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der neue merker 3/2012 - HTL Ottakring

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<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong><br />

Nr. 3 / <strong>2012</strong> - Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt 1170 Wien - P.b.b. - Österreichische Post AG / Sponsoring.Post - 11Z039108 S - € 1.00<br />

Zeitschrift des Absolventenverbandes <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> | ehemals <strong>HTL</strong> Schellinggasse | www.htl-ottakring.at<br />

Tage <strong>der</strong> offenen Tür<br />

Besuchen Sie Ihre Schule - und Ihre Lehrer/-innen - an<br />

den „Tagen <strong>der</strong> offenen Tür“! Der Absolventenverband<br />

wird mit einem Infostand vertreten sein, um über das<br />

breite Spektrum <strong>der</strong> beruflichen Möglichkeiten nach<br />

<strong>der</strong> <strong>HTL</strong>-Matura zu informieren.<br />

Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, bitten wir um<br />

Aviso unter absolventenverband@htl-ottakring.at<br />

Freitag, 30. November <strong>2012</strong> 13:00 – 18:00 Uhr<br />

Samstag, 1. Dezember <strong>2012</strong> 08:30 – 12:30 Uhr<br />

Freitag, 18. Jänner 2013 13:00 – 18:00 Uhr<br />

Im Anschluss an die beiden Freitagstermine ist jeweils<br />

ein Absolvententreffen in <strong>der</strong> umliegenden Gastronomie<br />

geplant.<br />

Hauptversammlung & Vortrag<br />

Die Hauptversammlung des Absolventenverbandes mit<br />

Neuwahl des Vorstandes findet am Donnerstag, den<br />

24. Jänner 2013 um 19 Uhr im Festsaal <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

statt. (Details siehe Seite 2)<br />

Davor steht ab 17.30 Uhr ein Vortrag von Dr. Gerhard<br />

Diendorfer (OVE, TU Wien) auf dem Programm. Als<br />

Leiter des österreichischen Blitzortungs- und Informationssystems<br />

ALDIS ist unser Referent „Den Blitzen<br />

auf <strong>der</strong> Spur“. (Details siehe Seite 2)<br />

Zu seinem Vortrag, für dessen Vermittlung wir Prof.<br />

Dietmar Tiefgraber danken, sind die Absolventinnen<br />

und Absolventen unserer Schule herzlich eingeladen.<br />

Abbildungen: Sprachreise Dublin <strong>2012</strong>, Schüler <strong>der</strong> 5AHETE <strong>2012</strong> im Umspannwerk Michelbeuern; unten: Thomas Weiss (8ABETE 2010) im E-Labor, Sportfest <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> <strong>2012</strong>


2<br />

Die Hauptversammlung (bzw. die anschließenden<br />

Vorträge) am 27. Februar<br />

wurden von gut 20 Absolventen besucht,<br />

was gegenüber den letzten Jahren<br />

eine erfreuliche Steigerung bedeutet.<br />

Auch bei den zweimonatlichen Treffen,<br />

die von <strong>der</strong> mittlerweile 275 Mitglie<strong>der</strong><br />

zählenden Xing-Absolventen-Gruppe<br />

organisiert werden, haben sich jeweils<br />

an die zehn Gäste eingefunden.<br />

Im Gedenken an unseren verstorbenen<br />

Präsidenten haben wir uns auch an den<br />

Kosten des von Prof. Schmeitzl an <strong>der</strong><br />

<strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> etablierten Wirtschaftsführerscheins<br />

EBC*L beteiligt.<br />

Aus organisatorischen Gründen blieb<br />

diese Aktion auf die Elektrotechnik-<br />

Abteilung beschränkt. Die Kosten für<br />

die Skripten und die Prüfung wurden<br />

für die beiden besten Teilnehmer<br />

(Jaspal Victor, 5AHETI und Theresa<br />

Krexner, 5AHETE) zur Gänze, für<br />

die beiden Nächstgereihten (Andreas<br />

Sturmberger und Nikola Marinkovic,<br />

5AHETE) zur Hälfte übernommen:<br />

Absolventenverband / Termine | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Absolventenverband: Rück- und Ausblick<br />

Von Dr. Albert Schuch<br />

Den Blitzen auf <strong>der</strong> Spur<br />

Vortrag von Dr. Gerhard Diendorfer am 24. Jänner 2013<br />

Gewitter und Blitze<br />

im Beson<strong>der</strong>en<br />

haben bis heute<br />

wenig von Ihrer<br />

Bedrohung, aber<br />

auch Faszination<br />

verloren.<br />

Trotz Einsatz von<br />

mo<strong>der</strong>nster Messtechnik<br />

und Hochgeschwindigkeitskameras<br />

mit bis zu einer Million Bil<strong>der</strong>n<br />

pro Sekunden sind viele Rätsel <strong>der</strong> Blitzentstehung<br />

und des Einschlagmechanismus<br />

noch ungeklärt.<br />

Die Hauptversammlung des Absolventenverbandes<br />

findet am 24. Jänner 2013<br />

um 19 Uhr in <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> statt.<br />

Auf <strong>der</strong> Tagesordnung stehen:<br />

1. Feststellung <strong>der</strong> Beschlussfähigkeit<br />

2. Tätigkeitsbericht des Vorstandes<br />

3. Bericht des Rechnungsprüfers<br />

4. Entlastung des Vorstandes<br />

5. Neuwahl des Vorstandes<br />

6. Anträge von Mitglie<strong>der</strong>n<br />

7. Allfälliges<br />

Anträge sind spätestens acht Tage vor<br />

<strong>der</strong> Hauptversammlung einzubringen -<br />

entwe<strong>der</strong> per Post (c/o <strong>HTL</strong>, 1160 Wien,<br />

Thaliastraße 125) o<strong>der</strong> via E-Mail an:<br />

absolventenverband@htl-ottakring.at<br />

Derzeit sind lediglich fünf von zwölf<br />

Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n Absolventen unserer<br />

Schule. Eine Steigerung dieses Anteils<br />

auf deutlich über 50 Prozent wäre<br />

wünschenswert.<br />

Folgende Themen werden behandelt:<br />

■ Physik <strong>der</strong> Blitzentladung und die<br />

verschiedenen Blitztypen<br />

■ Methoden <strong>der</strong> Blitzforschung<br />

(Messung an Türmen, Raketen<br />

getriggerte Blitze)<br />

■ Prinzipien <strong>der</strong> Blitzortung und das<br />

ALDIS Ortungssystem in Österreich<br />

■ Gebäudeblitzschutz und richtiges<br />

Verhalten bei Gewittern<br />

Der Vortrag, zu dem Absolventinnen<br />

und Absolventen herzlich eingeladen<br />

sind, beginnt um 17.30 Uhr und findet<br />

im Festsaal <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> statt.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Karrieretag 2013<br />

Von DI Robert Baumgartner, MBA<br />

Unternehmen aus den Sparten IT,<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Elektronik sind auch 2013 zum<br />

schon traditionellen Karrieretag <strong>der</strong><br />

<strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> eingeladen.<br />

Sie können dort unsere Schülerinnen<br />

und Schüler kennenlernen und Einsatzbereiche<br />

und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

in Ihrem Unternehmen präsentieren.<br />

Für unsere Schüler/-innen<br />

wie<strong>der</strong>um ist es eine gute Gelegenheit,<br />

sich einen Überblick über mögliche<br />

Angebote zu verschaffen und<br />

eventuell schon heute den Arbeitgeber<br />

von morgen kennenzulernen.<br />

Für all jene, die nach <strong>der</strong> Matura<br />

noch einen weiteren Ausbildungsweg<br />

einschlagen wollen, laden wir<br />

auch wie<strong>der</strong> renommierte Universitäten<br />

und Fachhochschulen ein.<br />

Der Karrieretag findet am 20. März<br />

2013 statt. Von 8 bis 10 Uhr stehen<br />

Vorträge im Festsaal auf dem Programm,<br />

gefolgt von <strong>der</strong> Firmenmesse<br />

von 10 bis 14 Uhr. Geben<br />

Sie daher bitte bei Ihrer Anmeldung<br />

bekannt, ob Sie auch einen Vortrag<br />

(max. 15 Minuten) halten wollen.<br />

Der Karrieretag 2013 wird organisiert<br />

von Prof. Robert Baumgartner.<br />

Anfragen bezüglich einer Teilnahme<br />

richten Sie bitte an:<br />

lbaum@htl-ottakring.at<br />

Termine<br />

Die Wan<strong>der</strong>ausstellung „EU-Projekte<br />

für Wien“ (organisiert von Ing.<br />

Wolfgang Vevera, MVb 1972) ist von<br />

5. bis 29. November <strong>2012</strong> an <strong>der</strong><br />

<strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> zu besichtigen.<br />

Die Pensionisten-Weihnachtsfeier<br />

für Lehrer/-innen im Ruhestand<br />

findet am Donnerstag, 13. Dezember<br />

<strong>2012</strong> statt. Die Beginnzeit entnehmen<br />

Sie bitte <strong>der</strong> Einladung.<br />

Der heuer letztmalig von Prof. Kölbl<br />

gestaltete Weihnachtsgottesdienst<br />

im Stephansdom findet am 21. Dezember<br />

<strong>2012</strong> statt (10.30 Uhr).


Die BEKO Engineering & Informatik AG ist Österreichs führen<strong>der</strong> Anbieter von Solutions<br />

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<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 3


4<br />

DI Roland Bobich †<br />

Ehemann und Vater, Kollege, Lehrer und Freund<br />

Erstmals gesehen haben wir uns 2002,<br />

als Roland in <strong>der</strong> Abteilung ITE zu unterrichten<br />

begann. Vorerst waren wir<br />

noch distanziert, da einan<strong>der</strong> fremd,<br />

obwohl wir gleich per du waren. Erst<br />

zunehmend lernten wir uns näher kennen<br />

und erst jetzt, da ich diese Zeilen<br />

schreibe, werde ich mir all <strong>der</strong> glitzernden<br />

Facetten seiner Persönlichkeit bewusst.<br />

Anfangs etwas zurückhaltend, abwartend,<br />

beobachtend. Jedoch stets hatte er<br />

eine Meinung - die er nicht unbedingt<br />

jedem erzählte - die er gegebenfalls aber<br />

vertrat. Für gute Diskussionen hatte er<br />

eine Schwäche. Dabei lief er zur Hochform<br />

auf. Und es zeigte sich, dass seine<br />

Meinung nicht in Stein gemeißelt, son<strong>der</strong>n<br />

dass er guten Argumenten aufgeschlossen<br />

war. Einen Konsens zu finden<br />

war immer sein Ziel.<br />

Und Roland war voller Energie. Tausend<br />

Ideen geisterten durch seinen<br />

Kopf, vorerst noch formlos und schemenhaft,<br />

doch einige nahmen letztend-<br />

Schule | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

lich konkrete Gestalt an. Die Firmenmesse<br />

war sein Baby. Und dabei zeigte<br />

er, dass er nicht nur ein Mann des Wortes,<br />

son<strong>der</strong>n auch ein Mann <strong>der</strong> Tat war.<br />

Er krempelte die Ärmel hoch und stellte<br />

die erste Firmenmesse <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

auf die Beine.<br />

Roland, ein Lehrer, dem sein Beruf<br />

Berufung war. Immer auf gleicher Augenhöhe<br />

mit den Schülern und nie von<br />

oben herab. Er versuchte sie zu führen,<br />

ihnen die Richtung zu weisen, sie aber<br />

nicht durch zu viele Verbote zu behin<strong>der</strong>n.<br />

Und immer ein Zwinkern und ein<br />

bisschen Schelm in seinen Augenwinkeln,<br />

die verrieten, dass trotz viel Ernst<br />

und Arbeit die Freude und <strong>der</strong> Spaß im<br />

Leben nicht zu kurz kommen dürfen.<br />

Ein Optimist, wie ich selten einen erlebt<br />

habe. Für ihn war das Glas stets halb<br />

voll, nie halb leer. Und daher hatte er<br />

bis zuletzt keine Zweifel, dass alles gut<br />

enden würde.<br />

Geboren 1961, verheiratet mit Susanne,<br />

Vater zweier Kin<strong>der</strong> - lei<strong>der</strong> viel zu<br />

früh endete sein gemeinsamer Weg mit<br />

Familie, Freunden, Kollegen und Schülern.<br />

Was jedoch bleiben wird, sind seine<br />

Ziele und Ideen, die uns weiter beflügeln<br />

- und uns immer wie<strong>der</strong> an ihn<br />

erinnern werden.<br />

AV OStR Mag. Michael Brunn<br />

Englisch-Sprachreisen an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Von Mag. a Charlotte Kirnbauer und Mag. a Brigitte Koller<br />

Ende Juni <strong>2012</strong> nutzten Schüler <strong>der</strong><br />

Klassen 5AHETE, 3BHMI, 2AFIPC,<br />

4AHETE und 4AHETI das Angebot einer<br />

Intensivsprachwoche in Dublin. Ihr<br />

Fazit: It was a nice experience and we all<br />

had a good time!<br />

Im Schuljahr <strong>2012</strong>/13 wird eine Englisch-Sprachwoche<br />

in Malta organisiert.<br />

Interessenten wenden sich bitte an<br />

Frau Prof. Koller. Wer sich für ein zweiwöchiges<br />

unbezahltes Workplacement<br />

in Irland (in <strong>der</strong> letzten Schul- und ersten<br />

Ferienwoche) interessiert, erfährt<br />

Näheres dazu bei Frau Prof. Kirnbauer.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Roland Bobich ist am 17. August<br />

nach schwerer Krankheit verstorben.<br />

Er war Absolvent <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> Wiener<br />

Neustadt und <strong>der</strong> TU Wien. Nach<br />

15 Jahren bei Kapsch - in <strong>der</strong> Entwicklungsabteilung<br />

für Funksysteme<br />

- kam er 2002 an die <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong>.<br />

