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M 017/2003 ERZ Motion 2116 Heuberger, Oberhofen (GFL) 8 10.02 ...

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6. Die Hausarztmedizin stellt die anerkanntermassen günstigste und effizienteste Art der<br />

ambulanten ärztlichen Versorgung dar.<br />

7. Sie wird von den Krankenversicherungen wegen ihrem wirtschaftlichen Leistungsausweis<br />

gefördert und propagiert (Grundversorger als „Gatekeeper“).<br />

8. Die FIAM hat aus diesen Gründen ein Modell für die Ausbildung der Studierenden in<br />

Hausarztmedizin entwickelt: dieses beinhaltet eine 1 : 1 Ausbildung unter grossem zeitlichen<br />

und persönlichen Aufwand der Praxisinhaber in Hausarztpraxen mit erheblichen<br />

Auswirkungen auf die Praxisarbeit. Es wurde als Pilotprojekt durchgeführt, teilweise<br />

durch die Erziehungsdirektion finanziert, vornehmlich aber durch nichthonorierte Eigenleistungen<br />

der Praxisinhaber ermöglicht.<br />

9. Dieses Modell, das es kleinen Studentengruppen ermöglicht, als „Lehrlinge“ in der Praxis<br />

den Alltag zu erleben und zu lernen, ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung<br />

als Grundstein für die Arbeit als Grundversorger. Viele Fachleute und Politiker jeglicher<br />

Couleur taxieren diese praxisnahe Ausbildung der Studierenden in Hausarztpraxen<br />

nach dem Modell der FIAM als „ausgezeichnet“ und „zukunftsweisend“.<br />

10. Sollten anderseits wegen mangelnder Ausbildung (und Motivation) in Zukunft Grundversorgerpraxen<br />

nicht mehr besetzt werden können, stellt dies eine markante Verschlechterung<br />

der medizinischen Versorgung besonders in Randgebieten und auf dem<br />

Land dar, stärkt die Tendenz zur Zentralisierung der Behandlungsmöglichkeiten und erhöht<br />

die Gesundheitskosten.<br />

Mit einer gezielten Förderung und Finanzierung dieser Ausbildungsgänge in Regionalspitälern<br />

und besonders in den Hausarztpraxen könnte der Kanton Bern auch beispielgebend<br />

für die ganze Schweiz einem System zum Durchbruch verhelfen, das wesentliche neue<br />

Impulse im Kampf gegen die steigenden Gesundheitskosten geben könnte. Auch würde<br />

hiermit dem Universitätsstandort Bern ein gutes Argument im Konkurrenzkampf der Hochschulpolitik<br />

zur Verfügung stehen, das dringlich benötigt wird.<br />

(V ZLUG 'ULQJOLFKNHLW YHUODQJW $EJHOHKQW<br />

$QWZRUW GHV 5HJLHUXQJVUDWHV<br />

Die Auseinandersetzung mit der medizinischen Grundversorgung gehört nach Ansicht des<br />

Regierungsrates zur Ausbildung der Studierenden in Humanmedizin. Ebenso unbestritten<br />

ist, dass Ausbildungsanteile hiervon im Rahmen von Hausarztpraxen oder Bezirks- und<br />

Regionalspitälern gelehrt werden können. Die Universität Bern hat dies schon früh erkannt<br />

und mit der Einsetzung der Fakultären Instanz für Allgemeinmedizin (FIAM) ein entsprechendes<br />

Angebot für die Studierenden aufgebaut. Auch die Ausbildungsmöglichkeiten in<br />

Bezirks- und Regionalspitälern des Kantons Bern und in Spitälern anderer Kantone sind für<br />

die Sicherstellung der Ausbildungskapazitäten von grosser Bedeutung.<br />

Die medizinischen Ausbildungsgänge sind durch Verordnungen des Bundes geregelt. Die<br />

Finanzierung ist indessen mehrheitlich Sache der Kantone. Ganz allgemein gilt es festzuhalten,<br />

dass sowohl die Finanzierung der medizinischen Grundausbildung bis zum<br />

Staatsexamen wie auch die Finanzierung der fachärztlichen Weiterbildung einer neuen<br />

Regelung bedürfen, damit die tatsächlichen Lehr- und Forschungsaufwendungen abgegolten<br />

werden. Neben dem Inselspital erhalten zur Zeit nur der Spitalverband Bern sowie einzelne<br />

Praxisärzte eine Entschädigung für ihre Ausbildungsleistungen.<br />

In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Universität und des Inselspitals wurde ein neues<br />

Modell für die Abgeltung der Lehr- und Forschungsleistungen, welche zugunsten der Medizinischen<br />

Fakultät erbracht werden, entwickelt. Mit der Einführung dieses Modells könnten<br />

auch die zukünftigen Lehrleistungen der Regional- und Bezirksspitäler sowie der Hausarztpraxen<br />

abgegolten werden. Die Einführung des neuen Abgeltungsmodells hängt im Wesentlichen<br />

von den damit verbunden Kosten ab und davon, wie ein neuer Kostenteiler<br />

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