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3.3.2 Strukturfunktionalistische Erklärung von - marinahennig.de

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Das Parsonssche Vier-Funktionen-Schema (AGIL)<br />

Funktion<br />

Aufrechterhal<br />

tung <strong>de</strong>r<br />

Strukturen<br />

(Lattent<br />

Pattern<br />

Maintenance)<br />

Funktion<br />

Spezialisierung<br />

auf Anpassung<br />

an die<br />

Bedingungen<br />

(Adaption)<br />

Persönlichkeitssystem und Sozialisation<br />

Das Persönlichkeitssystem lernt im Laufe seines Lebens jene durch das Sozialsystem und die an<strong>de</strong>ren<br />

übergeordneten Systeme repräsentierten Norm- und Wertorientierungen bzw. Erwartungen in sich<br />

aufzunehmen und zu bewahren. Das Medium, in <strong>de</strong>m dieses Lernen geschieht, ist ... das soziale Han<strong>de</strong>ln.<br />

Klar ist nun auch, daß die Persönlichkeiten jene Ziele zu verfolgen haben, die ihnen durch das System<br />

bzw. die übergeordneten Systeme gesetzt sind. In <strong>de</strong>r Umkehrung wird jetzt aber auch <strong>de</strong>utlich, daß das<br />

Sozialsystem eine Integrationsfunktion hat ... nämlich die Funktion, auch die Subsysteme in das<br />

Persönlichkeitssystem zu integrieren. Der pädagogisch interessante Punkt ist also nun, daß die<br />

einzelnen Mitglie<strong>de</strong>r einer Gesellschaft allmählich lernen müssen!, die Perspektiven, die die<br />

Gesellschaft festgelegt hat, und die sie über ihre gestuften und inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nten (gegenseitig<br />

<strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r abhängigen, d. V.) Systeme anbietet, zu lernen o<strong>de</strong>r, wie es im Terminus <strong>de</strong>r Psychoanalyse<br />

heißt, zu „internalisieren" (verinnerlichen, d. V.). Dabei muß die Persönlichkeit sich so zu organisieren<br />

lernen, daß ihre inneren Motivationen <strong>de</strong>n äußeren Erwartungen entsprechen, und daß sie ihre<br />

Persönlichkeitsstruktur, d. h. auch ihre I<strong>de</strong>ntität so ausbil<strong>de</strong>t, daß sie mit <strong>de</strong>n gesellschaftlichen<br />

Erwartungen konform ist.<br />

(aus: Kron, Friedrich, Grundwissen Pädagogik, München und Basel, Reinhardt, 1989, S. 102 f.)<br />

Rolle als Handlungskontrolle<br />

LKultursystem wird als ein<br />

System <strong>von</strong> Symbolisierungen,<br />

wie z. B. <strong>de</strong>r Sprache, <strong>de</strong>r<br />

Beschäftigung mit Grundwerten<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

wissenschaftlichen Mo<strong>de</strong>llen<br />

und Begriffen, Kunst, Religion<br />

bezeichnet.<br />

A Organismussystem/<br />

Verhaltenssystem<br />

stellt die jeweils kulturtypische<br />

Variante <strong>von</strong> „materiellen"<br />

Ressourcen (Organismus) dar.<br />

I Soziales System<br />

begrün<strong>de</strong>t die Kategorien <strong>de</strong>r<br />

Sozialstruktur, wie Werte,<br />

Normen, Kollektive und Rollen;<br />

ist also gekennzeichnet durch<br />

Interaktion.<br />

G/Persönlichkeitssystem<br />

spiegelt die<br />

Realitätsorientierung, <strong>de</strong>n<br />

Aspekt <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n (Aktor),<br />

Ziele und Interessen auf die<br />

Han<strong>de</strong>ln ausgerichtet sind.<br />

Die Aufgabe <strong>de</strong>s Sozialisationsprozesses besteht also nach PARSONS darin, <strong>de</strong>r neuen, nachwachsen<strong>de</strong>n<br />

Generation <strong>de</strong>r Gesellschaftsmitglie<strong>de</strong>r die gelten<strong>de</strong>n Wertmuster und Wertorientierungen zu vermitteln<br />

und zugleich damit auch die theoretischen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten, die erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sind, damit sie die gesellschaftlichen Rollen und Positionen sukzessive übernehmen und kompetent<br />

ausfüllen können. Dabei geht es vor allem darum, daß Kin<strong>de</strong>r die Werte und Normen nicht nur äußerlich<br />

zu befolgen lernen, son<strong>de</strong>rn daß sie sich die Werte und Normen mit <strong>de</strong>r Zeit zu eigen machen, daß sie sie<br />

in ihr „Persönlichkeitssystem" o<strong>de</strong>r, wie PARSONS auch sagt, in ihr „psychisches System"<br />

verinnerlichen, ,internalisieren`. Auf diese Weise sollen die Werte und Normen zu ihren eigenen<br />

Handlungsmotiven wer<strong>de</strong>n, so daß in <strong>de</strong>r Regel keine beson<strong>de</strong>re soziale Überwachung und Kontrolle<br />

mehr erfor<strong>de</strong>rlich ist. Aus <strong>de</strong>r äußeren, sozialen Kontrolle am Beginn <strong>de</strong>s Sozialisationsprozesses soll<br />

also eine innere, individuelle und subjektive Handlungskontrolle wer<strong>de</strong>n.<br />

(aus: Reichwein, Roland, Sozialisation im Jugendalter, Kurseinheit 2, Fernuniversität Hagen, 1984, S. 52)<br />

Funktion<br />

Integration<br />

aller Teilelemente<br />

(Integration)<br />

Funktion<br />

Ausrichtung<br />

auf Ziele<br />

(Goal<br />

atteinment)

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