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zum Jahresbericht - BONO Direkthilfe eV

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jahresbericht 2006Ein Kind,das in Gefahr ist,kann nicht warten!


New LightRajina – ein Mädchen bei New Light,der neuen Partnerorganisation derBono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.,beim Töpfern.Inhaltsverzeichnis3 Editorial4 Weihnachtsaktion 2006Jedes Kind hat ein Recht auf ein würdevolles Leben!6 Maiti Nepal8 Einrichtungen und Programme„Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist!“9 Initiative HopeDamit kein Mädchen mehr dasselbe erleiden muss10 Projektbericht 2006Erfolgreicher Kampf gegen Menschenhandelund Zwangsprostitution12 Nepal Matri Griha14 Projektbericht 2006Der glücklichste Moment meines Lebens16 Rescue Foundation18 Projektbericht 2006Kampf gegen moderne Sklaverei19 Weitere HighlightsNeuer Jeep TransporterFreude pur20 New Light22 Projektbericht 2006„Meine Kinder sollen nicht so enden wie ich!“24 Interview„Es ist das Lachen der Kinder,aus dem wir unsere Kraft schöpfen!“j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 6225 Weitere HighlightsFotoausstellungSonja Kill Memorial HospiceZusammenarbeit mit demKindermissionswerk „Die Sternsinger“26 Persönlicher BerichtSieben Jahre Nepal – Rückblick und Ausblick28 DhanyebhadUnser besonderer Dank in 2006 gilt …29 Weitere HighlightsNeue Anzeige, Postkarte und InternetseiteWir brauchen Sie!30 Finanzbericht 2006Wozu Sie mit Ihrer Spende beigetragen habenNachweis unserer 100-Prozent-Garantie31 Vorstand31 Impressum32 Alptraum Leben


Ein Kind,das in Gefahr ist,kann nicht warten!Kofi Annan // UN-Generalsekretäre d i t o r i a lLiebe Leser, Freunde und Unterstützer!„Ein Kind, das in Gefahr ist, kann nicht warten.“ Diese Worte des scheidenden UN-Generalsekretärsmachen die Dringlichkeit unserer Arbeit deutlich. So haben wir uns sehr gefreut,im Januar dieses Jahres unser bisher größtes Projekt, den Bau der Sozialschule und des Therapiezentrumsvon Nepal Matri Griha, abschließen zu können. Damit haben dank Ihrer Hilfederzeit 349 Kinder, die in der Schule unterrichtet werden, und 112 Kinder, die im Therapiezentrumbetreut werden, die Chance auf eine bessere Zukunft.Ihre Unterstützung hat es uns auch ermöglicht, die Zusammenarbeit mit der RescueFoundation in Mumbai (Bombay) auszubauen. Bei der Weihnachtsaktion 2005 kamen24 606,41 Euro zusammen, so dass in diesem Jahr bis Ende Oktober bereits 118 Mädchen undFrauen, die zur Prostitution gezwungen wurden, aus Bordellen befreit werden konnten. Bei demBesuch von Triveni Acharya, Präsidentin der Rescue Foundation, und von Vipul Patel,Direktor der Organisation, bestand bei Veranstaltungen in Bensberg, Aachen und Bonndie Gelegenheit, aus erster Hand mehr über die Arbeit der Rescue Foundation zu erfahren.Ganz besonders freuen wir uns, dass sich in diesem Jahr der Aktionsradius der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. erweitert hat und wir mit New Light eine neue überzeugende Partnerorganisationgefunden haben. New Light arbeitet in Kolkata (Kalkutta) für die Kinder von Frauen,die in der Prostitution leben. Sie wachsen unter schwierigsten Bedingungen auf und haben oftkeinerlei Perspektive. Ihnen widmet sich die Organisation mit einem faszinierenden Projekt: Ineiner Kindertages- und -nachtstätte werden die Mädchen und Jungen betreut und können ihremdeprimierenden Alltag entfliehen. Diesen Kindern gilt unsere diesjährige Weihnachtsaktion.Lesen Sie hierzu mehr in dem Artikel Jedes Kind hat das Recht auf ein würdevolles Leben!Im Laufe dieses Jahres waren fünf unserer sieben Vorstandsmitglieder in Nepal umunsere Partnerorganisationen zu besuchen. Ein großes Engagement für einen Verein, der bisheute ausschließlich ehrenamtlich tätig ist.Wir wollen auch zukünftig direkt und unbürokratisch überall dort helfen, wo Kindereben nicht warten können. Diese Vision der direkten Hilfe soll in unserem neuen Logo, welchesSie bereits auf der Titelseite dieses <strong>Jahresbericht</strong>s gesehen haben, noch stärker <strong>zum</strong> Ausdruckkommen: Die beiden Hände stehen für unsere Philosophie der direkten Hilfe, die Weltkugelmacht deutlich, dass diese keine Grenzen kennt.Bitte helfen Sie mit, dass unser Netzwerk der direkten Hilfe weiter wächst. Auch inZukunft werden wir gezielt gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution kämpfen undden betroffenen Mädchen und Frauen helfen. Bitte helfen Sie uns hierbei!HerzlichstMichael Müller-Offermann // 1.Vorsitzender der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 63


Jedes Kind hat das Recht auf ein würdevollesj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 64Laut einer Studie von UNICEF werden90 Prozent aller Töchter von Frauen,die in Indien der Prostitution nachgehen,später selbst Prostituierte.Eine schockierende Tatsache, die denentsetzlichen Teufelskreis aus Armut,mangelnder Bildung, Ausbeutungund Missbrauch deutlich macht.Shibane Bose ist acht Jahre alt.Zusammen mit ihrer Mutter Annound ihren beiden SchwesternAnima (17 Jahre) und Puja (14Jahre) lebt sie im Rotlichtviertel von KaliGhat, einem Slumgebiet im Herzen Kolkatas,unweit des Sterbehauses von MutterTeresa.Shibane,Anima und Puja stammenvon unterschiedlichen Vätern, die siealle nicht kennen. Anno, ihre Mutter,wurde als junges Mädchen verschleppt undlebt bereits seit über 15 Jahren in Kali Ghat.Sie hat keine Erinnerungen mehr an denOrt, an dem sie aufgewachsen ist undbezeichnet Kali Ghat daher als ihr „Zuhause“.Allein der Begriff ist schrecklich, dennein Zuhause kann man den kleinen Verschlag,in dem die Familie haust, nicht nennen.Es handelt sich um einen winzigenund dunklen Raum von maximal sechsQuadratmetern, der nur durch eine schmaleHolztür von der Gasse getrennt ist. Erbietet Platz für ein Bett, ein kleines Regalund eine Blechkiste für die Kleider undwenige persönliche Dinge. In demselbenBett, in dem die Familie schläft, empfängtdie Mutter allabendlich ihre Kunden. Alsdie Kinder noch kleiner waren, habensie sich oft unter dem Bett verkrochen alsdie Freier kamen.Die Kinder im Rotlichtviertel KaliGhat wissen, was ihre Mütter tun. Für sieist es Alltag, sie kennen es nicht anders.


weihnachtsaktion 2006Leben!Kali Ghat ist das älteste und erbärmlichsteder über zehn Rotlichtviertel Kolkatas. Hierenden <strong>zum</strong>eist jene Frauen, die mit AnfangDreißig oder darüber meist schon „zu alt“sind oder die mit einer der vielen gefährlichenInfektionskrankheiten wie HIV/AIDS,Tuberkulose, Hepatitis oder den zahlreichenGeschlechtskrankheiten infiziert sind.Gäbe es New Light nicht, wärenShibane,Puja und Anima mit großerWahrscheinlichkeit selbst bereits Prostituierteoder auf dem Weg dorthin. Dank NewLight ist es anders gekommen. Shibanebesucht die 2. Klasse der Kali GhatMontessori School,Puja und Anima lebenim Soma Memorial Girls Hostel,demMädchenhaus von New Light.Pujabesucht die 5. Klasse und Anima, die dieSchule bereits abgeschlossen hat, machteine Computerausbildung.New Light betreibt eine Kindertagesstätte– oder präziser eine „Kindernachtstätte“– in der rund 100 Kinder, derenMütter in der Prostitution leben, tagtäglichund allabendlich betreut werden. DieKinder lernen Lesen und Schreiben undbekommen jeden Abend eine warmeMahlzeit. New Light bietet den Kinderndarüber hinaus Ton-, Mal- und Bastelkursesowie Musik- und Tanzunterricht an.Ältere Kinder besuchen reguläre Schulen.Die Kosten dafür werden von New Lightgetragen.„Jedes Kind hat das Recht aufein würdevolles Leben. Es soll nicht mitbekommen,wie seine Mutter Abendfür Abend ihren Körper verkaufen muss,um in dieser Stadt zu überleben!“ soUrmi Basu, die Gründerin und Leiterinvon New Light. Der Name New Lightbeinhaltet das Ziel der Organisation. NewLight möchte Kindern von Prostituiertendie Chance auf ein menschenwürdigesLeben außerhalb des Rotlichts geben. DieKinder sollen in einem anderen, besseren,neuen Licht – New Light – groß werden.Bei einer Projektreise durch Indienhat Gereon Wagener im März dieses Jahresauf Empfehlung einer MenschenrechtsorganisationNew Light erstmalig kennengelernt. Schockiert von den Lebensumständender Kinder und begeistert von derArbeit der Organisation machte er sich<strong>zum</strong> Ziel, New Light in Deutschland undder Schweiz bekannter zu machen. Seit Juli2006 unterstützt die Bono-<strong>Direkthilfe</strong>e.v. als vierte und jüngste PartnerorganisationNew Light. Detaillierte Informationenfinden Sie in dem Projektbericht MeineKinder sollen nicht so enden wie ich! Nachzahlreichen Unterstützungsaktionen fürMaiti Nepal,Nepal Matri Griha unddie Rescue Foundation möchten wir mitder diesjährigen Weihnachtsaktion ganzgezielt den Frauen und Kindern von KaliGhat helfen!Bitte helfen Sie mit, dass die Kinderim Rotlichtviertel Kali Ghat die faireChance auf ein würdevolles Leben außerhalbdes Rotlichts erhalten. Tragen Sie dazubei, dass junge Mädchen von Prostituiertennicht eines Tages selbst auch der Prostitutionnachgehen müssen. Bitte unterstützenSie New Light!❖ Nachfolgend einige Beispiele,wie Sie direkt undgezielt helfen können:❖ Schenken Sie den Kindernvon New Light proTag eine warme Mahlzeit!Kosten: 30 Euro pro Tag❖ Sichern Sie die Monatsmietefür die Schulräume!Kosten: 60 Euro pro Monat❖ Ermöglichen Sie einemKind von New Light eineSchulausbildung!Kosten: 140 Euro pro Jahr❖ Helfen Sie allen Kindernvon New Light mitwarmer Kleidung für denWinter!Kosten: 300 Euro für alleKinderj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 65


