05.12.2012 Aufrufe

Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...

Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...

Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>2010</strong><br />

Gerätehauses im Norden nicht effektiv. In den Nachtzeiten würden die Eintreffzeiten nur minimal<br />

verbessert. Im rein nördlichen Bereich wohnen <strong>der</strong>zeit nur wenige ehrenamtliche Einsatzkräfte.<br />

Eine denkbare Alternative wäre die Errichtung eines Feuerwehr-Wohnhauses in <strong>der</strong> Nähe bzw. neben<br />

<strong>der</strong> jetzigen Feuerwache (wie z.B. in den Städten Ennepetal und Schwelm). Die Wohneinheiten des<br />

Gebäudes sind vorzugsweise an ehrenamtliche Feuerwehrkräfte zu vermieten. Hierdurch wären diese<br />

Kräfte im Alarmfall schneller an <strong>der</strong> Wache und können ausrücken.<br />

Personalstärke<br />

Tagsüber kann <strong>der</strong> zeitliche Erreichungsgrad von Einsatzstelle deutlich verbessert werden, wenn<br />

schon eine bestimmte Anzahl Angehöriger <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Herdecke</strong>, z.B. städtische Mitarbeiter, die<br />

innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes arbeiten, über ein Fahrzeug verfügen, das mit einer Son<strong>der</strong>signalanlage<br />

ausgestattet ist. Hierbei gilt es jedoch die rechtliche Zulässigkeit vorher abzuklären.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> sowie die angeglie<strong>der</strong>ten Eigenbetriebe sollten langfristig bemüht sein,<br />

Angestellte einzustellen, die parallel Mitglied <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr sind. Im Einsatzfall könnten<br />

diese Arbeitnehmer ohne größere Probleme ihren Arbeitsplatz verlassen und <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

<strong>Herdecke</strong> zur Verfügung stehen. In Zeiten <strong>der</strong> Wirtschaftskrise wird es für Unternehmen (vor allem<br />

Kleinbetriebe) trotz eindeutiger Rechtslage 28 nicht möglich sein, weiterhin ehrenamtliches<br />

Feuerwehrpersonal von <strong>der</strong> Arbeit freizustellen. Dieser Trend wurde auch in <strong>Herdecke</strong> bereits<br />

festgestellt.<br />

Zur Bestimmung <strong>der</strong> Mindeststärke <strong>der</strong> gesamten Feuerwehr ist nach wie vor das Schutzziel<br />

ausschlaggebend, welches die Beschickung <strong>der</strong> Einsatzstelle mit 18 Funktionen vorsieht (siehe hierzu<br />

Punkt 5.13. und 5.14.). Dazu werden einschließlich <strong>der</strong> Personalreserve (400 %) dann insgesamt<br />

mindestens 72 FM (SB) notwendig. Um auch zukünftig das Schutzziel von 9 Feuerwehreinsatzkräften<br />

in <strong>der</strong> ersten Interventionsphase sicherzustellen, benötigt man weiterhin mindestens eine 4-fache<br />

Besetzung für jede Funktion. Erste Erfahrungen zeigen jedoch, dass in den nächsten Jahren eine 6fache<br />

Besetzung je<strong>der</strong> Funktion aus gesellschaftspolitischen Entwicklungen notwendig wird. Für jeden<br />

FM (SB) ist eine den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) entsprechende Schutzkleidung zur<br />

Verfügung zu stellen. Dabei können einige Ausrüstungsgegenstände (wie Feuerwehrsicherheitsgurt)<br />

von mehreren Personen genutzt werden. An<strong>der</strong>e (wie die persönliche Schutzkleidung) sind für jeden<br />

Angehörigen extra vorzuhalten.<br />

FAZIT = Bezogen auf die Größe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong>, <strong>der</strong>en Einwohnerzahl und die<br />

Risikoeinstufung erscheint die Vorhaltung einer rein ehrenamtlichen Freiwilligen Feuerwehr<br />

auch weiterhin angemessen und ausreichend. Ist insbeson<strong>der</strong>e nachts <strong>der</strong> vorgegebene<br />

Erreichungsgrad von 70 % nicht einzuhalten, so sind alternativ weitere Überlegungen<br />

anzustellen.<br />

Um das System <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr langfristig zu erhalten, sind flexible und<br />

„unbürokratische“ Lösungen durch Politik und Verwaltung zu erörtern, wie z.B. bestehendes<br />

Personal motivieren, neues Personal gewinnen bzw. zu animieren (etwa<br />

Aufwandsentschädigung etc., siehe Konzept <strong>der</strong> Feuerwehr - Mitglie<strong>der</strong>werbung). Das<br />

bestehende System <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr erspart dem kommunalen Haushalt <strong>der</strong>zeit<br />

mindestens 1,9 Millionen EUR Personalkosten pro Jahr. Würde dieses System nicht mehr<br />

funktionieren, würden diese Personalkosten neben den üblichen Aufwendungen zusätzlich<br />

entstehen. Nur 5 % (etwa 95.000 Euro) von diesen <strong>der</strong>zeit ersparten Finanzmitteln sind trotz<br />

schlechter Haushaltssituation eine sehr gute Investition in die För<strong>der</strong>ung und Zukunft <strong>der</strong><br />

Freiwilligen Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr ist zudem in je<strong>der</strong> Art und Weise durch die<br />

verschiedenen Servicestellen (Gerätewart, hauptamtliche feuerwehrtechnische Beamte,<br />

Verwaltungsmitarbeiter etc.) zu entlasten.<br />

6.4. Technische Sollvorgaben<br />

Unabhängig vom vorzuhaltenden Personal bedingen die örtlichen Verhältnisse in <strong>Herdecke</strong> die<br />

Vorhaltung <strong>der</strong> nachfolgend genannten technischen Komponenten.<br />

28 Gemäß FSHG dürfen dem ehrenamtlichen Feuerwehrmann an seinem Arbeitsplatz keine Nachteile<br />

entstehen. Er ist stets für Einsätze, Übungen und Ausbildungen vom Arbeitgeber unter<br />

Weiterbezahlung <strong>der</strong> Bezüge von <strong>der</strong> Arbeitspflicht freizustellen.<br />

Seite 54 von 97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!