Brandschutzbedarfsplan der Stadt Herdecke 2010 gemäß § 22 ...
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<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> <strong>2010</strong><br />
Tunnelstrecke empfiehlt sich dringend, einen gemeinsamen Einsatzplan <strong>der</strong> Feuerwehren Dortmund<br />
und <strong>Herdecke</strong> mit Einbindung <strong>der</strong> Feuerwehr Hagen (HLF 24/14 S, Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug,<br />
welches auf <strong>der</strong> Schiene fahren kann) zu erstellen. Im Süden passiert die Volmetalbahn den<br />
Eisenbahnviadukt und überwindet durch das Bauwerk den Ruhrlauf. Der Viadukt ist 30 Meter hoch<br />
und 313 Meter lang. Auch hier sind die Zugänglichkeiten für die Feuerwehr nicht günstig. In <strong>der</strong><br />
Vergangenheit kam es nur zu wenigen Einsätzen in Verbindung mit dem Schienenverkehr <strong>der</strong><br />
Volmetalbahn. 2008 war die Bremse eines Triebwerkszuges im <strong>Herdecke</strong>r Bahnhof heiß gelaufen.<br />
2003 liefen ebenfalls im Bahnhof <strong>Herdecke</strong> Betriebsmittel aus einem Triebwagen.<br />
Bei einem Unfall mit einem besetzten Personenzug ist mit einer sehr hohen Zahl von Verletzten in<br />
Verbindung mit umfangreichen technischen Maßnahmen zu rechnen. Feuerwehr und Rettungsdienst<br />
müssen in <strong>der</strong> Lage sein, einen Massenanfall von Verletzten zu bewältigen. Wie die Unfälle von<br />
Eschede und Brühl gezeigt haben, sind Ereignisse dieser Art durch technisches o<strong>der</strong> menschliches<br />
Versagen je<strong>der</strong>zeit und überall möglich.<br />
Luftverkehr<br />
Wie bereits erwähnt, führen die Warteschleifen <strong>der</strong> Flughäfen Düsseldorf und Dortmund über das<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Herdecke</strong>. Der Landungsendanflug (6er Betrieb) sowie <strong>der</strong> Startflug (24er Betrieb) von<br />
Flugzeugen des Flughafen Dortmund befinden sich direkt über dem <strong>Herdecke</strong>r <strong>Stadt</strong>gebiet. Hier<br />
kommen Maschinen des Typs Airbus A 319, A 320, A 321 sowie Boeing 737-800 mit bis zu 200<br />
Passagieren zum Einsatz. Ein Flugzeugunglück ist denkbar und nicht auszuschließen. Dieses<br />
Szenario kann aber nicht Grundlage für den <strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> sein, da die<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering ist. Im Übrigen fällt die Großschadensabwehr in die<br />
Zuständigkeit des Kreises. Aber da die Bürger <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Herdecke</strong> unmittelbar betroffen sein werden,<br />
sollte die <strong>Stadt</strong> die Planungen des Kreises für dieses Szenario för<strong>der</strong>n und unterstützen.<br />
Wasserstraßen<br />
Auf den Wasserstraßen findet kein gewerblicher Güterverkehr statt. Auf beiden Seen fährt jeweils ein<br />
motorbetriebenes Ausflugsschiff sowie Arbeitsschiffe des Ruhrverbandes. Der gesamte Ruhrlauf ist<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den Sommermonaten von Wassersportlern (Kanuten, Ru<strong>der</strong>ern etc.) stark<br />
frequentiert. Für den Ruhrlauf, Hengstey- und Harkortsee ist die Feuerwehr <strong>Herdecke</strong> nur teilweise<br />
örtlich zuständig.<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit kam es im Ruhrabschnitt zu mehreren Einsatzsituationen. 2003 kollidierte bei<br />
Hochwasser ein Ru<strong>der</strong>boot mit dem Viadukt. Das Boot kenterte. Die Personen mussten mit einem<br />
Rettungsboot gerettet werden. In <strong>der</strong> nahen Vergangenheit wurde vermehrt zu Einsätzen mit <strong>der</strong><br />
Meldung „Person in Wasser“ alarmiert. Hierbei handelt es sich überwiegend um in <strong>der</strong> Ruhr treibende<br />
Wasserleichen, die bei dem Meldenden den Eindruck einer hilfebedürftigen Person erwecken.<br />
Manchmal springen bzw. drohen Personen in suizidaler Absicht vom Eisenbahnviadukt sowie von <strong>der</strong><br />
Ruhrbrücke in die Ruhr zu springen. Für diesen Einsatzanlass ist ein spezielles Einsatzkonzept zu<br />
erstellen, welches insbeson<strong>der</strong>e die Anfahrpunkte für Einsatzkräfte definiert.<br />
Der Ruhrlauf im Westen (Ge<strong>der</strong>n) ist aufgrund vorhandener Wiesen- und Ackerflächen für die<br />
Feuerwehr nur sehr schwer zugänglich. Zudem kann aufgrund <strong>der</strong> geringen Wassertiefe hier das<br />
<strong>Herdecke</strong>r Rettungsboot nicht genutzt werden. Es ist ein Schlauchboot mit geringerem Tiefgang<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Außerdem bestehen in diesem Bereich hohe Strömungsgeschwindigkeiten. Für den<br />
westlichen Ruhrlauf empfiehlt es sich, ein gemeinsames Einsatzkonzept mit den Feuerwehren Witten<br />
und Wetter sowie <strong>der</strong> DLRG zu erstellen.<br />
4.2.7. Beson<strong>der</strong>e Risiken<br />
Wasserverschmutzung<br />
Die Ruhr wird unter an<strong>der</strong>em zur Trinkwassergewinnung genutzt. Deshalb birgt ihre Verunreinigung<br />
beson<strong>der</strong>e Gefahren und kann zu weitreichenden Konsequenzen führen. Über die B 54 führt eine<br />
nicht vernachlässigbare Anzahl an Gefahrguttransporten. Hinzu kommt die Nutzung von<br />
wassergefährdenden Flüssigkeiten in Betrieben, die sich in unmittelbarer Nähe zur Ruhr befinden. Die<br />
BAB 1 führt in Form einer Brücke direkt über die Volmemündung, die kurz danach in den Ruhrlauf<br />
mündet. Ein Einlaufen eines Gefahrenstoffes in die Ruhr ist daher nicht auszuschließen. Ein<br />
denkbares Szenario wäre ein durch einen Verkehrsunfall umgestürzter Heizöl-LKW auf <strong>der</strong><br />
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