Maiti Nepalkathmandu // nepalj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 66


„Menschenhandel ist eine Schande für die Menschheit.Danke, dass Sie unseren Kampf unterstützen!“Anuradha Koirala // Gründerin und Leiterin von Maiti Nepal www.maitinepal.orgWie keine andere Organisationkämpft Maiti Nepal seit 1993gegen Menschenhandel undZwangsprostitution in Nepal. Jahrfür Jahr werden 10 000 bis 15 000Mädchen und Frauen vor allemnach Indien verschleppt unddort zur Prostitution gezwungen.Maiti Nepal unterhält ein<strong>eV</strong>ielzahl von Einrichtungen undProgrammen, um den Mädchenund Frauen zu helfen und ähnlichenSchicksalen vorzubeugen.dhanyebhadDank IhrerHilfe konnten wirMaiti Nepalbis Ende Oktober 2006 mit39 057,59 Eurounterstützen.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 67


Tibete i n r i c h t u n g e nv o n m a i t i n e p a lRZTHRehabilitations- und SchutzzentrumTransit HomePHPrevention HomeTH MahendranagarTH DhangadiNepalKSH0KBKontrollstation ThankotHospizKontaktbüroTH NepalgunjPH BardaghatTH BhairawaPH ChisapaniRZ/HO KathmanduKS ThankotIndienPH HetaudaTH BirgunjTH GaurKB JanakpurRZ ItahariTH PashupatinagarTH KakarbhittaTH Biratnagare i n r i c h t u n g e n u n d p r o g r a m m e„Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist!“Diesem Grundsatz von Anuradha Koirala, Gründerin und Leiterin von Maiti Nepal,folgt die Organisation mit einer Vielzahl verschiedener Einrichtungen und Programme.Rehabilitations- und SchutzzentrumDas Rehabilitations- und Schutzzentrumdient der Aufnahme von Mädchenund Frauen, die aus den Bordellen Indienszurückkehren. Sie werden medizinischj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 68versorgt und psychologisch betreut und erhaltendie Möglichkeit einer Ausbildung.Darüber hinaus werden von Maiti NepalMädchen aufgenommen, die besondersgefährdet sind, verschleppt zu werden. Siebesuchen die angegliederte Schule. Zu demRehabilitations- und Schutzzentrum gehörtferner eine Klinik. Das RehabilitationsundSchutzzentrum bietet Platz für über100 Frauen und für über 300 Mädchen.Transit HomesDurch Kontrollen an den wichtigsten Grenzübergängenzu Indien sollen verschleppteMädchen und Frauen abgefangen werden.Sie werden in den Transit Homes vorübergehendaufgenommen. Ferner leistendie Transit Homes Aufklärungs- und Informationsarbeit.Maiti Nepal unterhältderzeit neun Transit Homes. Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. trägt zusammenmit der Aktion Eine Welt Rottweil dieKosten des Transit Homes Biratnagar.Prevention HomesDurch Ausbildungsprogramme sollen Mädchenund Frauen, die besonders gefährdetsind, verschleppt zu werden, geschützt undgestärkt werden. In den Prevention Homeswerden ihnen in mehrmonatigen Kursenhandwerkliche Fertigkeiten vermittelt.Darüber hinaus werden Themen wieMenschen- und Frauenrechte behandelt.Zurzeit betreibt Maiti Nepal drei PreventionHomes. Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.trägt die Kosten des Prevention HomesHetauda.foto :: Peter Bashfordfoto :: Manish KoiralaKontrollstation ThankotDie Kontrollstation Thankot liegt an dereinzigen Ausgangsstraße, die das Kathmandutalmit dem Westen und Süden Nepalssowie mit Indien verbindet. Es ist besonderswichtig, hier präsent zu sein, um verschleppteMädchen und Frauen frühzeitigabzufangen. Hierzu kontrollieren Mitarbeiterinnenvon Maiti Nepal die täglichim Schnitt 1 200 Fahrzeuge, die die Stationpassieren. Um die Aufklärungs- und Informationsarbeitzu verstärken, wurde letztesJahr ein Informationsbüro eingerichtet.Hier wird unter dem Leitbild „Safe Migration“über Menschenhandel informiert.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. trägt die Kostender Kontrollstation Thankot.HospizFür Kinder und Frauen, die mit HIVinfiziert oder an AIDS erkrankt aus denBordellen Indiens zurückkehren, betreibtMaiti Nepal ein Hospiz. So soll denBetroffenen, denen anders nicht mehr


geholfen werden kann, ein Sterben in Geborgenheitund Würde ermöglicht werden.Derzeit leben 42 Kinder und Frauen indem Hospiz.Aufklärungs- undInformationskampagnenRegelmäßige Aufklärungs- und Informationskampagnendienen der Prävention. Siewerden gezielt in Gebieten durchgeführt, indenen Mädchen und Frauen besonders gefährdetsind, verschleppt zu werden. Dabeisetzt Maiti Nepal neben Postern undHandzetteln insbesondere Lieder und kurzeTheaterstücke ein, um so auch Mädchenund Frauen ansprechen zu können,die nicht lesen und schreiben können.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. trägt dieKosten der Aufklärungs- und Informationskampagnen.Initiative HopeDie Initiative Hope ist ein Zusammenschlussvon vier internationalen Unterstützerorganisationen,darunter federführenddie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.. Ziel ist es, mitHIV infizierten oder an AIDS erkranktenKindern und Frauen bei Maiti Nepalmoderne Medikamente zur Unterdrückungder Immunschwächekrankheit zur Verfügungzu stellen. Dank der 2003 gestartetenund in Nepal nach wie vor einzigartigenInitiative können zurzeit 22 Kinderund Frauen mit den antiretroviralen Medikamentenversorgt werden.Über die hier dargestellten Einrichtungenund Programme hinaus ist Maiti Nepalnoch auf vielfältige andere Art und Weisefür gefährdete und notleidende Mädchenund Frauen aktiv.i n i t i a t i v e h o p eDamit kein Mädchen mehrdasselbe erleben mussDie aus Nepal verschleppten Mädchen und Frauen, die in Indien zurProstitution gezwungen werden, sind nicht nur unvorstellbarenphysischen und psychischen Leiden ausgesetzt. Die meisten von ihnensind, wenn sie die Bordelle schließlich verlassen können, auch HIV-infiziert.Mit der Initiative Hope gibt Maiti Nepal ihnen ihre Hoffnung zurück.Das neue Hospiz von Maiti Nepal liegt am Rande Kathmandus. Umgebenvon Hügeln und weit weg vom Lärm der hektischen Stadt wohnenderzeit 42 Frauen und Kinder. Sie eint ein Schicksal: Sie wurden, teilweisejahrelang, tagein tagaus von unzähligen Männern missbraucht.Als sie schließlich aus der Zwangsprostitution befreit wurden oder das Bordellverlassen konnten, weil sie nicht mehr attraktiv genug schienen, waren sie bereitsmit dem tödlichen Virus infiziert.Das Hospiz Maiti Nepals ist ihr neues Zuhause geworden, und allein dasist ein großes Stück Hoffnung. Denn HIV-positiv zu sein bedeutet in Nepalviel zu oft noch immer, auch aus der Gesellschaft ausgestoßen zu sein und keinenPlatz mehr <strong>zum</strong> Leben zu haben. Doch die Initiative Hope ist noch viel mehr:Regelmäßig werden die Blutwerte der Kinder und Frauen getestet, so dass beiVorliegen der medizinischen Indikationen mit der Einnahme der modernen antiretroviralenMedikamente zur Unterdrückung der Immunschwächekrankheitbegonnen werden kann.Eine der Frauen ist Apsara, die mit ihrer Tochter Asha schon seit vierJahren bei Maiti Nepal lebt. Mit glänzenden Augen erzählt sie von ihrer Kindheit:Wie sie mit der ganzen Familie Dashain und Tihar, die wichtigsten FeiertageNepals, feierten und an diesen Tagen die alltäglichen Sorgen vergessen konnten –das Geld, das nie reichte, das Land, das zu klein war, um die Familie zu ernährenund den Vater, der mehr und mehr Alkohol trank. Sie berichtet von ihren Träumen:Wie sie sich vorstellte, später zu heiraten, eine eigene Familie zu haben und fürihre Kinder besser zu sorgen, als es die eigene Mutter je konnte.Heute ist Apsara 26 Jahre alt, und ihre Träume werden nicht wahr werden.Schon nach dem zweiten Schuljahr musste sie die Schule abbrechen, um zuHause zu helfen. Schließlich ging die ganze Familie nach Kathmandu, nur um dannfestzustellen, dass es auch dort keine Arbeit und keinen Ausweg aus der Armutgab. Doch schnell gab es Menschen, die Apsara einen guten Job in Indien in Aussichtstellten. In aller Verzweifelung war es nur allzu leicht, diesen Versprechungenzu glauben. Darüber, was in Indien passierte, spricht sie nicht. Doch großeBrandmale auf ihrem Oberarm zeugen davon, was sie in indischen Bordellenerleiden musste.Bei Maiti Nepal hat sie nun wieder ein Zuhause gefunden, Geborgenheitund Frieden im Kreis von Frauen, die ihr Schicksal teilen. Und einen Traumhat sie noch immer: „Ich will meine Geschichte erzählen, damit kein Mädchenmehr dasselbe erleben muss.“Stephan Weberj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 69


