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Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...

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<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>2010</strong><br />

Ruhrbrücke. 2009 ist eine Person in suizidaler Absicht mit seinem PKW in die Ruhr gefahren. Da <strong>der</strong><br />

Unfall mitten in <strong>der</strong> Nacht erst sehr spät entdeckt wurde, waren Betriebsstoffe in das Wasser<br />

ausgetreten. Ein Einsatzkonzept gemeinsam mit <strong>der</strong> Feuerwehr Hagen bei Vorhandensein von<br />

Wasserverschmutzungen ist anzustreben. Die technischen Mittel für eine Ölrückhaltung<br />

(Wassersperren etc.) sind bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> nicht ausreichend und dringend zu erweitern.<br />

Auch Bindemittel für Fließgewässer ist in ausreichenden Mengen vorzuhalten.<br />

Hochwassergefahren<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Ruhr besteht unter den üblichen Voraussetzungen nur für die Ruhrwiesen<br />

Überschwemmungsgefahr. Bei Hochwasserlagen ist insbeson<strong>der</strong>e das Hotel Zweibrücker Hof<br />

betroffen. Hier kam es in <strong>der</strong> Vergangenheit schon zu einigen Einsätzen in Zusammenhang mit<br />

Hochwasser. Die o.g. Situation ist vollkommen an<strong>der</strong>s einzustufen, falls es zu größeren Defekten an<br />

den Talsperren <strong>der</strong> Ruhr kommen sollte.<br />

Im Juli 2008 kam es zu einem Starkregen. Hierdurch war teilweise das Kanalsystem ausgelastet. Die<br />

Feuerwehr war im gesamten <strong>Stadt</strong>gebiet im Einsatz, um voll gelaufene Keller sowie überflutete<br />

Wohnungen leer zu pumpen und Gefahren abzuwenden. In <strong>der</strong> Nacht musste die Feuerwehr<br />

Dortmund, wo ganze <strong>Stadt</strong>teile überflutet waren, mit technischen Mitteln unterstützt werden. Eine<br />

Gefährdung durch Wasser, bedingt durch Starkregen und Unwetter, ist zunehmend möglich. Mit einer<br />

Häufung von Einsätzen und einer Auslastung <strong>der</strong> Feuerwehr ist zu rechnen. Der Bestand an<br />

Tauchpumpen, Wassersaugern und vornehmlich Sandsäcken zur Abwehr von Wassermassen ist<br />

langfristig auszubauen.<br />

Windwurfgefahr<br />

Beson<strong>der</strong>s die Bergrücken des Nacken, des Wittbräucker Waldweges und die En<strong>der</strong> Talstraße sind<br />

windwurfgefährdet. Eine eventuelle Blockierung bei<strong>der</strong> Straßen stellt jedoch für die<br />

Verkehrsinfrastruktur keine wesentliche Einschränkung dar. 2007 kam es zum Sturm „Kyrill“, <strong>der</strong> sich<br />

über mehrere Tage hinzog. Die Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> war voll ausgelastet und wurde durch das THW<br />

unterstützt. Vermutlich durch den Klimawandel nehmen solche extremen Ausnahmesituationen wie<br />

Starkwind und Unwetterlagen deutlich zu. In <strong>der</strong> nahen Vergangenheit kam es zum Orkan Emma<br />

sowie zum Sturmtief Xynthia. Auch zukünftig muss je<strong>der</strong>zeit mit solchen Lagen und einer Häufung von<br />

Einsätzen mit Personen- und Sachschaden gerechnet werden. Die Ausstattung <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

<strong>Herdecke</strong> mit Kettensägen und entsprechen<strong>der</strong> Schutzkleidung ist daher dringend zu erweitern.<br />

Waldbrandgefahren<br />

Das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Herdecke</strong> besteht zu 40 % aus Waldflächen (911 ha). Diese Waldflächen sind für die<br />

Feuerwehr sehr schwer zugänglich. Mit Großfahrzeugen sind einige Bereiche gar nicht zu erreichen.<br />

Die Wasserversorgung reicht maximal bis in die angrenzenden Ortsteile. Daher ist es im Brandfall<br />

unabdingbar, eine Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke aufzubauen o<strong>der</strong> einen so<br />

genannten Pendelverkehr mit einem Tanklöschfahrzeug zwischen Einsatz- und<br />

Wasserentnahmestelle durchzuführen. Die Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> verfügt lediglich über ein<br />

Tanklöschfahrzeug mit 3.000 l Wasserinhalt. Im EN-Kreis (vornehmlich Südkreis) kann auf drei<br />

Tanklöschfahrzeuge <strong>der</strong> Bauart TLF 24/50 7 (neuerdings TLF 20/40 SL) zurückgegriffen werden. Das<br />

bei <strong>der</strong> Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> vorhandene Schlauchmaterial ist für die Größe des Waldgebietes nicht<br />

ausreichend. Neben den Schläuchen als Fahrzeugbeladungen stehen nur wenige Reserven an <strong>der</strong><br />

Wache sowie in unmittelbarer Ortsnähe zur Verfügung. Die Grenzen <strong>der</strong> Waldgebiete münden<br />

überwiegend in Wohngebieten. Eine Ausbreitung auf Wohnhäuser ist nach <strong>der</strong> Menschenrettung<br />

durch die Feuerwehr zu verhin<strong>der</strong>n. Insbeson<strong>der</strong>e in den letzten Jahren zeigte sich, dass bereits in<br />

den milden Monaten wie März und April bereits eine akute Waldbrandgefahr bestand. Im Jahr 2007<br />

wurden aus aktuellem Anlass die Waldwege in eine provisorische Einsatzkarte aufgenommen.<br />

Weiterhin unterstützte <strong>der</strong> Spülwagen <strong>der</strong> Technischen Betriebe (Wasserinhalt 5.000 Liter) die<br />

Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> bei <strong>der</strong> lang anhaltenden Trockenperiode. Langfristig ist ein ausgiebiges<br />

Einsatzkonzept „Waldbrand“ für die Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> zu erstellen.<br />

Biologische Gefahren wie „Schweinegrippe / Vogelgrippe / Maul- und Klauenseuche“<br />

7 TLF 24/50 = Tanklöschfahrzeug mit 2400 Nennför<strong>der</strong>leistung <strong>der</strong> Pumpe und einem Löschwassertank von<br />

5.000 l.<br />

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