Seinen Schülerinnen und Schülern<br />

bleibt er in Erinnerung:<br />

„Er war ein toller Mensch, <strong>der</strong> immer<br />

für <strong>neue</strong> Experimente und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

bereit war und nie<br />

an seinen Schülern gezweifelt hat.“<br />

Robin Sohal (Matura <strong>2012</strong>)<br />

„Er war ein sehr kompetenter Lehrer<br />

und vor allem ein sehr freundlicher<br />

und lustiger Mensch, <strong>der</strong> immer ein<br />

Lächeln für uns übrig hatte.“<br />

Aldijana Doslic (<strong>2012</strong>)<br />

„Er war neben einem außergewöhnlichen<br />

Lehrer auch ein Freund <strong>der</strong><br />

ganzen Klasse. Ich fand es immer<br />

toll, wie motiviert er für alles Mögliche,<br />

auch Zusatzaktivitäten, Klassentreffen<br />

usw. war! Ein großartiger<br />

Mensch, den ich vermissen werde.“<br />

Manuel Schalleck (2007)<br />

„Er war ein wirklich guter Mensch<br />

und dies ist etwas, was ich in meiner<br />

Zeit als Schüler lei<strong>der</strong> zu selten erleben<br />

durfte. Danke, speziell für die<br />

äußerst kreativen Laborstunden.“<br />

Michael Arth (2005)


Als Schüler an <strong>der</strong> TU Wien<br />

Von Lorenz Leutgeb (5AHTIN <strong>2012</strong>/13)<br />

Während meines<br />

dritten Schuljahres<br />

an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong><br />

<strong>Ottakring</strong> machte<br />

mich Prof. Zottele<br />

auf das Projekt<br />

“SchülerInnen an<br />

die Unis” aufmerksam<br />

und ermutigte<br />

mich, daran teilzunehmen. Dabei handelt<br />

es sich um eine Kooperation des<br />

bm:wf mit dem Österreichischen Zentrum<br />

für Begabtenför<strong>der</strong>ung (ÖZBF)<br />

und österreichischen Universitäten.<br />

Schülern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten<br />

wird dadurch ermöglicht, bereits<br />

vor <strong>der</strong> Matura einzelne Lehrveranstaltungen<br />

zu besuchen.<br />

Nachdem ich zu Beginn des vierten<br />

Jahrganges mein Motivationsschreiben<br />

eingereicht hatte, durfte ich als außerordentlicher<br />

Student an <strong>der</strong> TU Wien inskribieren.<br />

In meinem ersten Semester<br />

als Teilnehmer des Programms wählte<br />

ich einige einführende Lehrveranstaltungen<br />

aus dem Informatikstudium<br />

„Software and Information Engineering“<br />

und Freifächer, um mich mit <strong>der</strong><br />

<strong>neue</strong>n Situation vertraut zu machen.<br />

Ich beschloss bald, keine Vorlesungen<br />

zu besuchen, da <strong>der</strong> Vortrag meist<br />

durch online verfügbare Materialien<br />

abgedeckt werden konnte, und arrangierte<br />

verpflichtende Gruppentermine<br />

Riffgrabber @ Ars Electronica<br />

Von DI Robert Baumgartner, MBA<br />

Das Team <strong>der</strong> Diplomarbeit Riffgrabber<br />

(Christian Sorko, Alin Kalam, Peter<br />

Paikl, Wolfgang Schnei<strong>der</strong>bauer, Manmeet<br />

Singh / 5BHITN <strong>2012</strong>) konnte<br />

nach dem zweiten Platz beim ITs Award<br />

in Salzburg und dem vierten Platz beim<br />

Talents Austria Wettbewerb in Wien<br />

(siehe <strong>merker</strong> 2/<strong>2012</strong>) auch einen Anerkennungspreis<br />

beim Prix Ars Electronica<br />

Wettbewerb in Linz gewinnen.<br />

Damit kam das Team Riffgrabber von<br />

675 Projekten immerhin unter die besten<br />

15!<br />

Während <strong>der</strong> Sommerferien wur-<br />

Schule | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

immer nach <strong>der</strong> Schule, sodass mein<br />

Schulalltag nur geringfügig beeinflusst<br />

wurde. Mit meiner Leistung war ich zufrieden,<br />

sodass ich im Sommersemester<br />

noch mehr ECTS sammeln konnte.<br />

In „Algorithmen und Datenstrukturen<br />

2“ gelang mir außerdem noch ein<br />

beson<strong>der</strong>er Erfolg. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Übung wurde ein Programmierwettbewerb<br />

ausgetragen, bei dem es für alle<br />

Studenten galt, das kMST-Problem mit<br />

dem Branch-and-Bound Verfahren<br />

möglichst schnell und gut zu lösen.<br />

Hier konnte ich den zweiten Platz, nur<br />

knapp hinter dem Sieger, von mehreren<br />

hun<strong>der</strong>t Teilnehmern erringen. Auch<br />

bei <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Lehrveranstaltung<br />

„Kooperatives Arbeiten“ leistete<br />

ich meinen Beitrag in <strong>der</strong> Koordination<br />

aller teilnehmenden Studententeams.<br />

In den Sommerferien absolvierte ich<br />

zwei Praktika, welche mir aller Voraussicht<br />

nach für das Studium angerechnet<br />

werden. Den Juli verbrachte ich mit <strong>der</strong><br />

Arbeit an einem Forschungsprojekt des<br />

Instituts für Vernetzte und Eingebettete<br />

Systeme an <strong>der</strong> Alpen-Adria-Universität<br />

Klagenfurt, während ich im August<br />

eine Applikation zur automatisierten<br />

Auswertung von Serverkonfigurationen<br />

bei T-Systems Austria entwickelte.<br />

Das Gesamtergebnis nach dem ersten<br />

Studienjahr war ein Notendurchschnitt<br />

von 1.7, gerade gut genug, um um das<br />

de auch noch ein Ö1-Interview ausgestrahlt,<br />

in dem die fünf Jungs die<br />

Vorzüge ihrer Diplomarbeit erläutern<br />

konnten.<br />

Zum Nachhören bis 4.12.<strong>2012</strong> unter:<br />

http://www.htl-ottakring.at/8-news/199-diplomarbeit-riffgrabber-auf-oe1<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Leistungsstipendium anzusuchen.<br />

Dieses Semester habe ich vor, die<br />

STEOP abzuschließen, um meine Lehrveranstaltungen<br />

nach <strong>der</strong> Matura ohne<br />

Einschränkungen wählen zu können.<br />

Dadurch hoffe ich, so früh wie möglich<br />

den Bachelor of Science zu erwerben.<br />

Äußerst hilfreich und inspirierend war<br />

auch die Betreuung während <strong>der</strong> letzten<br />

zwei Semester durch meinen Mentor<br />

Florian, <strong>der</strong> mir immer mit Rat und<br />

Tat zur Seite stand. Monatliche Treffen<br />

mit dem hochtalentierten Mathematiker<br />

waren sehr interessant.<br />

Mit den <strong>neue</strong>n Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die mich seit Anfang des Programms<br />

immer wie<strong>der</strong> im positiven Sinne an<br />

mein Limit bringen, konnte ich meine<br />

persönlichen Leistungsgrenzen steigern.<br />

Angefangen von fachlichen Kompetenzen,<br />

habe ich mir eine ungeheure<br />

intrinsische Motivation angeeignet, von<br />

<strong>der</strong> ich nun auch in an<strong>der</strong>en Lebensbereichen<br />

wie dem Sport profitieren kann.<br />

Weiters wäre es bei einer mittlerweile<br />

unüberschaubaren Anzahl an Kalen<strong>der</strong>einträgen<br />

unmöglich, die Übersicht<br />

ohne ein gutes Konzept zu bewahren.<br />

„SchülerInnen an die Unis“ war und<br />

ist für mich persönlich jetzt schon ein<br />

voller Erfolg, eine Zeit, auf die ich gerne<br />

zurückblicken werde.<br />

5


6<br />

Vor den Sommerferien<br />

besuchte <strong>der</strong><br />

Autor des Buches<br />

„Ohne Heimat“,<br />

Melih Gördesli,<br />

unsere Klasse und<br />

lud zur Diskussion<br />

des Themas Migration.<br />

Herr Gördesli<br />

hat türkische Wurzeln, wurde in<br />

Deutschland geboren und mit vier Jahren<br />

zum österreichischen Staatsbürger.<br />

In seinem Buch beschreibt er seine<br />

Kindheit und Jugend, und die Schwierigkeiten,<br />

mit denen Migranten bzw.<br />

<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> in unserem Land zu<br />

kämpfen haben. Seit einiger Zeit besucht<br />

Herr Gördesli als „Integrationsbotschafter“<br />

Schulen, um über dieses<br />

Thema zu diskutieren und die Jugend<br />

zum Nachdenken anzuregen.<br />

Im Sesselkreis wurde in gemütlicher Atmosphäre<br />

über Dinge gesprochen, die<br />

sehr oft unter den Tisch gekehrt und<br />

als unwichtig o<strong>der</strong> einen selbst nicht<br />

betreffend abgetan werden. Wir unter-<br />

Schule | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Integrationsbotschafter in <strong>der</strong> E-Abteilung<br />

Von Thomas Ballon (4AHETI)<br />

Abbildungen: Melih Gördesli (5HIA 2006), im Bild<br />

jeweils links außen, kehrt als „Integrationsbotschafter“<br />

an die <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> zurück<br />

hielten uns über unsere Erfahrungen<br />

und Ansichten bezüglich <strong>der</strong> Migration<br />

in Österreich. Sehr angenehm war<br />

das dabei vorherrschende respektvolle<br />

Klima: An<strong>der</strong>e Meinungen wurden akzeptiert,<br />

es blieb stets ruhig und man<br />

wahrte einen angemessenen Umgang<br />

miteinan<strong>der</strong>.<br />

Es war sehr interessant, an<strong>der</strong>e Sichtweisen<br />

und Meinungen zu hören und<br />

auch einen Teil von den Mitschülern<br />

kennenzulernen, den man sonst nur<br />

sehr selten zu Gesicht bekommt – das<br />

betrifft sowohl die einzelnen Geschichten<br />

und Erfahrungen, als auch das kritische<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzen mit solchen<br />

Fragen.<br />

Auch in unserem Alter ist es wichtig,<br />

sich eigene Gedanken zu machen. Es<br />

liegt an unserer Generation, die Augen<br />

zu öffnen und zu verhin<strong>der</strong>n, dass<br />

Menschen aufgrund unterschiedlicher<br />

Wurzeln an<strong>der</strong>s behandelt werden. Wir<br />

leben in einer Zeit, in <strong>der</strong> diese Mauern<br />

in den Köpfen endlich fallen sollten.<br />

Workshop ZARA<br />

Von Mag. a Melanie Zöhling<br />

Am 19. Juni <strong>2012</strong> fanden sich eine<br />

Trainerin und ein Trainer <strong>der</strong> Agentur<br />

ZARA in <strong>der</strong> 3YHET zu einem Workshop<br />

ein. ZARA steht für „Zivilcourage<br />

und Anti-Rassismus-Arbeit“ und<br />

wurde im Jahr 1999 gegründet. Ziel des<br />

Vereins ist die För<strong>der</strong>ung von Zivilcourage<br />

und einer rassimusfreien Gesellschaft<br />

sowie die Bekämpfung aller Formen<br />

von Rassimus.<br />

ZARA publiziert einmal jährlich den<br />

Rassismus-Report, welcher die einzige<br />

Datenquelle über Struktur und Ausmaß<br />

von Rassismus in Österreich ist und die<br />

Diskriminierungen anhand von Einzelfall-Berichten<br />

aufzeigt.<br />

Im Rahmen des Projekts „ZARA macht<br />

Schule“ kam es auf meine Initiative auch<br />

zur Teilnahme <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong>. Ziel<br />

war die Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler mit den Themen<br />

Diskriminierung, Gleichbehandlung,<br />

Zivilcourage und Vielfalt und vor allem<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

projektXchange<br />

Seit vier Jahren engagieren sich<br />

rund 150 Persönlichkeiten mit migrantischen<br />

Wurzeln aus Kultur,<br />

Wirtschaft, Gesellschaft, Sport,<br />

Wissenschaft und Medien ehrenamtlich<br />

als role models. Als<br />

Integrationsbotschafter/-innen berichten<br />

sie in Österreichs Schulen<br />

über ihren kulturellen Hintergrund,<br />

ihre Migration und Integration. Ziel<br />

von projektXchange ist es, Respekt zu<br />

vermitteln sowie die kulturelle Vielfalt<br />

als Chance zu begreifen.<br />

Im Juni <strong>2012</strong> besuchte Melih Gördesli<br />

im Rahmen dieses Projekts die<br />

Klassen 1AHET, 1BHET, 1CHET<br />

und 3YHET <strong>der</strong> Abteilung Elektrotechnik.<br />

Dies war für alle Beteiligten<br />

beson<strong>der</strong>s interessant, da Herr<br />

Gördesli nicht nur das Studium <strong>der</strong><br />

Medizinischen Informatik an <strong>der</strong> TU<br />

abgeschlossen hat, son<strong>der</strong>n auch Absolvent<br />

<strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> ist.<br />

Mag. a Melanie Zöhling<br />

auch die Umsetzung im Alltag.<br />

Trotz <strong>der</strong> enormen Hitze des Tages<br />

nahmen die Schülerinnen und Schüler<br />

voller Neugier und Engagement<br />

am Workshop teil. Zunächst wurde die<br />

Thematik mit einem Theorie-Input vorgestellt,<br />

bald wurden dann aber Alltagssituationen<br />

und mögliche Reaktionen<br />

und Verhaltensweisen in problematischen<br />

Situationen, sei es als Opfer o<strong>der</strong><br />

als Beobachter/-in durchgespielt und<br />

reflektiert. Das Feedback <strong>der</strong> Klasse war<br />

sehr positiv, die Begeisterung war den<br />

Jugendlichen anzusehen.<br />

Erfreulich ist auch, dass diese Workshops<br />

von den Bezirksvorstehungen<br />

finanziert und an die Schulen herangetragen<br />

wurden. Es ist zu wünschen,<br />

dass dies nächstes Jahr fortgesetzt wird.