p r o j e k t b e r i c h t 2 0 0 6Erfolgreicher Kampf gegen Menschenhandelund ZwangsprostitutionSeit Gründung von Maiti Nepal konnten rund 9 000 Mädchen und Frauen vor der Verschleppung und Zwangsprostitution bewahrtwerden. Damit ist Maiti Nepal die mit Abstand größte und erfolgreichste Organisation im Kampf gegen Menschenhandel in Nepal.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 610Wer kannte Maiti Nepalvor zehn Jahren inDeutschland? Vielleichteinige Wenige. Dies istDank intensiver Öffentlichkeitsarbeit, derTV-Dokumentation Nepals verkaufteTöchter,dem RTL-Spendenmarathon 2004sowie zahlreichen Veranstaltungenwie der KinderKulturKarawane 2003und 2005 heute erfreulicherweiseanders. Als eine der ersten internationalenHilfsorganisationen engagiert sichdie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. seit 1997 fürMaiti Nepal In diesem Jahr unterstütztenwir folgende Einrichtungenund Programme der Organisation.❖ So können Sie ganzkonkret helfen:❖ Ermöglichen Sie einer Fraubei Maiti Nepal die Einnahmeder antiretroviralenMedikamente!Kosten: 60 Euro pro MonatTransit Home BiratnagarDie Grenzkontrollstation von Maiti Nepalbesteht seit 1999 und wird seit 2004 durchdie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. unterstützt.Seit Eröffnung der Kontrollstation konntenbereits über 1500Mädchen an der Grenzeabgefangen und vor der Gefahr der Verschleppungin indische Bordelle bewahrtwerden. In diesem Jahr allein wurden bisEnde Oktober bereits 406 Mädchen abgefangen,von denen 324 in ihre Familienzurückgebracht werden konnten, während82 Mädchen im Transit Home aufgenommenund betreut wurden. Eine weiterewichtige Aufgabe von Maiti Nepal istneben der Grenzkontrolle die Informations-und Aufklärungsarbeit. Da täglichHunderte junger Frauen die Grenze aufdem Weg nach Indien überqueren undviele von ihnen keine genauen Vorstellungenvon dem haben, was sie in Indienerwartet, weisen die „Border Guards“ vonMaiti Nepal auf die drohenden Gefahrendes Menschenhandels und der Zwangsprostitutionhin.Prevention Home HetaudaUnter dem Motto „Women Empowerment“werden dreimal jährlich 25 jungeMädchen in einem viermonatigen Trainingvon Maiti Nepal zu „Social Activists“ ausgebildet.Das Training umfasst Themen wieMenschenrechte, die Rolle der Frau, Kommunikation,Rhetorik und Motivation vonsozialen Gruppen. Die Mädchen werdenintensiv über die Gefahren des Mädchenhandelsund der Zwangsprostitution aufgeklärtund kehren als „Maiti-Botschafter“ inihre Dörfer zurück. Auf diese Weise ist esMaiti Nepal gelungen, ein überregionalesNetzwerk aus engagierten und motivierten„Social Activists“ aufzubauen, die überdie Problematik berichten und mithelfen,Verschleppungen zu verhindern undVerschleppungsfälle unmittelbar an MaitiNepal weiterzuleiten.Kontrollstation ThankotDie Kontrollstation wurde im Jahre 2003mit finanzieller Unterstützung derBono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. aufgebaut. Aufgrunddes hohen Verkehrsaufkommenskommt dieser Station besondere Bedeutungzu. Das Ziel Maiti Nepals ist, potentiellgefährdete Opfer des Menschenhandelsmöglichst früh abzufangen, bevor sieüberhaupt das Grenzgebiet zu Indien erreichen.Die Kontrollstation ist sehr erfolgreich,und so konnten seit Errichtung derStation bereits über 1400Mädchen undjunge Frauen, die verschleppt werden sollten,von den Mitarbeitern Maiti Nepalsabgefangen werden. Allein im laufendenJahr wurden bis Ende Oktober bereits 521Mädchen aufgegriffen und damit vor einermöglichen Verschleppung bewahrt.In diesem Jahr konnte Maiti Nepalmit unserer Unterstützung ein kleines Hausin der Nähe der Kontrollstation anmieten,in dem das Kontrollteam von Maiti Nepalwohnen kann. Dies ist gerade im Hinblickauf die Abendstunden eine wesentlichsicherere Lösung, und es entfällt derumständliche und zeitaufwendige täglicheTransport zwischen dem RehabilitationsundSchutzzentrum von Maiti Nepal undder Kontrollstation.Aufklärungs- undInformationskampagnenNeben zahlreichen Demonstrationen inKathmandu anlässlich des Weltkindertages,des „Anti Trafficking Days“ und verschiedenerreligiöser Feiertage führte MaitiNepal in diesem Jahr bis Ende Oktoberzwei Aufklärungskampagnen in Teppichfabrikendes Kathmandutals durch.Ursprünglich waren mehr geplant, dochmussten einige Kampagnen aufgrund derinstabilen politischen Situation abgesagtwerden. Viele junge Mädchen, die auf derSuche nach Arbeit in die Hauptstadt kommen,landen in den unzähligen Teppichfabrikendes Kathmandutals, wo sie meistunter katastrophalen Bedingungen fürHungerlöhne ausgebeutet werden. Dahersind sie für die verlockenden Versprechungender Schlepper besonders anfällig.Mit Theaterstücken, Liedern,Postern und Handzetteln berichtet MaitiNepal über die Gefahren der Verschleppung.Betroffene Frauen schildern eindrucksvollund packend, was ihnen passiertist. Die Aufklärungskampagnen sind nachwie vor eines der effektivsten und erfolgreichstenInstrumente im Kampf gegen denorganisierten Mädchenhandel.


erfolg maiti nepals in zahlenInitiative HopeIn einem bahnbrechenden und für Nepalbeispiellosen Projekt schlossen sich 2003vier Unterstützerorganisationen von MaitiNepal aus England, Japan, der Schweizund Deutschland zusammen, um den mitHIV-infizierten oder an AIDS erkranktenKindern und Frauen bei Maiti Nepal dieEinnahme der antiretroviralen Medikamentezu ermöglichen und ihnen auf dieseWeise neue Hoffnung zu schenken.• Die wichtigsten Ziele derInitiative Hope sind:• Abgabe von antiretroviralen Medikamentenan HIV-infizierte oder an AIDSerkrankte Frauen und Kinder bei MaitiNepal unter strenger medizinischerÜberwachung• Schutz vor dem Mutter-Kind Übertragungsrisikodes HI-Virus bei derGeburt• Deckung der laufenden Kosten fürMedikamente, Diagnostik, medizinischesPersonal, etc.• psychologische und moralische Unterstützungder BetroffenenDerzeit sind 41 Frauen und 24 Kinder beiMaiti Nepal HIV-infiziert oder an AIDSerkrankt. 22 Patienten, bei denen die medizinischenVoraussetzungen erfüllt sind,JahrAbgefangeneMädchen undFrauenBefreiteMädchen undFrauenerhalten die antiretroviralen Medikamente.Sämtliche Patienten setzen große Hoffnungin diese Medikamente, auch wenn ihnenbekannt ist, dass sie nur das Leben verlängern,aber nicht AIDS heilen können.Besonders tragisch war daher der Tod der26-jährigen Sujata, die trotz Einnahme derMedikamente Ende Oktober binnen wenigerTage im Hospiz von Maiti Nepal anBetreuungOpfer sexuellerGewaltRechtsberatungfür Frauen1993–1997 59 82 37 161998 56 58 28 14einer schweren Darminfektion verstorbenist. Für ihre beiden Kinder Madhuund Krishna, die ebenfalls HIV-positivsind, brach eine Welt zusammen.Patientinnenin Klinikund HospizUnterstützung der <strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. hat MaitiNepal versprochen, die fünf von uns unterstütztenEinrichtungen und Programmeauch in Zukunft finanziell abzusichern.Die Gesamtkosten pro Jahr betragen rund30 000 Euro, die wir mit unserem Netzwerkder Hilfe auch weiterhin verlässlich übernehmenmöchten.Das Hospiz wurde1999, die Klinik2002 eröffnet.1999 150 85 33 193 1.2672000 395 59 46 367 1.7102001 562 69 69 399 3.2062002 1.101 36 76 855 1.1052003 1.231 52 57 1.077 1.2542004 1.619 99 22 1.570 1.4932005 1.553 79 12 1.529 1.6402006* 2.192 53 14 1.164 1.689Gesamt 8.918 672 394 7.184 13.364*Bis <strong>zum</strong> 31. 10. 2006.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 611


