FH D - OPUS
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dm und rossmann im blick – eyetracking-brille des forschungsschwerpunktes kommunikationsforschung<br />
kommt beim wdr-markencheck zum einsatz<br />
Der Forschungsschwerpunkt Kommunikationsforschung des Fachbereichs Wirtschaft untersuchte in Kooperation<br />
mit dem WDR Preiswahrnehmungen in Drogeriemärkten. Foto: FSP Kommuniktionsforschung<br />
(<strong>FH</strong> D) Die Preise im Blick hatten Kunden von<br />
DM und Rossmann, die für den WDR Markencheck<br />
in zwei ausgewählten Drogeriemärkten<br />
in Köln einkauften. Begleitet wurden sie vom<br />
Eyetracking-Team des Forschungsschwerpunkts<br />
Kommunikationsforschung der <strong>FH</strong><br />
Düsseldorf und einem Film-Team des WDR<br />
für die Sendung „Markencheck“. Im Fokus<br />
der Untersuchung stand dabei die Preiswahrnehmung<br />
im Drogeriemarkt: Sind Rossmann-<br />
Kunden preissensibler als DM-Kunden?<br />
Dieser Frage wurde mittels der Blickregistrierungstechnologie<br />
auf den Grund gegangen.<br />
Während des Ladenbesuchs trugen die Kunden<br />
eine Brille zur Aufzeichnung der Blickdaten<br />
des schwedischen Herstellers Tobii,<br />
die mit Kameras und Sensoren ausgestattet<br />
ist. Direkt nach dem Einkauf mit dieser Brille<br />
konnten die Test-Personen ihre aufgezeichne-<br />
ten Blickverläufe betrachten und ihr eigenes<br />
Einkaufsverhalten kommentieren.<br />
Insgesamt wurden für die TV-Aufnahmen sieben<br />
Kunden im Rahmen einer Zufallsauswahl<br />
vor diesen Märkten ausgewählt. Bei explorativen<br />
Studien sind derartige Teilnehmerzahlen<br />
üblich, da sie bereits einen ersten Eindruck<br />
über das Verhalten der Konsumenten<br />
am Point-of-Sale ermöglichen. Eyetracking-<br />
Experte Alexander Jürgens vom Forschungsschwerpunkt<br />
Kommunikationsforschung erläutert<br />
die Erkenntnisse prägnant: „Die Kunden<br />
im Rossmann reagierten deutlich stärker<br />
auf Angebotspreise und Preisauszeichnungen<br />
als Kunden im DM.“ Die Analyse zeigte, dass<br />
Kunden im Rossmann aufgrund der aggressiven<br />
Preiskommunikation mit Hilfe von<br />
Werbe- und Angebotspreisen stärker auf die<br />
Preise fokussiert sind und sich eher von Wer-<br />
bepreisen beeinflussen lassen als Kunden im<br />
DM-Markt. Im DM wird zwar trotz des „Dauerpreisversprechens“<br />
auch preissensibel gekauft,<br />
vor allem stehen hier aber der geplante<br />
und markenzentrierte Einkauf im Vordergrund.<br />
Die Produktpreise sind den Kunden<br />
grundsätzlich bekannt und werden insgesamt<br />
als günstig wahrgenommen. Bei der Analyse<br />
und der Auswahl der Teilnehmer wurde<br />
Jürgens von Bastian Dinter, ebenfalls wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Fachbereich<br />
Wirtschaft unterstützt.<br />
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse zeigte<br />
die Sendung Markencheck zum Thema „DM<br />
– Drogeriemarkt“ am 14.05.2012 in der ARD.<br />
Die Sendung ist in der ARD Mediathek unter<br />
www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/<br />
3517136?documentId=10528720 verfügbar.<br />
Die Markenchecks sind ein erfolgreiches<br />
Format des WDR, das bereits im vergangenen<br />
Jahr große Unternehmen auf den Prüfstand<br />
stellte. Zur besten Sendezeit um 20.15<br />
Uhr im Ersten wurden in diesem Jahr bereits<br />
Lidl, McDonald‘s und H&M untersucht. Im<br />
vergangenen Jahr standen Tchibo, Ikea, Ferrero,<br />
Aral und Aldi im Fokus. Der Westdeutsche<br />
Rundfunk prüft dabei „populäre Konsummarken“.<br />
Die Reihe ist für die ARD ein<br />
Quoten-Erfolg; so zeigte der Lidl-Check, dass<br />
sich mit einem populären Thema gute Reichweiten<br />
erzielen lassen. Mit 6,3 Millionen Zuschauern<br />
insgesamt und selbst bei den 14- bis<br />
49-Jährigen starken 17,0 Prozent Marktanteil<br />
übertraf die Sendung alle Erwartungen der<br />
Experten.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen WDR und <strong>FH</strong><br />
Düsseldorf hat Tradition. Bereits mehrfach<br />
konnte der Forschungsschwerpunkt Kommunikationsforschung<br />
den Westdeutschen<br />
Rundfunk mit seiner Eyetracking-Expertise<br />
unterstützen.<br />
Der Forschungsschwerpunkt Kommunikationsforschung<br />
ist ein vom Land NRW<br />
anerkannter Forschungsschwerpunkt der<br />
Fachhochschule Düsseldorf. Mit den beteiligten<br />
Fachbereichen Wirtschaft, Design<br />
sowie Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
ist er interdisziplinär ausgerichtet. Ziel des<br />
Forschungsschwerpunkts ist die Generierung<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse an der<br />
Schnittstelle von Betriebswirtschaftslehre,<br />
Medieninformatik und Kommunikationswissenschaften<br />
bei der Untersuchung von<br />
Medienkommunikation und Marketingkommunikation.