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AGIL-Schema - marinahennig.de

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Grundannahmen von<br />

Systemtheorien<br />

• Die Wechselbeziehungen zwischen <strong>de</strong>n<br />

Elementen sind nicht zufällig, son<strong>de</strong>rn sind in<br />

einer bestimmten Weise geordnet.<br />

• Die Ordnung <strong>de</strong>r Beziehungen = Struktur<br />

• Systeme tendieren dazu, ihre Struktur in einem<br />

Gleichgewicht zu erhalten.<br />

• Je<strong>de</strong>s System ist auf ein bestimmtes Ziel gerichtet.<br />

• Das System bil<strong>de</strong>t zu seiner Umwelt, die nicht<br />

Teil <strong>de</strong>s Systems ist, eine Grenze.


Grundannahmen von<br />

Systemtheorien<br />

• System ein einheitlicher Zusammenhang mit<br />

folgen<strong>de</strong>n Merkmalen:<br />

– erkennbare Struktur<br />

– Ziel<br />

– Integration möglichst aller Elemente<br />

– Kontinuität und Konstanz<br />

– Gleichgewicht<br />

– Geschlossenheit<br />

– Grenze<br />

– geregelte Beziehungen zu an<strong>de</strong>ren Systemen


Zentralbegriffe<br />

• Struktur = Ordnung <strong>de</strong>r Beziehungen<br />

zwischen Einheiten<br />

• Funktion = Beitrag zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Struktur.<br />

• Innerhalb <strong>de</strong>s sozialen Systems hat je<strong>de</strong>r<br />

Teil eine Funktion


Ziel <strong>de</strong>r Theorie<br />

• Parsons versuchte die Stabilität <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft zu erklären = Soziologe <strong>de</strong>r<br />

sozialen Ordnung.<br />

• Parsons suchte eine „Theorie für alle Fälle“.<br />

• Diese allgemeine Theorie hat Parsons als<br />

general system theory bezeichnet.


System: die Ordnung <strong>de</strong>r Dinge<br />

• Systeme = alle soziale Erscheinungen weil:<br />

1. die Elemente, aus <strong>de</strong>nen sie bestehen in einer<br />

bestimmten Zuordnung zueinan<strong>de</strong>r stehen.<br />

2. die einzelnen Elemente, aus <strong>de</strong>nen sie bestehen,<br />

eine Aufgabe erfüllen, die ihnen vom Zweck <strong>de</strong>s<br />

Systems und <strong>de</strong>r damit gegebenen Struktur<br />

vorgegeben<br />

• Diese Aufgabe o<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung = Funktion


Ursprung <strong>de</strong>s System<strong>de</strong>nkens<br />

• liegt für Parsons im systematisieren<strong>de</strong>n<br />

Bewusstsein, mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Mensch Ordnung in<br />

die Fülle <strong>de</strong>r Erfahrungen bringt.<br />

• Menschen erkennen Ereignisse wie<strong>de</strong>r,<br />

generalisieren sie und geben ihnen einen Namen,<br />

mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Typus bezeichnet wird.<br />

• Das gilt prinzipiell für alle Verhaltensformen <strong>de</strong>s<br />

Menschen, das heißt: auch für sein Han<strong>de</strong>ln.


Ursprung <strong>de</strong>s System<strong>de</strong>nkens<br />

• Systembildung ein genereller<br />

Mechanismus <strong>de</strong>r Problemlösung<br />

• wird durch je<strong>de</strong> Praxis - sei es Denken<br />

o<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>ln - belegt.<br />

• Praxis ist immer eine Form <strong>de</strong>r<br />

Systematisierung ==> Han<strong>de</strong>ln selbst ist<br />

System.


allgemeines Handlungssystem<br />

• Parsons unterschei<strong>de</strong>t vier Systeme:<br />

• Organismus = individuelle, physische Konstitution, aber<br />

auch Triebe und körperlichen Bedürfnisse, die konkretes<br />

Han<strong>de</strong>ln mit bestimmen.<br />

• Persönlichkeitssystem = individuelle psychisch -<br />

motivationale Struktur<br />

• Sozialsystem: = Gesamtheit <strong>de</strong>r Verhaltensmuster, wird<br />

durch Interaktionen und Rollen konstituiert.<br />

• Kulturelles System = kulturellen Werte und Normen,<br />

die von allen geteilt wer<strong>de</strong>n bzw. geteilt wer<strong>de</strong>n sollten,<br />

wenn Gesellschaft insgesamt funktionieren soll = System<br />

von Symbolen.


<strong>AGIL</strong>-<strong>Schema</strong><br />

• Parsons stellt die Frage, wie das System<br />

verhin<strong>de</strong>rt, dass sich seine Struktur<br />

verän<strong>de</strong>rt.<br />

• Die Erklärung sieht er in „Mechanismen,<br />

die ihrer Ten<strong>de</strong>nz nach die Ordnung<br />

schützen.“ => Grundfunktionen <strong>de</strong>r<br />

Strukturerhaltung, die je<strong>de</strong>s soziale<br />

System erfüllen muss, um bestehen bleiben<br />

zu können.