Nepal Matri Grkathmandu // nepalj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 612


ha„Ich habe mein Leben all den Kindern gewidmet,die unsere Hilfe brauchen. Bitte helfen auch Sie unseren Kindern!“Shobha Rai // Gründerin und Leiterin von Nepal Matri Griha www.nepalmatrigriha.orgNepal Matri Griha setzt sichseit 2000 für benachteiligte undbehinderte Kinder in Nepalein. Kinder aus sozial schwachenFamilien haben mangels Schulbildungoft keine Perspektive, Kindermit Behinderungen werdenselten angemessen versorgt. Miteinem integrativen Konzept gibtNepal Matri Griha ihnen dieChance auf eine bessere Zukunftund betreibt hierzu ein Kinderhaus,eine Sozialschule für über350 Schüler und ein Therapiezentrumfür über 100 Kinder.dhanyebhadDank IhrerHilfe konnten wirNepal Matri Grihabis Ende Oktober 2006 mit32 169,62 Eurounterstützen.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 613


p r o j e k t b e r i c h t 2 0 0 6Der glücklichste Moment meines LebensMenschen, die Visionen haben und diese leben, können die Welt verändern. Wie aus einer überzeugendenIdee binnen weniger Jahre eine beeindruckende Organisation entstand, die inzwischen rund 600 Kindern hilft.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 614ist der glücklichste Momentmeines Lebens und der bedeutendsteMoment in der„Es Geschichte von Nepal MatriGriha. Was angefangen hat mit einem zaghaftenGedanken, wurde zu einer Vision.Die Vision haben viele Menschen geteilt,und so wurde sie Realität! Im Namen vonNepal Matri Griha sowie allen Kindernund ihren Familien, denen die IntegrativeSozialschule und das Therapiezentrumzugute kommen, möchte ich mich beiIhnen allen mit tiefem Respekt und unendlicherFreude bedanken!“Diesem Dank von Shobha Rai,derGründerin und Leiterin von Nepal MatriGriha, in ihrer Rede zur Eröffnung derIntegrativen Sozialschule und des Therapiezentrumsam 17. Januar 2006 könnenwir uns nur anschließen! Ohne Sie, die Sieden Bau der Schule und des Therapiezentrumsin den letzten drei Jahren durch Ihretreuen und großzügigen Spenden unterstützthaben, wäre die Vision von ShobhaRai nicht Realität geworden. Unserganz besonderer Dank gilt den acht Unterstützerorganisationen,die durchihren Beitrag zu den tragenden Säulendieses Projekts geworden sind.Die Gesamtkosten für den Bau der Schuleund des Therapiezentrums inklusivdes Grundstücks betrugen 383 350 Euro.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. trug mit122 000 Euro den größten Teil der Gesamtfinanzierung.Die laufenden Kostender Schule werden durch Net4Kids AidFoundation in den Niederlanden getragen.Das, was Nepal Matri Grihaseit der Gründung in 2000 erreicht hat, istwahrlich eindrucksvoll.Was mit der Fürsorge für eine Handvoll Kinder in Not begonnen hat, wurdezu einem Kinderhaus, in dem heute 17 Kinder,einige von ihnen behindert, liebevollbetreut werden. Was mit Alphabetisierungskursenfür Straßenkinder begonnenhat, die in den Armenvierteln der Hauptstadtherumlungerten, wurde zu einerin Nepal einzigartigen Sozialschule, diederzeit von 349 Kindern besucht wird.Was mit der Betreuung einiger an Poliound Cerebraler Parese leidenden Kindern,die niemand wollte, begonnen hat, wurdezu einem modernen Therapiezentrum,in dem zur Zeit 112 Kinder fachkundigbetreut werden.Zusammen mit dem Schulförderungsprogrammfür über 100 Kinder in akuterArmut, die auf dem Land leben, kümmertsich Nepal Matri Griha derzeit um578 Kinder. Jeden Tag kommen weitereKinder hinzu. Der wahre Verdienst vonNepal Matri Griha wird jedoch nicht nurdurch die entstandenen Gebäude und dieAnzahl der betreuten Kinder deutlich, sondernvor allem durch die Entwicklungeinzelner Kinder. Hierzu einige Beispiele:Bal Kumari GiriInfolge von Kinderlähmung kann BalKumari ihre Beine nicht mehr bewegen.Sie kommt aus einer sehr armen Familie ineinem kleinen Dorf im Distrikt Sindupalchowk,circa 80 Kilometer von Kathmanduentfernt und war in einem bemitleidenswertenZustand, als sie 2001 zu NepalMatri Griha kam. Bal Kumari lebt imKinderhaus der Organisation, ist elf Jahrealt und besucht die 2. Klasse. Sowohl imersten als auch im zweiten Schuljahr war sieKlassenbeste. Bal Kumari hat wie vieleandere Kinder in der Organisation erkannt,welch einmalige Chance auf ein besseresLeben ihr durch Nepal Matri Grihageboten wird. Und diese nutzt sie!Kanchhi MaharjanKanchhi leidet an den Folgen einer Cerebralpareseund lag in einem Verschlag, alsShobha Rai sie 1999 das erste Mal traf.Sie war in dreckige und stinkende Lumpen,mehr eingewickelt als angezogen, weilsie nicht selbstständig zur Toilette gehenkonnte und niemand für sie da war. DieEntwicklung dieses Mädchens ist wie einWunder. Aufgrund der Liebe und menschlichenGeborgenheit, die sie durch ShobhaRai erfahren hat, sowie durch jahrelangephysiotherapeutische Behandlung kannKanchhi sich heute selbstständig fortbewegen,alleine essen, sich waschen und zurToilette gehen. Sie ist ein sehr warmherzigerund trotz ihrer starken Behinderungimmer gut gelaunter Mensch. Kanchhibeschenkt die Menschen mit ihrem Lachenund jeder, der ihr irgendwann einmalbegegnet, schließt sie in sein Herz.


Samjhana, Sanjeev und Sajina ShresthaAlle drei Kinder leben im Kinderhausvon Nepal Matri Griha. Sie stammen ausSangle Khola, einem kleinen Dorf außerhalbdes Kathmandutals. Ihr Vater starb anKrebs, als sie noch klein waren. Die Mutterverliebte sich in einen anderen Mann,der die Kinder nicht akzeptierte. Sie warenhilflos und verwahrlost, als sie von NepalMatri Griha gefunden wurden. Heutesind Samjhana,Sanjeev und Sajina neun,elf und 13 Jahre alt und besuchen mit Eiferdie 4., 5. und 6. Klasse.❖ So können Sie ganzkonkret helfen:❖ Schenken Sie den Kindernim Kinderhaus von NepalMatri Griha neue Schulbücher,Hefte und Stifte!Kosten: 20 Euro pro KindDies sind lediglich drei Geschichtenvon Kindern, die in dem von der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. unterstützten Kinderhausvon Nepal Matri Griha leben.Sie machen deutlich, was für ein enormerund unschätzbarer Beitrag für die Entwicklungund Ausbildung hunderterbenachteiligter, behinderter und oftmalsausgestoßener Kinder durch dieseOrganisation geleistet wird.Unterstützung der <strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.Die Unterstützung von Nepal MatriGriha wird auch nach Abschluss der Baumaßnahmender Schule und des Therapiezentrumsweitergehen. Seit Gründungder Organisation haben wir die Schul- undBerufsausbildung der Kinder im Kinderhausvon Nepal Matri Griha in Höhevon rund 12 000 Euro pro Jahr übernommenund möchten dies auch fürdie Zukunft sicherstellen.d h a n y e b h a dUnser besonderer Dank für diegroßzügige Unterstützungdes Baus der Sozialschule und desTherapiezentrums vonNepal Matri Griha gilt:❖ CARMAX Foundation❖ Chance Swiss❖ ErbengemeinschaftKill & Gebauer❖ Future for Nepal’sChildren❖ Kind ohne Eltern –Walter BreitensteinStiftung❖ Nepal-Hilfe Aachen❖ Sonja Kill Stiftung❖ Stiftung pro vitaj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 615


Rescue Foundatmumbai // indienj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 616


on„In dem Augenblick, in dem ich von einem Mädchen in einem Bordellerfahre, spüre ich die Kraft und Entschlossenheit in mir, dieses Mädchenschnellstmöglich zu befreien! Hierzu benötigen wir Ihre Hilfe!“Triveni Acharya // Präsidentin der Rescue Foundation www.rescuefoundation.netDie Rescue Foundationkämpft seit 1997 in Indien anvorderster Front gegen Zwangsprostitution.Unter unvorstellbarenBedingungen werden dortMädchen und Frauen, einigedavon noch nicht einmal zwölfJahre alt, in Bordellen gefangengehalten und täglich mehrfachvergewaltigt. Um sie zu befreien,führt die Rescue Foundationgezielte Rettungseinsätzein den Rotlichtvierteln durch.dhanyebhadDank IhrerHilfe konnten wir dieRescue Foundationbis Ende Oktober 2006 mit35 949,13 Eurounterstützen.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 617


p r o j e k t b e r i c h t 2 0 0 6Kampf gegen moderne Sklavereij a h r e s b e r i c h t 2 0 0 618Nach Schätzungen von UNICEF lebenüber drei Millionen Prostituierte in Indien.Über eine Million der Betroffenen sindminderjährig, vielfach im Alter zwischenzwölf und 14 Jahren, immer häufiger auchdarunter. Über 60 Prozent der Betroffenensind HIV-infiziert oder an AIDS erkrankt.Wir können nichtakzeptieren, dass• minderjährige Mädchen in Bordellensexuell missbraucht werden,• junge Frauen Tag für Tag vieleMale vergewaltigt werden,• Mädchen und Frauen in der Zwangsprostitutionwehr- und schutzlosmit AIDS infiziert werden.Daher unterstützen wir seit 2000 dieRescue Foundation in Mumbai!ÜberblickDie Arbeit und Programme der RescueFoundation sind vielfältig und erfolgreich.Mit Hilfe eines weitläufigen Informantennetzwerksbestehend aus Kunden,Bordellbesitzern (aufgrund gegenseitigerKonkurrenz), jüngst befreiten Opfern undPolizisten erhält die Organisation laufendHinweise auf minderjährige Mädchenin den Bordellen von Mumbai und Puna.Verdeckte Ermittler der Rescue Foundationsind für die Beweissicherungzuständig. Sie arbeiten mit einer verstecktenKamera, denn nur bei eindeutigerBeweislage kann mit Hilfe der Polizei eineRazzia durchgeführt werden.Verlaufen die Rettungseinsätze erfolgreich,gelangen die befreiten Mädchenund Frauen, nach gerichtlicher Registrierungund Anzeige gegen die Bordellbesitzerund Schlepper, in die Obhut der RescueFoundation. Das Rescue Center der Organisationbietet 60 Frauen Platz. Bei Bedarfkönnen bis zu 100 Frauen aufgenommenwerden. Aktuell leben 63 Mädchenund junge Frauen im Rettungszentrum.Zu den weiteren Programmen der RescueFoundation zählen die medizinisch<strong>eV</strong>ersorgung, psychosoziale Betreuung,Rechtsberatung, Rehabilitation undsoweit möglich Rückführung der befreitenMädchen und jungen Frauen in ihreHeimat. Sie können an Lese-, Schreib- undRechenkursen sowie Computertrainingteilnehmen. Zur seelischen Entspannungfinden regelmäßige Yogakurse statt undzweimal täglich wird die Möglichkeit zuGebet und religiösen Gesängen angeboten,die bei den Mädchen sehr beliebt sind.Für Frauen, die aufgrund vonHIV/AIDS und anderen schweren Krankheitenkeine Chance mehr auf ein eigenständigesLeben haben, wird derzeitein Hospiz gebaut.Woman of Peace Award 2006Die Rescue Foundation wurde 1997 vonBalkrishna Acharya gegründet. Binnenwenigen Jahren wurde die Organisation zueiner der größten und bedeutendsten Einrichtungenim Kampf gegen Mädchenhandelund Zwangsprostitution in Indien.


