Endbericht REK A23 B5
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Endbericht REK A 23 / B 5 Abb. 132: Landesentwicklungsachsen Schleswig-Holstein Quelle: Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 Hinsichtlich der gewerblichen Entwicklung trifft der LEP u.a. diese Aussage: „Zur Verbesserung der wirtschaftlichen Standortattraktivität muss Schleswig-Holstein in allen Landesteilen und insbesondere im Verflechtungsraum um Hamburg über eine ausreichende Zahl verkehrlich hervorragend angebundener und hochwertiger Gewerbestandorte verfügen. Hierzu sind auch neue Standorte von überregionaler Bedeutung entlang der Landesentwicklungsachsen in Betracht zu ziehen“. Ziel der Landesentwicklungsachsen ist es demnach auch, die wirtschaftlichen Überschwappeffekte aus Hamburg gezielter als bisher auch in die Regionen und zentralen Orte zu lenken, die sich nördlich der wirtschaftlichen Kern- und Randzone Hamburg befinden (siehe hierzu auch die Ableitung zu den Standortanforderungen von gewerblichen Nutzer-/ Nachfragegruppen) Die wesentlichen Anforderungen an neue Gewerbeflächen nach dem LEP 2010 lauten: (im Einzelnen vgl. dazu die Ziffern 1.6 und 2.6 des LEP 2010) Vor Neuausweisung geeignete Altstandorte, Brachflächen und Konversionsstandorten nutzbar zu machen Auf Basis interkommunaler Vereinbarungen zwischen benachbarten Gemeinden können bei Bedarf weitere Gemeinden bestimmt werden, die sich für eine größere Gewerbeflächenentwicklung eignen. Die Gemeinden sollten über spezifische Standortvoraussetzungen für Gewerbe und Industrie verfügen, eine gute überörtliche Verkehrsanbindung einschließlich guter ÖPNV-Anbindung der Arbeitsplätze haben sowie räumlich gut dem zentralen Ort oder den Siedlungsachsen zugeordnet sein Landesentwicklungsachsen als Orientierungspunkte für potenzielle Standorte für Gewerbegebiete von überregionaler Bedeutung Regionales Entwicklungskonzept für die Landesentwicklungsachse A 23 / B 5 127
Endbericht REK A 23 / B 5 Beschränkung der Standorte mit überregionaler Bedeutung im jeweiligen Planungsraum auf wenige, qualitativ hochwertige und größere gewerbliche Entwicklungsschwerpunkte Gewerbegebiete von überregionaler Bedeutung sollen die folgenden Kriterien erfüllen: o besonders gute verkehrliche Anbindung an eine Landesentwicklungsachse o verkehrlich gute Anbindung an benachbarte Siedlungsschwerpunkte und zentrale Orte (Funktionsfähigkeit zentraler Orte darf nicht beeinträchtigt werden durch die Größenordnung der Ausweisung). Großflächige Einzelhandelseinrichtungen und Dienstleistungszentren sind laut LEP wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Zentralität nur in den zentralen Orten vorzusehen. Neben den Standortanforderungen und dem skizzierten Standortverhalten von Nutzer- und Nachfragegruppen nach Gewerbeflächen stellen die landesplanerischen Vorgaben und Kriterien eine weitere Selektion für gewerbliche Flächenentwicklungen dar. Im Hinblick auf mögliche überregionale Gewerbestandorte ist darauf hinzuweisen, dass andere Bundesländer konkrete branchenbezogene Schwerpunktstandorte der gewerblichen Entwicklung ausweisen. Niedersachsen hat im Landesraumordnungsprogramm (LROP) z.B. logistische Schwerpunktstandorte an verkehrlichen herausragenden Stellen „ausgewiesen“ (z.B. Niedersachsenpark, geplanter Logistikpark Hildesheim etc.), um an der boomenden Logistik angemessen partizipieren zu können. Der Versuch auch stärker dienstleistungs- sowie technologieorientierte Großstandorte im ländlichen Raum zu etablieren (ecopark Cloppenburg), hat sich hingegen als eher schwierig erwiesen; hier wird der Standort zunehmend transportintensivem Gewerbe geöffnet. Das Land Brandenburg hat so genannte „Regionale Wachstumskerne“ (RWK) definiert und forciert hier die gewerbliche Entwicklung und Ansiedlung nach regional spezifischen Zielbranchen, in der Hoffnung, dass die gewerblichen Kerne positive Auswirkung auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes entfalten. Hinsichtlich der Kooperationsstrukturen bzw. der Beteiligungen mehrerer Partner (Kommunen, Regionen, Private etc.) ist auf die verschiedenen Organisationsmodelle (Zweckvereinbarung Zweckverband, GmbH, PPP-Modelle etc.) von Gewerbeparks hinzuweisen (siehe hierzu den Exkurs: Kooperations- und Organisationsformen). 4.6 Analyse der Gewerbeflächendynamik Im Folgenden wird das gewerbliche Nachfragegeschehen im REK-Untersuchungsraum näher analysiert und bewertet. In der Untersuchungsregion sind im Referenzzeitraum 2000 bis 2009 nach Angaben der amtlichen Gutachterausschüsse durchschnittlich 36,6 ha an Gewerbeflächen pro Jahr vermarktet worden. Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede mit einem tendenziellen Nord-Süd-Gefälle (in Nordfriesland wirken z.T. Sondereffekte). Auffällig ist ein umsatzstarker Süden (Kreis Pinneberg) mit knapp 13 ha pro Jahr. Hier resultiert die Nachfrage zu einem erheblichen Teil aus dem starken endogenen Unternehmensbesatz. Darüber hinaus ist der Kreis Pinneberg eben auch Zielgebiet von anhaltenden Spill-Over-Effekten aus Hamburg. In den Kreisen Steinburg und Dithmarschen nimmt die Flächendynamik bereits deutlich ab. So betrug der jährliche Flächenumsatz zwischen 2000 und 2009 im Kreis Steinburg durchschnittlich 5,9 ha und im Kreis Dithmarschen 4,9 ha. Regionales Entwicklungskonzept für die Landesentwicklungsachse A 23 / B 5 128
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Beschränkung der Standorte mit überregionaler Bedeutung im jeweiligen Planungsraum<br />
auf wenige, qualitativ hochwertige und größere gewerbliche Entwicklungsschwerpunkte<br />
Gewerbegebiete von überregionaler Bedeutung sollen die folgenden Kriterien erfüllen:<br />
o besonders gute verkehrliche Anbindung an eine Landesentwicklungsachse<br />
o verkehrlich gute Anbindung an benachbarte Siedlungsschwerpunkte und zentrale<br />
Orte (Funktionsfähigkeit zentraler Orte darf nicht beeinträchtigt werden durch<br />
die Größenordnung der Ausweisung).<br />
Großflächige Einzelhandelseinrichtungen und Dienstleistungszentren sind laut LEP wegen<br />
ihrer besonderen Bedeutung für die Zentralität nur in den zentralen Orten vorzusehen.<br />
Neben den Standortanforderungen und dem skizzierten Standortverhalten von Nutzer- und<br />
Nachfragegruppen nach Gewerbeflächen stellen die landesplanerischen Vorgaben und Kriterien<br />
eine weitere Selektion für gewerbliche Flächenentwicklungen dar.<br />
Im Hinblick auf mögliche überregionale Gewerbestandorte ist darauf hinzuweisen, dass<br />
andere Bundesländer konkrete branchenbezogene Schwerpunktstandorte der gewerblichen<br />
Entwicklung ausweisen. Niedersachsen hat im Landesraumordnungsprogramm<br />
(LROP) z.B. logistische Schwerpunktstandorte an verkehrlichen herausragenden Stellen<br />
„ausgewiesen“ (z.B. Niedersachsenpark, geplanter Logistikpark Hildesheim etc.), um an<br />
der boomenden Logistik angemessen partizipieren zu können. Der Versuch auch stärker<br />
dienstleistungs- sowie technologieorientierte Großstandorte im ländlichen Raum zu etablieren<br />
(ecopark Cloppenburg), hat sich hingegen als eher schwierig erwiesen; hier wird der<br />
Standort zunehmend transportintensivem Gewerbe geöffnet.<br />
Das Land Brandenburg hat so genannte „Regionale Wachstumskerne“ (RWK) definiert und<br />
forciert hier die gewerbliche Entwicklung und Ansiedlung nach regional spezifischen Zielbranchen,<br />
in der Hoffnung, dass die gewerblichen Kerne positive Auswirkung auf die gesamte<br />
wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes entfalten.<br />
Hinsichtlich der Kooperationsstrukturen bzw. der Beteiligungen mehrerer Partner (Kommunen,<br />
Regionen, Private etc.) ist auf die verschiedenen Organisationsmodelle (Zweckvereinbarung<br />
Zweckverband, GmbH, PPP-Modelle etc.) von Gewerbeparks hinzuweisen (siehe<br />
hierzu den Exkurs: Kooperations- und Organisationsformen).<br />
4.6 Analyse der Gewerbeflächendynamik<br />
Im Folgenden wird das gewerbliche Nachfragegeschehen im <strong>REK</strong>-Untersuchungsraum<br />
näher analysiert und bewertet. In der Untersuchungsregion sind im Referenzzeitraum 2000<br />
bis 2009 nach Angaben der amtlichen Gutachterausschüsse durchschnittlich 36,6 ha an<br />
Gewerbeflächen pro Jahr vermarktet worden. Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede<br />
mit einem tendenziellen Nord-Süd-Gefälle (in Nordfriesland wirken z.T. Sondereffekte).<br />
Auffällig ist ein umsatzstarker Süden (Kreis Pinneberg) mit knapp 13 ha pro Jahr.<br />
Hier resultiert die Nachfrage zu einem erheblichen Teil aus dem starken endogenen Unternehmensbesatz.<br />
Darüber hinaus ist der Kreis Pinneberg eben auch Zielgebiet von anhaltenden<br />
Spill-Over-Effekten aus Hamburg. In den Kreisen Steinburg und Dithmarschen<br />
nimmt die Flächendynamik bereits deutlich ab. So betrug der jährliche Flächenumsatz zwischen<br />
2000 und 2009 im Kreis Steinburg durchschnittlich 5,9 ha und im Kreis Dithmarschen<br />
4,9 ha.<br />
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