NOR MAL<br />

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NDU. AC. AT


8<br />

Mädchenbetreuung 2011/12<br />

Von Mag. a Melanie Zöhling<br />

Auch im Schuljahr<br />

2011 / <strong>2012</strong> fanden<br />

wie<strong>der</strong> viele interessante<br />

und spannende<br />

Aktivitäten<br />

und Projekte <strong>der</strong><br />

Mädchenbetreuung<br />

statt, und zwar<br />

unter an<strong>der</strong>em:<br />

■ Selbstbehauptungsworkshop für die<br />

Schülerinnen <strong>der</strong> 1. Klassen<br />

■ Treffen aller Schülerinnen zwecks<br />

Kennenlernen und Jahresplanung<br />

■ Bosch-Experience-Day<br />

■ Teilnahme an den Meidlinger Mädchentagen<br />

und an den Berufsinformationstagen<br />

für 14-jährige Schülerinnen<br />

und Schüler des 16. und 17. Bezirks<br />

Schmetterlingshaus<br />

Am 22. Juni <strong>2012</strong> besuchte eine Gruppe<br />

von Schülerinnen gemeinsam mit Frau<br />

Prof. Zöhling das Schmetterlingshaus.<br />

Die Vielfalt und Größe <strong>der</strong> Schmetterlinge<br />

erstaunlich und es gab auch viel<br />

Neues zu erfahren, zum Beispiel dass<br />

<strong>der</strong> Name Schmetterling - wie im englischen<br />

„butterfly“ erkennbar - vom<br />

althochdeutschen „Schmet“ für Butter<br />

(eine bevorzugte Nahrung <strong>der</strong> Schmetterlinge)<br />

kommt.<br />

Anschließend fanden wir uns auf <strong>der</strong><br />

Wiese des Burggartens zu einem Picknick<br />

zusammen, um über das abgelaufene<br />

Schuljahr sowie die die Urlaubspläne<br />

und Ferialpraxisplätze zu plau<strong>der</strong>n.<br />

Mädchenbetreuung | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

■ wöchentliche Mädchen-Sprechstunde<br />

■ Teilnahme am FIT-Programm<br />

■ Mädchenweihnachtsfeier<br />

■ Neugestaltung des Mädchenzimmers<br />

■ Workshop „Admina“ <strong>der</strong> TU Wien<br />

■ Spezielles Mädchenprogramm an den<br />

Tagen <strong>der</strong> offenen Tür<br />

■ Teilnahme am Töchtertag<br />

■ Planung und Organisation des 2.<strong>HTL</strong>-<br />

Schülerinnen-Vernetzungstreffens<br />

■ Gründung des Vereins „femnic“<br />

■ Teilnahme am Frauenlauf im Prater<br />

■ Einrichtung einer facebook-Gruppe<br />

■ Abschlusspicknick im Burggarten<br />

Die Mädchen haben viel Freude am<br />

umgestalteten Mädchenzimmer, in<br />

dem sich nun auch eine kleine Küchenzeile<br />

mit Kühlschrank befindet.<br />

Frauenlauf<br />

Eine Gruppe von Schülerinnen <strong>der</strong><br />

<strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> - Aleksandra Dejkoska,<br />

Silvana Stamenkovic, Natascha Zitsar<br />

und Beatrice Karolyi - nahm am 3. Juni<br />

gemeinsam mit Frau Prof. Zöhling am<br />

25. Frauenlauf im Wiener Prater teil.<br />

Lei<strong>der</strong> hat zur Teilnahme als Team eine<br />

Schülerin gefehlt, aber vielleicht klappt<br />

es ja beim nächsten Mal mit dem Teamstart.<br />

Die beste Zeit unserer Gruppe hat<br />

Silvana Stamenkovic mit hervorragenden<br />

33:30 Minuten auf 5 km und einer<br />

gelaufenen Geschwindigkeit von 8,96<br />

km/h erreicht. Insgesamt hat die Veranstaltung<br />

viel Spaß gemacht, daher werden<br />

wir auch nächstes Jahr teilnehmen.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Schülerinnen-Netzwerk<br />

Am 1. Juni <strong>2012</strong> fand das bereits 2. Vernetzungstreffen<br />

von <strong>HTL</strong>-Schülerinnen<br />

aus Wien, Nie<strong>der</strong>österreich und dem<br />

Burgenland an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> statt.<br />

Ziel dieser Treffen ist eine bessere<br />

Vernetzung <strong>der</strong> angehenden Technikerinnen.<br />

Die Gründung des Vereins<br />

„femnic-Mädchen und Frauen in technischen<br />

Ausbildungen und Berufen“<br />

(www.femnic.at) ist bereits erfolgt.<br />

Frau Mag. Hummelbrunner, Personalchefin<br />

<strong>der</strong> Firma Bosch, gestaltete mit<br />

einer ihrer Technikerinnen, welche von<br />

ihren eigenen Erfahrungen berichtete,<br />

den Vormittag.<br />

Nach <strong>der</strong> Mittagspause, die nicht nur<br />

für das köstliche Buffet (das wie im<br />

Vorjahr von <strong>der</strong> Lehrküche <strong>der</strong> MA 11<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Wien betreut wurde),<br />

son<strong>der</strong>n auch zum Netzwerken genutzt<br />

wurde, gestaltete Frau DI Elke Szalai<br />

einen interaktiven Vortrag zum Thema<br />

„Berufliche Netzwerke von Männern<br />

und Frauen“.<br />

Im weiteren Tagesverlauf standen<br />

Workshops für die Mädchen und die<br />

Begleitlehrer/-innen auf dem Programm.<br />

Alle Workshops fanden großen<br />

Anklang, sodass die dafür vorgesehene<br />

Zeit überschritten wurde. Die Begeisterung<br />

<strong>der</strong> Teilnehmerinnen ist ein Signal<br />

für die Notwendigkeit, auch in Zukunft<br />

Treffen dieser Art durchzuführen.


Sportfest <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Von Mag. Michael Aschberger<br />

Am 25. September <strong>2012</strong> fand bei herrlichem<br />

Wetter das Sportfest <strong>der</strong> <strong>HTL</strong><br />

<strong>Ottakring</strong> auf <strong>der</strong> Marswiese statt.<br />

Mannschaftssportarten und Einzelwettkämpfe<br />

for<strong>der</strong>ten allen Schülern<br />

Höchstleistungen ab:<br />

Hockeyturnier (29 Mannschaften):<br />

1. 5AHITN 2. 5AHETI<br />

3. 4BHMIM 4. 2BHET<br />

Fußballturnier (35 Mannschaften):<br />

1. 5AHMIM 2. 4AHETE<br />

3. 1AFIPC 4. 4YHET<br />

Beachvolleyballturnier (27 Teams):<br />

1. 2AHIT 2. 4BHMIM<br />

3. 4AHELT 4. 1AHEL<br />

Frisbeeturnier (9 Mannschaften):<br />

1. 4AHITN 2. 3AHMIM<br />

3. 1BHET 4. 2BHET<br />

Seilziehen (22 Mannschaften):<br />

1. 1AHET 2. 2BFIPC<br />

3. 5BHITN 4. 4YHET<br />

Badminton Herren (49 Teilnehmer):<br />

1. Richter Nikolai (5BHITN)<br />

2. Yu Zhiwen (1BHET)<br />

3. Schulz Bernhard (3AHITN)<br />

Weitsprung Herren (79 Teilnehmer):<br />

1. Latif Samuel (3BHMIM) - 5,38m<br />

2. Dafert Matthias (5BHITN) - 5,32m<br />

3. Lukaszewski M. (4BHMIM) - 5,22m<br />

Weitsprung Damen (3 Teiln.):<br />

1. Aigner Nina (1BFIPC) - 3,27m<br />

2. Fuhrmann Katharina (1BHMI) -3,09m<br />

3. Mohamed Miriam (5BHITN) - 2,82m<br />

100m Herren (87 Teilnehmer)<br />

1. Kocak Celil (2CHIT) - 11,97s<br />

2. Weiskirchner D. (4AHMIM) - 12,28s<br />

3. Latif Samuel (3BHMIM) - 12,29s<br />

Sport | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Kugelstoßen 5kg Herren (91 Teiln.):<br />

1. Schaffer Simon (4AHMIM) - 12,00m<br />

2. Tunjic Marko (5AHITN) - 11,90m<br />

3. Schmid Felix (5AHITN) - 11,40m<br />

Kugelstoßen 5kg Damen (6 Teiln.):<br />

1. Ciftci Ümmihan (1BHET) - 5,25m<br />

2. Aigner Nina (1BFIPC) - 5,00m<br />

3. Fuhrmann Katharina (1BHMI) - 4,75m<br />

400m Herren (19 Teilnehmer):<br />

1. Sinn Luca (3AHMIM) - 57,78s<br />

2. Mohammadi Omid (1BFIPC) - 58,91s<br />

3. Yilmaz Kubilay (2AHET) - 1:02,97s<br />

4x100m Staffel (3 Teams):<br />

1. Houzar, Konczer, Sturmberger, Giefing<br />

(5AHETE) - 55,43s<br />

2. Heitzene<strong>der</strong>, Deutsch, Schulz, Lai<br />

(2BFIPC) - 56,00s<br />

3. Lashien, Mäntler, Pollak, Dayanikli<br />

(1BFIPC) - 1:06,00s<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

4x400m Staffel (2 Teams):<br />

1. Cizmas, Herold, Purker, Dafert<br />

(5BHITN) - 4:58,25 min<br />

2. Houzar, Konczer, Sturmberger, Giefing<br />

(5AHETE) - 4:59,74 min<br />

800m Herren (26 Teilnehmer):<br />

1. Sinn Luca (3AHMIM) - 2:15,47 min<br />

2. Koldzic Amel (2BHET) - 2:28,25 min<br />

3. Mohammadi Omid (1BFIPC) - 2:39,84<br />

5000m Herren (13 Teilnehmer)<br />

1. Sinn Luca (3AHMIM) - 17:58,18 min<br />

2. Konczer Michael (5AHETE) - 20:23,48<br />

3. Stadlmann B. (3AHETE) - 21:24,87<br />

Balkenschlagen<br />

1. Minkailov (1BFIPC) - 112 Siege<br />

2. Coban (2CHIT) - 99 Siege<br />

3. Damjanovic (1AHET) - 32 Siege<br />

9


10<br />

Schule | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Berufsinfo-Tage Penzing/<strong>Ottakring</strong><br />

Von Mag. a Melanie Zöhling<br />

Die Berufsinfo-Tage für Penzing und<br />

<strong>Ottakring</strong> fanden am 9. Oktober <strong>2012</strong><br />

statt. Auch heuer war unsere Schule<br />

unter <strong>der</strong> bewährten Leitung von Prof.<br />

Schoppik mit einer Gruppe von Schülerinnen<br />

und Schülern präsent.<br />

Bei <strong>der</strong> vom waff organisierten Veranstaltung<br />

wurden rund 900 Jugendliche<br />

aus den Mittelschulen <strong>der</strong> beiden Bezirke<br />

erwartet.<br />

Am Gerstenboden <strong>der</strong> <strong>Ottakring</strong>er<br />

Brauerei konnten sich die 13- bis<br />

14-jährigen Jugendlichen in angenehmer<br />

Atmosphäre über unterschiedliche<br />

Ausbildungsangebote bei Ausstellern<br />

wie <strong>der</strong> <strong>Ottakring</strong>er Brauerei (Mechatronik,<br />

Anlagentechnik, Bürotätigkeit),<br />

Floristen, Kapsch, Stadtwerke, ÖBB,<br />

1. Mädchentreffen <strong>2012</strong>/13<br />

Am 24. September fand das erste Treffen<br />

aller Schülerinnen des heurigen<br />

Schuljahres statt. Heuer befinden sich<br />

41 Mädchen in <strong>der</strong> Tagesschule, davon<br />

11 in <strong>der</strong> Abteilung Maschinenbau<br />

(inkl. Fachschule Computertechnik),<br />

11 in <strong>der</strong> Abteilung Elektrotechnik und<br />

19 in <strong>der</strong> Abteilung ITE. In den ersten<br />

Klassen sind insgesamt 15 Schülerinnen,<br />

in Maturaklassen nur zwei.<br />

Polizei, Lehre Elektrotechnik, Malerei<br />

und Kunstgewerbe und Baugewerbe informieren.<br />

Die <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> war auch heuer<br />

wie<strong>der</strong> die einzige weiterführende<br />

Schule, die an dieser Veranstaltung<br />

teilnahm. Unsere Schule punktete mit<br />

einer Lötstation zum selbst Ausprobieren,<br />

welche von unseren Schülerinnen<br />

und Schülern betreut wurde. Wie man<br />

an den Fotos sieht, wurde unser Angebot<br />

mit Feuereifer aufgenommen.<br />

Als Dankeschön für das Engagement<br />

wurden alle Aussteller im Anschluss<br />

von <strong>der</strong> Bezirksvorstehung, Andrea<br />

Kalchbrenner und Franz Prokop, zum<br />

Mittagessen ins Restaurant Bierfink<br />

eingeladen.<br />

Kennenlern-Workshop<br />

Am 10. September fand, wie jedes Jahr,<br />

ein Workshop für die Schülerinnen <strong>der</strong><br />

ersten Klassen statt. Der Workshop<br />

wird von erfahrenen Betreuerinnen des<br />

Vereins Sprungbrett über Organisation<br />

<strong>der</strong> Mädchenbetreuerin Prof. Zöhling<br />

abgehalten. Die Schülerinnen lernen<br />

dabei unter an<strong>der</strong>em auch, mit <strong>der</strong> ungewohnten<br />

Situation als Mädchen an<br />

einer <strong>HTL</strong> umzugehen.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Schülervertretung<br />

in <strong>der</strong> E-Abteilung<br />

Stefan Suchi aus <strong>der</strong> 4AHETI (links<br />

im Bild) und Nikola Marinkovic aus<br />

<strong>der</strong> 5AHETE wollen ihre Aufgaben<br />

als Schülervertreter <strong>der</strong> Abteilung für<br />

Elektrotechnik auch <strong>2012</strong>/13 wie<strong>der</strong><br />

kompetent und aktiv wahrnehmen:<br />

„Für das vor zwei Jahren von Nikola<br />

initiierte Nachhilfe-Projekt suchen wir<br />

noch Schüler/-innen, die einige kostenlose<br />

Stunden geben - und dafür am<br />

Schuljahresende mit einem Gutschein<br />

und einem Zertifikat belohnt werden.<br />

Der Laborvorraum soll im Laufe des<br />

Jahres zu einem Entspannungsbereich<br />

mit mo<strong>der</strong>nen Sitzmöglichkeiten und<br />

Plätzen für Laptoparbeiten umgebaut<br />

werden (analog zur Bibliothek). Auf<br />

dieses und weitere Projekte freuen wir<br />

uns sehr und stehen bei Problemen<br />

bzw. Fragen je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung.“<br />

Herbstlicher Wan<strong>der</strong>tag<br />

Am 4. Oktober wan<strong>der</strong>ten die Klassen<br />

1AHET und 1BHET bei schönem<br />

Herbstwetter vom Kahlenbergerdorf<br />

auf den Leopoldsberg. Weiter ging es<br />

über den Kahlenberg und den Hermannskogel<br />

bis zum Pötzleinsdorfer<br />

Schlosspark. Letztes Ziel war - zwecks<br />

Rückreise nach <strong>Ottakring</strong> - die Haltestelle<br />

<strong>der</strong> Linie 41.