erfolg der rescuefoundation in zahlenJahrRettungseinsätze1998 1 101999 2 172000 6 332001 6 202002 9 292003 27 1052004 25 1432005 11 1422006* 29 133Gesamt 116 632*Bis <strong>zum</strong> 30. 11. 2006.Nach dem tragischen Unfalltod von BalkrishnaAcharya im Mai 2005 hat seineFrau, Triveni Acharya, die Leitung derRescue Foundation übernommen unddie Organisation weiter ausgebaut.Diejenigen von Ihnen, die die Gelegenheithatten, Triveni Acharya bei einerunserer drei InformationsveranstaltungenAnfang September in Bensberg, Aachenund Bonn persönlich kennen zu lernen,konnten sich ein Bild über die Entschlossenheitund unbeirrbare Zielstrebigkeitdieser Frau machen. Aufgrund ihres außergewöhnlichenEngagements sowie dererfolgreichen Arbeit der Rescue Foundationwurde Triveni Acharya am 3. Oktober2006 in den USA mit dem Woman ofPeace Award 2006 ausgezeichnet.Unterstützung der <strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.In einer Unterstützungserklärung hat sichdie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. für die nächstendrei Jahre verpflichtet, die laufendenKosten für die Ermittlungstätigkeit undRettungseinsätze der Rescue Foundationin Höhe von 25 000 Euro pro Jahr zu übernehmen.Bitte helfen Sie mit, dass auch inZukunft die Opfer des Menschenhandelsund der Zwangsprostitution aus den Bordellenin Mumbai und Puna befreit werdenkönnen!BefreiteMädchen undFrauenw e i t e r e h i g h l i g h t sNeuer Jeep TransporterIn Kooperation mit der Chance Swiss, unserer Schweizer Partnerorganisation,mit der wir bereits seit Jahren eng und erfolgreich zusammenarbeiten, habenwir im Juli 2006 einen Jeep Transporter für die Rescue Foundation gekauft.Dies wurde nötig, da der einzige Jeep der Organisation beim tödlichen Unfallvon Balkrishna Acharya komplett zerstört wurde. Nach einer Rückführungsaktionvon 21 befreiten jungen Nepalesinnen Anfang Mai nach Kathmandu,bei der Triveni Acharya und die Mädchen über 55 Stunden bei <strong>zum</strong> Teil weitüber 40 Grad in einem Bus ohne Klimaanlage unterwegs waren, entschlossenwir uns zur Finanzierung des Wagens. Der Jeep dient vor allem <strong>zum</strong> Transportbefreiter Mädchen und Frauen nach Rettungseinsätzen, zu Rückführungensowie zu alltäglichen Fahrten <strong>zum</strong> Gericht, Krankenhaus und Einkaufen.Freude purAnlässlich des dreiwöchigen Projektbesuches von Gereon Wagener imMärz 2006 organisierte die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. einen ganztägigenAusflug für die Mädchen und Frauen des Rescue Centers und sowie die Mitarbeiterder Rescue Foundation. Das Wunschziel war der berühmte undbeliebte Vergnügungspark Water World 80 Kilometer nördlich von Mumbai.Gereon Wagener schreibt in seiner Mail: „So etwas habe ich noch nie erlebt.Die Mädchen, von denen viele oft tagelang herumsitzen und stark deprimiertsind, lebten plötzlich auf. Sie tanzten zu lautem Hindipop unter überdimensionalgroßen Sprinkleranlagen, genossen kreischend vor Freude die zahlreichen Wasserrutschbahnenund Spielgeräte. Ich konnte es kaum glauben, doch für wenigeStunden schien es, als ob alles Erlebte und Durchlittene für einen Moment in denHintergrund getreten wäre. Sie spielten wie Kinder und blühten auf. Nie hätteich für möglich gehalten, dass Mädchen, die noch vor wenigen Wochen in den Bordellenmissbraucht wurden, binnen so kurzer Zeit in eine Welt der Freude undAusgelassenheit ausbrechen können. Dieser Tag hat mir mehr denn je klargemacht,wie wichtig es ist, verschleppte und missbrauchte Mädchen so früh wie möglichaus den Bordellen zu befreien. Je früher die Mädchen gerettet werden, desto größerist die Chance, dass sie noch nicht mit HIV infiziert sind und damit ihre Zukunftnoch nicht zerstört ist.“❖ So können Sie ganzkonkret helfen:❖ Schenken Sie einem befreiten Mädchenein „Starter Kit“, bestehend auseiner Tasche mit zwei GarniturenKleidung, einem Paar Schuhe, Handtuch,Kamm, Zahnbürste undZahnpasta, Haaröl, Seife, Shampoound Creme! Das „Starter Kit“bekommt jedes gerettete Mädchenbei Ankunft im Rescue Center.Kosten: 30 Euroj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 619


New Lightkolkata // indienj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 620


„Ich möchte, dass die Arbeit von New Light so lange weitergeht,bis keine Frau mehr gezwungen ist, ihren Körper zu verkaufen!“Urmi Basu // Gründerin und Leiterin von New Light www.uddami.org/newlightSeit 2000 arbeitet New Light inIndien für die Kinder von Frauen,die in der Prostitution leben. DieKinder, die in den Rotlichtviertelngroß werden, müssen oft miterleben,wie ihre Mütter ihrerArbeit nachgehen und sind einemstarken sozialen Druck ausgesetzt.New Light betreibt für sieeine Tages- und Nachtstätte,in der rund 100 Kinder tagtäglichund allabendlich betreut werden.Die Kinder lernen Lesen undSchreiben und bekommen jedenAbend eine warme Mahlzeit.dhanyebhadDank IhrerHilfe konnten wirNew Lightbis Ende Oktober 2006 mit10 000,00 Eurounterstützen.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 621


„Meine Kinder sollen nichtso enden wie ich!“j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 622Kinder von Prostituierten,die in Rotlichtvierteln geborenund aufgewachsen sind,haben in Indien keineChance. Genau deshalb gibtes New Light!Es ist heiß und die Luftfeuchtigkeitsehr hoch. Die Luft ist ein beißendesGemisch aus Staub, Abgasenund dem unerträglichen Gestanknach Fäkalien aus dem nahegelegenen KaliFluss, der sich an windstillen Tagen überdem gesamten Slumviertel von Kali Ghatausbreitet. Es ist 17:30 Uhr und die Sonnegeht bereits langsam unter. Für die meistenFrauen im Rotlichtviertel von Kali Ghatbeginnt die Arbeit. Während einige sichnoch anziehen und schminken, bringenandere ihre Kinder weg, damit diese nichtjedes Mal miterleben, wie ihre Mütter dasGeld für die Miete und die täglichen Mahlzeitenverdienen. Es herrscht Hochbetriebbei New Light, einer kleinen Sozialorganisationinmitten des Rotlichtviertels vonKali Ghat. Auf dem Dach eines altenHindutempels hat die Organisation einkleines Büro und zwei Schul- und Aufenthaltsräumeangemietet, in denen rund100 Kinder betreut werden.Neben der Kindertages- und-nachtstätte betreibt New Light das DalitShelter für verstoßene Kinder aus der Kasteder Unberührbaren sowie das Soma MemorialGirls Hostel, ein kleines Schutzhausfür besonders gefährdete Mädchen. NewLight wurde im Jahr 2000 durch UrmiBasu gegründet. Urmi Basu, die Sozialwissenschaftenstudiert und bereits seit über20 Jahren in verschiedenen Organisationengearbeitet hat, wollte mit einem eigenen


p r o j e k t b e r i c h t 2 0 0 6Projekt den Menschen in ihrer Stadt helfen,die am meisten ausgegrenzt und verstoßenwerden und „die nicht einmal die untersteStufe der sozialen Leiter erreichen können!“„Wir möchten, dass die Kinder ineiner behüteten und geschützten Atmosphäreaufwachsen, in der sie nicht dauerndmit der bedrückenden und erniedrigendenRealität des Rotlichtviertels konfrontiertwerden,“ beschreibt Urmi Basu die Arbeitvon New Light. „Es ist wichtig, den KindernHalt zu geben, ihnen Strukturen zuschaffen und Werte zu vermitteln, an denensie sich orientieren können. Dies ist eineenorme Herausforderung für uns, dennbisher war das Leben dieser Kinder durchVerachtung, Ausgrenzung, Gewalt undMissbrauch geprägt!“Da New Light mitten im Rotlichtviertelihren Sitz hat und die Mitarbeiterallen Slumbewohnern mit Freundlichkeitund Respekt begegnen, genießt die Organisationein sehr hohes Ansehen. Viele Mütter,wie Anno Bose, die mit ihren drei KindernAnima,Puja und Shibane in unmittelbarerNähe von New Light lebt, sindsehr dankbar, dass es New Light gibt. „DasSchlimmste ist,“ so sagt sie „dass ich meinenKindern keine Zukunft bieten kann.Meine Kinder sollen nicht so enden wieich!“ Die Menschen vertrauen und mögenNew Light und dies ist zu spüren.New Light ist längst mehr als nur ein Kinderprojektund so ist die Organisation zueiner der wichtigsten sozialen Einrichtungendes Stadtviertels geworden.Die Vision von Urmi Basu ist derAufbau eines „AIDS Care Centers“ sowieder Kauf oder Bau eines eigenen „GirlHostels“ und eines separaten „Boy Hostels“.Die beiden Kinderhäuser sollen nicht zuweit von Kali Ghat entfernt sein, so dass dieMütter ihre Kinder regelmäßig besuchenund auf diese Weise mit ihnen in Kontaktbleiben können. Gleichzeitig müssen sieweit genug entfernt sein, so dass die Kindernicht dauernd mit dem verzweifelten Lebenihrer Mütter konfrontiert werden. „Es giltvor allem die Mädchen zu schützen. Sobalddiese älter werden, sind sie enorm gefährdet.Immer wieder kommt es vor, dassFreier offen und skrupellos auch nach denTöchtern der Frauen fragen. Viele Mädchensind bereits sexuell missbraucht worden,“berichtet Urmi Basu. „Ein jungesMädchen sexuell zu missbrauchen, ist dasSchlimmste, was es gibt!“❖ So können Sie ganzkonkret helfen:❖ Ermöglichen Sie einemKind bei New Light eineSchulausbildung!Kosten: 140 Euro pro JahrUnterstützung der <strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.Die in diesem Jahr erstmalige Projektunterstützungvon 10000 Euro möchten wirauch in Zukunft fortführen. Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. beteiligt sich an denlaufenden Kosten der Kindertages- und-nachtstätte von New Light und trägtauf diese Weise dazu bei, dass die Kinderim Rotlichtviertel Kali Ghat eine faireChance auf ein besseres Leben bekommen.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 623


