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Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...

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<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>2010</strong><br />

In den letzten zehn Jahren nahm die durch biologische Gefahren bedingte Einsatzanzahl zu.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e mussten einsatzvorbereitende Maßnahmen sowie Abwehrmaßnahmen bei <strong>der</strong> Maul-<br />

und Klauenseuche, Vogelgrippe und zuletzt Schweinegrippe (Neuen Grippe) durchgeführt werden.<br />

Vor allem die Vogelgrippe führte 2006 zu einer immensen Mehrbelastung <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Herdecke</strong>.<br />

Abhängig von <strong>der</strong> Gefahr muss sich die Feuerwehr kurzfristig auf die drohenden Gefahren mit<br />

speziellen Schutz- und Ausrüstungsgegenständen vorbereiten.<br />

Amok / Terror<br />

Amok- und Terrorlagen sind in <strong>der</strong> heutigen Zeit nicht auszuschließen. Bei Einsätzen dieser Art ist mit<br />

einer sehr hohen Zahl von Verletzten ggf. in Verbindung mit umfangreichen technischen Maßnahmen<br />

zu rechnen. Feuerwehr und Rettungsdienst müssen in <strong>der</strong> Lage sein, einen Massenanfall von<br />

Verletzten 8 zu bewältigen. Da ein AB-ManV 9 des EN-Kreises bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> stationiert<br />

ist und durch Feuerwehrpersonal besetzt wird, ist es wahrscheinlich, dass die <strong>Herdecke</strong>r Kräfte auch<br />

für überörtliche Lagen personell und technisch herangezogen werden. Der Grundschutz im<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Herdecke</strong> ist bei solchen Situationen schnellstmöglich wie<strong>der</strong> sicherzustellen. Nach den<br />

Terroranschlägen vom 11. September 2001 musste die Feuerwehr mehrfach zu ABC-Lagen<br />

ausrücken. So bestand u.a. <strong>der</strong> Verdacht, dass sich „Anthrax“ in einem Briefumschlag befand.<br />

Erdbeben<br />

Das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Herdecke</strong> liegt in den unmittelbaren Ausläufern des Erdbebengebietes Aachen (Zone<br />

3 von 3). Erdbeben können daher nicht ausgeschlossen werden. Mit Erdgasaustritten, mit<br />

einsturzgefährdeten Gebäuden sowie Totaleinstürzen ist nach einem solchen Erdbeben zu rechnen.<br />

Zudem ist mit einer großen Anzahl von besorgten Bürgern über die bekannten Notrufleitungen zu<br />

rechnen. Am 13. April 1992 wurde <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländische Grenzbereich von NRW (Roermond) von<br />

einem Beben <strong>der</strong> Stärke 5,9 auf <strong>der</strong> Richterskala erschüttert. Die Ausläufer waren auch in <strong>Herdecke</strong><br />

deutlich zu spüren. Einsätze konnten nicht verzeichnet werden, jedoch viele besorgte Bürger, die den<br />

Notruf wählten. Im Sommer 2002 wurde das <strong>Stadt</strong>gebiet wie<strong>der</strong> von einem leichteren Erdbeben<br />

erschüttert. Einsätze waren auch hier nicht zu verzeichnen.<br />

Brandmeldeanlagen<br />

Derzeit sind bei <strong>der</strong> Kreisleitstelle Schwelm 17 automatische Brandmeldeanlagen aus dem<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Herdecke</strong> aufgeschaltet. Zudem existieren vier weitere Anlagen (Idealspaten, RWE,<br />

Mark-E, Grelik Öl), die bei privaten Sicherheitsdiensten aufgeschaltet sind. Diese Anlagen sind<br />

regelmäßig Ursache für Feuerwehreinsätze. Die Anzahl <strong>der</strong> Fehlalarme (blinde Alarme) in bestimmten<br />

Objekten ist überdurchschnittlich hoch.<br />

4.3. Szenarien <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit kam es zu folgenden Einsätzen, die die maximale Anfor<strong>der</strong>ung an die örtliche<br />

Feuerwehr stellten:<br />

1999<br />

Brand eines Wohnhauses (Fachwerk) in <strong>der</strong> Innenstadt. Bei dem Einsatz in <strong>der</strong> Wilhelm-Graefe-<br />

Straße konnten mehrere Menschen gerettet werden. Eine Ausbreitung auf weitere Gebäude in <strong>der</strong><br />

engen Bebauung wurde verhin<strong>der</strong>t.<br />

1999<br />

Brand eines Wohnhauses in den Nachtstunden des ersten Weihnachtsfeiertages. An <strong>der</strong> Wittbräucker<br />

Straße 16 brannte im rückwärtigen Bereich eine Wohnung im Dachgeschoss. Es kam zu einem<br />

ausgedehnten Dachstuhlbrand. Eine erfolgreiche Menschenrettung über ein Hubrettungsfahrzeug<br />

wurde eingeleitet. Da <strong>der</strong> Brand in <strong>der</strong> Nacht erst relativ spät erkannt wurde, war das Brandausmaß<br />

schon sehr weit fortgeschritten. Bei dem Brand kam die Wohnungsinhaberin <strong>der</strong><br />

Dachgeschosswohnung ums Leben.<br />

2001<br />

8 ManV = Massenanfall von Verletzten<br />

9 AB-ManV = Abrollbehälter mit spezieller medizinischen Ausrüstung. Hiermit kann i.V.m. den<br />

Hilfsorganisationen ein Behandlungsplatz 50 erstellt werden.<br />

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