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dialogmarketing - Absolit

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Entscheidungsaspekte der Response-Orientierung<br />

Entscheidungen sind nicht die Folge rationalen, durchdachten Abwägens<br />

verschiedener Handlungsalternativen. Häufig wird der Entscheidungsprozess<br />

abgekürzt. Dies geschieht meistens durch Konzentration auf „Schlüsselinformationen“,<br />

wie etwa Testurteilen, Preisen, Markennamen. So erspart beispielsweise<br />

das Urteil „sehr gut“ beziehungsweise „Testsieger“ die intensive, prüfende<br />

Auseinandersetzung mit dem Produkt. Aufgrund solcher „geistigen Daumenregeln“<br />

[„mental shortcuts“, vergleiche auch: 32; 33; 34] reduziert man den Aufwand an<br />

Zeit, Energie und geistiger Arbeit für viele Entscheidungen.<br />

Die Prinzipien der Beeinflussung<br />

Weitere Response-Auslöser, „Action-Getter“, beschrieb beispielsweise Kirchner<br />

[35, S. 52] wie etwa:<br />

� Free gift/Gastgeschenk: erkennbar an der Formulierung: „gehört Ihnen,<br />

auch wenn Sie vom Angebot keinen Gebrauch machen“,<br />

� Zeit-/Mengenbeschränkung: „letzter Bestelltermin 30. September“,<br />

� Prominenten-/Leitbildwerbung: „…schmeckt vorzüglich,<br />

das bestätigt auch Starkoch Alfons Schuhbeck“.<br />

Die Daumenregeln erforschte der Beeinflussungsforscher Cialdini [34]. Er untersuchte<br />

Tausende unterschiedlicher Überzeugungstaktiken von Beeinflussungsprofis.<br />

So entdeckte er eine Reihe „mental shortcuts“, wie etwa das Kontrastprinzip.<br />

Hier wird eine Information mit einer vorhergehenden kontrastiert. Dies geschieht<br />

beispielsweise, wenn man beim Verkauf eines DVD-Rekorders zum Preis von 179<br />

Euro, den früheren, verlangten Preis, 499 Euro, nennt. Dadurch erscheinen die 179<br />

Euro subjektiv niedriger als ohne Nennung des kontrastierenden Preises.<br />

Fazit<br />

Robert K. Bidmon: Psychologie des Dialogmarketings<br />

Wir sahen am Beispiel Kommunikation, wie vielfältig die Beiträge der Psychologie<br />

für das Dialogmarketing sein können. Leider gibt es noch zwei Hürden: Erstens,<br />

die wissenschaftlichen Psychologen publizieren zwar seit Jahren schon passende<br />

Ergebnisse, leider nicht unter einem zusammenfassenden Titel, wie beispielsweise<br />

Dialogmarketing-Psychologie. Heute erhält man passende Ergebnisse in Werken zur<br />

Kognitiven Psychologie [36], Kommunikations- und Medien- [37;38], Informations-<br />

[39] , Wahrnehmungs- [40], Online- [13], Markt- und Werbe- [19; 41; 42], Sozial-<br />

[43; 44] oder Biopsychologie [45]. Man findet auch entscheidende Erkenntnisse<br />

über entsprechende Literaturdatenbanken (PsycINFO, Psyndex).<br />

Eine zweite Hürde ist die Fachsprache der Psychologen. Wenn ein Psychologe den<br />

Anspruch hat, für die Praxis wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern, dann muss<br />

er in Praktikersprache übersetzen [46-49], sei es als Seminar-, Workshopleiter oder<br />

Berater. Nur so werden psychologische Erkenntnisse auch für die Praxis nutzbar.<br />

39<br />

Response-<br />

Auslöser<br />

Fachsprache der<br />

Psychologen

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