i n t e r v i e wUrmi Basuarbeitete für verschiedeneNichtregierungsorganisationenbevorsie im Jahr 2000New Light gründete.„Es ist das Lachen der Kinder,aus dem wirunsere Kraft schöpfen!“Urmi Basu, Gründerin und Leiterin von New Light, über ihre Arbeit,Motivation und die vielen Herausforderungen für New Light.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 6Was sind momentan die größten Herausforderungenfür New Light?Da gibt es einige. Mit am schwerstenist es, die Denkweise der hier lebendenMenschen zu ändern. Sie sind überzeugt,dass sie niemals etwas Positives erreichenwerden. Sie werden von der Gesellschaftverachtet, erniedrigt und vielfachmissbraucht und das seit Generationen.Das Schwerste ist, die archaischenStrukturen der vom Kastensystem geprägtenindischen Gesellschaft zu durchbrechen.Auch wenn sich viele Mütter mitihrem eigenen Schicksal abgefundenhaben, möchten sie eine bessere Zukunftfür ihre Kinder und wir wollen ihnendabei helfen.Was sind die ermutigenden AspekteIhrer Arbeit, aus denenSie Ihre Motivation schöpfen?In den letzten sechs Jahren gab esviele außergewöhnliche und zutiefsterfreuliche Momente, beispielsweise wennein Kind, das im Sterben liegt, doch nochgerettet werden kann oder wenn wirein verschlepptes Mädchen zurück in seineFamilie bringen. Es ist das Lachen derKinder und ihre Schritte auf dem Weg zueinem besseren Leben, aus denen wirunsere Kraft schöpfen.Woher nehmen Sie die Kraftfür Ihre Arbeit?Das ist schwer zu beantworten.Wenn Sie in einer Stadt wie Kolkata lebenund Menschen so leiden sehen, wie hier, istes schwer, nichts zu tun.Ich glaube, dass Handeln die Quelle allerStärke und Motivation ist, denn jede Handlungkann etwas Positives bewirken.Was betrachten Sie als Ihrebedeutendste Stärke?Meine Fähigkeit, immer wiederHoffnung zu schöpfen.Was betrachten Sie als Ihrebedeutendste Schwäche?Meine Unfähigkeit, Distanz zubewahren zu den Schicksalen derMenschen, die zu uns kommen. Dasmacht es manchmal sehr schwer.Was ist Ihre Vision für die Zukunftvon New Light?Als ich begann, hatte ich nichtannähernd eine Vorstellung, wo wir nachsechs Jahren stehen würden. Doch wenn ichheute sehe, was wir bereits in diesen erstensechs Jahren erreicht haben, bin ich sicher,dass New Light noch viel erreichen kann.Beispielsweise planen wir den Aufbau einesAIDS Care Centers in Kolkata, da es einesolche Einrichtung bis heute nicht gibt. Wirwollen die Kinder dieses Viertels vor Gewaltund sexuellem Missbrauch schützen undmöchten ein Wohnhaus für Mädchen undein Wohnhaus für Jungen eröffnen. UnserTeam ist sehr motiviert und engagiertund so bin ich sicher, dass wir es schaffen!Was sind Ihre größten Wünsche?Ich möchte, dass die Arbeit von NewLight so lange weitergeht,bis keine Frau mehr gezwungen ist, ihrenKörper zu verkaufen!interview: Gereon Wagener24


w e i t e r e h i g h l i g h t sP e r s ö n l i c h e r B e r i c h t<strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.:Fotoausstellung Der Traumvon einem besseren LebenMaiti Nepal:Das Sonja Kill Memorial HospiceDas neue Hospiz von Maiti Nepal wurde am 19. Januar 2006 inAnwesenheit der nepalesischen Kronprinzessin Himani RajyaLaxmi Devi Shah und einer großen Delegation der Familie Killfeierlich eröffnet. Es liegt in malerischer Lage am Rande des Kathmandusund bietet Platz für 44 Patientinnen. Das Hospiz trägt denNamen von Sonja Kill, der verstorbenen Tochter von Rosemarieund Dr.Winfried Kill, die bereits seit 1999 Maiti Nepal immerwieder in vielfältiger und großzügiger Weise unterstützt haben.Die gesamten Kosten des Projekts inklusiv Grundstück und Einrichtungwurden durch die im Namen ihrer Tochter gegründeteSonja Kill Stiftung in Kooperation mit dem Kindermissionswerk„Die Sternsinger“ getragen. Dr.Kill und seine Frau wurdenam 3.Oktober 2006 in Berlin für ihr außergewöhnliches sozialesEngagement in Deutschland, Nepal, Kambodscha und Brasilienvon Bundespräsident Horst Köhler mit dem Verdienstordender Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.Die neue Fotoausstellung Der Traum von einem besserenLeben dokumentiert in eindrucksvollen Bilderndie Bedingungen, unter denen die Kinder, die die Sozialschulevon Nepal Matri Griha besuchen, leben.Shobha Rai, Gründerin und Leiterin von Nepal MatriGriha, hat ihren Alltag in faszinierenden Fotografienfestgehalten. Sie ermöglichen einen Einblick in die harteRealität des Lebens dieser Kinder, zeigen aber auchihren Traum von einem besseren Leben. Die Ausstellungkann bei der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. kostenfreizur Präsentation in Gemeinden, Schulen und anderenEinrichtungen ausgeliehen werden.<strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.:Zusammenarbeit mit dem Kindermissionswerk„Die Sternsinger“Besonders gefreut hat uns, dass wir in diesem Jahr das Kindermissionswerk„Die Sternsinger“ für mehrere Kooperationengewinnen konnten. In den nächsten drei Jahren werden unsere finanziellenUnterstützungen für Maiti Nepal, die Rescue Foundationund New Light durch das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“verdoppelt. Damit steigt das Unterstützungsvolumen fürdiese drei Partnerorganisationen von derzeit jährlich 46 000 Euroauf 92 000 Euro! Wir danken dem Kindermissionswerk „DieSternsinger“ für sein Vertrauen und diese für alle Beteiligten vorteilhafteKooperationen. www.sternsinger.orgj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 625


Sieben Jahre Nepal –Rückblick und Ausblickj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 626„Wer eine Reise in dieses Landunternimmt, gewinnt viel;wer es nie sieht, hat das Glück,nicht zu wissen,was er versäumt hat.“Das Zitat stammt von Gerd Kohlhase,einem pensionierten Richter undsozial engagierten Nepalliebhaber, denich sehr schätze. Jeder, der in seinemLeben einmal in Nepal war, wird dieseAussage zutiefst nachempfinden können.Als ich im Oktober 1997 das erste Malnach Nepal kam, konnte ich nichtahnen, dass die Erlebnisse in diesem Landmein Leben verändern und nachhaltigprägen würden und dass Nepal fürüber sieben Jahre zu meinem Lebensmittelpunktwerden würde.Was mit der Idee der Gründungdes Café Maiti, einesCafés mit einem Informationszentrumund Verkaufsgeschäftfür Maiti Nepal begonnen hat,nahm eine Entwicklung, die ich nie fürmöglich gehalten hätte. Ich vermag all das,was erreicht werden konnte, nicht in Wortezu fassen, und auch die letzten acht <strong>Jahresbericht</strong>ekonnten immer nur einen kleinenTeil beschreiben.Ich blicke mit tiefer innerer Dankbarkeitund Erfüllung auf die Zeit in Nepalzurück und weiß, dass dies alles ohneIhre Hilfe und Unterstützung nicht möglichgeworden wäre. Alleine wäre soetwas nicht zu schaffen, von niemandem.Das, was wir in Nepal und Indien erreichthaben, ist kein Verdienst, sondern einGeschenk und so bin ich sehr dankbar, dasses mir geschenkt wurde, an dem Erreichtenbeteiligt gewesen zu sein.Doch alles hat seine Zeit und so wares klar, dass auch meine Zeit in Nepalirgendwann einmal zu Ende gehen würde.Ende Mai war ein guter Zeitpunkt hierfür,nachdem die meisten größeren Projekte,für die ich zuständig war, wie der Bau derIntegrativen Sozialschule und des Therapiezentrumsvon Nepal Matri Grihasowie der Bau des neuen Hospizes vonMaiti Nepal erfolgreich abgeschlossenwerden konnten. Der Abschied von Nepalist mir nicht leichtgefallen. Der Abschiedvon etwas Geliebtem fällt immerschwer und so begleitete mich ein Gefühltiefer Wehmut durch die letzten Tage.Ich habe das Land und seine Menschenfest in mein Herz geschlossen. Nepalist ein Teil von mir geworden. Gleichzeitigist auch ein Teil von mir inNepal geblieben und an diesem werdeich anknüpfen, wann immer ichzurückkomme.