<strong>AGIL</strong>-<strong>Schema</strong><br />

• A adaptation: Systeme müssen sich an ihre äußere<br />

Situation anpassen, ist eine Voraussetzung für die<br />

Zielerreichung.<br />

• G goal attainment: Systeme müssen die instrumentellen<br />

Probleme <strong>de</strong>r Zielerreichung bewältigen.<br />

• I integration: Systeme müssen ihren Zusammenhalt<br />

wahren. (Integration aller Systemelemente)<br />

• L latent pattern maintenance: Systeme müssen mit<br />

Spannungen fertig wer<strong>de</strong>n, die zwischen <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n selbst entstehen.<br />

(Strukturerhaltung)


<strong>AGIL</strong>-<strong>Schema</strong><br />

• ein System kann nur bestehen, wenn bestimmte<br />

funktionelle Bedingungen vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

• Je<strong>de</strong>s System muss in <strong>de</strong>r Lage sein, sich an<br />

seine Umwelt anpassen<br />

• es muss ein Ziel haben, das auch konsequent<br />

verfolgt wird,<br />

• es muss in <strong>de</strong>r Lage sein, die einzelnen Elemente<br />

zu integrieren<br />

• Es muss Institutionen ausbil<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r<br />

Strukturerhaltung dienen.


Adaption (Anpassung)<br />

Goal Attainment<br />

(Zielverfolgung)<br />

Integration (Einglie<strong>de</strong>rung)<br />

-<br />

Latent Pattern Maintenance<br />

(Strukturerhaltung)<br />

<strong>AGIL</strong>-<strong>Schema</strong><br />

Hauptfunktion Subsystem<br />

Anpassung <strong>de</strong>s Systems an<br />

seine Umwelt (Rollen)<br />

Ziele setzen und Bedingungen<br />

<strong>de</strong>r Realisierbarkeit<br />

bereitstellen<br />

die verschie<strong>de</strong>nen Aufgaben<br />

und Ressourcen so verteilen,<br />

dass keine Aufgabe<br />

„unerledigt“ bleibt<br />

- vorausgesetzte Strukturen<br />

aufrechterhalten<br />

- Wirtschaft<br />

politisches Gemeinwesen sorgt<br />

durch Androhung negativer<br />

Sanktionen für normative Ordnung<br />

Treuhandsystem versorgt<br />

Gesellschaft mit allg. Wertesystem<br />

-gesellschaftliche Gemeinschaft<br />

bestimmt spezifische Normen, die<br />

von ihren Mitglie<strong>de</strong>rn weitgehend<br />

akzeptiert wer<strong>de</strong>n müssen


<strong>AGIL</strong>-<strong>Schema</strong><br />

• Strukturerhaltung und Integration auf Systemzusammenhalt<br />

spezialisiert.<br />

• Die Strukturerhaltung = Grundmuster, das über einen längeren<br />

Zeitraum konstant bleibt und bei <strong>de</strong>n unterschiedlichen Konflikten als<br />

Orientierungsmuster dient.<br />

• Die Integrationsfunktion = konkrete Konfliktlösungen,<br />

Gruppenbeziehungen und Gemeinschaftsstrukturen.<br />

• Anpassung und Zielerreichung auf Außenbeziehungen <strong>de</strong>s Systems<br />

spezialisiert.<br />

• Die Anpassungsfunktion wird erreicht, in<strong>de</strong>m das System über<br />

Ressourcen verfügt, die bei verschie<strong>de</strong>nen Umweltanfor<strong>de</strong>rungen<br />

einsetzbar sind.<br />

• Die G-Funktion = Festlegung bestimmter Ziele sowie die Entwicklung<br />

von Strategien zur Zielerreichung gegenüber <strong>de</strong>r Systemumwelt.


Rolle<br />

• Die Spielregeln <strong>de</strong>r Teilsysteme wer<strong>de</strong>n<br />

durch Rollenerwartungen festgelegt<br />

• Rollen dienen <strong>de</strong>r Stabilität <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

= Schnittpunkt von Persönlichkeit und<br />

Gesellschaft => gelten als normative<br />

Erwartung an<strong>de</strong>rer Personen.<br />

• Die Rolleneinhaltung wird über Sanktionen<br />

gesteuert.


Rollenhan<strong>de</strong>ln<br />

• Rollenhan<strong>de</strong>ln = optimal, wenn<br />

Individuen in Übereinstimmung mit<br />

Bedürfnissen han<strong>de</strong>ln, die zugleich die<br />

Erwartungen <strong>de</strong>s Gegenübers erfüllen.<br />

• erfolgreiches Rollenhan<strong>de</strong>ln =ein<br />

Prozess <strong>de</strong>r Erwerbung grundlegen<strong>de</strong>r<br />

Wertorientierung => notwendig:<br />

Sozialisation.


