e Gründe, obwohl diese Jungfrau sich nichts zuschulden kommen liess.<br />

Aber sie hatte auch e<strong>in</strong>e Mutter und die……, aber wohl ke<strong>in</strong>en bekannten Vater, oder, oder……...<br />

Als dann die Mutter von Johanna Thalmann im Jahre 1916 starb, wurde das Geheimnis gelüftet.<br />

Maria Kathar<strong>in</strong>a Brändle-Stücheli, Wildberg, <strong>Jonschwil</strong><br />

Maria Kathar<strong>in</strong>a Brändle, starb im Alter von 59 Jahren. Sie heiratete im Jahre 1856 Georg Brändle von<br />

Mosnang. Das Ehepaar Brändle-Stücheli hatte 2 K<strong>in</strong>der. E<strong>in</strong> heftiger Fieberfrost warf sie <strong>in</strong>s Bett und<br />

nach wenigen Tagen waren ihre Kräfte <strong>auf</strong>gebraucht.<br />

Sebastian Thalmann, <strong>Jonschwil</strong><br />

Sebastian Thalmann starb im Alter von 27 Jahren. Von Natur aus immer schwächlich litt er seit Jahren<br />

an der Auszehrung. Er hatte so grosse Schmerzen, dass er sich nach <strong>dem</strong> Tode sehnte. Er war e<strong>in</strong><br />

ehelicher Sohn von Johann Thalmann und der Maria Anna Hugentobler.<br />

Zu jener Zeit war das Wort Krebsleiden eigentlich noch wenig bekannt. Auf alle Fälle f<strong>in</strong>de ich immer<br />

nur das Wort Auszehrung. Sebastian Thalmann gehörte <strong>in</strong> die Thalmann-L<strong>in</strong>ie: Thalmann Tufertschwil,<br />

Böhl, Bettenau etc.<br />

Josef Anton Weibel, Oberr<strong>in</strong>dal<br />

Josef Anton Weibel starb im Alter von 2 Monaten<br />

Maria Anna Eisenr<strong>in</strong>g-Spitzli, Bettenau<br />

Maria Anna Eisenr<strong>in</strong>g-Spitzli starb im Alter von 72 Jahren. Das Ehepaar Eisenr<strong>in</strong>g-Spitzli hatte 6<br />

K<strong>in</strong>der. Die Ehe wurde 1834 geschlossen. Der Ehemann starb bereits im Jahre 1845.<br />

Jacob Anton Spitzli, <strong>Jonschwil</strong><br />

Jacob Anton Spitzli, <strong>Jonschwil</strong> starb im Alter von 21 Tagen. Das unschuldige K<strong>in</strong>d der Eltern Jacob<br />

Anton Spitzli und der geborenen Maria Barbara Rebsamen wurde geboren und get<strong>auf</strong>t am<br />

10. Dezember 1878.<br />

Zu dieser Zeit war es üblich, ja gerade e<strong>in</strong>e Pflicht, das Neugeborene am Tage der Geburt zu t<strong>auf</strong>en.<br />

Das hatte wohl u. a. auch den Grund, dass vor hundert und mehr Jahren sehr viele Neugeborene kurz<br />

nach der Geburt starben. Es wurde damals auch des öftern die Nott<strong>auf</strong>e erteilt. Wenn sich der Chronist<br />

nicht täuscht, konnte diese Nott<strong>auf</strong>e auch durch e<strong>in</strong>en Laien vorgenommen werden. Dies bleibt <strong>in</strong><br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


Seite 4<br />

Er<strong>in</strong>nerung an den Religionsunterricht im Jahre 1943 als dies der damalige Kaplan Johann Sieber <strong>in</strong><br />

diesem S<strong>in</strong>ne die Erstklässler unterrichtete. Von Hause aus wurde uns Gämperli-Buben e<strong>in</strong>getrichtert,<br />

dass es erste Priorität habe, im Religionsunterricht gut zu se<strong>in</strong>. Sonst pflegte man <strong>in</strong> der ländlichen<br />

bäuerlichen Bevölkerung oft zu sagen, wer gesund ist, f<strong>in</strong>det jederzeit Arbeit und die Ausbildung ist<br />

nicht allzu wichtig.<br />

Maria Humbel Sager, Bleiche, Schwarzenbach<br />

Das ausserehelich geborene K<strong>in</strong>d der Maria Humbel Sager starb bei der Geburt und erhielt die<br />

