Endbericht REK A23 B5

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05.12.2012 Aufrufe

Endbericht REK A 23 / B 5 3.4.2 Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals Der 1887-1895 erbaute Nord-Ostsee-Kanal (NOK, internationale Bezeichnung „Kiel Canal“) ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt und verkürzt als direkte Verbindung zwischen Nord- und Ostsee den Seeweg gegenüber der Route zum Skagen im Mittel um 250 Seemeilen. Damit ergibt sich durch den NOK als schnelle „Hinterlandanbindung“ an Skandinavien und das Baltikum ein bedeutsamer Wettbewerbsvorteil für die Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven sowie Brunsbüttel. Seit 1999 war ein starker Anstieg der Ladungsmengen zu beobachten. Nachdem in 2009 die Zahl der Schiffe, die den NOK nutzen, auch aufgrund der Wirtschaftskrise erheblich gesunken war, stieg die Zahl 2010 wieder auf knapp 32.000 Berufsschiffe (vgl. Abb. 121). 70 Abb. 121: Verkehr auf dem NOK 1999 bis 2010 71 Im Jahr 2006 wurde ein neues Verkehrssicherheitssystem eingeführt (Ausrüstungspflicht mit AIS-Geräten), wodurch die Schiffe und die Signalsetzung in den Ausweichstellen zentral von der Verkehrszentrale des NOK (Sitz in Brunsbüttel) gesteuert werden. 72 Diese Maßnahmen führen zu einer zügigeren Prozessabwicklung, können jedoch nicht verhindern, dass Schiffe derzeit aufgrund der geringen Schleusungskapazitäten mit Wartezeiten von bis zu 10 Stunden rechnen müssen. 73 70 Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (Kiel): Kiel-Canal-Info. Verkehrsdaten. URL: www.kiel-canal.org 71 Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (Hamburg): Portal Nord-Ostsee-Kanal. URL: http://www.portalnok.de/Projekte/ausbau_nok/anlagen/Verkehrszahlen_1995-2010.jpg 72 Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (Kiel). URL: www.kiel-canal.org 73 DVV Media Group GmbH. Deutsche Logistik-Zeitung (DVZ): „Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals vorerst gestoppt“ vom 27.07.2011. URL: http://www.dvz.de/news/politik/artikel/id/ausbau-des-nord-ostsee-kanals-vorerst-gestoppt.html, Zugriff am 12.09.2011 Regionales Entwicklungskonzept für die Landesentwicklungsachse A 23 / B 5 109

Endbericht REK A 23 / B 5 Abb. 122: Querschnitte und bisherige Erweiterungen des NOK 74 Abb. 123: Schleusenkammern Brunsbüttel (links: heute, rechts: Neubau) 75 Regionales Entwicklungskonzept für die Landesentwicklungsachse A 23 / B 5 Im Jahr 2010 wurde der Planfeststellungsbeschluss zum Neubau einer 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel (mit Torinstandsetzungsdocks) erteilt. Diese Ersatzschleuse soll während der jeweils etwa zwei Jahre dauernden Grundinstandsetzungen der beiden etwa 100 Jahre alten bestehenden Schleusenkammern, die verkehrliche Leistungsfähigkeit des NOKs sicherstellen. Für die nationale und internationale Binnenschifffahrt bringt der Ausbau dann zudem eine schnellere und flexiblere Abwicklung der Schleusenvorgänge. Das notwendige Investitionsvolumen für den Bau der 5. Schleusenkammer beläuft sich auf ca. 273 Mio. Euro und wurde durch den Haushaltsausschuss des Bundestags im November 2011 bewilligt. Daher kann im Jahr 2012 soll mit dem Bau der neuen Schleusenkammer begonnen werden. 76 Zusätzlich ist eine Vertiefung auf der gesamten Länge um 1 Meter auf 12 Meter geplant, um den Trend zu immer größeren Schiffen Rechnung zu tragen. Die Maßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal kommen nicht nur der REK-Region zu Gute, sondern verbessern auch die Situation und schiffseitige Erreichbarkeit der Nordseehäfen. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Kanals und der angrenzenden Seehäfen zu verbessern, wird der Ausbau der Oststrecke (Verbreitung des Kanals im Bereich Königsförde und Binnenhafen Kiel-Holtenau sowie eine Abflachung der engen Kurven) geplant, da diese immer noch ihr Profil von 1914 aufweist. 77 3.4.3 Untersuchung der Häfen Ehemaliger Landeshafen Brunsbüttel Brunsbüttel hat als Hafenstandort die größte wirtschaftliche Bedeutung in der Region entlang der Westküste Schleswig-Holsteins. Direkt am Nord-Ostsee-Kanal gelegen nimmt die Binnenschifffahrt mit einem Schwerpunkt auf die Industrie die vorherrschende Nutzung des Ha- 74 DTP-Service R. Nitsch (Hamdorf): Nord-Ostsee-Kanal – Geschichte. URL: www.kielkanal.de 75 Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel 76 DVV Media Group GmbH. Deutsche Logistik-Zeitung (DVZ): „Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals vorerst gestoppt“ vom 27.07.2011. URL: http://www.dvz.de/news/politik/artikel/id/ausbau-des-nord-ostsee-kanals-vorerst-gestoppt.html, Zugriff am 12.09.2011 und Hamburger Abendblatt: Neue Schleusenkammer soll ab 2012 gebaut werden. Erschienen am 11.11.2011. URL: http://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article2090633/Neue-Schleusenkammer-soll-ab- 2012-gebaut-werden.html, Zugriff: 11.11.2011. 77 Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau: Anpassung der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals (Broschüre) 110

