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44 Arbeit einzelner Mitglieder dem ersten Entwurf eines avantgardistischen Opus sublimiert („Werkstattgespräch“, traditionell in „Theorie/Komposition“); oder dass das Vom-Blatt-Spiel in einem Basso-continuo-Event, das schon en passant zu einer kompositionstechnischen Betrachtung der Aleatorik in der Neuen Musik verleiten mag (bisher „Analyse“), schließlich in einem Happening endet, das die Zuhörer beziehungsweise die gesamte Umwelt mit deren Außengeräuschen und Aktionen interaktiv einbezieht („experimentelles Musiktheater“). Wenn es vorkommt, dass ein außenstehender Betrachter angesichts des laufenden Betriebs im ErIebnispark auf den ersten Blick nicht recht zu unterscheiden vermag zwischen event master, Besucher und Zuhörer, zwischen Lehren, Lernen, aktivem und passivem Zuhören, zwischen zu Vermittelndem und tatsächlich Vermitteltem, zwischen Form und Inhalt und so fort, so ist doch just dieses Verschwimmen klarer Grenzen zwischen den verschiedenen konventionellen Kategorien in Wirklichkeit gerade ein untrügliches Zeichen für die erstrebte Multifunktionalität des Konzepts einer Multifunktionalität, die über die denkbaren Dimensionen des bloß (seinerseits bereits traditionellen) „interdisziplinären Lernens“ noch weit hinausgeht. Die hier zum Teil lediglich vage angedeuteten Möglichkeiten, die in dem Konzept des multifunktionalen Musikerlebnisparks liegen, erstrecken sich über ein Feld, das in seiner ganzen Ausdehnung und seiner ganzen Vielfalt wohl überhaupt erst wird erahnt werden können, wenn es einmal betreten ist. Dieses Konzept sollte, damit es seinen eigentlichen Zweck erreicht und nicht etwa durch partielle Beibehaltung eines traditionellen Lehrbetriebs aufgeweicht oder ausgehöhlt wird, übergangs- und kompromisslos von heute auf morgen eingeführt werden. Rainer Sievers Anmerkung der Redaktion: Der Autor unterrichtet Theorie und Gehörbildung an der Musikschule Freiburg e. V. Dort findet zurzeit eine Auseinandersetzung zum Thema „Multidimensionaler Musikunterricht“ statt, mit dessen Problemen sich der Autor in satirischer Form auseinander setzt.
45 Orts- und Regionalverbände Großes Engagement aller Beteiligten: Ein junger Teilnehmer des Klavierkurses Foto: Bernd Menke Karlsruhe Am 23. und 24. April unterrichtete der Pianist Bruno Canino, Mailand, Schüler der Mitglieder unseres Verbandes im Karlsruher Musentempel. Thema des kleinen Ferienkurses war das Klavierwerk Claude Debussys. Die zwischen elf und zwanzig Jahre alten Schülerinnen und Schüler boten ein vielfältiges Programm. Childrens Corner, Préludes, Images sowie zwei Stücke aus »Six épigraphes antiques« waren von den Teilnehmern ernsthaft vorbereitet worden. Bruno Canino verstand es hervorragend, auch den sehr jungen Spielern die spezielle Farbenwelt Debussys zu vermitteln. Verschiedene Arten des Anschlags wurden ausprobiert, die speziellen dynamischen Zeichen besprochen und erklärt sowie vor allem ein höchst differenzierter Pedalgebrauch vermittelt. Besonders beeindruckt war Bruno Canino am zweiten Tag von der schnellen Verwirklichung seiner Anregungen. Dank der Osterferien hatten die Jugendlichen Zeit, das Besprochene zu Hause nachzuarbeiten und am zweiten Tag das Geübte im Unterricht zu vertiefen. Das große Engagement aller Beteiligten spiegelte sich im abendlichen Abschlusskonzert in den beeindrukkenden Ergebnissen der intensiven Arbeit wider. Herzlicher Applaus für die Mitwirkenden und ihren Meister mit dem Wunsch, bald wieder zusammen zu arbeiten, beendete diese drei Tage zum Klavierwerk Claude Debussys, die am Dienstag Abend mit dem fulminanten Klavierabend Bruno Caninos – er spielte beide Bände der Préludes – eröffnet worden waren.
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