p e r s ö n l i c h e r b e r i c h tBesonders schwer fiel mir der Abschiedvon einzelnen Menschen, die mir in diesem,für mich bisher beeindruckendsten undprägendsten Lebensabschnitt, besondersans Herz gewachsen sind. Hierzu zählenbeispielsweise Kanchi, das an Cerebralpareseleidende Mädchen bei Nepal MatriGriha, die nicht begreifen kann, wie langeich möglicherweise weg sein werde sowieShobha Rai und Anu Didi (AnuradhaKoirala), die beiden Gründerinnen unsererPartnerorganisationen in Nepal. Bei ihrerAbschiedsrede vor dem gesamten Personalsowie allen Kindern und Frauen von MaitiNepal liefen Anuradha Koirala die Tränenund sie konnte eine ganze Zeitlangnicht sprechen. Auch für mich war es ergreifendund schwer, eine so starke und charismatischePersönlichkeit weinen zu sehen.Wichtig ist darauf hinzuweisen, dassunser Engagement in Nepal weitergeht undwir auch in Zukunft die Projekte undProgramme unserer PartnerorganisationenMaiti Nepal und Nepal Matri Grihaunterstützen. Bono-Vorstandsmitgliederund auch ich selbst werden auch weiterhinregelmäßig in Nepal sein, um die von unsunterstützten Projekte zu begleiten!Es gibt mehrere Gründe, die es ausmeiner Sicht erforderlich machten, Nepalzu verlassen. Projektspezifische Gründeund persönliche. Auf der projektspezifischenEbene kommt irgendwann immer derPunkt, an dem man ein Projekt verlassensollte, damit es beweisen kann, dass esselbstständig läuft. Auf der persönlichenEbene ist es vor allem der Wunsch, nochviel mehr über die Thematik von Menschenhandel,Zwangsprostitution und sexuellerAusbeutung von Kindern auch in anderenTeilen der Welt zu erfahren und von anderenProjekten und Organisationen zu lernen.Auch wenn unsere Partnerorganisationenin Nepal und Indien in den vergangenenJahren zweifelsfrei sehr vieles erreichthaben, so bleibt doch auch noch immervieles zu tun. Einige Fragen sind bis heuteoffen geblieben, gerade wenn es um Themenwie Rehabilitation, zukunftsfähigeEinkommensmöglichkeiten und langfristigerfolgreiche Resozialisierung von Betroffenengeht. Die Begriffe klingen so einfachund sind so schnell ausgesprochen. Dochwie weit ist der Weg, sie zu erreichen!Die oft geforderte und selten erreichteMaxime der „Hilfe zur Selbsthilfe“,die gleichermaßen sowohl für die Betroffenenals auch für die projektverantwortlichenOrganisationen gilt, erscheint mirwichtiger denn je. Wo sich immer aufAndere verlassen wird und diese Hoffnungauch regelmäßig erfüllt wird, bestehtwenig Bedarf zu kritischer Reflektion undnachhaltiger Verbesserung möglicherweiseerkannter Schwächen. Dies ist keinVorwurf, sondern eine Tatsache, dienicht zuletzt auch mich selbst betrifft, daich immer wieder dazu beigetragen habe,dass Lösungen von außen kamen.Sicherlich werden ähnliche Herausforderungenauch in anderen Ländernbestehen. Dennoch gehe ich davon aus,dass es in anderen Ländern mit vergleichbarenProblemen auch gute Projekteund überzeugende Organisationen gibt,von denen man lernen kann. Und genaudiese möchte ich finden.Durch unser Netzwerk der direktenHilfe sind Maiti Nepal und Nepal MatriGriha heute mit über 30 Organisationen,Stiftungen und Vereinen in Deutschlandund der Schweiz verknüpft, die ihrerseits<strong>zum</strong> Teil weit über die finanziellen Möglichkeitender Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. hinausdie Arbeit unserer Partnerorganisationenunterstützen. Hierfür sind wir sehrdankbar, denn dies macht uns frei, nun verstärktauch wieder auf neue, kleinere undweniger bekannte Organisationen mit überzeugendenProjekten zugehen zu können.Und so werde ich Ende Januar zusammenmit meiner Freundin, Corinne Burri,Gründerin und Präsidentin der ChanceSwiss, zu einer mehrmonatigen Projektreisedurch Afrika und Asien aufbrechen. DieReiseroute wird sich nach den Organisationenund Projekten richten, die wir besuchen.Auch wenn die exakte Reiseroutenoch nicht feststeht und wahrscheinlich bis<strong>zum</strong> Schluss offen bleibt, sind doch einigeStationen bereits fest eingeplant. So werdenwir Afrika beispielsweise nicht mit demFlugzeug, sondern ganz bewusst über denLandweg bereisen. Derzeit ist folgendeRoute vorgesehen: Über Marokko undMauretanien nach Westafrika, über Kamerunund Uganda nach Ostafrika undschließlich in den Süden Afrikas. Von dortwollen wir in jedem Fall weiter nachAsien zu unseren Projekten in Indienund Nepal sowie nach Kambodscha.Doch dies ist, wie schon erwähnt,lediglich ein Plan und vielleicht kommtalles auch ganz anders. Wahrscheinlich! Daich bisher erst zweimal in Nordafrika war,bereise ich den afrikanischen Kontinentmit dem gehörigen Respekt, doch nicht mitAngst. Trotz intensiver und vielseitiger Vorbereitungbin ich sicher, dass es nicht imEntferntesten möglich ist, sich ein Bilddavon zu machen, was alles auf uns zukommenwird. Das ist nicht schlimm, wennman offen ist und in diesem Sinne freue ichmich, einmal mehr in neue Welten aufzubrechenund so wie damals in Nepal undIndien neue Projekte und Menschenmit offenem Herzen kennen zu lernen.Gereon Wagenerj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 627


d h a n y e b h a dUnser besonderer Dank in 2006 gilt …j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 628Freunden und Unterstützern❖ Marcel Berg für sein bewundernswertesEngagement bei der Umstellung undPflege unserer neuen Vereinssoftware.❖ Alexandra Haag,HansruediSchärer,Birgit Weber für ihre wertvolleUnterstützung als Volontäre beiMaiti Nepal und Nepal Matri Griha.❖ Claudia Ramseyer für die kostenfreieGestaltung des neuen Bono-Logos.❖ Ram Pratap Thapa, nepalesischerHonorarkonsul und 1. Vorsitzenderder Deutsch-Nepalischen Gesellschaftfür seine vielseitige und stets bereitwilligeHilfe.❖ Dr.Peter Wagener für seine wertvolleHilfe bei der Pflege unserer Adressdatenbank.❖ Allen Mitgliedern der Bono-<strong>Direkthilfe</strong>e.v. sowie den Familien und Freundender Vorstandsmitglieder für ihre wichtigeund treue Unterstützung des Vereins.Gemeinden, Organisationen,Schulen, Stiftungen und Vereinen❖ Aktion Eine Welt Rottweilfür die finanzielle Unterstützungdes Transit Homes von Maiti Nepal inBiratnagar.❖ Bundesverband deutscher BankenWerner Karsch für die Veröffentlichungder Bono-Anzeige.❖ CARMAX FoundationFamilie Ruth und Werner Klink fürdie großzügige und wertvolle Unterstützungvon Nepal Matri Griha sowieder Conflict Victim Children.❖ Chance Swissfür die gute und vertrauensvolleZusammenarbeit sowie für die wertvollenProjektkooperationen.❖ Deutsches Rotes Kreuz,Kreisverband Rheinisch Bergischer KreisMechtild Münzer für die Veröffentlichungder Bono-Anzeige.❖ Eine Welt Kreis BensbergBrigitte Bonnemannfür ihr treues Engagement.❖ Evangelisch-LutherischeKirchengemeinde Blenderfür die langjährige Unterstützung.❖ Evangelische KirchengemeindeBensberg, Katholische KirchengemeindenSt. Nikolaus Bensberg und St. JosephMoitzfeld für die vielseitige und wertvolleUnterstützung.❖ Handarbeitskreis der kfd St. Nikolausfür die arbeitsreiche und treue Unterstützungunserer Projekte.❖ Hilfe für die Eine Welt KölnElisabeth Riemschneiderfür die Organisation und Durchführungder Weihnachtsbasarezugunsten Maiti Nepals.❖ Kindermissionswerk „Die Sternsinger“insbesondere Dr.Gottfried Kleinefür die konstruktive und guteZusammenarbeit sowie für die wertvollenProjektkooperationen.❖ Net4Kids Aid FoundationAnke und Loek van den Boog sowi<strong>eV</strong>eronika Uhl für die zuverlässige undlangfristige Absicherung sämtlicherUnterhaltskosten der Integrativen Sozialschulevon Nepal Matri Griha.❖ Realschule Lohmar Schulleiter WolfgangMartin, den Lehrern Anke Edenund Werner Reuter sowie demArbeitskreis Tellerrand für die Ausrichtungeines sehr erfolgreichen Sponsorenlaufszugunsten von Maiti Nepal.❖ Sonja Kill Stiftung Rosemarie undDr.Winfried Kill für ihre injeder Hinsicht außergewöhnlich großzügigeUnterstützung von Maiti Nepalund Nepal Matri Griha.❖ Stadt Bergisch Gladbach für die kostenfreieÜberlassung des Bensberger Ratsaalsfür unsere Veranstaltung.❖ Stadtverband für EntwicklungszusammenarbeitBergisch Gladbachfür die wertvolle Netzwerkarbeit undUnterstützung unserer Arbeit.❖ Sushma Koirala Hospital KathmanduChrista Drigalla und Dr.AndreasSettje für ihre stets zuverlässigeund wertvolle medizinische Hilfe.