Nott<strong>auf</strong>e.<br />

Johann Häfele, Bühl, <strong>Jonschwil</strong><br />

Johann Häfele, K<strong>in</strong>d der Eltern Johann Häfele und der Barbara Heuberger <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Bühl <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>.<br />

Das K<strong>in</strong>d starb bei der Geburt und erhielt die Nott<strong>auf</strong>e.<br />

Barbara Weibel, <strong>Jonschwil</strong><br />

Barbara Weibel, starb im Alter von 13 Jahren. Sie war die Tochter des Ehepaares Anton Weibel,<br />

Wagnermeister und der Barbara Magdalena Widmer sel. <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> und geboren am 6. Juli 1865. E<strong>in</strong><br />

Scharlachfieber zerstörte ihre Lebenskräfte <strong>in</strong>nert wenigen Tagen.<br />

Maria Anna Bätschmann-Bernhard, Oberr<strong>in</strong>dal<br />

Maria Anna Bätschmann, Oberr<strong>in</strong>dal starb im Alter von 71 Jahren. Seit Jahren war sie schwach, bis<br />

endlich nach langem Leiden der Tod sie erlöste und ihre Seele h<strong>in</strong>überführte. Geboren am 26. Oktober<br />

1807 war sie die Tochter der ehrsamen Eltern Johann Bernhard und der Maria Schwarz von Oberr<strong>in</strong>dal.<br />

Im Jahre 1838 verheiratete sie sich mit Jos. Ant. Bätschmann, aus welcher Ehe noch 2 K<strong>in</strong>der <strong>auf</strong> die<br />

Welt kamen.<br />

Bätschmann von Oberr<strong>in</strong>dal ist e<strong>in</strong> altes <strong>Jonschwil</strong>er-Bürgergeschlecht, jedoch nicht schon bei der<br />

Kantonsgründung im Jahre 1803, obwohl die Bätschmann damals schon <strong>in</strong> Oberr<strong>in</strong>dal wohnten.<br />

Vermutlich wurde diese Familie vergessen, e<strong>in</strong> Bürgerrecht zu erhalten resp. haben ke<strong>in</strong>es anbegehrt.<br />

Auf alle Fälle wurde dies erst im Jahre 1835, als noch viele Heimatlose im Kanton St. Gallen sich<br />

<strong>auf</strong>hielten, Tatsache. Es fand damals e<strong>in</strong>e Nacherfassung der Vergessenen im Kanton Wohnenden. Im<br />

Bürgerregister der Bätschmann ist folgender H<strong>in</strong>weis: „Heimatlos zugeteilt am 22. Oktober 1835 zur<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Jonschwil</strong>“.<br />

Maria Barbara Ammann-Breitenmoser, <strong>Jonschwil</strong><br />

Maria Barbara Ammann-Breitenmoser starb im Alter von 39 Jahren. Sie starb am 2. März 1879,<br />

nach<strong>dem</strong> sie monatelang an der Auszehrung litt. Die Verstorbene erblickte das Licht der Welt <strong>in</strong><br />

Mosnang. Ihre Eltern waren Anton Breitenmoser und Maria Barbara Mäder. Im Jahre 1875 heiratete sie<br />

Carl Anton Ammann, aus deren Ehe 2 K<strong>in</strong>der kamen.<br />

Die Ammanns wohnten e<strong>in</strong>st im Wildberg <strong>Jonschwil</strong>. Bekannt ist den alt <strong>Jonschwil</strong>ern auch noch der<br />

legendäre Maler Me<strong>in</strong>rad Ammann im Oberdorf <strong>Jonschwil</strong>. Farbanstriche: hellblau und hellgrün. E<strong>in</strong><br />

anderer Ammann war auch e<strong>in</strong>st Besitzer des Rest. Adler <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>, das im Jahre 1941 e<strong>in</strong> Raub der<br />

Flammen wurde. (Brandstiftung)<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


Seite 5<br />

K<strong>in</strong>d Johann Jacob Eisenr<strong>in</strong>g, <strong>Jonschwil</strong><br />

Johann Jacob Eisenr<strong>in</strong>g starb im Alter von 16 Tagen. Der Verstorbene war das K<strong>in</strong>d der Eltern Johann<br />

