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Die Ohre Abenteuer am Niagara Störbesatz für die Elbe

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Gewässerwirtschaft<br />

Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e. V. im DAV<br />

ser. Während sich in flachen Gewässern der<br />

Wasserkörper im Sommer bis zum Gewässerboden<br />

erwärmt, kommt es in tiefen Gewässern<br />

zu temperaturbedingten stabilen Wasserschichtungen<br />

ohne Durchmischung. Das hat<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Fruchtbarkeit und den<br />

Sauerstoffhaushalt des Gewässers. Im Flachsee<br />

zirkulieren der Sauerstoff und <strong>die</strong> Nährstoffe,<br />

das heißt sie stehen in allen Gewässerbereichen<br />

und Tiefen zur Verfügung. Im tiefen<br />

See kann es dagegen zu Nährstoffdefiziten in<br />

der produktiven Oberflächenschicht und Sauerstoffmangel<br />

im Tiefenbereich kommen. Der<br />

Untergrund des Gewässers hat ebenfalls Auswirkungen<br />

auf <strong>die</strong> Gewässercharakteristik.<br />

Sand, Kies, Ton oder Schl<strong>am</strong>m beeinflussen<br />

<strong>die</strong> Wasserbeschaffenheit (z.B. Phosphorbindungsvermögen,<br />

pH-Wert, Salzgehalt) aber<br />

auch <strong>die</strong> Besiedlungsmöglichkeit durch Fischnährtiere<br />

oder Wasserpflanzen.<br />

<strong>Die</strong> Ausbildung des Gelegegürtels im Uferbereich<br />

aus Röhricht, Schwimmblattpflanzen<br />

und Unterwasserpflanzen ist entscheidend<br />

von der Gestalt der Ufer, dem Alter und dem<br />

Untergrund abhängig, wird aber auch maßgeblich<br />

durch <strong>die</strong> Gehölzvegetation im Uferbereich<br />

des Gewässers bestimmt. Je stärker der<br />

Baumbestand und je schmaler der Flachwasserbereich<br />

des Gewässers, desto geringer <strong>die</strong><br />

Ausprägung von Röhricht und Wasserpflanzen.<br />

Wasserbeschaffenheit und<br />

Nährstoffsituation<br />

<strong>Die</strong> Wasserbeschaffenheit hat mit Par<strong>am</strong>etern<br />

wie Temperatur, Nährstoffgehalt, Sauerstoff,<br />

pH-Wert und Trübungsgrad auch Einfluss auf<br />

<strong>die</strong> Ausprägung des jeweiligen fischereilichen<br />

Typs. Ist das Gewässer z.B. trüb, entspricht es<br />

dem Typ eines Zandersees. Ist es dagegen klar<br />

und krautreich, entspricht es dem Typ eines<br />

Hecht-Schlei-Sees. Ein weiterer wichtiger Pa-<br />

Karpfenbesatz<br />

18 Angler und Fischer in Sachsen-Anhalt<br />

r<strong>am</strong>eter ist <strong>die</strong> Ausstattung des Gewässers<br />

mit Nährstoffen (Trophie). Sind <strong>die</strong> Angelgewässer<br />

noch jung, klar und nährstoffarm, sind<br />

auch nur geringe Fischerträge je Hektar Gewässerfläche<br />

möglich. Natürliche und ältere<br />

künstlich entstandene Gewässer haben dagegen<br />

schon im Laufe der Jahre bzw. Jahrzehnte<br />

nach und nach Nährstoffe akkumuliert und<br />

sind daher auch deutlich fruchtbarer (ertragreicher).<br />

In flachen Gewässern erfolgt in der<br />

Regel eine schnellere Umsetzung der Nährstoffe,<br />

so dass <strong>die</strong> Produktivität bei gleicher<br />

Nährstoffmenge über dem Niveau tiefer Gewässer<br />

liegt. <strong>Die</strong> Ertragskraft (fischereiliche<br />

Fruchtbarkeit) von stehenden Binnengewässern<br />

lässt sich in fünf Ertragsklassen einteilen<br />

(Schäperclaus 1936, verändert):<br />

Klasse I: sehr hohe Erträge<br />

(80 bis über 160 kg/ha und Jahr)<br />

Klasse II: hohe Erträge<br />

(40 – 80 kg/ha und Jahr)<br />

Klasse III: mäßige Erträge<br />

(20 – 40 kg/ha und Jahr)<br />

Klasse IV: geringe Erträge<br />

(10 – 20 kg/ha und Jahr<br />

Klasse V: sehr geringe Erträge<br />

(unter 10 kg/ha und Jahr)<br />

Zanderbesatz<br />

Leitbilder und fischereiliche Seentypen<br />

<strong>Die</strong> Summe der Einflussgrößen im Gewässer<br />

bestimmt <strong>die</strong> Ausbildung einer typischen<br />

Fischartengemeinschaft. Bei Abwesenheit<br />

stärkerer menschlicher Beeinflussungen des<br />

Gewässers oder der Fischartengemeinschaft<br />

selbst wird <strong>die</strong> sich „natürlich“ einstellende<br />

Artengemeinschaft als Leitbild <strong>für</strong> <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Bedingungen bezeichnet.<br />

Maßgeblich <strong>für</strong> ein Leitbild sind dabei sowohl<br />

<strong>die</strong> Zus<strong>am</strong>mensetzung der Arten als<br />

auch <strong>die</strong> Häufigkeitsverhältnisse der Arten<br />

zueinander. Es werden grundsätzlich folgende<br />

Seetypen unterschieden:<br />

Salmonidensee (S), Maränensee (M), Bleisee<br />

(Plötzensee) (Bl), Hecht-Schlei-See<br />

(HS), Zandersee (Z),<br />

Salmonidensee: <strong>Die</strong>ser Seentyp findet sich<br />

im Gebirge bzw. Vorgebirge. Es handelt sich<br />

überwiegend um tiefe Gewässer mit steilen<br />

Ufern und kühlem, sehr klarem Wasser.<br />

<strong>Die</strong> Gewässer sind sehr nährstoffarm<br />

und auch im Sommer bis zum steinig-kiesigen<br />

Grund sauerstoffgesättigt. <strong>Die</strong> Vegetation<br />

im Gewässer beschränkt sich auf meist<br />

nur stellenweise vorhandene flache Buchten.<br />

Leitarten können je nach Ausprägung<br />

Bachforelle, Seesaibling oder Seeforelle sein.<br />

<strong>Die</strong> Gewässer sind recht artenarm. Begleitarten<br />

sind z.B. Elritze, Groppe, Schmerle,<br />

Maränen, Mairenke und Perlfisch. Im Seeforellensee<br />

treten noch weitere Arten wie<br />

z.B. Zährte, Ukelei und Barsch auf.

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