Foto: APA-Fotoservice/Ludwig Schedl<br />

Kommen Sie zum Infotag!<br />

Freitag, 16. November <strong>2012</strong>, 9.00 –20.00 Uhr<br />

Favoritenstraße 226, 1100 Wien<br />

> Applied Life Sciences, Technik, Bautechnik, Gesundheit,<br />

Soziales und Public Sector laden ein zu Infovorträgen,<br />

Workshops und Action Points<br />

Programm und Standorte ab Mitte Oktober auf www.fh-campuswien.ac.at/infotag


12<br />

Patent angemeldet<br />

8ABETE 2010<br />

Das ferngesteuerte Notstromversorgungssystem<br />

für Umspannwerke, das<br />

von Thomas Weiss und Horst Veitl<br />

2010 im Rahmen ihrer Diplomarbeit<br />

bei Prof. Franz Deimel entwickelt wur-<br />

de, hat einen eingeschränkten Praxistest<br />

problemlos bestanden und wurde<br />

mittlerweile von ihrem Arbeitgeber, <strong>der</strong><br />

WIEN ENERGIE Stromnetz GmbH,<br />

zum Patent angemeldet. Die Patentschrift,<br />

in <strong>der</strong> Thomas Weiss und Horst<br />

Veilt als Erfin<strong>der</strong> genannt sind, wurde<br />

im März <strong>2012</strong> veröffentlicht.<br />

Bei totalem Stromausfall muss <strong>der</strong> Eigenbedarf<br />

von Umspannwerken mit<br />

Strom versorgt werden. Derzeit ist es<br />

nach sechs Stunden notwendig, jedes<br />

Umspannwerk anzufahren und mittels<br />

Notstromaggregat in Betrieb zu nehmen.<br />

Daher wurde ein Konzept entwickelt,<br />

das den Eigenbedarf je<strong>der</strong>zeit mit<br />

Strom versorgt.<br />

Als Stromquelle für den Noteigenbedarf<br />

werden wegen <strong>der</strong> hohen Energiedichte<br />

Lithium Polymer Akkus<br />

verwendet. Aufgrund <strong>der</strong> begrenzten<br />

Ein- und Ausgänge des Steuergerätes<br />

ist ein selbstentwickelter Print erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Bleibatterien und eine kombinierte<br />

Wind-Solarkraftanlage gewährleisten<br />

die komplett netzunabhängige Stromversorgung<br />

des Steuergerätes und die<br />

Ladung <strong>der</strong> LiPo-Akkus.<br />

Diplomarbeiten / Abendschule | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Optimierte Scherenhebebühne<br />

8ABMIM <strong>2012</strong><br />

In <strong>der</strong> Diplomarbeit von Christoph<br />

Pelz und Peter Kratky, die von Prof.<br />

Christian Ponic betreut wurde, geht es<br />

um Hebebühnen, die im Werkstätten-,<br />

Transport- und Beför<strong>der</strong>ungsbereich<br />

bekanntlich fester Bestandteil <strong>der</strong> Arbeitsausrüstung<br />

sind.<br />

Sie ermöglichen es, eine Last meist<br />

über eine Plattform vertikal in die gewünschte<br />

Höhe zu beför<strong>der</strong>n. Angetrieben<br />

wird dieser Hubvorgang durch<br />

elektrische Energie, Pneumatik, Hydraulik<br />

o<strong>der</strong> - bei kleinen Lasten - einfach<br />

nur durch Muskelkraft. Im Hinblick<br />

auf Ausführungsarten wurde dem<br />

Erfin<strong>der</strong>geist dabei freien Lauf gelassen.<br />

Daher erbringt auch nicht jede Hebebühne<br />

für jede Anwendung das richtige,<br />

kosteneffizienteste Ergebnis.<br />

Ziel <strong>der</strong> Diplomarbeit war daher die<br />

Entwicklung und Optimierung bestehen<strong>der</strong><br />

Modelle von Scherenhebebühnen,<br />

um dem Privatanwen<strong>der</strong> eine<br />

kostengünstige Alternative zum teuren<br />

Werkstattbesuch zu bieten. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> begrenzten Raumhöhen in privaten<br />

Haushalten bietet die geplante Hebebühne<br />

in Scherenausführung eine<br />

platzsparende Arbeitserleichterung am<br />

Kraftfahrzeug. Zusätzlich entfallen die<br />

Diplomarbeiten in Kürze<br />

8BBETE <strong>2012</strong><br />

Michael Artner und René Bruckner<br />

beschäftigten sich (betreut von Prof.<br />

Andreas Heinbach) mit <strong>der</strong> „Automatisierung<br />

einer Besetzungssimulation<br />

mit Dampfluftbefeuchtern in Schienenfahrzeugen“.<br />

Kooperationspartner war<br />

die RTA Rail Tec Arsenal Fahrzeugversuchsanlage<br />

GmbH.<br />

Peter Veitschegger und Christopher<br />

Dabrowski entwickelten bei Prof. Dietmar<br />

Pindeus eine „Beleuchtungstafel<br />

mit Messeinrichtung“.<br />

Marcus Poindl und Manuel Schnei<strong>der</strong>-Sturm<br />

untersuchten, in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Firma Otto Bock und<br />

betreut von Prof. Hannes Traby, die<br />

„Verarbeitung myoelektrischer Signale“.<br />

Daniel Filipek, Misel Paunovic und<br />

Mladen Pekic entwickelten einen Prüf-<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

störenden Hebesäulen, die aufgrund ihres<br />

geringen Abstandes zum Kraftfahrzeug<br />

den Arbeitsraum einschränken.<br />

Außerdem soll das geplante Modell<br />

alternativ zu mehrspurigen Kraftfahrzeugen<br />

auch die Möglichkeit besitzen,<br />

einspurige Kraftfahrzeuge in die gewünschte<br />

Arbeitshöhe zu heben.<br />

Neben Skizzen und Entwürfen und<br />

<strong>der</strong>en theoretischer Ausarbeitung gibt<br />

eine Marktanalyse Auskunft über das<br />

<strong>der</strong>zeitige Angebot an Hebebühnen.<br />

Hauptziele sind die Berechnung sowie<br />

Einzel- bzw. Zusammenstellungszeichnungen<br />

mit Stücklisten. Zusätzlich werden<br />

die Steuerungsoptionen und die<br />

Hydraulikeinrichtung zur Betätigung<br />

<strong>der</strong> Hebebühne ausgelegt.<br />

Die durchgeführte Berechnung, sowie<br />

die Konstruktion, unterliegen den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> aktuellen Norm (ÖN<br />

EN 1493) für Hebebühnen.<br />

stand für die Ermittlung des Drehmomentes<br />

und <strong>der</strong> Drehzahl von Maschinen.<br />

Betreuer war Prof. Franz Deimel,<br />

ebenso bei Thomas Graf und Alfred<br />

Krammel. Ihre Arbeit beschäftigte sich<br />

insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Durchführung<br />

und Bewertung von Messungen an verschiedenen<br />

Netzlasten.


Windpark-Wan<strong>der</strong>tag<br />

Von Qendrim Murati (3BHETE)<br />

Unser zweitägiger Wan<strong>der</strong>tag mit Frau<br />

Prof. Sayimer und Herrn Prof. Aschberger<br />

begann am 11. September <strong>2012</strong> am<br />

Bahnhof in Wien-Meidling, wo wir um<br />

9:03 Uhr mit dem railjet nach Mürzzuschlag<br />

fuhren, von dort mit dem Bus<br />

nach Spital am Semmering.<br />

Bei herrlichem Wetter erklommen wir<br />

407 Höhenmeter durch den Wald und<br />

über diverse Schipisten bis zur Friedrichshütte,<br />

wo wir eine Pause machten.<br />

Nach dem Motto „Schweiß ist Schwäche,<br />

die den Körper verlässt“ marschierten<br />

wir weitere 576 Höhenmeter<br />

zum Alois Günther-Haus, dem ersten<br />

Ziel unseres Wan<strong>der</strong>tages.<br />

Am nächsten Tag ging es gleich nach<br />

dem Frühstück weiter. Das Wetter war<br />

neblig und es blies ein scharfer Wind.<br />

Wir packten unsere Hauben, Handschuhe<br />

und Windjacken aus. Unser Ziel<br />

war <strong>der</strong> Windpark Moschkogel, den die<br />

Viktor Kaplan Akademie betreibt. Dort<br />

wurde uns Einblick ins Innenleben eines<br />

Windrades und in die Beson<strong>der</strong>heiten<br />

dieses Windparks gegeben.<br />

Vom Moschkogel marschierten wir drei<br />

Stunden bergab zum Mürzzuschlager<br />

Bahnhof. Gegen 15 Uhr kamen wir wie<strong>der</strong><br />

in Meidling an.<br />

Unterwegs | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Maturatreffen <strong>der</strong> M5/1958 in Regensburg<br />

Von em. o. Univ.-Prof. Dr. Peter Kopacek<br />

Das traditionelle jährliche<br />

Treffen <strong>der</strong> „M5/58-<br />

Community“ begann<br />

am 29. Mai <strong>2012</strong> in Regensburg,<br />

mit einem<br />

Abendessen im Restaurant<br />

des Altstadt-Hotels<br />

Münchner Hof.<br />

Am nächsten Tag stand<br />

eine Stadtführung auf<br />

dem Programm: Von<br />

<strong>der</strong> evangelischen Pfarrkirche<br />

über den Domplatz zur schwarzen<br />

Bärenstraße, wo man an den Häusern<br />

noch die alten Ornamente sieht.<br />

Der alte Kornmarkt war lei<strong>der</strong> teilweise<br />

eine Baustelle, aber man konnte die<br />

alte Kapelle und die aus Resten restaurierten<br />

Wehrtürme erkennen. Über<br />

die steinerne Brücke und die goldene<br />

Bärenstraße erreichten wir das Kepler-<br />

Museum, welches sich in einem alten<br />

Wehrturm befindet.<br />

Nach dem Mittagessen im Hofbräu<br />

Haus Regensburg besichtigten wir noch<br />

den Dom, die Kathedrale des Bistums<br />

Regensburg, <strong>der</strong>en Anfänge auf das Jahr<br />

700 zurückgehen. Die heutige Gestalt<br />

erhielt <strong>der</strong> Dom in den Jahren 1870 bis<br />

1872. Bemerkenswert sind die mittelalterlichen<br />

Glasfenster, welche teilweise<br />

aus dem romanischen Vorgängerbau<br />

stammen und in einer nicht mehr<br />

nachvollziehbaren Technik hergestellt<br />

wurden. Ebenfalls eindrucksvoll ist die<br />

2009 erbaute größte freihängende Orgel<br />

<strong>der</strong> Welt (36,7 Tonnen). Mit einem<br />

Abendessen im Hotel Bischofshof, einem<br />

<strong>der</strong> Top-Restaurants von Regensburg,<br />

beendeten wir den Tag.<br />

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem<br />

Bus nach Kelheim - ein nettes Städtchen<br />

mit einem riesigen Lagerplatz für<br />

Güter <strong>der</strong> Donauschifffahrt. Überragt<br />

wird die Stadt vom Michelsberg, auf<br />

dem weithin sichtbar die Befreiungshalle<br />

thront. Sie wurde am 18. Oktober<br />

1863, dem 50. Jahrestag <strong>der</strong> Völkerschlacht<br />

bei Leipzig eröffnet.<br />

Der erste Eindruck beim Betreten <strong>der</strong><br />

45 Meter hohen und 29 Meter breiten<br />

Halle war überwältigend: Gigantischer<br />

Kitsch hat eben auch seine Reize. Je zwei<br />

3,30 hohe Siegesgöttinnen repräsentie-<br />

ren hier eine erfolgreiche Schlacht gegen<br />

Napoleon (allerdings nicht jene von<br />

Aspern: die sei, so erfuhren wir, zu früh<br />

und zu unbedeutend gewesen).<br />

Nächster Programmpunkt war die<br />

Schifffahrt durch den Donaudurchbruch,<br />

<strong>der</strong> - als Naturschutzgebiet - nur<br />

von speziell gebauten Ausflugsschiffen<br />

befahren werden darf. Imposant war vor<br />

allem <strong>der</strong> erste Ausblick auf das Kloster<br />

Weltenburg, unser nächstes Ziel. Diese<br />

Benediktinerabtei liegt inmitten einer<br />

Donauschlinge und wurde als ältestes<br />

Kloster Bayerns 617 gegründet.<br />

Durch seine Lage an <strong>der</strong> Donau wurde<br />

das Kloster in regelmäßigen Abständen<br />

überschwemmt, bis im Jahre 2006<br />

ein Hochwasserschutz errichtet wurde.<br />

Staunend standen wir vor den Hochwassermarken,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> von<br />

