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dialogmarketing - Absolit

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GESCHICHTE DES<br />

1<br />

DIALOGMARKETINGS<br />

HEINZ FISCHER<br />

Schon in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts hat die Firma Adolf Schustermann<br />

in Berlin einen „Adressenverlag“ aufgebaut, der für werbende Unternehmen<br />

Branchen- und Privatadressen aus ganz Deutschland zur Verfügung stellte. Diese<br />

Adressen wurden zur Werbung per Post eingesetzt, um neue Kunden zu werben<br />

und für Verkaufsangebote per Katalog von den ersten „Versandhändlern“, die in<br />

dieser Zeit im Markt aktiv wurden.<br />

Der Welt-Adressen-Verlag Emil Reiss, Leipzig, gesellte sich in dieser Zeit noch<br />

dazu als Dienstleister für „direkte Offerten“.<br />

Nach dem ersten Weltkrieg (1914-1918) kamen weitere „Adressenbüros“ hinzu,<br />

zum Beispiel die Firma Richard Scholz, die auch Dienstleistungen zum Versand<br />

von Werbedrucksachen angeboten hat. Mitte der 1930er Jahre tauchte im Angebot<br />

des Adressenverlages Müller, Berlin, zum ersten Mal der Begriff „Direktwerbung“<br />

auf, als Werbemaßnahme, die sich an Umworbene persönlich richtet, bei minimaler<br />

Fehlstreuung und exakter Erfolgskontrolle.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg tun sich die Adressenverleger zusammen, um ihre<br />

Interessen gegen Politik und Wirtschaft besser zu vertreten. 1948 gründeten sie<br />

die „Arbeitsgemeinschaft der Adressverlage” (ADV). Präsident Ernst Koop<br />

(Adressenverlag Koop, Düsseldorf) bleibt während der gesamten Wirtschaftswunderzeit<br />

bis zu seinem Tod im Amt. 1967 übernimmt der Autor dieses Beitrages<br />

(damals Inhaber der Scholz OhG, Berlin) die Führung des ADV, der bis 1983 die<br />

Zahl von 22 Mitglieder erreichte. 1985 wird der Verband umbenannt in Deutscher<br />

Direktmarketing Verband.<br />

Die technische Entwicklung in dieser Zeit: Einführung automatischer Direktadressierung,<br />

zunächst mit Metall/Adrema-Platten, dann Kettendrucker<br />

per Computer gesteuert, elektronische Erfassung, Datenbankführung und<br />

Druckproduktion. 1969 wurden bereits 2,5 Milliarden Deutsche Mark für<br />

Direktwerbemaßnahmen von der Wirtschaft ausgegeben. Heute sind es mehr<br />

als fünf Milliarden Euro.<br />

Eine Bremse in der positiven Entwicklung war 1970 die Einführung des Datenschutz-Gesetzes,<br />

auf das der ADV (Adressenverleger-Verband, heute DDV) mit<br />

der „Robinson-Liste“ reagierte. In diese Liste/Datenbank konnten sich private<br />

Personen kostenlos eintragen, wenn sie keine Werbepost im ihrem Briefkasten<br />

empfangen wollten. Alle dem DDV angeschlossenen Dienstleister wurden<br />

verpflichtet, diese Liste bei der Abgabe von Privatadressen für Mailing-Aktionen<br />

einzusetzen. Im Mai 2008 waren in der Robinson-Liste circa 657.500 Eintragungen<br />

verzeichnet. Als Partner des DDV und aller Direktwerber engagiert sich auch die<br />

www.marketing-boerse.de/Experten/details/Heinz-Fischer<br />

27<br />

Adressenverleger<br />

gründen nach<br />

dem Zweiten<br />

Weltkrieg einen<br />

Verband<br />

Robinsonliste<br />

als Antwort<br />

auf neues<br />

Datenschutzgesetz

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