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Projektbericht - marinahennig.de

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Im letzten Teil wird die Firma unter großen Verlusten liquidiert. Christian heiratet<br />

die Lebefrau Aline Puvogel in Hamburg, wird aber bald von ihr in eine psychiat-<br />

rische Klinik verwiesen. In einem <strong>de</strong>r letzten Kapitel wird ein für Hanno grausa-<br />

mer Schulalltag beschrieben. Nur <strong>de</strong>r einziger Freund Kai und seine Flucht in<br />

die Musik helfen <strong>de</strong>m sensiblen Kind die Ungerechtigkeiten <strong>de</strong>r Welt zu ertra-<br />

gen. Im vorletzten Kapitel stirbt Hanno an Typhus.<br />

Am En<strong>de</strong> nehmen Tony, Erika, Sesemi Weichbrodt und weitere weibliche Fami-<br />

lienmitglie<strong>de</strong>r Abschied von Gerda, die wie<strong>de</strong>r zu ihrem Vater zurückzieht. Mit<br />

dieser kleinen Run<strong>de</strong> en<strong>de</strong>t die Romanhandlung. Die Männer aller Generatio-<br />

nen sind verstorben. Der erzwungene Auszug aus <strong>de</strong>m Familienhaus markiert<br />

<strong>de</strong>n Schlusspunkt <strong>de</strong>s Verfalls.<br />

3. Theoretische Grundlage <strong>de</strong>r Analyse<br />

Der Roman steht im Kontext <strong>de</strong>s Bürgertums bzw. <strong>de</strong>r bürgerlichen Gesell-<br />

schaft. Das Bürgertum ist eine Bezeichnung für jene Schichten, welche mit <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung rationaler Wirtschafts- und Herrschaftsformen zu sozialem Einfluss<br />

und Ansehen gekommen waren. Zu ihnen wer<strong>de</strong>n vor allem Kaufleute, Fabrik-<br />

eigentümer, Bankiers, Beamte und Wissenschaftler gezählt 5 . Im Bergriff <strong>de</strong>s<br />

Bürgertums wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mentsprechend alle sozialen Schichten zusammenge-<br />

fasst, welche seit <strong>de</strong>r Entstehung und Entwicklung <strong>de</strong>r Industriegesellschaft, <strong>de</strong>r<br />

Nationalstaaten und <strong>de</strong>r Ablösung feudal-aristokratischer Herrschaftssysteme<br />

durch <strong>de</strong>mokratische und rechtsstaatliche Ordnungssysteme bzw. durch konsti-<br />

tutionelle Monarchien, die allgemeine Moral und die Verhaltensorientierungen<br />

und <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>r bürgerlichen Gesellschaft bestimmen.<br />

Die Herausbildung <strong>de</strong>r bürgerlichen Gesellschaft ist mit sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n so-<br />

ziokulturellen Prozessen verbun<strong>de</strong>n. So ist die bürgerliche Gesellschaft geprägt<br />

von einer Ausbreitung <strong>de</strong>r Wissenschaft, <strong>de</strong>s Individualismus und <strong>de</strong>s Libera-<br />

lismus. Freiheit, Individualität, Rationalität und Fortschritt wer<strong>de</strong>n zum Leitbild<br />

<strong>de</strong>r bürgerlichen Gesellschaft. Zu<strong>de</strong>m lässt sich eine Konzentration auf eine<br />

5 Vgl. Hillmann 1994: 118f.<br />

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