1845. Von großem Interesse für die<br />

meisten von uns war die 1050 gegründete<br />

Klosterbrauerei: Im leicht überfüllten<br />

Biergarten im Klosterhof waren<br />

bereits zwei Tische für uns reserviert.<br />

Die meisten testeten das mehrmals mit<br />

dem „World Beer Award“ ausgezeichnete<br />

Klosterbier. - Eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

des Klosters ist, dass es von den Gebrü<strong>der</strong>n<br />

Asam, einem Architekten und einem<br />

Maler, entworfen und ausgestattet<br />

wurde. Erwähnenswert ist auch die Beleuchtung<br />

<strong>der</strong> Kirchenkuppel, welche<br />

indirekt durch spezielle lichttechnische<br />

Schmankerl erreicht wurde.<br />

Zurück in Regensburg, stand noch<br />

unser Abschlusstreffen auf dem Programm,<br />

im „Weißen Brauhaus“, einem<br />

griechisch angehauchten, relativ preiswerten<br />

Lokal. Dort einigten wir uns<br />

auf den Ort unseres nächstjährigen, 55.<br />

Maturatreffens: Mils bei Innsbruck.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 13


14<br />

Programmieren. Gewinnen.<br />

Von Dominik Dopplinger (5AHETI 2010)<br />

Am 19. Oktober veranstaltet die Firma<br />

Catalysts zum 14. mal den Catalysts<br />

Coding Contest. Beim „härtesten Programmierwettbewerb<br />

Österreichs“ messen<br />

sich Schüler/-innen, Student/-innen<br />

und Profis dreimal jährlich in ihren<br />

Programmier-Fertigkeiten – wobei die<br />

Qualitäten <strong>der</strong> jungen Teilnehmer nicht<br />

zu unterschätzen sind: Bei jedem Contest<br />

erkämpfen sie sich Plätze unter den Top 20.<br />

Der aktuelle Bewerb findet im Wiener Rathaus statt. Dabei<br />

werden nicht weniger als 12.000 Euro unter den besten 30<br />

Teilnehmern verteilt.<br />

Sowohl Einzelkämpfer als auch Teams stellen sich den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Catalysts Coding Contest. Doch auch<br />

Teilnehmer aus <strong>der</strong> ganzen Welt treten online über den Catco<strong>der</strong><br />

- eine Eigenentwicklung des 2007 gegründeten Unternehmens<br />

- an. „Real“ wird <strong>der</strong> Wettbewerb in Österreich<br />

abwechselnd in Wien, Linz und Hagenberg ausgetragen, darüber<br />

hinaus noch im rumänischen Cluj.<br />

Catalysts ist ein junges, engagiertes Unternehmen mit <strong>der</strong>zeit<br />

etwa 80 Mitarbeitern. Neben den Vollzeitangestellten<br />

beschäftigen wir zahlreiche Studenten auf Teilzeitbasis. Auch<br />

Ferialpraktikanten sind immer willkommen. Allein im<br />

Sommer <strong>2012</strong> beschäftigten wir etwa 20 in Wien und Linz,<br />

wobei die meisten über den Coding Contest zu uns gefunden<br />

haben. Zu unseren Auftraggebern zählen unter an<strong>der</strong>em das<br />

Österreichische Weltraumforum, Porsche, willhaben.at und<br />

Palfinger.<br />

Ich selbst bin zweimal beim Contest in einem Team mit Jakob<br />

Englisch (5AHETI 2011) angetreten. Nachdem wir zuerst<br />

den 17. und anschließend den 13. Platz belegten, arbeite<br />

ich jetzt neben meinem Studium 16 Stunden bei Catalysts an<br />

vielen interessanten und herausfor<strong>der</strong>nden Projekten.<br />

Nähere Informationen zum Catalysts Coding Contest sind<br />

unter http://www.catalysts.cc/ccc4you zu finden.<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> / Schellinggasse<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

<strong>der</strong> an<strong>merker</strong><br />

Ing. Wolfgang Kraus (5HMB 1984)<br />

Auch wenn wir es – wie jedes<br />

Jahr! - nicht wahr haben<br />

wollen: In wenigen Wochen<br />

beginnt wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Advent.<br />

Vor gar nicht all zu langer<br />

Zeit war das tatsächlich die<br />

stillste Zeit im Jahr. Bevor<br />

das elektrische Licht Einzug<br />

hielt in die Wohnungen und<br />

Häuser, fanden sich nach<br />

Sonnenuntergang Familie<br />

und Freunde in <strong>der</strong> Stube<br />

bei Kerzenlicht ein, sangen<br />

Lie<strong>der</strong> und erzählten einan<strong>der</strong><br />

Geschichten.<br />

Heute, vielleicht gerade einmal<br />

100 Jahre später, leben<br />

wir in einer ganz an<strong>der</strong>en<br />

Welt, getrieben von Konsumbedürfnis,<br />

geprägt von<br />

Fernsehen und Internet.<br />

Immer größer müssen Geschichten<br />

werden, um unser<br />

Interesse wenigstens ein<br />

kleines Bisschen zu erregen.<br />

Waren es vor 30 Jahren<br />

noch Franz Klammers Abfahrtsritte,<br />

muss sich heute<br />

schon einer aus <strong>der</strong> Stratosphäre<br />

auf die Erde stürzen<br />

für ein paar kurze Augenblicke<br />

unsere Aufmerksamkeit<br />

zu wecken.<br />

Schade eigentlich, o<strong>der</strong>?<br />

Dabei erleben wir alle Tag<br />

für Tag kleinere und größere<br />

Wun<strong>der</strong>, spannende<br />

Begegnungen und bemerkenswerte<br />

Momente. Lei<strong>der</strong><br />

bemerken wir sie oft eben<br />

nicht, weil sie untergehen<br />

im Konzert <strong>der</strong> Reize unseres<br />

Alltages.<br />

Dabei sind es gerade diese<br />

Erlebnisse, die unser<br />

Leben unmittelbar bereichern<br />

können, weil sie uns<br />

unmittelbar betreffen: Ein<br />

Geburtstagsgruß von unerwarteter<br />

Seite, ein Besuch<br />

an einem Ort <strong>der</strong> eigenen<br />

Kindheit, ein Glas guten<br />

Weines, das im Grunde<br />

gleiche Verhalten eines alten<br />

und eines jungen Paares,<br />

eine Begegnung mit<br />

einem Menschen, von <strong>der</strong><br />

man sich nichts erwartet<br />

und die dann unvergesslich<br />

wird, ein Brief o<strong>der</strong> natürlich<br />

auch ein Kuss.<br />

In jedem dieser Momente<br />

kann ein ganzes Universum<br />

stecken und gerade die vorweihnachtliche<br />

Adventzeit<br />

ist Jahr für Jahr auch die<br />

Einladung, Einkaufs-, Arbeits-<br />

und Feierstress beiseite<br />

zu lassen, Schall- und<br />

Bil<strong>der</strong>berieselung auszuweichen<br />

und die Antennen<br />

einzustellen auf die leiseren<br />

Signale. Letztendlich prägen<br />

uns die leisen Momente<br />

stärker als die lauten.<br />

Wolfgang Kraus ist Unternehmer,<br />

Autor und Musiker.<br />

Sein Buch „Momente“ und die<br />

dazu passende Musik gibt es auf<br />

www.wkreativ.at. O<strong>der</strong> schreiben<br />

Sie dem Autor an wk@plus.at.


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sowie Erweiterungen und Schnittstellen zu diesen<br />

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Ulrich-Bremi-Straße 2, 3130 Herzogenburg, www.kaba.at<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 15


16<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> Schellinggasse<br />

Vom Klimatechniker zum EU-Programm-Manager<br />

Von Ing. Wolfgang Vevera (MVb 1972) - MA 27 Europäische Angelegenheiten<br />

Als ich 1967 an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> Schellinggasse<br />

begann, war das „schwarze Brett“ auf<br />

fünf Metern Länge vollgepflastert mit<br />

Stellenangeboten für die Maturanten<br />

aller Abteilungen. Ich war beeindruckt.<br />

Als ich fünf Jahre später maturierte,<br />

hingen an <strong>der</strong> Tafel lei<strong>der</strong> nur noch<br />

zwei Angebote für Maschinenbauer,<br />

darunter eines von <strong>der</strong> Sulzer GmbH,<br />

Klimanlagenbau: ein Schweizer Konzern,<br />

<strong>der</strong> damals schon einen guten Ruf<br />

hatte. Ich bewarb mich noch im August<br />

1972 und wurde sofort genommen.<br />

Nach acht Monaten beim Militär (für<br />

die ich auch von <strong>der</strong> Firma Zuwendungen<br />

bekam), habe ich acht Jahre Lüftungs-<br />

und Klimaanlagen konstruiert,<br />

in ganz Wien und auch für das Ausland.<br />

Es kam die Zeit des wirtschaftlichen<br />

Umbruchs, <strong>der</strong> Energie- und Arbeitsmarktkrise.<br />

So entschloss ich mich<br />

1980, auf eine Annonce <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Wien im „Kurier“ zu antworten: Bauund<br />

Tiefbautechniker wurden gesucht,<br />

aber auch Klimatechniker. Als solcher<br />

übernahm ich im <strong>neue</strong>n Allgemeinen<br />

Krankenhaus die Betriebsführung für<br />

zwölf Großanlagen. Mein Einstieg wurde<br />

vom „AKH-Skandal“ überschattet,<br />

<strong>der</strong> zu einigen Verhaftungen führte.<br />

Der Betrieb musste aber weiterlaufen.<br />

Das <strong>neue</strong> Umfeld kam meinen vielseitigen<br />

Interessen entgegen. Es waren<br />

unter an<strong>der</strong>em meine Kenntnisse <strong>der</strong><br />

Schallmessung (die ich dem Unterricht<br />

von Prof. Schwanda verdanke), die<br />

den bereits im Ruhestand befindlichen<br />

Obersenatsrat DI Swaty auf mich aufmerksam<br />

machten: Er suchte für seine<br />

Foto: Wolfgang Vevera beim „Wiener Einer“ am Donaukanal (2011)<br />

Energieforschungen einen Techniker.<br />

DI Swaty führte ein Ludwig Boltzmann<br />

Institut für Forschung und Entwicklung<br />

an <strong>neue</strong>n Energietechnologien. Im<br />

Arbeitskreis Energie konnte ich Solarenergieanlagen,<br />

Wärmepumpen und<br />

Wärmerückgewinnungsanlagen planen<br />

und konstruieren. Vor allem die<br />

Messdatenerfassung war dabei wichtig,<br />

und ich hatte in <strong>der</strong> Schellinggasse berufsbegleitend<br />

einen zweisemestrigen<br />

Lehrgang über Rechentechnik und<br />

Programmierung belegt. Ich berichte<br />

hier sozusagen von <strong>der</strong> Steinzeit: Wir<br />

verwendeten einen 6502-Prozessor, <strong>der</strong><br />

mit einfachen HL-Registern arbeitete.<br />

Der Ablauf des „Hochfahrens“ konnte<br />

noch „just in time“ besprochen werden.<br />

Bei den heutigen „mips“ unmöglich...<br />

Energieflussmessungen in Bä<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Stadt Wien, die ersten Solaranlagen für<br />

Wohnsiedlungen waren meine Aufgaben.<br />

1996 wurde das Institut angesichts<br />

des hohen Alters seines Leiters aufgelöst.<br />

Auch die Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>neue</strong>n<br />

Technologie war noch nicht gegeben:<br />

Wir galten mitunter als „Verrückte“.<br />

So fand ich ein <strong>neue</strong>s Betätigungsfeld<br />

als Assistent des Sekretärs des Stadtbaudirektors.<br />

Als Maschinenbauer musste<br />

ich mich nun mit Bauangelegenheiten<br />

beschäftigen. Diesbezüglich ist erwähnenswert,<br />

dass alle Techniker/-innen<br />

<strong>der</strong> Stadt Wien eine Dienstprüfung<br />

ablegen müssen. Dabei ist die Bauordnung<br />

ein wesentlicher Bestandteil,<br />

egal welche Fachrichtung man hat. In<br />

<strong>der</strong> Verwaltungsakademie werden einschlägige<br />

Kurse angeboten, die für die<br />

Dienstprüfung verpflichtend sind. Ich<br />

war auch im Normenausschuss<br />

Solarenergie, mit<br />

Vorsitz Univ. Prof. Pfanzhauser.<br />

Eine weitere Umstrukturierung<br />

ließ mich<br />

in das Vergabedezernat<br />

wechseln, wo ich unter<br />

an<strong>der</strong>em im Unabhängigen<br />

Vergabesenat delegiert<br />

war. Hier wurden alle Einsprüche<br />

von Anbietern bearbeitet<br />

und entschieden,<br />

mit einem Richter als Vorsitzenden.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Dann konnte ich in die Magistratsdirektion<br />

Außenbeziehungen wechseln.<br />

Hier waren auch meine Englischkenntnisse<br />

gefragt, die ich mit weiteren Kursen<br />

verbessern konnte. Meine Aufgabe<br />

war nun, die Stadt Wien in internationalen<br />

Gremien zu vertreten. In <strong>der</strong><br />

ARGE Donaulän<strong>der</strong> etwa werden die<br />

Interessen <strong>der</strong> Donau-Anrainer behandelt.<br />

Es war die Zeit <strong>der</strong> Balkankriege<br />

und mit Serbien mussten Verhandlungen<br />

zur Wie<strong>der</strong>schiffbarmachung <strong>der</strong><br />

Donau geführt werden. Hier heilt die<br />

Zeit auch alle Wunden, wenn man sich<br />

die heutige Situation in <strong>der</strong> EU ansieht.<br />

Damit bin ich schon bei meiner aktuellen<br />

Beschäftigung im Magistrat <strong>der</strong><br />

Stadt Wien, bei den Europäischen Angelegenheiten:<br />

In diese Abteilung wechselte<br />

ich im Jahr 2000. Als Manager für<br />

das EU-Programm URBAN II konnte<br />

ich von 2000 bis 2006 das URBAN Gebiet<br />

im 3. Und 11. Bezirk verwalten.<br />

Bei EU-För<strong>der</strong>programmen sind erst<br />

för<strong>der</strong>fähige Projekte abzuwickeln, zu<br />

finanzieren - und dann werden die EU-<br />

Mittel refundiert. Hier gibt es einige<br />

Regeln zu beachten. Die EU-Verordnungen,<br />

die nationalen Gesetze und<br />

Verordnungen und die Finanzgebarungen<br />

- sehr vereinfacht gesagt. Es würde<br />

den Rahmen sprengen, hier dies zu erläutern.<br />

Es freut mich daher beson<strong>der</strong>s,<br />

dass unsere EU-Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

im November in <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

zu Gast sein kann. Hier wird an über 30<br />

Paneelen die För<strong>der</strong>landschaft in Wien<br />

und den Anrainerstaaten Tschechien,<br />

Slowakei und Ungarn dargestellt.<br />

Man sieht: Im Magistrat <strong>der</strong> Stadt Wien<br />

ist ein breites Betätigungsfeld möglich.<br />

Und nebenbei bleibt noch Zeit für den<br />

Sport: Ich habe im Alter von 14 Jahren<br />

mit dem Ru<strong>der</strong>n begonnen, dann aber<br />

zur Leichtathletik (1971-80 beim ULC<br />

Wildschek) gewechselt. 1974 war ich<br />

Juniorenstaatsmeister in <strong>der</strong> 4x100 Meter<br />

Staffel, 1975, 1976 und 1978 Wiener<br />

Meister in 400 Meter Hürden. Nach<br />

über 40 Jahren habe ich nun wie<strong>der</strong><br />

zum Ru<strong>der</strong>sport zurückgefunden und<br />

die staatliche Prüfung zum Ru<strong>der</strong>instruktor<br />

(Lehrwart) abgelegt.