Strukturkategorien <strong>de</strong>s Sozialsystems<br />

• In allen Sozialsystemen vier Strukturkategorien, die mit<br />

sozialer Integration eng verknüpft sind:<br />

• Wert<br />

• Norm<br />

• Kollektiv<br />

• Rolle<br />

• Der Begriff <strong>de</strong>r Rolle (normatives Element für die<br />

Teilnahme im Kollektiv) "In <strong>de</strong>n Rollen wird festgelegt, wer<br />

welche Aufgaben im Rahmen eines Kollektivs auf Grund<br />

einer bestimmten Position zu übernehmen hat", zum<br />

Beispiel die Mitglied in einer Gewerkschaft<br />

• Rollen gewährleisten eine gewisse Stabilität <strong>de</strong>r<br />

Interaktion, gesicherte Erwartungen und Vorraussagen.


Strukturkategorien <strong>de</strong>s Sozialsystems<br />

• Kollektiv = System von Interaktionen einer Vielzahl<br />

von Rollenträgern, das durch gemeinsame Normen<br />

gesteuert wird. Persönlichkeiten = Rollenträger =><br />

Verpflichtet zur Übernahme von Leistungen =>aber<br />

auch die Beanspruchung von Rechten möglich<br />

• Normen = Menge von universalistischen Regeln, die<br />

Handlungen von Einheiten im System (Rollen,<br />

Kollektive) strukturieren.<br />

• Werte: bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n normativen Überbau für das<br />

System als ganzes. Werte = "legitimieren" Normen


L<br />

A<br />

Allgemeine Handlungstheorie<br />

Kultursystem Sozialsystem<br />

Verhaltenssystem Persönlichkeitssystem<br />

I<br />

G


Allgemeine Handlungstheorie<br />

• Persönlichkeitssystem:<br />

Handlungsorientierungen innerhalb einer<br />

Person<br />

• Sozialsystem: Handlungsorientierungen und<br />

-erwartungen zwischen mehreren Individuen<br />

• Kultursystem: geordneter Zusammenhang<br />

von kulturellen Symbolisierungen, Normen<br />

und Werte<br />

• Verhaltenssystem: Gesamtheit <strong>de</strong>r erlernten<br />

kulturellen Techniken


Institutionalisierung<br />

• Institutionalisierung = Kulturelle Normen und<br />

Werte wer<strong>de</strong>n innerhalb <strong>de</strong>s Sozialsystems durch<br />

Rollen spezifiziert.<br />

• Rollen gelten als institutionalisiert, wenn die<br />

Systemmitglie<strong>de</strong>r<br />

1. bereit sind, die Gemeinschaftsinteressen durch<br />

ein System von Sanktionen durchzusetzen<br />

2. motiviert sind, die Rollen im Sinne <strong>de</strong>r normativen<br />

Muster auszuführen.


Internalisierung/Interpentration<br />

• Internalisierung = Verankerung von kulturellen<br />

Normen und Werten auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>s<br />

Persönlichkeitssystems => in <strong>de</strong>n persönlichen<br />

Werthaltungen, normativen Orientierungen und<br />

Zielen<br />

• Interpenetration = Struktur von<br />

Handlungssystemen <strong>de</strong>r im Sozialsystem<br />

institutionalisierten und im Persönlichkeitssystem<br />

internaliesierten kulturellen Werten => soziales<br />

Han<strong>de</strong>ln = wertvermitteltes Han<strong>de</strong>ln<br />

• Internalisierung verschränkt das Kultur- und<br />

Persönlichkeitssystem.<br />

• Systemvernetzung = Interpenetration


Interpenetration<br />

• Interpenetration = Systeme überlappen sich, in<strong>de</strong>m<br />

Teile <strong>de</strong>s einen Systems als Teile <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren<br />

interpretiert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Rollenspiel einerseits als sozial erwartbares<br />

Verhaltensmuster <strong>de</strong>m Sozialsystem zugerechnet,<br />

an<strong>de</strong>rerseits mit Blick auf die Rollengestaltung =<br />

Ausdruck <strong>de</strong>r Persönlichkeit <strong>de</strong>s Rollenspielers =><br />

Rollenspiel = Teil <strong>de</strong>s Sozial- und<br />

Persönlichkeitssystems<br />

• ist die Gesamtstruktur <strong>de</strong>s Handlungsmusters nicht<br />

hinreichend erfassbar => als<br />

Interpenetrationszonen zu beschreiben.


Pattern variables<br />

• Handlungsalternativen, die einer Rolle zur<br />

Verfügung stehen.<br />

• 5 dichotome Entscheidungsalternativen, die<br />

eine vollständige Analyse <strong>de</strong>s<br />

Rollenhan<strong>de</strong>lns eines Individuums, als auch<br />

die Bestimmung <strong>de</strong>r Grundstrukturen ganzer<br />

Gesellschaften ermöglichen sollen.


Pattern variables<br />

1. Affektivität vs. affektive Neutralität<br />

2. Selbstorientierung vs.<br />

Kollektivorientierung<br />

3. Partikularismus vs. Universalismus<br />

4. Zuschreibung vs.<br />

Leistungsorientierung<br />

5. diffuses vs. spezifisches Verhalten

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