Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...
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6. Sollstruktur<br />
<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>2010</strong><br />
Die Soll-/Ist-Struktur beschreibt den Bedarf bzw. den Bestand an Mannschaft, Fahrzeugen und Gerät, sowie<br />
die Anzahl und Lage von Feuerwachen/Gerätehäusern unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Qualitätskriterien<br />
• Hilfsfrist<br />
• Funktionsstärke<br />
• Erreichungsgrad<br />
für ein standardisiertes Schadensereignis (z.B. kritischer Wohnungsbrand).<br />
Diese Definition hat grundsätzlichen Charakter. Notwendige Grundlage für die Darstellung <strong>der</strong> Soll-Struktur ist<br />
die Erfassung des Gefährdungspotentials und eine Risikoanalyse.<br />
Damit werden auch alle Risiken erfasst, die über das standardisierte Schadensereignis hinausgehen. Die<br />
Soll-Struktur gründet sich auf den eingangs genannten Qualitätskriterien und den festgelegten Schutzzielen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e können die bei <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> Ist-Struktur erkannten unterversorgten Gebiete<br />
(Erreichungsgrad) und Einsatzrisiken, die über das standardisierte Schadensereignis hinausgehen<br />
(Risikoanalyse), zu weiteren Stützpunkten und/o<strong>der</strong> zusätzlichem Personal und Fahrzeugbedarf führen o<strong>der</strong><br />
auch die Verlagerung von Gerätehäusern/ Feuerwachen erfor<strong>der</strong>n.<br />
Aus <strong>der</strong> Festlegung des Schutzziels o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schutzziele ergibt sich<br />
- über die Mindesteinsatzstärke <strong>der</strong> Einheiten <strong>der</strong> Personalbedarf und<br />
- über die Hilfsfrist und die Durchschnittsgeschwindigkeiten bei <strong>der</strong> Einsatzfahrt <strong>der</strong> maximale<br />
Einsatzbereich <strong>der</strong> jeweiligen Einheiten. Daraus folgt die Zahl und Lage <strong>der</strong> notwendigen Standorte.<br />
6.1. Grundlegendes<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> hat trotz einer Einwohnerzahl von 24.421 nach wie vor den Status einer mittleren<br />
kreisangehörigen Gemeinde 17 nach <strong>§</strong> 4 GO. Damit ist sie nach <strong>§</strong> 13 Abs. 1 S. 2 FSHG im Grunde<br />
genommen dazu verpflichtet, hauptamtliche Kräfte einzustellen. Derzeit ist sie nach <strong>§</strong> 13 Abs. 1 S. 3<br />
FSHG von dieser Pflicht aufgrund einer mit Auflagen befristeten Ausnahmegenehmigung <strong>der</strong><br />
Bezirksregierung Arnsberg befreit.<br />
Die Bezirksregierung ist als Aufsichtsbehörde weiterhin <strong>der</strong> Ansicht, dass die Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> als<br />
Freiwillige Feuerwehr in <strong>der</strong> Lage ist, den Feuerschutz sicher zu stellen. Jedoch verlangt die<br />
Bezirksregierung von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> konstruktive Lösungsansätze, wie <strong>der</strong> Brandschutz<br />
(Erreichungsgrad / Sicherheitsniveau) in den Randbereichen <strong>Herdecke</strong>s außerhalb <strong>der</strong> Zielabdeckung<br />
verbessert werden kann. Die „letzte Instanz“ wäre die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bezirksregierung nach einer<br />
hauptamtlich besetzten Feuerwache.<br />
Die Bezirksregierung hat mit Schreiben vom 07.11.2006 erklärt, dass unangekündigte<br />
Alarmübungen 18 entsprechend <strong>der</strong> bisherigen Praxis zur Beurteilung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit einer<br />
befreiten <strong>§</strong> 13 FSHG-Gemeinde nicht mehr angewandt werden. Stattdessen ist ein Erhebungsbogen<br />
zur Auswertung von Einsätzen über Eintreffzeiten und Funktionsstärken zu führen.<br />
6.2. Sollstruktur bei <strong>der</strong> Variante „hauptamtlich“ besetzte Feuerwache<br />
Die Vorgaben zum Ausrücken für hauptamtliche Kräfte liegen bei einer Minute von <strong>der</strong> Alarmierung<br />
bis zum Ausrücken. Somit verbleiben noch maximal sieben Minuten für die Strecke zum Einsatzort.<br />
Somit könnte <strong>der</strong> definierte bauplanungsrechtliche Innenbereich 19 <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> zu 99 % in<br />
einer Zeitfrist von < 8 Minuten abgedeckt werden. Entscheidend wäre jedoch die Personalstärke<br />
dieser hauptamtlichen Wachbesetzung. Liegt sie unter 1/8, wäre das Schutzziel trotz zeitgerechtem<br />
Eintreffen nicht erreicht.<br />
17 Zu dieser Gruppe gehören Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 25.000 und 60.000 nach <strong>§</strong> 4 GO.<br />
18 Nicht mit den Alarmübungen <strong>der</strong> örtlichen Feuerwehr zu verwechseln. Hierbei handelte es sich um<br />
reine „Zählübungen“ ohne Bewertung <strong>der</strong> eigentlichen Einsatztätigkeit.<br />
19 Von <strong>der</strong> Gemeinde in <strong>der</strong> Anlage 2 definierter Innenbereich, den die Feuerwehr in 8 Minuten<br />
erreichen soll.<br />
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