Ing. Alexan<strong>der</strong> Kraus, MBA (4 KMX<br />

1994) arbeitet in Südengland, in Slough<br />

in <strong>der</strong> Grafschaft Berkshire. Dort hat<br />

die Honda Motor Europe Ltd. ihren<br />

Sitz, für die er seit 2010 als Head of Sales<br />

Motorcycles Europe fungiert.<br />

Davor war Alexan<strong>der</strong> Kraus seit 2002<br />

Motorrad-Verkaufsleiter bei Honda<br />

Austria, wobei er zuletzt auch drei Jahre<br />

lang die Leitung <strong>der</strong> Motorrad-Division<br />

innehatte. Bevor er im Jahr 2000 als Gebietsverkaufsleiter<br />

Motorrad zu Honda<br />

Austria kam, war er unter an<strong>der</strong>em für<br />

Siemens Building Technologies und<br />

Landis & Gyr tätig.<br />

Den MBA in General Management hat<br />

Alexan<strong>der</strong> Kraus 2009 an <strong>der</strong> Donau-<br />

Universität Krems abgeschlossen, davor<br />

den Universitätslehrgang für Werbung<br />

und Verkauf an <strong>der</strong> WU Wien.<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> Schellinggasse / <strong>Ottakring</strong><br />

Technik in Bewegung<br />

Absolventen in den Bereichen Motorrad, LKW und Luftfahrt<br />

Mitgliedsbeitrag<br />

Herzlichen Dank allen Mitglie<strong>der</strong>n,<br />

die den Jahresbeitrag (8 Euro, Schüler/Studenten<br />

3 Euro) bereits überwiesen<br />

haben. Sollten Sie noch nicht<br />

dazu gekommen sein, so bitten wir<br />

Sie, in den nächsten Wochen daran<br />

zu denken. Bitte nutzen Sie entwe<strong>der</strong><br />

den Zahlschein (Beilage im <strong>merker</strong><br />

1/<strong>2012</strong>) o<strong>der</strong> - Spesen sparendes - On-<br />

Ing. Florian Dirmhirn (8BM 2003) ist<br />

bei DAF Trucks beschäftigt. Der nie<strong>der</strong>ländische<br />

LKW-Hersteller gehört in<br />

Europa im Bereich des Fernverkehrs zu<br />

den Top 3 <strong>der</strong> Branche und hat einen<br />

Marktanteil von rund 16 Prozent.<br />

Nachdem Florian Dirmhirn sechs Jahre<br />

bei Scania Österreich tätig war, ist er<br />

seit Sommer 2010 bei DAF Trucks als<br />

Commercial Services Manager für die<br />

Region Österreich/Ungarn/Schweiz zuständig.<br />

„Dieser Bereich versteht sich als Bindeglied<br />

zwischen Sales und Aftersales und<br />

betreut den Kunden in kommerziellen<br />

Belangen,“ informiert Florian Dirmhirn:<br />

„Der Bereich umfasst Reparatur &<br />

Wartungsverträge, Telematik-Systeme,<br />

Schulungen, Lead Generation Management,<br />

CRM und Neukundenaquise.“<br />

line Banking. Die Kontodaten lauten:<br />

Absolventenverband <strong>HTL</strong> Wien 1/16<br />

Kto.-Nr. 1732250, BLZ 60.000<br />

Falls Sie den <strong>merker</strong> in Zukunft nicht<br />

mehr per Post, son<strong>der</strong>n via E-Mail<br />

(Link zur PDF-Datei) erhalten wollen,<br />

teilen Sie uns dies bitte via E-Mail mit:<br />

absolventenverband@htl-ottakring.at<br />

Ing. Mag. Thomas Frank (5HNA 1995)<br />

hat 2011 das BWL-Studium abgeschlossen<br />

(Spezialisierung: Wirtschaftsinformatik<br />

und BWL <strong>der</strong> Klein- und Mittelbetriebe)<br />

und <strong>2012</strong> die Jetlevel GmbH<br />

gegründet. Jetlevel berät Kunden bei<br />

<strong>der</strong> Anschaffung und dem Betrieb eines<br />

Businessjets sowie bei dessen Verkauf.<br />

„Wir beraten auch Finanzierungsdienstleister<br />

und Flugzeugbetreiber,<br />

etwa mit Wertgutachten, Audits, Transaktionsmanagement<br />

o<strong>der</strong> Delivery Assistance“,<br />

informiert Thomas Frank, <strong>der</strong><br />

einen einstigen Kollegen an Bord geholt<br />

hat: „Als Jurist mit Branchenerfahrung<br />

- er hat viele Finanzierungstransaktionen<br />

in <strong>der</strong> Luftfahrt durchgeführt - ist<br />

er für mich <strong>der</strong> ideale Partner. Mit meiner<br />

technischen und wirtschaftlichen<br />

Erfahrung decken wir sämtliche Bereiche<br />

<strong>der</strong> Business Aviation ab.“<br />

Zuletzt war Thomas Frank zehn Jahre<br />

lang in leiten<strong>der</strong> Position bei <strong>der</strong> Jetalliance<br />

tätig - einem Komplettanbieter im<br />

Bereich Business Aviation, <strong>der</strong> u.a. die<br />

Cessna-Osteuropa-Vertretung innehat.<br />

„Vom Aufbau des Vertriebsnetzwerkes,<br />

technischen Audits, dem Gebrauchtflugzeug-Verkauf,<br />

<strong>der</strong> konzernweiten<br />

IT-Leitung bis zu Finanzierungen und<br />

<strong>der</strong> Leitung Asset Management konnte<br />

ich vieles mitgestalten“, resümiert Thomas<br />

Frank, „aber nach zehn Jahren war<br />

die Zeit für die Selbstständigkeit da.<br />

Es klingt paradox, aber gerade weil die<br />

wirtschaftliche Lage nicht gut ist, gibt es<br />

jetzt gute Möglichkeiten zur Optimierung<br />

und somit auch Beratungsbedarf.“<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 17


18<br />

Oliver Krizek leitet<br />

die Navax-Unternehmensgruppe<br />

mit 160 Mitarbeitern<br />

in Österreich,<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen in<br />

Deutschland, <strong>der</strong><br />

Schweiz und Polen.<br />

Navax plant, implementiert<br />

und betreut Softwarelösungen<br />

für die Abwicklung von Unternehmensprozessen.<br />

Im Gespräch mit dem „<strong>merker</strong>“<br />

erinnert sich Oliver Krizek an seine<br />

Anfänge in <strong>der</strong> Schellinggasse:<br />

Die <strong>HTL</strong> war für mich eine Schule für<br />

das Leben. Die fachlichen Inhalte habe<br />

ich, bedingt durch meine berufliche<br />

Entwicklung, weniger gebraucht, aber<br />

umso mehr das konsequente Arbeiten,<br />

das ich in <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> gelernt habe. Sehr<br />

geschätzt habe ich den Praxisbezug <strong>der</strong><br />

Lehrer, auch den respektvollen Umgang:<br />

Man wurde auf einmal mit dem<br />

Nachnamen angesprochen. Auch die<br />

Schulveranstaltungen waren toll, beson<strong>der</strong>s<br />

die Kulturreise nach Rom und<br />

die Skikurse in Obertauern.<br />

Und die Maturareise?<br />

Musste ich ausfallen lassen. Ich habe<br />

am Freitag maturiert und am Montag<br />

zu arbeiten begonnen, als Aufzugsmonteur,<br />

später als technischer Zeichner für<br />

Aufzüge. Danach war ich Assistent an<br />

<strong>der</strong> <strong>HTL</strong> Wien 10, parallel dazu habe<br />

ich das BWL-Studium begonnen. Als<br />

Werkstätten-Assistent musste ich aber,<br />

bei gleichem Gehalt, fast doppelt so<br />

lange arbeiten wie die Kollegen in den<br />

Fachabteilungen. Weil dieser Missstand<br />

nicht behoben wurde, habe ich<br />

nach einem Jahr gekündigt.<br />

Was waren dann Ihre weiteren beruflichen<br />

Stationen?<br />

Ich war zunächst zwei Jahre bei Roland<br />

Berger in München bzw. Berlin. Danach<br />

wollte ich eigentlich nach Frankfurt, bin<br />

aber letztlich in Wien hängengeblieben:<br />

Ich habe mit Freunden programmiert<br />

und IT-Schulungen angeboten - die waren<br />

damals sehr gut bezahlt. Ein Projekt<br />

war dann so lukrativ, dass ich in Österreich<br />

bleiben und mein eigenes Unternehmen<br />

aufbauen konnte.<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> Schellinggasse<br />

Software vom Maschinenbauer<br />

Oliver Krizek (5HMB 1990) - CEO <strong>der</strong> Unternehmensgruppe Navax<br />

Und Ihr Studium?<br />

Das musste ich nach sieben Semestern<br />

aufgeben. Mir haben nur drei Prüfungen<br />

gefehlt, aber die Arbeit war einfach<br />

wichtiger geworden. Mittlerweile habe<br />

ich das durch einen MBA kompensiert,<br />

den ich in den USA gemacht habe.<br />

Wie hat sich Ihre Firma entwickelt?<br />

Wir haben am Anfang vieles gemacht:<br />

PCs zusammengeschraubt, Netzwerke<br />

eingerichtet etcetera, die Auftragslage<br />

war entsprechend volatil. 1997 bin ich<br />

auf ein Software-Paket aufmerksam<br />

geworden, eine Finanzbuchhaltung für<br />

Firmen. Das Jahr 2000 war in Sichtweite,<br />

die Euro-Umstellung auch. Also war<br />

klar, dass die Firmen umstellen mussten.<br />

Ich habe die Software gemeinsam<br />

mit einem Partner verkauft und sie auch<br />

gleich bei den Kunden implementiert.<br />

So bin ich zur Unternehmenssoftware<br />

gekommen - und heute ist Navax einer<br />

<strong>der</strong> größten Microsoft-Partner weltweit,<br />

unter den Top 30 vom Umsatz her.<br />

Wir realisieren hauptsächlich Projekte<br />

für Firmen in Österreich, Deutschland<br />

und <strong>der</strong> Schweiz, das aber weltweit.<br />

Wer sind Ihre Kunden, und welche Lösungen<br />

bieten Sie an?<br />

Meist sind es mittelständische Unternehmen,<br />

die im Bereich <strong>der</strong> Prozessfertigung<br />

tätig sind, weniger in <strong>der</strong> Serienfertigung.<br />

Softwaremäßig bilden wir<br />

alle Abläufe ab: Wir sind sozusagen die<br />

mo<strong>der</strong>nen Blue Collar Worker, wir bauen<br />

die Fabrik elektronisch nach.<br />

Sie waren auch schon als Lektor tätig. In<br />

welchen Bereichen?<br />

An <strong>der</strong> FH Steyr im Bereich Produktionsplanungs-<br />

und Logistiksysteme, an<br />

<strong>der</strong> WU Wien im Bereich Geschäftsprozesslösungen.<br />

Meine letzte Vorlesung<br />

ist aber schon drei Jahre her, seither<br />

war es zeitlich nicht mehr möglich.<br />

Aber wenn es sich ausgeht, möchte ich<br />

das gerne wie<strong>der</strong> aufnehmen.<br />

Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie das<br />

„Siezen“ an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> geschätzt haben:<br />

Wie halten Sie es damit in Ihrer Firma?<br />

Ich bleibe bewusst lange per Sie, wobei<br />

es mir weniger um Distanz geht als um<br />

Respekt - in beide Richtungen. Ich er-<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

warte ja auch von meinen Mitarbeitern,<br />

dass sie nicht zu jovial mit den Kunden<br />

umgehen. Der Interessensgegensatz,<br />

<strong>der</strong> letztlich doch besteht, könnte dadurch<br />

verwaschen werden.<br />

Ihre Unternehmensgruppe hat allein in<br />

Österreich 160 Mitarbeiter. Kennen Sie<br />

alle persönlich?<br />

Ich versuche natürlich, mir die Namen<br />

einzuprägen. Durch die geringe Fluktuation<br />

ist das auch möglich. Mir ist aber<br />

auch <strong>der</strong> Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiter<br />

wichtig: Die sind ja oft in zentraler<br />

Position in an<strong>der</strong>en Unternehmen<br />

tätig, das sind wichtige Kontakte.<br />

Wenn Sie den Lehrplan <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> än<strong>der</strong>n<br />

können, was würden Sie tun?<br />

Eine zweite Fremdsprache einführen<br />

und Englisch intensivieren. Ich kenne<br />

kaum einen <strong>HTL</strong>-Absolventen, <strong>der</strong> sicheres<br />

Englisch spricht! Auch im Proseminar<br />

an <strong>der</strong> WU hat man sofort gehört,<br />

wer aus einer <strong>HTL</strong> kommt. Dabei<br />

ist heute jedes Manual auf Englisch.<br />

Aber Deutsch ist natürlich auch wichtig.<br />

Auf Rechtschreibung wird in <strong>der</strong> Praxis<br />

nämlich sehr geachtet, je weiter oben in<br />

<strong>der</strong> Hierarchie, desto mehr. Fehler wirken<br />

sich nun einmal auf das Image <strong>der</strong><br />

Firma aus, egal wo sie gemacht werden.<br />

Wie hoch ist <strong>der</strong> Anteil von <strong>HTL</strong>-Absolventen<br />

unter Ihren Mitarbeitern?<br />

80 Prozent unserer Programmierer haben<br />

<strong>HTL</strong>-Hintergrund, vom Management<br />

50 Prozent. Wir sind auch immer<br />

an Kooperationen in Form von Projekten<br />

und Diplomarbeiten interessiert.<br />

Sie engagieren sich <strong>neue</strong>rdings auch im<br />

Sport, als Hauptsponsor des Feldhockey-<br />

Staatsmeisters ATHC. Warum?<br />

Bewegung ist für junge Menschen wichtig,<br />

und es ist mir ein Anliegen, das zu<br />

unterstützen. In beruflicher Hinsicht ist<br />

Feldhockey eine gute Vorbereitung für<br />

die Teamarbeit. Außerdem ist das eine<br />

Sportart, die für Mädels und Burschen<br />

gleichermaßen interessant ist. Und natürlich<br />

erhöht es unseren Bekanntheitsgrad.<br />

Das ist wichtig, denn Absolventen<br />

bewerben sich zunächst einmal bei Firmen,<br />

die sie kennen.