Jacob Eisenr<strong>in</strong>g und der Maria Johanna Isenr<strong>in</strong>g im Dorf <strong>Jonschwil</strong>. Er wurde am 20. Februar 1879<br />

geboren.<br />

Johann Jacob Eisenr<strong>in</strong>g war das 2. geborene K<strong>in</strong>d der Eltern Eisenr<strong>in</strong>g-Isenr<strong>in</strong>g. Das Ehepaar wohnte<br />

im Unterdorf <strong>Jonschwil</strong> (im Jahre 2004 Eigentümer: Notker Storchenegger und Ehefrau Kantonsrät<strong>in</strong><br />

Martha Storchenegger-Scherrer). Frau Eisenr<strong>in</strong>g-Isenr<strong>in</strong>g hatte zwischen 1877 und 1898 14 K<strong>in</strong>dern<br />

das Leben geschenkt. Das längste Lebende wurde 23 Tage alt, alle andern starben während der<br />

Geburt oder wurden 1 bis 2 Tage alt. Dieser Jacob Eisenr<strong>in</strong>g adoptierte dann im Jahre 1911 e<strong>in</strong>e<br />

Tochter se<strong>in</strong>es Bruders, Maria Anna Eisenr<strong>in</strong>g von der Burg <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> geb. 1886. 4 Tage nach der<br />

Adoption verheiratete sich dann Maria Anna Eisenr<strong>in</strong>g von der Burg. 11 Jahre nach der Geburt des<br />

14. K<strong>in</strong>des, es war im Jahre 1910, starb Frau Eisenr<strong>in</strong>g-Isenr<strong>in</strong>g im Alter von 56 Jahren. Jacob<br />

Eisenr<strong>in</strong>g heiratete dann e<strong>in</strong> 2. Mal Wwe. Breitenmoser-Brändle von Mosnang. Diese Wwe.<br />

Breitenmoser-Brändle brachte 2 K<strong>in</strong>der mit, die der ältern Generation noch bekannten Brändle Agnes<br />

und Brändle Josef, geb. 1901. Dieser Brändle Josef war dann jahrzehntelang Knecht bei Storchenegger<br />

August, <strong>dem</strong> Nachfolger von Eisenr<strong>in</strong>g im Käpfli. E<strong>in</strong> Scheunen- und Hausbrand im Jahre 1924 gab<br />

dann auch e<strong>in</strong>st zu reden <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> während der Knechtzeit von Jos. Brändle.<br />

Bei der Namensschreibung s<strong>in</strong>d oft Unklarheiten. So f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> bei Namen verschiedene<br />

Schreibweisen, wie Helg und Hälg, bei Gämperli, Gämperle, Gemperli etc. wie auch bei Brändli und<br />

Brändle .Es s<strong>in</strong>d noch mehrere andere Geschlechter zu erwähnen. E<strong>in</strong>mal so, e<strong>in</strong>mal anders. Heute<br />

darf nur noch e<strong>in</strong>e Variante bei gleichem Bürgergeschlecht verwendet werden.<br />

Jacob Brändle, <strong>Jonschwil</strong><br />

Jakob Brändle, der dreimal verheiratet war starb im Alter von 87 Jahren. Jacob Anton Brändle war<br />

geboren am 19. August 1792 als ehelicher Sohn von Hauptmann Josef Anton Brändle und der Anna<br />

Kathar<strong>in</strong>a Truniger <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>. Dreimal verheiratete er sich, nämlich mit Kathar<strong>in</strong>a Heuberger, aus<br />

welcher Ehe 2 Söhne stammen, alsdann mit der ehrsamen Kathar<strong>in</strong>a Näf und endlich mit der ehrsamen<br />

Maria Anna Strässle. Er starb an Altersschwäche.<br />

Jakob Brändle war der Sohn von Jos. Anton Brändle, geb. 1756 und gestorben 1795. Im Bürgerregister<br />

ist die Erwähnung Hauptmann dahier und Rössliwirth. Jakob Brändli war somit schon vor der Gründung<br />

des Kantons St. Gallen <strong>in</strong> Amt und Würde. Den Durchzug der Napoleanischen Truppen im Jahre 1798<br />

erlebte Hauptmann Brändle nicht mehr, doch dessen Sohn Jacob Anton war 6 Jahre alt. Zu vermerken<br />

ist ferner, dass bereits der Vater von Jakob Brändle 1756 Hauptmann war. Der war verheiratet mit<br />

