Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...
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<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>2010</strong><br />
Eine entsprechende Einsatzvorbereitung und eine umfassende Aus- und Fortbildung minimieren das<br />
Risiko für die vorgehenden Trupps. Auch im praktischen Bereich (etwa Flash Over Container) müssen<br />
Kräfte fortgebildet werden. Eine solche Ausbildung hat noch keine Einsatzkraft über die FF <strong>Herdecke</strong><br />
besuchen können. Nach <strong>der</strong> Feuerwehrdienstvorschrift 7 sind drei wesentliche Elemente für den<br />
Amteschutzgeräteträger vorgeschrieben. Dies sind eine Unterweisung über den Atemschutz, eine<br />
Belastungsübung in einer Atemschutzübungsstrecke (wird in <strong>Herdecke</strong> bei <strong>der</strong><br />
Kreisfeuerwehrzentrale durchgeführt) sowie eine Einsatzübung in einer taktischen Einheit.<br />
6.4.11. Be- und Entlüftungstechnik<br />
Heutiger Standard bei <strong>der</strong> Be- und Entlüftungstechnik im Brandfall ist die Verwendung von<br />
Überdrucklüftern. Diese sind schnell einsetzbar, kostengünstig und besitzen einen hohen<br />
Wirkungsgrad. Um diese Belüftungsgeräte einsatztaktisch richtig einsetzen zu können, ist eine<br />
spezielle Fortbildung notwendig. Die Vorhaltung von mindestens einem Gerät pro<br />
Löschgruppenfahrzeug wird empfohlen.<br />
6.4.12. Waldbrandbekämpfung<br />
Ziel soll es sein, Waldbrände möglichst in <strong>der</strong> Entstehungsphase zu löschen. Dazu ist ein<br />
geländefähiges Tanklöschfahrzeug mit ausreichendem Löschwasservorrat (z. B. ein TLF 20/40 SL<br />
o<strong>der</strong> TLF 16/30) sowie mehrere Löschfahrzeuge vorzuhalten. Auch genügend Schlauchmaterial (z.B.<br />
100 B-Schläuche auf einem SW-2000 o<strong>der</strong> auf einem Logistikfahrzeug) zur Wasserför<strong>der</strong>ung (B-<br />
Schläuche) über mehrere Kilometer sollten vorhanden sein, um einen Einsatz abarbeiten zu<br />
können 33 . Im Wald sind wenige bis gar keine Wasserentnahmestellen vorhanden. Daher muss das<br />
Löschwasser per B-Schläuche geför<strong>der</strong>t werden o<strong>der</strong> mit einem Tanklöschfahrzeug im Pendelverkehr<br />
zur eigentlichen (meist unwegsamen) Einsatzstelle hin transportiert werden.<br />
Gelingt es nicht, einen Waldbrand auf seinen Entstehungsbereich zu begrenzen, so wächst <strong>der</strong><br />
Bedarf an Einsatzmitteln über die Vorhaltemöglichkeiten einer Gemeinde hinaus. In diesem Fall ist<br />
auf Hilfe des Landkreises zurückzugreifen. Kreisweite Alarmierungen bei Waldbrandgefahren sind<br />
<strong>der</strong>zeit vorhanden, u. a. die Waldbrandbekämpfungskomponente <strong>der</strong> vorgeplanten überörtlichen<br />
Bereitschaft nach Vorgaben <strong>der</strong> Bezirksregierung Arnsberg. Ein Bestreben <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
(Bündelung von Tanklöschfahrzeugen) mit den Nachbarkommunen ist ebenfalls vorgeplant.<br />
Beson<strong>der</strong>s eignen sich für diesen Einsatz die Fahrzeuge des Katastrophenschutzes (LF 16 TS und<br />
SW 2000), die auf die einzelnen kreisangehörigen Gemeinden verteilt sind. Zusätzlich sollte eine<br />
größere Anzahl von Motorkettensägen (im Idealfall pro Löschfahrzeug eine) zur Ausbildung von<br />
Brandschneisen vorgehalten werden.<br />
6.4.13. Transportlogistik<br />
Ein Bedarf an Transportlogistik besteht sowohl für Mannschaften als auch wahlweise für den<br />
Gerätetransport von beson<strong>der</strong>em feuerwehrtechnischem Gerät sowie Verbrauchsmaterial. In <strong>der</strong><br />
Regel ist für die Einsatzabwicklung genügend feuerwehrtechnisches Gerät vor Ort. Jedoch fehlt es an<br />
<strong>der</strong> Möglichkeit, Mannschaft zur Ergänzung o<strong>der</strong> zum Austausch nachzuführen. Eine preisgünstige<br />
Lösung bieten Mannschaftstransportfahrzeuge. Daneben können die Mannschaftstransportfahrzeuge<br />
von den Jugendfeuerwehrgruppen mitgenutzt werden.<br />
Um Verbrauchsmaterial (Ölbindemittel, Sandsäcke, Ölsperren, kontaminierte Schläuche und<br />
Atemschutzgeräte etc.) o<strong>der</strong> ggf. gerettete Tiere zu transportieren kann ein Gerätewagen Logistik 34<br />
bzw. ein Lastkraftwagen verwendet werden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass <strong>der</strong> vorhandene<br />
Bootsanhänger von einem Zugfahrzeug gezogen werden muss. Daher sollte ein Logistik Fahrzeug<br />
über eine Anhängerkupplung verfügen.<br />
Als Vorreiter hat die Feuerwehr Dortmund ein Löschgruppenfahrzeug Logistik (LF-L) erfunden. Dies<br />
ist eine Kombination aus einem Löschgruppenfahrzeug mit Feuerlöschkreiselpumpe sowie einem<br />
abgesetzten Logistikteil (Transportraum für diverse Rollcontainer mit Ladebordwand). Je nach<br />
Einsartzart können verschiedene Rollcontainer mit verschiedenem Inhalt beladen werden. Dieses<br />
System hat den Vorteil, dass für verschiedene Beladungen nur ein Trägerfahrzeug benötigt wird.<br />
Parallel kann das Fahrzeug auch für die Wasserför<strong>der</strong>ung bzw. für die Brandbekämpfung verwendet<br />
werden. Somit können verschiedene Einsatzszenarien mit nur einem Fahrzeug abgewickelt werden.<br />
33 Eine Doppelleitung erhöht die Durchflussmenge in Litern deutlich. Somit ist die doppelte Anzahl an<br />
Schläuchen vorzuhalten.<br />
34 Abkürzung: GW-L 1<br />
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