Informieren Sie sich jetzt über<br />

das aktuelle Studienangebot<br />

an Österreichs größter rein<br />

technischer Fachhochschule.<br />

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Träume können<br />

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<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 19


20<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong><br />

Zerreißprobe überstanden<br />

DI Christian J. Bodor (HM 2004) - Montanuniversität Leoben<br />

Christian Bodor gehört<br />

dem letzten<br />

Jahrgang an, <strong>der</strong><br />

noch in <strong>der</strong> Schellinggasse<br />

begann:<br />

An die erste DG-<br />

Stunde bei Professor<br />

Kollars kann ich<br />

mich noch gut erinnern,<br />

vor allem aber an die Korrektur<br />

<strong>der</strong> ersten DG-Hausübung: 80 Prozent<br />

erhielten sie zerrissen zurück. Das war<br />

schon ein starkes Signal, dass hier ordentlich<br />

gearbeitet werden muss.<br />

Wissen Sie noch, warum Sie sich für die<br />

<strong>HTL</strong> Schellinggasse entschieden haben?<br />

Ich hatte mich auch in <strong>der</strong> Ettenreichgasse<br />

beworben, die hat an sich mo<strong>der</strong>ner<br />

gewirkt, aber von <strong>der</strong> Betreuung her<br />

hat mich die Schellinggasse überzeugt.<br />

Und wenn Sie jetzt zurückblicken: War<br />

es eine gute Wahl?<br />

Ja. Ich habe es vor allem mit meinen<br />

Klassenvorständen - Maier und Machinek<br />

- gut getroffen und bin froh, dass<br />

ich auch Herrn Kollars noch kennenlernen<br />

durfte. Von den Fächern haben<br />

mich KÜ und Fertigungstechnik am<br />

meisten interessiert.<br />

Warum haben Sie sich seinerzeit für die<br />

Maschinenbau-Abteilung entschieden?<br />

Mein Vater war Mechaniker und durch<br />

ihn bin ich schon sehr früh in Kontakt<br />

mit <strong>der</strong> Technik gekommen. Das hat<br />

mich wohl in gewisser Weise geprägt.<br />

In welchem Bereich sind Sie <strong>der</strong>zeit an<br />

<strong>der</strong> Montanuniversität Leoben tätig?<br />

Meine Dissertation hat die integrative<br />

Simulation von Spritzgussprozessen<br />

zum Thema, das heißt dass auch die<br />

Verarbeitungsparameter berücksichtigt<br />

werden. Es soll simuliert werden, wie<br />

sich die physikalischen Eigenschaften<br />

von verstärkten thermoplastischen<br />

Kunststoffen real verän<strong>der</strong>n. Daneben<br />

arbeite ich im Institut mit, <strong>der</strong>zeit etwa<br />

an einer interessanten <strong>neue</strong>n Lehrveranstaltung<br />

zur Produktentwicklung.<br />

Was hat Sie eigentlich dazu bewogen, in<br />

Leoben zu studieren?<br />

Meine Favoriten waren Schiffsbau in<br />

Hamburg und Raumffahrttechnik in<br />

München. Ich wollte also auf jeden Fall<br />

nicht in Wien bleiben. Die Uni Leoben<br />

habe ich zunächst - bis zu einer Präsentation<br />

in <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> - gar nicht gekannt.<br />

Danach war ich dreimal dort, habe mir<br />

jeweils unterschiedliche Bereiche angesehen.<br />

Die Stadt und ihre Lage mit den<br />

Bergen rundherum haben mir gefallen,<br />

aber auch die überschaubaren Strukturen<br />

<strong>der</strong> Uni: Man lernt einan<strong>der</strong> schnell<br />

kennen, es geht beinahe familiär zu.<br />

Wo haben Sie Ihre Praktika absolviert?<br />

Während meiner <strong>HTL</strong>-Zeit bei meinem<br />

Vater in Simmering, dann bei<br />

Daimler Puch Spezialfahrzeuge im<br />

Werkzeugbau und schließlich bei <strong>der</strong><br />

Firma Hörbiger, wo ich nach dem Bundesheer<br />

auch gearbeitet habe. Während<br />

des Studiums war ich dann bei Sandvik,<br />

bei Focus in Holland, bei Chemson Additive<br />

in Arnoldstein (Kärnten), dazwischen<br />

hier in Leoben am Spritzgießinstitut<br />

und PCCL (Polymere Competence<br />

Center Leoben) im Bereich Werkstoffprüfung<br />

Kunststoff. Am längsten - drei<br />

und sechs Monate - war ich im Forschungszentrum<br />

von BMW.<br />

War die <strong>HTL</strong> eine gute Vorbereitung für<br />

Ihren weiteren Weg?<br />

Ja, ich habe hier die mathematischen<br />

Voraussetzungen für das Studium erworben,<br />

und ein mechanisch-physikalisches<br />

Grundverständnis. Gegenüber<br />

Kollegen mit AHS-Vorbildung ist das<br />

schon ein Vorteil. Ich steige jetzt gerade<br />

von ProE auf CREO 1.0 um, und die an<br />

<strong>der</strong> <strong>HTL</strong> erworbenen Grundfertigkeiten<br />

kommen mir da zugute. Im Studium<br />

hat man zwar auch kurz Konstruktionslehre,<br />

aber an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> hat man mehr<br />

Zeit, kann also nachhaltiger lernen.<br />

Gibt es trotzdem etwas, das Ihrer Meinung<br />

nach in <strong>der</strong> <strong>HTL</strong>-Ausbildung geän<strong>der</strong>t<br />

bzw. verbessert werden könnte?<br />

Die Schule könnte mo<strong>der</strong>ner werden,<br />

sich an die geän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />

anpassen: Mehr Sprachen wären<br />

zum Beispiel gut, etwa Spanisch,<br />

Mandarin, Russisch o<strong>der</strong> Arabisch - das<br />

sind wichtige Exportmärkte. Man sollte<br />

auch vermehrt Lerntechnik vermitteln,<br />

möglichst viele Projekte machen, den<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Unterricht einfach so interessant wie<br />

möglich gestalten. Zeitmanagement<br />

o<strong>der</strong> Präsentationstechnik sind auch<br />

wichtig, Teamwork, Kooperationen mit<br />

Firmen. Eventuell könnte man auch<br />

<strong>neue</strong> inhaltliche Ausrichtungen andenken.<br />

Haben Sie ein Lieblingsbuch o<strong>der</strong> einen<br />

Lieblingsfilm?<br />

Zuletzt gelesen habe ich Thomas Bernhards<br />

„Die Kälte - Eine Isolation. Der<br />

Keller - Eine Entziehung“. Aus <strong>der</strong><br />

Schule ist mir die „Schachnovelle“ in<br />

guter Erinnerung. Ein Film, <strong>der</strong> mich<br />

beeindruckt hat, ist „Gurbat. In <strong>der</strong><br />

Fremde“, über die ersten türkischen<br />

Migranten.<br />

Wenn Schüler „von heute“ Sie fragen<br />

würden, worauf es in <strong>der</strong> Schule beson<strong>der</strong>s<br />

ankommt, was würden Sie antworten?<br />

Sie sollten stets neugierig sein, die Freude<br />

am Lernen bewahren - und gegenüber<br />

an<strong>der</strong>en Kulturen und Menschen<br />

offen sein. Und die Lehrer sollten die<br />

Motivation, die Freude am Lehren niemals<br />

verlieren, denn sie tragen große<br />

Verantwortung für unsere Gesellschaft.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!


Angewandte<br />

Mathematik<br />

Bei <strong>der</strong> Ing. EmmerichCsernohorszky<br />

GmbH, einem<br />

elektrotechnischen<br />

Unternehmen, arbeitet<br />

Ing. Doris<br />

Zibar (5HEI 2007)<br />

als Technikerin in<br />

<strong>der</strong> Kalkulationsabteilung.<br />

„Im Team bearbeiten wir<br />

Ausschreibungen, die uns Planungsbüros,<br />

Bauherren, etc. zukommen lassen“,<br />

informiert Doris Zibar: „Am Beginn<br />

eines jeden potenziellen Auftrags<br />

steht das Besichtigen einer Baustelle<br />

o<strong>der</strong> eines Objekts, um dann den Aufwand<br />

<strong>der</strong> Installation abschätzen und<br />

ein Angebot legen zu können. Weiters<br />

wird mit dem Planer und dem Kunden<br />

Rücksprache gehalten, falls es noch Fragen<br />

zur Ausschreibung (genauer gesagt<br />

im sogenannten Leistungsverzeichnis)<br />

gibt.<br />

Meine Tätigkeit besteht im Speziellen<br />

darin, Angebote von Lieferanten einzuholen,<br />

diese dann in die Kalkulation<br />

miteinzubeziehen, um schließlich ein<br />

Angebot legen zu können. Zudem bearbeite<br />

ich Rückfragen seitens <strong>der</strong> Lieferanten<br />

o<strong>der</strong> unsererseits bezüglich<br />

einzelner Ausschreibungspunkte.<br />

Gemeinsam werden die Vortexte, Vertragsbedingungen,<br />

etc., die meist einer<br />

Ausschreibung beiliegen, geprüft und<br />

mit <strong>der</strong> Geschäftsleitung besprochen<br />

und von ihr genehmigt. Wenn wir ein<br />

gutes Angebot abgeben konnten, werden<br />

wir zum Vergabegespräch eingeladen,<br />

in dem alles Weitere verhandelt<br />

wird. Haben wir das beste Angebot gelegt,<br />

erhalten wir den Zuschlag.“<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> / Schellinggasse<br />

Innovation mit System<br />

Dipl.-Ing. Dr. Josef Kröll (5HEB 1995) - OSRAM AG<br />

Mit Auszeichnung<br />

hat Josef Kröll nicht<br />

nur (1995) maturiert,<br />

son<strong>der</strong>n auch<br />

das Studium (2003)<br />

bzw. Doktoratsstudium<br />

(2007) <strong>der</strong><br />

Elektrotechnik an<br />

<strong>der</strong> TU Wien abgeschlossen:<br />

Entsprechend eindrucksvoll<br />

liest sich auch die Publikationsliste aus<br />

seinen Universitäts-Jahren, die unter<br />

an<strong>der</strong>em einen Beitrag im renommierten<br />

Wissenschaftsmagazin „Nature“<br />

enthält.<br />

„Während meines Studiums habe<br />

ich mich mit elektromagnetischer<br />

Strahlung im Terahertz-Bereich und<br />

Quantenkaskadenlasern - das ist ein<br />

spezieller Typ von Halbleiterlasern -<br />

beschäftigt“, informiert Josef Kröll:<br />

„Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung war die<br />

Erzeugung und Messung von gepulsten<br />

Strahlungsquellen. Diese THz-Pulse<br />

habe ich dann benützt, um die inneren<br />

Vorgänge in einem Halbleiterlaser zeitund<br />

phasenaufgelöst zu untersuchen.<br />

Diese Arbeit wurde sogar in Nature publiziert.“<br />

Masterstudium absolviert<br />

Mit seiner Masterarbeit<br />

über den<br />

„Einfluss des Produktlebenszyklus<br />

auf die elementaren<br />

Produktionsfaktoren<br />

<strong>der</strong> österreichischenPhotovoltaikindustrie“<br />

hat Ing.<br />

Andreas Fichtenbauer, MA (8BEA<br />

2007), Produktmanager bei Schrack<br />

Technik GmbH, im Juni <strong>2012</strong> das Executive<br />

Management-Studium an <strong>der</strong><br />

FH Wien abgeschlossen.<br />

Seit seiner Promotion an <strong>der</strong> TU Wien<br />

ist Josef Kröll für die OSRAM AG in<br />

Berlin tätig: „Dort beschäftigte ich<br />

mich zunächst zwei Jahre lang mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung von Hochdruckentladungslampen<br />

für Projektoren. Danach<br />

folgten zwei Jahre als Patentingenieur<br />

für den Bereich SP SSL (das heißt Specialty<br />

- Solid State Lighting). Dabei ging<br />

es darum, den Prozess ‚Idee � Erfindungsmeldung<br />

� Patent‘ zu betreuen<br />

und zu beschleunigen.“<br />

Seit Ende 2011 fungiert Josef Kröll als<br />

Open-Innovation-Manager für die<br />

ganze Business Unit Specialty Lighting:<br />

„Zu meinen Aufgaben zählt es, diese relativ<br />

<strong>neue</strong> Philosophie effektiv in unsere<br />

tägliche Arbeit zu integrieren. Hauptsächlich<br />

geht es dabei darum, in den<br />

sonst geschlossenen Innovationsprozess<br />

möglichst viele externe Ressourcen<br />

bzw. Parteien zu integrieren. Dazu<br />

zählen Zulieferer und Kunden, aber<br />

auch Kollegen, die nicht direkt an <strong>der</strong><br />

Entwicklung eines konkreten Produkts<br />

teilgenommen haben. Damit können<br />

schnell Technologie- und Wissenslücken<br />

geschlossen werden. Ziel ist es,<br />

mit unseren Produkten präzise Punktlandungen<br />

zu erreichen.“<br />

Nach Zug verzogen<br />

In Hünenberg im<br />

Schweizer Kanton<br />

Zug ist Avdul Dema<br />

(8ABITS 2009) als<br />

IT Consultant und<br />

IT System Engineer<br />

für die Vinco AG<br />

tätig: „Wir betreuen<br />

Firmen in den verschiedensten<br />

privaten und öffentlichen<br />

Bereichen und bieten maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

IT-Lösungen an. Ich bin zuständig<br />

für die Konzepterstellung, Planung, Implementierung,<br />

Wartung und vor allem<br />

die Optimierung verschiedener Infrastrukturlösungen.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 21