Barbara Bernhard, ebenfalls e<strong>in</strong> altes <strong>Jonschwil</strong>er-Bürgergeschlecht. E<strong>in</strong>e Schwester des verstorbenen<br />

Jacob Brändle, 1792, war Anna Maria Brändle, welche verheiratet war mit <strong>dem</strong> 1. Geme<strong>in</strong>dammann von<br />

<strong>Jonschwil</strong>, Jakob Eisenr<strong>in</strong>g. Heiraten unter Amtsträgern war vor und nach Napoleons-Zeiten hier <strong>in</strong><br />

<strong>Jonschwil</strong> üblich.<br />

Statistik:<br />

Im Zeitraum e<strong>in</strong>es Jahres vom März 1878 bis März 1879 starben <strong>in</strong> der Pfarrei <strong>Jonschwil</strong> (zu jener Zeit<br />

waren <strong>in</strong> der politischen Geme<strong>in</strong>de praktisch alle E<strong>in</strong>wohner katholisch und wurden <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Jonschwil</strong> beerdigt) 26 Personen. Die Bevölkerungszahl betrug damals 1250.<br />

Zum Vergleich:<br />

125 Jahre darnach, im Jahre 2003 zeigt die Statistik 20 Todesfälle bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>wohnerzahl von 3200. In<br />

welchem Alter starben die E<strong>in</strong>wohner im Jahre 1878:<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


Bis zu 1 Jahr 10 K<strong>in</strong>der<br />

Bis zu 10 Jahre 3 K<strong>in</strong>der<br />

Bis zu 50 Jahre 2 Personen<br />

51 bis 60 Jahre 2 Personen<br />

61 bis 70 Jahre ke<strong>in</strong>e<br />

71 bis 80 Jahre 3 Personen<br />

Ueber 80 Jahre 1 Person<br />

Seite 6<br />

Die K<strong>in</strong>dersterblichkeit war zu jener Zeit sehr hoch. Die Todesfälle betrafen zu 50 % der Verstorbenen<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Jonschwil</strong> Säugl<strong>in</strong>ge und K<strong>in</strong>der bis zu 10 Jahren. Blicken wir nochmals 75 Jahre<br />

weiter zurück und nehmen die Zahlen aus <strong>dem</strong> Jahre 1800, da betraf es <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> bei 42 Todesfällen<br />

30 K<strong>in</strong>der und 12 Erwachsene.<br />

In den ersten 23 Jahren von 1798 bis 1820 zeigt e<strong>in</strong> Auszug aus den Pfarrbüchern von <strong>Jonschwil</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Geburtenzahl von 701 und e<strong>in</strong>e Sterbezahl von praktisch gleich viel, nämlich 696. Diese Zahlen legen<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>drückliches Zeugnis ab von den Folgen der Besetzungs- und Notzeiten.<br />

Zurückzuführen war dies wohl unter anderem auch dar<strong>auf</strong>, dass Napoleon mit se<strong>in</strong>en Truppen im Jahre<br />

1798 durch <strong>Jonschwil</strong> zog, sich im Rössli niederliess und <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Rössliplatz e<strong>in</strong>en Freiheitsbaum<br />

errichten liess, den die <strong>Jonschwil</strong>er des Nachts zerstörten und an deren Stelle e<strong>in</strong> Kreuz <strong>auf</strong>stellten. Er<br />

bestrafte die störrischen <strong>Jonschwil</strong>er, <strong>in</strong><strong>dem</strong> er mit se<strong>in</strong>en Truppen noch e<strong>in</strong>ige Tage länger hier weilte<br />

und praktisch sämtliche Vorräte für Mensch und Tier verzehrte. Zu allem Unglück kam noch dazu, dass<br />

das Jahr 1799 e<strong>in</strong> böses Hungerjahr war.<br />

Im weitern wurden zu dieser Zeit auch noch ke<strong>in</strong>e Kartoffeln angepflanzt. Die Pflanzung derselben kam<br />

erst ca. 15 Jahre später. Seit die Kartoffel <strong>in</strong> der Schweiz E<strong>in</strong>zug gehalten hat, ist auch ke<strong>in</strong>e<br />

