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FH D - OPUS

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burnout ist mehr als ein helfersyndrom<br />

von peter bünder<br />

Neben der Möglichkeit einer praxisorientierten Vertiefung der beiden Vorträge wurden zusätzlich zwei Workshops angeboten, die sich mit der Kunst, Nein<br />

zu sagen und mit der medizinischen Früherkennung und Prophylaxe von Burnout auseinandersetzten. Foto: Simon Happel<br />

Zum dritten Mal veranstaltete der Forschungsschwerpunkt<br />

„Beruf & Burnout-Prävention“<br />

der Fachhochschule Düsseldorf am 19. April<br />

eine Fachtagung, die sich dieses Mal dem<br />

Phänomen Burnout widmete. Burnout ist in<br />

jüngerer Zeit verstärkt in das öffentliche Bewusstsein<br />

gelangt und betrifft neben anderen<br />

Berufsgruppen besonders Beschäftigte in sozialen<br />

Berufen, wo auch die wissenschaftliche<br />

Beschäftigung mit Burnout als Helfersyndrom<br />

begann. Dass zusätzlich zur medialen Darstellung<br />

von Burnout, die häufig auf spektakuläre<br />

Einzelfälle verkürzt werde, eine wissenschaftliche<br />

Beschäftigung mit Burnout und ihrer<br />

Prävention notwendig sei, betonte der <strong>FH</strong>-<br />

Vizepräsident für Forschung und Transfer, Dr.<br />

Dirk Ebling, in seinem Grußwort. Der Dekan<br />

des Fachbereichs, Prof. Dr. Walter Eberlei, hob<br />

anschließend den Verdienst des Forschungsschwerpunkts<br />

Beruf & Burnout-Prävention<br />

hervor, sich seit vielen Jahren systematisch<br />

mit den unterschiedlichen Dimensionen von<br />

Burnout zu befassen und mit zahlreichen anwendungsorientierten<br />

Forschungsarbeiten<br />

wichtige Transferleistungen in die Praxis zu<br />

erbringen.<br />

Prof. em. Dr. Jörg Fengler von der Universität<br />

zu Köln, der als einer der deutschen Pioniere<br />

auf dem Gebiet der Burnout-Forschung<br />

gilt, eröffnete seinen Vortrag „Helfen macht<br />

müde“ mit einem kurzen Abriss der wissenschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Beschäftigung<br />

mit dem Thema Burnout. Angesichts<br />

der großen Relevanz des Themas für Organisationen<br />

und Gesellschaft forderte er mehr<br />

Anstrengungen zu unternehmen, um wissenschaftliche<br />

Verfahren für eine valide Differentialdiagnose<br />

des Burnout-Syndroms zu<br />

entwickeln.<br />

Im Anschluss daran zeigte Prof. Dr. Lilo<br />

Schmitz zu Beginn ihres Vortrags „Wenn alles<br />

über den Kopf wächst“ jene zwei Bilder auf,<br />

die am häufigsten bei Berichten zu Burnout<br />

benutzt werden: Der Mann im Anzug mit<br />

wehender Krawatte und gehetztem Blick auf<br />

die Uhr sowie die Angestellte mit Bergen von<br />

Akten und Papier. Beides seien jedoch, wie sie<br />

weiter ausführte, eher Bilder für Desorganisation,<br />

welche eine Sonderform von Burnout<br />

darstellen kann. Sie stellte u.a. Forschungsergebnisse<br />

von Prof. Dr. Gisela Steins von<br />

der Universität Duisburg-Essen dar, wonach<br />

Desorganisation zuerst im Haushalt auftrete,<br />

dann in Handlungen im sozialen Umfeld und<br />

erst dann im Beruf.<br />

Am Nachmittag wurden den rund 60 Teilnehmer/innen<br />

aus verschiedensten Einrichtungen<br />

und Institutionen der Sozialen Arbeit<br />

sowie aus Unternehmen und Privatwirtschaft<br />

vier praxisbezogene Workshops angeboten.<br />

Ein Interaktives Plenum, in dem viele anerkennende<br />

Worte durch die Teilnehmer/innen<br />

fielen, beendete die Fachtagung.

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