<strong>Endbericht</strong><br />

<strong>REK</strong> A 23 / B 5<br />

3.4.2 Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals<br />

Der 1887-1895 erbaute Nord-Ostsee-Kanal (NOK, internationale Bezeichnung „Kiel Canal“)<br />

ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt und verkürzt als direkte Verbindung<br />

zwischen Nord- und Ostsee den Seeweg gegenüber der Route zum Skagen im Mittel<br />

um 250 Seemeilen. Damit ergibt sich durch den NOK als schnelle „Hinterlandanbindung“<br />

an Skandinavien und das Baltikum ein bedeutsamer Wettbewerbsvorteil für die Seehäfen<br />

Hamburg, Bremen, Bremerhaven sowie Brunsbüttel.<br />

Seit 1999 war ein starker Anstieg der Ladungsmengen zu beobachten. Nachdem in 2009<br />

die Zahl der Schiffe, die den NOK nutzen, auch aufgrund der Wirtschaftskrise erheblich gesunken<br />

war, stieg die Zahl 2010 wieder auf knapp 32.000 Berufsschiffe (vgl. Abb. 121). 70<br />

Abb. 121: Verkehr auf dem NOK 1999 bis 2010 71<br />

Im Jahr 2006 wurde ein neues Verkehrssicherheitssystem eingeführt (Ausrüstungspflicht<br />

mit AIS-Geräten), wodurch die Schiffe und die Signalsetzung in den Ausweichstellen zentral<br />

von der Verkehrszentrale des NOK (Sitz in Brunsbüttel) gesteuert werden. 72 Diese<br />

Maßnahmen führen zu einer zügigeren Prozessabwicklung, können jedoch nicht verhindern,<br />

dass Schiffe derzeit aufgrund der geringen Schleusungskapazitäten mit Wartezeiten<br />

von bis zu 10 Stunden rechnen müssen. 73<br />

70 Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (Kiel): Kiel-Canal-Info. Verkehrsdaten. URL: www.kiel-canal.org<br />

71 Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (Hamburg): Portal Nord-Ostsee-Kanal. URL:<br />

http://www.portalnok.de/Projekte/ausbau_nok/anlagen/Verkehrszahlen_1995-2010.jpg<br />

72 Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (Kiel). URL: www.kiel-canal.org<br />

73 DVV Media Group GmbH. Deutsche Logistik-Zeitung (DVZ): „Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals vorerst gestoppt“ vom<br />

27.07.2011. URL: http://www.dvz.de/news/politik/artikel/id/ausbau-des-nord-ostsee-kanals-vorerst-gestoppt.html, Zugriff<br />

am 12.09.2011<br />

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