Hungersnot mehr e<strong>in</strong>getreten.<br />

Der <strong>Friedhof</strong> zu <strong>Jonschwil</strong><br />

Geschichtliches:<br />

Die Geschichte der Friedhöfe besagt, dass von frühester Zeit her die Toten <strong>in</strong> nächster<br />

Umgebung der Kirche bestattet wurden.<br />

Aus der Chronik von <strong>Jonschwil</strong> erfahren wir, dass die Landvögte und diese kennen wir <strong>in</strong> der<br />

heutigen Geme<strong>in</strong>de <strong>Jonschwil</strong> vom Schloss Schwarzenbach, erwähnt 1273, vom Schloss<br />

Feldegg <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong>, erwähnt 1451, wie von der Burg im Wildberg (Burgstock), erwähnt im<br />

Zusammenhang mit der Burg Eppenberg 1218, separat <strong>in</strong> der St. Anna Kapelle, welche an die<br />

alte Kirche (bis 1766) angebaut war, <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> beerdigt wurden. Da zur Pfarrei <strong>Jonschwil</strong> bis<br />

zum Jahre 1766 auch Oberuzwil gehörte, wurden wohl auch die Vögte vom Eppenberg hier <strong>in</strong><br />

<strong>Jonschwil</strong> <strong>in</strong> der Gruft der St. Anna Kapelle beerdigt.<br />

Im weitern erfahren wir aus der Chronik, dass im Jahre 1603 bereits e<strong>in</strong> Gebe<strong>in</strong>haus bei der<br />

Kirche <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> erwähnt ist. Geschichtlich ist nachgewiesen, dass <strong>Jonschwil</strong> schon 895 e<strong>in</strong>e<br />

eigene Kirche besass. Es ist somit anzunehmen, dass auch schon seit dieser Zeit <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Friedhof</strong> <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> beerdigt wird, bis zur Pestzeit anfangs des 16. Jahrhunderts <strong>in</strong> und rund<br />

um die Kirche, alsdann <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> heutigen <strong>Friedhof</strong> (Jahr 2004), mit dessen mehrmaliger<br />

Vergrösserung.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


Seite 7<br />

Jugender<strong>in</strong>nerungen des Chronisten:<br />

Selbstmord sei die schwerste Sünde die e<strong>in</strong> Mensch begehen könne, lernten wir e<strong>in</strong>st beim<br />

gestrengen Kaplan im Unterricht. Wer dies tue, der komme dann sicher <strong>in</strong> die Hölle. E<strong>in</strong><br />

Selbstmord bleibt mir speziell <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. E<strong>in</strong> Mann nahm sich <strong>in</strong> der Thur das Leben.<br />

Bei der Abdankung alsdann wörtlich:<br />

„Der Arzt bezeugte ihm, dass er seit Jahren zeitweise manisch-depressive Gemütsstörungen<br />

durchmachte. Diesen Gemütsdepressionen ist er letzten Mittwoch erlegen, <strong>in</strong><strong>dem</strong> er sich das<br />

Leben durch Erhängen nahm. Der Selbstmord ist e<strong>in</strong>e schwere Sünde, Sünde wider Gott, Sünde<br />

wider die eigene Persönlichkeit, Sünde wider die Familie und das Vaterland. Dieses<br />

Schuldgefühl br<strong>in</strong>gt die katholische Kirche den Menschen zum Bewusstse<strong>in</strong>, <strong>in</strong><strong>dem</strong> sie den<br />

Selbstmördern, sofern sie ihre Tat <strong>in</strong> vollem zurechnungsfähigen Zustand vollbrachten, e<strong>in</strong><br />

kirchliches Begräbnis verweigert…. Weil nun aber dieser Selbstmord nach ärztlichem Zeugnis <strong>in</strong><br />

krankhaft schwer depressivem Gemütszustand erfolgt ist und somit nicht <strong>in</strong> ganz<br />

zurechnungsfähigem Zustand, konnte die kirchliche Beerdigung erfolgen.“<br />

Aus Ueberlieferung war <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> zu erfahren, dass die Selbstmörder e<strong>in</strong>st im Zwischenweg<br />

von Grabreihen beerdigt wurden, damit die Gläubigen beim <strong>Friedhof</strong>besuch über diesen<br />

verstorbenen Selbstmörder treten. Obwohl die Selbstmörder e<strong>in</strong>st anders beerdigt wurden als<br />

alle andern, sche<strong>in</strong>t diese These doch kaum wahr zu se<strong>in</strong>, resp. es kann doch nicht se<strong>in</strong>, dass<br />

die Menschen so verachtend handelten.<br />

E<strong>in</strong> Auszug aus <strong>dem</strong> Gesetz über die Beerdigung der todtgefundenen Menschen und der<br />