22<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> Schellinggasse<br />

Vom <strong>HTL</strong>-Schüler zum <strong>HTL</strong>-Lehrer<br />

Von Dipl.-Ing. Dr. Anton Bergauer (E Va 1981) - <strong>HTL</strong> Hollabrunn<br />

Nach jeweils vier Jahren Volksschule<br />

und Gymnasium in Wien im dritten<br />

Bezirk stand für mich fest, dass ich unbedingt<br />

eine <strong>HTL</strong> besuchen wollte.<br />

Damals gab es ja noch Aufnahmeprüfungen<br />

und so stellte ich mich mit<br />

mehr als 200 an<strong>der</strong>en Bewerbern diesen<br />

Tests. Davon wurden schließlich<br />

72 aufgenommen und ich fand mich<br />

in einer von zwei ersten Klassen (E1a)<br />

<strong>der</strong> <strong>HTL</strong>-Schellinggasse, Abteilung für<br />

Elektrotechnik wie<strong>der</strong>. Das war 1976!<br />

Die fünf Jahre bis zur Matura vergingen<br />

wie im Flug, gab es doch neben den vielen<br />

Wochenstunden (bis zu 48!) auch<br />

einige Schikurse in Obertauern, Wan<strong>der</strong>tage<br />

(z.B. mit Firngleitern auf die<br />

Rax), interessante Exkursionen – und<br />

viele gemeinsame „Festln“. Im damaligen<br />

Lehrplan gab es in <strong>der</strong> Abschlussklasse<br />

Physik, wo uns Prof. Christian<br />

Gottfried die sogenannte „Mo<strong>der</strong>ne<br />

Physik“, also Relativitätstheorie, Quantenmechanik<br />

und Kosmologie vermittelte.<br />

Sein faszinieren<strong>der</strong> Unterricht war<br />

letztlich ausschlaggebend dafür, dass<br />

ich nach <strong>der</strong> Matura mit dem Studium<br />

<strong>der</strong> Technischen Physik an <strong>der</strong> TU<br />

Wien begann. Im Hinterkopf hatte ich<br />

eine Laufbahn als Experimentalphysiker,<br />

da mir die Praxis (vielleicht auch<br />

bedingt durch die gute Ausbildung in<br />

den Werkstätten <strong>der</strong> <strong>HTL</strong>) mehr lag als<br />

die reine Theorie.<br />

Meine Diplomarbeit und Dissertation<br />

verfasste ich am Institut für Angewandte<br />

Physik (heute Institut für Festkörperphysik)<br />

<strong>der</strong> TU Wien. Dort beschäftigte<br />

ich mich intensiv mit Physik und Tech-<br />

nologie Dünner Schichten. Mein Spezialgebiet<br />

waren die sogenannten tribologischen<br />

Schichten.<br />

Mit <strong>der</strong> Firma MIBA Gleitlager AG aus<br />

Laakirchen (OÖ) haben wir eine <strong>neue</strong><br />

Vakuumbeschichtungsmethode für die<br />

Laufschichten von Pleuel- und Hauptlager<br />

von Dieselaggregaten entwickelt.<br />

Damit konnten die Turbodieselmotoren<br />

Ende <strong>der</strong> 1980er bzw. Anfang <strong>der</strong><br />

1990er Jahre ihren Siegeszug in Europa<br />

antreten.<br />

Lei<strong>der</strong> verstarb mein Doktorvater unerwartet<br />

im 49. Lebensjahr während<br />

meiner Arbeiten zum Doktorat. Daher<br />

durfte ich dann seine Spezialvorlesung<br />

„Physik und Technologie Dünner<br />

Schichten“ für nahezu zehn Jahre übernehmen.<br />

Die Arbeit mit den Studenten<br />

machte unheimlich viel Spaß und als<br />

im Sommer 1999 eine Stelle für einen<br />

Physiklehrer an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> in Hollabrunn<br />

ausgeschrieben wurde, bewarb<br />

ich mich, da eine weitere (definitive)<br />

Anstellung an <strong>der</strong> TU Wien ohnehin<br />

immer fraglicher wurde.<br />

Im ersten Jahr hatte ich vier Stunden an<br />

<strong>der</strong> <strong>HTL</strong> und eine 50-Prozent-Anstellung<br />

an <strong>der</strong> TU. So ergab sich ein angenehmer,<br />

fließen<strong>der</strong> Wechsel von <strong>der</strong><br />

Universität zur Schule - aber schon im<br />

dritten Jahr nahm ich eine volle Lehrverpflichtung<br />

in Hollabrunn an und<br />

hatte nur mehr einen Beratervertrag<br />

mit <strong>der</strong> TU. Mittlerweile bin ich mit<br />

Leib und Seele Lehrer, <strong>der</strong> Kontakt zur<br />

TU ist aber nie abgebrochen und immer<br />

wie<strong>der</strong> gibt es Diplomarbeiten von<br />

<strong>HTL</strong>-Schülern in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

<strong>der</strong> TU Wien und dem Institut für Festkörperphysik.<br />

Neben meinen „gelernten“ Gebieten<br />

<strong>der</strong> Physik habe ich zeitweise auch Mathematik<br />

und Grundlagen <strong>der</strong> Elektrotechnik<br />

unterrichtet. Im Elektronik-<br />

Labor bin ich auch für einige Stunden<br />

eingesetzt und seit zwei Jahren unterrichte<br />

ich SOPK („Sozial- und Personalkompetenz“).<br />

Gerade letzterer Gegenstand macht<br />

mir viel Freude, da er in <strong>der</strong> Schuleingangsphase<br />

die Arbeit mit den Schülern<br />

unheimlich erleichtert und man auch<br />

viel an Lebens- und Berufserfahrung<br />

weitergeben kann. Was meine „private<br />

Seite“ betrifft: Ich bin verheiratet und<br />

habe „2+2“ Töchter (zwei eigene, zwei<br />

Stiefkin<strong>der</strong>) und meine Frau (promovierte<br />

Elektrotechnikerin) ist Beamtin<br />

im Wirtschaftsministerium. Neben<br />

Astronomie und Fotografie interessiert<br />

mich vor allem <strong>der</strong> Sport.<br />

Seit 2002 betreibe ich intensiv Leichtathletik<br />

und zähle in Österreich zu den<br />

besten Stabhochspringern und Zehnkämpfern<br />

in meiner Altersklasse. Im<br />

August <strong>2012</strong> nahm ich an <strong>der</strong> Senioren-<br />

EM in Zittau teil und konnte im Zehnkampf<br />

den 11. Platz von 30 Teilnehmern<br />

in <strong>der</strong> Klasse M50 erreichen.<br />

Abbildungen v.l.n.r.:<br />

(1) <strong>HTL</strong> Schellinggasse, 1980 (Anton Bergauer<br />

in <strong>der</strong> Bildmitte mit kariertem Hemd)<br />

(2) Vakuumbeschichtungsanlage, in <strong>der</strong> Gleitlager<br />

für die Fa. MIBA beschichtet wurden<br />

(3) Anton Bergauer erhält den „Best Teachers<br />

Award <strong>2012</strong>“ an <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> Hollabrunn


Abb.: David Rötzer bei <strong>der</strong> Inbetriebsetzung<br />

des KW Werfen in Salzburg (oben) und im KW<br />

Tsankov Kamak in Bulgarien (unten): bei <strong>der</strong><br />

Feier anlässlich des ersten Synchronisierens von<br />

Generator 1 (die Feier entspricht dem Richtfest<br />

beim Bau und steht an, wenn das erste mal<br />

Elektrizität produziert und ins Netz geliefert<br />

wird) und vor <strong>der</strong> 130 Meter hohen, von <strong>der</strong> Alpine<br />

Bau errichteten Bogenstaumauer.<br />

Absolventen | <strong>HTL</strong> Schellinggasse<br />

Weltreisen<strong>der</strong> in Sachen Anlagentechnik<br />

Von Ing. David Rötzer (E Vb 1982) - Andritz HYDRO GmbH<br />

Unmittelbar nach <strong>der</strong> Matura an <strong>der</strong><br />

Elektrotechnik-Abteilung warb mich<br />

Siemens Südafrika als Inbetriebsetzungstechniker<br />

für Leittechnik in<br />

Dampfkraftwerken an. Die Inbetriebsetzung<br />

<strong>der</strong> Dampfkesselregelung erfolgte<br />

damals mit dem analogen System<br />

Teleperm C. Da mir ein eigener verfahrenstechnischer<br />

Bereich übertragen<br />

wurde, war das Verständnis des zu regelnden<br />

Prozesses für mich von zentraler<br />

Bedeutung.<br />

Nach zwei Jahren, in denen ich wertvolle<br />

Erfahrung in den größten thermischen<br />

Dampfkraftwerken <strong>der</strong> südlichen<br />

Hemisphäre sammeln konnte,<br />

lockte mich ein Angebot <strong>der</strong> Schrack<br />

Automatisierungstechnik zurück nach<br />

Wien. Das Unternehmen zählte damals<br />

100 Mitarbeiter und entwickelte sich<br />

zum Technologieführer mit über 2000<br />

Beschäftigten weltweit. Heute gehören<br />

wir zum Grazer Andritz-Konzern und<br />

ich arbeite noch immer gerne im selben<br />

Unternehmen.<br />

Anfangs bestand meine Tätigkeit bei<br />

SAT in <strong>der</strong> Programmierung, dem Test<br />

und <strong>der</strong> Inbetriebsetzung von Prozessrechneranlagen<br />

in Flusskraftwerken.<br />

Sie erfüllten sämtliche SCADA-Funktionen<br />

von <strong>der</strong> Datenerfassung und -aufbereitung<br />

bis zur Visualisierung und<br />

Protokollierung. Diese Rechner waren<br />

noch riesige Mainframemaschinen mit<br />

mehreren 15 Zoll Platinen, wurden in<br />

Assembler programmiert und arbeiteten<br />

mit 256 kB Hauptspeicher. Die letzten<br />

davon wurden erst vor einigen Jahren<br />

ersetzt. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre än<strong>der</strong>ten<br />

sich die Technologien unserer Rechner<br />

grundlegend. Mein Tätigkeitsfeld erweiterte<br />

sich um Verkaufsunterstützung,<br />

Projektplanung sowie Training<br />

und Produktentwicklung. Die Andritz<br />

Hydro GmbH, mein heutiger Arbeitgeber,<br />

errichtet schlüsselfertige Wasserkraftwerke<br />

rund um den Globus.<br />

Unser Bereich konzipiert die leittechnische<br />

Ausrüstung, erarbeitet Steuerungen<br />

und Regelungen in Funktionsplanprogrammierung<br />

– in enger<br />

Zusammenarbeit mit unseren elektrischen<br />

und maschinenbaulichen Ausrüstern<br />

– sowie die Wartensysteme<br />

und Bildschirmsteuerungen. Und wir<br />

nehmen die Anlagen in Betrieb. Dabei<br />

begleitet je<strong>der</strong> Mitarbeiter sein Projekt<br />

üblicherweise von <strong>der</strong> Lastenhefterstellung<br />

über die Realisierung bis zur Inbetriebnahme.<br />

Letzteres ist mit Reisen in<br />

alle Erdteile verbunden. Neben dem Erlebnis,<br />

Probleme anzugehen und zu lösen<br />

sowie im Team imposante Maschinen<br />

zum Laufen zu bringen, ergeben<br />

sich viele persönliche Kontakte in den<br />

verschiedensten Regionen <strong>der</strong> Welt.<br />

Daher ist die Anlagentechnik für mich<br />

auch nach so vielen Jahren noch fesselnd,<br />

abwechslungsreich und herausfor<strong>der</strong>nd.<br />

Die Identifikation mit dem<br />

gemeinsamen Projektziel verlangt mitunter<br />

große Anstrengungen, dafür beschert<br />

je<strong>der</strong> Projektabschluss aber ein<br />

großes Erfolgserlebnis. Diese Arbeit<br />

empfehle ich jungen Menschen mit<br />

Reisebereitschaft und <strong>der</strong> Ambition,<br />

sich weiterzuentwickeln. Die österreichische<br />

<strong>HTL</strong>-Ausbildung bietet eine<br />

perfekte Grundlage dafür und wird<br />

weltweit geschätzt.<br />

<strong>der</strong> <strong>neue</strong> <strong>merker</strong> 3/<strong>2012</strong> 23


Karrierechancen<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Verband <strong>der</strong> Absolventen<br />

und Absolventinnen <strong>der</strong> <strong>HTL</strong> <strong>Ottakring</strong> | Schellinggasse<br />

1160 Wien, Thaliastraße 125; Tel. 01 / 49 111-0<br />

Redaktion: Dr. Albert Schuch | albert.schuch@htl-ottakring.at<br />

Mitgliedsbeitrag: 8 Euro (Schüler und Studenten 3 Euro)<br />

Bankverbindung: Kto.-Nr. 1732250, BLZ 60.000<br />

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