pfarrblatt wattens - Pfarre Wattens

und Machtmissbrauch, strukturelleUngerechtigkeiten (z.B. Geschlechtergerechtigkeit,Ungerechtigkeitin Einkommens- und Güterverteilung),Menschenrechtsverletzungen,usw. Wagt man es, solchegesellschaftlichen Phänomene mitder Brille des Evangeliums zu lesen,stellt man fest, dass sie wederGottes Willen noch seine Absichtbekunden. Vielmehr wird durchderartige Ereignisse der Mensch inseinem Mensch-Sein und in seinerWürde als Abbild Gottes nicht nurgefährdet, sondern auch verleugnet.Des Reiches Gottes wegenDeshalb soll die Wahrnehmungder „Zeichen der Zeit“ das Anbrechendes Reiches Gottes bereitsin der Welt von heute zum Zielhaben. Die Kirche Jesu kann nurin der Welt von heute Werkzeugund Sakrament des Heils für dieganze Menschheit sein. Ebensokönnen ChristInnen allein im Heuteihrer Lebensmilieus Zeugen vomReich Gottes sein. In diesem Zusammenhangsoll es ihnen nicht nur um die Feier derSakramente und um die Verkündigung desEvangeliums gehen, sondern auch um dieRelevanz und Sinnhaftigkeit dieser befreiendenFrohbotschaft Jesu für die Menschenvon heute, sei es in Kirche und Gesellschaftsowie in Politik und Wirtschaft.Der Botschaft der «Zeichen der Zeit» demII. Vatikanum zufolge müssen sich dieChristInnen von heute mit der Freude undHoffnung, mit den Ängsten und Problemender Menschheitsfamilie in Nahe und Fernidentifizieren, wenn sie heute und in derWelt von heute glaubwürdige Zeugen Jesusein wollen. Und da die Welt von heute vonden ChristInnen ein erneuertes Zeugnisdes Glaubens und der Treue zur Sache Jesufordert, lade ich die MitchristInnen unsererPfarrgemeinden zur Wahrnehmung derFastenzeit als österliche Bußzeit an, um imLicht des Evangeliums Jesu unser MenschundChristsein sowie unser Kirche-Sein vorOrt und innerhalb der Weltkirche der „Unter-scheidungder Geister“ zu unterziehen.Dr. SylvainMukulu MbangiPfarrer3