Selbstmörder vom 6. März 1818: Wir Landammann, Kle<strong>in</strong> und Grosse Räthe des Kantons St.<br />

Gallen, verordnen u. a. als Gesetz:<br />

Der Leichnam e<strong>in</strong>es todt gefundenen Menschen, wenn Zweifel obwalten könne, ob er natürlichen<br />

Todes gestorben, soll nicht eher als nach der vorschriftsgemässen Besichtigung, beerdigt<br />

werden.<br />

Wenn aus der vorgenommenen Untersuchung die Gewissheit oder hohe Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

hervorgeht, dass der Todte se<strong>in</strong> Leben d u r ch v o r s ä t z l i c h e n M o r d geendet habe,<br />

so soll der Leichnam <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> welcher derselbe gefunden wird, des Morgens früh<br />

oder Abends spät, und <strong>in</strong> der Stille durch den gewöhnlichen Todtengräber begraben werden. Es<br />

waren somit ke<strong>in</strong> Priester und ke<strong>in</strong>e Angehörigen anwesend.<br />

Jede Geme<strong>in</strong>de ist pflichtig, <strong>in</strong> oder an ihrem Kirchhofe e<strong>in</strong>en a b g e s o n d e r t e n Platz für<br />

die Leichname von solchen Selbstmördern anzuweisen.<br />

Dass dieses Gesetz schon längst ke<strong>in</strong>e Gültigkeit mehr hat, ist selbstverständlich, und dies ist<br />

auch gut so. Persönlich b<strong>in</strong> ich der Auffassung, dass Menschen welche psychisch krank s<strong>in</strong>d,<br />

und ke<strong>in</strong>en Ausweg mehr f<strong>in</strong>den und freiwillig aus <strong>dem</strong> Leben schieden, von den Mitmenschen<br />

wenig betreut und <strong>in</strong> ihrer Art nicht verstanden wurden.<br />

Es ist jedoch schön zu wissen, dass heute auch alle Institutionen e<strong>in</strong>e andere Auffassung zur<br />

Selbstötung e<strong>in</strong>es Menschen haben und so b<strong>in</strong> ich auch froh, dass me<strong>in</strong> Bruder der körperlich<br />

und seelische Leiden auszustehen hatte, und vor 4 Jahren im Alter von 66 Jahren freiwillig aus<br />

<strong>dem</strong> Leben schied, im gleichen Grab wie der Vater <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> beerdigt<br />

werden konnte. Es war für die Angehörigen ke<strong>in</strong>e „Schande“ sondern e<strong>in</strong> Mitgefühl unter der<br />

Bevölkerung und solches tut gut.<br />

G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc


G:\ga\Chronikstube\<strong>Beerdigungen</strong>_<strong>Friedhof</strong>_<strong>Jonschwil</strong>1878.79.doc<br />

Seite 8<br />

Schlussbemerkung:<br />

28 Jahre durfte ich als Pfleger <strong>in</strong> der Katholischen Kirchgeme<strong>in</strong>de <strong>Jonschwil</strong> wirken und war zu<strong>dem</strong><br />

auch noch <strong>Friedhof</strong>verwalter und dies noch weitere 10 Jahre nach me<strong>in</strong>em Rücktritt als Pfleger im<br />

Jahre 1990. Es war e<strong>in</strong>e schöne Zeit. Ich b<strong>in</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Friedhof</strong> so vielen Menschen begegnet und hatte<br />

so Gelegenheit, sie näher kennen zu lernen. Ich hatte so viele e<strong>in</strong>fühlsame Gespräche mit Angehörigen<br />

von Verstorbenen über hier <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>in</strong> <strong>Jonschwil</strong> beerdigte Personen. Ich hatte <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Leben viele öffentliche Aemter, <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de, Schule und Kirche, aber dasjenige des Kirchenpflegers<br />

und <strong>Friedhof</strong>verwalters behagte mir am besten.<br />

<strong>Jonschwil</strong>, anfangs Mai 2004 Paul Gämperli, Dorfchronist

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