o n o - d i r e k t h i l f e e . v .w e i t e r e h i g h l i g h t s<strong>BONO</strong>-Anzeige und <strong>BONO</strong>-Postkarte„Gebt ihnen eine Stimme!“ – diese Aufforderung findet sich auf der neuenBono-Postkarte zusammen mit dem Bild eines Kindes aus Nepal. Wennauch Sie andere Menschen auf die Schicksale vieler von Menschenhandel undZwangsprostitution betroffener Mädchen und Frauen aufmerksam machenwollen, können Sie dies nun mit der Bono-Postkarte noch leichter tun.Eine Karte liegt diesem <strong>Jahresbericht</strong> bei, weitere können Sie gerne <strong>zum</strong> Preisvon 5 Euro für 10 Stück bei uns bestellen.„Gebt ihnen eine Stimme!“ ist auch der Slogan der neuen Bono-Anzeige. Diese liegt in vielen verschiedenen Formaten vor und eignet sich zurVeröffentlichung in allen Arten von Publikationen. So wurde sie in diesemJahr bereits mehrmals in der Zeitschrift die bank des Bundesverbandes deutscherBanken veröffentlicht. Wenn Sie ebenfalls eine Idee haben, wo dieBono-Anzeige kostenfrei geschaltet werden kann, sprechen Sie uns bitte an.Firmen und Sponsoren❖ AMPEGTechnologie und Computer Servicefür die langjährige und engagierte Unterstützungvon Maiti Nepal und dasSponsoring unserer neuen Internetseite.❖ ÉcolanguesFabrice Dossot für die großzügigeUnterstützung in Frankreich.❖ Forsch DesignWolfgang Forsch für die hervorragendeGestaltung von Drucksachen.❖ Pütz-Roth – Bestattungen und Trauerbegleitunginsbesondere Fritz Rothfür die wertvolle Unterstützungvon Maiti Nepal und das Sponsoringunseres <strong>Jahresbericht</strong>s.❖ Schlosserei Seegerfür die kontinuierliche und verlässlicheUnterstützung von Maiti Nepal.❖ Steuerkanzlei Gsell & Riegerallen Mitarbeitern für die kontinuierlicheUnterstützung.❖ Zytologie Bensberg Dr.Gerd Elderingfür die kontinuierlicheund wertvolle Unterstützung.Neue InternetseiteMit der Neugestaltung des Erscheinungsbildes der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.haben wir auch unsere Internetseite komplett überarbeitet. Neu strukturiertwollen wir Ihnen zukünftig noch mehr aktuelle Informationen zu unsererArbeit und der unserer Partnerorganisationen bieten. Zusätzlich habenSie nun die Möglichkeit unseren Newsletter zu abonnieren, damit Sie immerper E-Mail über aktuelle Neuigkeiten informiert sind. www.bono-direkthilfe.orgWir brauchen Sie!Berichten Sie hin und wieder anderen Menschen von unserer Arbeit? UnterstützenSie manchmal eines unserer Projekte? Das würde uns sehr freuen,denn es beweist, dass Sie sich mit den Zielen und Tätigkeitsfeldern der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. identifizieren. Wir brauchen Menschen wie Sie! Als Spenderund besonders auch als Mitglieder. Viele Spender vertrauen uns, weil wirgarantieren und nachweisen, dass sämtliche Spenden zu 100 Prozent den bedürftigenMenschen in den Projekten unserer Partnerorganisationen zugutekommen. Diese Garantie können wir nur erfüllen, weil unsere laufendenKosten durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring abgedeckt werden. Umunsere 100-Prozent-Garantie auch weiterhin zuverlässig erfüllen zu können,brauchen wir neue Mitglieder. Ein Beitrittsformular finden Sie in der Mittedes <strong>Jahresbericht</strong>s. Werden Sie Mitglied in der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. –wir freuen uns auf Sie!j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 629


f i n a n z b e r i c h t 2 0 0 6Wozu Sie mit Ihrer Spendebeigetragen habenWenn man etwas spendet, möchte man sich darauf verlassen können, dass es auch ankommt. Dies hat die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.seit ihrer Gründung allen Spendern garantiert und konsequent erfüllt. So konnte in den vergangenen Jahren ein zuverlässigesund starkes Netzwerk der direkten Hilfe aufgebaut werden. Die Grundlage der Entscheidung, für was und an wen manetwas spendet, ist vor allem eine Frage des Vertrauens. Mit der Unterstützung unserer Partnerorganisationen haben Sie letztlichauch uns Ihr Vertrauen entgegengebracht. Hierfür möchten wir uns ganz herzlich bedanken!Vertrauen basiert auf Ehrlichkeit undVerlässlichkeit. Beides ist für eineHilfsorganisation nur durch Transparenzder Einnahmen und Ausgaben auffinanzieller Ebene sowie durch aussagekräftigeProjektbeschreibungen aufinhaltlicher Ebene erreichbar. Der vorliegende<strong>Jahresbericht</strong> beschreibtausführlich die Projekte und Programmeunserer Partnerorganisationen. DieserFinanzbericht soll Ihnen aufzuzeigen,wozu Ihre Spenden in diesem Jahr verwendetwurden.EinnahmenAusgabenBerichtszeitraum: 01. 01. 2006 – 31. 10. 2006.Der Kassenbericht 2006 wird zur Mitgliederversammlung 2007 vorgelegt.Nachweis unserer 100-Prozent-GarantieDie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. garantiert seit ihrer Gründung, dass sämtliche Spenden ohne irgendwelche Abzüge zu 100 Prozentunsere Partnerorganisationen erreichen und damit den hilfsbedürftigen Menschen vor Ort direkt zugute kommen. Alle Vorstandsmitgliederarbeiten ehrenamtlich und tragen ihre Reise- und Aufenthaltskosten bei Besuchen der Partnerorganisationen undProjekteinsätzen selbst. Sämtliche Kosten des Vereins werden über Mitgliedsbeiträge und Sponsoring finanziert.EuroEinzelspenden 51.515,23Firmenspenden 5.398,71Testamentarische Verfügungen 14.015,50Überweisungen von Unterstützerorganisationen 46.857,30Verkauf Produkte unserer Partnerorganisationen 1.569,15Gesamt 119.355,89EuroMaiti Nepal 39.057,59Nepal Matri Griha 32.169,62Rescue Foundation 35.949,13New Light 10.000,00Weitere Projekte 1.944,80Gesamt 119.121,14Finanzbestand 234,75Einnahmen Euro Ausgaben Euroj a h r e s b e r i c h t 2 0 0 6Einnahmenüberschuss 2005 1.646,76 Projektbetreuungskosten vor Ort (bis 31. 05. 2006) 1.134,63Mitgliedsbeiträge 2006 5.700,00 Druck <strong>Jahresbericht</strong> 2006 (laut Angebot) 3.500,00Sponsoring 3.500,00 Porto <strong>Jahresbericht</strong> 2006 (budgetiert) 1.150,00Zinsen (budgetiert) 600,00 Neue Internetseite (gesponsert) 3.000,00Zweckbestimmte Spende 450,00 Allgemeine Verwaltungskosten 1.850,49Bankgebühren 116,06Kommunikationskosten 503,92Porto (pauschal) 200,00Gesamt 11.896,76 Gesamt 11.455,10Differenz 441,6630Berichtszeitraum: 01. 01. 2006 – 31. 10. 2006. Die Differenz wird zur Deckung der Vereinskosten in 2007 verwendet.


VorstandMichael Müller-Offermann1. VorsitzenderE-Mail: michael.mueller-offermann@bono-direkthilfe.orgGereon Wagener2. VorsitzenderE-Mail: gereon.wagener@bono-direkthilfe.orgRalf LützenkirchenKassiererE-Mail: ralf.luetzenkirchen@bono-direkthilfe.orgBettina LimbachE-Mail: bettina.limbach@bono-direkthilfe.orgAndreas NordhoffE-Mail: andreas.nordhoff@bono-direkthilfe.orgAnja Wagener-PöttersE-Mail: anja.wagener-poetters@bono-direkthilfe.orgStephan WeberE-Mail: stephan.weber@bono-direkthilfe.orgi m p r e s s u m❖ HerausgeberBono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.Overather Straße 2951429 Bergisch GladbachTelefon: 0 22 04 / 919 94 04Fax: 0 22 04 / 919 94 05E-Mail: info@ bono-direkthilfe.orgInternet: www.bono-direkthilfe.org❖ RedaktionMichael Müller-Offermann (ViSdP)Gereon WagenerStephan Weber❖ Texte, Übersetzungen und FotosGereon Wagener(soweit nicht anders angegeben)❖ GestaltungMichael Ponn❖ issn 1862-6009❖ SpendenkontoKreissparkasse KölnBLZ: 370 502 99Kontonummer: 373 002 353Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. ist alsgemeinnützig anerkannt. Spendenund Mitgliedsbeiträge sind steuerlichabsetzbar. Erbschaften undVermächtnisse sind steuerbefreit.j a h r e s b e r i c h t 2 0 0 631


Alptraum LebenSie war 6 Jahre alt,als ihr Vater die Familie verließ.Sie war 9 Jahre alt,als sie die Schule abbrach, weil sie arbeiten musste.Sie war 13 Jahre alt,als man ihr einen gutbezahlten Job in Indien anbot.Sie war 13 Jahre alt,als sie an ein Bordell verkauft wurde.Sie war 13 Jahre alt,als der erste Mann gewaltsam ihre Kindheit zerstörte.Sie war 15 Jahre alt,als mehrere Männer sie brutal vergewaltigten.Sie war 16 Jahre alt,als sie schwanger wurde.Sie war 17 Jahre alt,als schmerzvoll ihr Baby abgetrieben wurde.Sie war 18 Jahre alt,als sie erfuhr, dass sie AIDS hatte.Sie war 20 Jahre alt,als jegliche Hoffnung in ihr zerstört war.Sie war 21 Jahre alt,als sie starb.Gereon WagenerDie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.ist Mitglied bei:ECPAT DeutschlandDeutsch-NepalischeGesellschaft

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