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Jahresbericht 2012 ansehen - BONO Direkthilfe eV

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3 Editorial4 Weihnachtsaktion <strong>2012</strong>SOS Bahini bekommt ein neues Zuhause6 Überblick Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.V.Bono PartnerorganisationenBono Philosophie8 Maiti NepalProjektbericht <strong>2012</strong>Radhika – Das Schicksal einer jungen Fraubei Maiti Nepal10 Nepal Matri GrihaProjektbericht <strong>2012</strong>Bildung ist die stärkste Waffe12 SOS BahiniProjektbericht <strong>2012</strong>Ausbildung als Grundlage für einselbstbestimmtes Leben14 Help Society NepalProjektbericht <strong>2012</strong>Bitte behandelt uns wie ganznormale Menschen16 Rescue FoundationProjektbericht <strong>2012</strong>Rescue Foundation nun auch in DelhiRedaktionMichael Müller-OffermannBettina LimbachPetra SánchezGereon WagenerTexteRedaktionsteamFotosBono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.& PartnerorganisationenGestaltungForsch Design& Projektagentur, Kölnwww.forsch-design.comDruckDruckerei Lautemann GmbH,Düsseldorf,[druckt seit 2009 mit Ökostrom]www.druckerei-lautemann.dePapierCycluscoat, 100% recycledHerausgeberBono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.Overather Straße 2951429 Bergisch GladbachTelefon: 02204 / 9199404Telefax: 02204 / 9199405info@bono-direkthilfe.orgwww.bono-direkthilfe.orgSpendenkontoKreissparkasse KölnBLZ: 370 502 99Kontonummer: 373 002 353IBAN: DE71370502990373002353BIC-Code: COKSDE33XXX18 New LightProjektbericht <strong>2012</strong>Für Bono vor Ort20 Fotostrecke Maiti NepalChristopher Klettermayer22 Bono internUnsere neuen Poster und FlyerBono Vorstand und Team Bono24 100%-Garantie &Kassenbericht 201125 Wie Sie konkret helfen könnenDie Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. ist beim Amtsgericht Bergisch Gladbachin das Vereinsregister unter der Registernummer 2219 eingetragen.Sie ist als gemeinnützig anerkannt.Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar. Erbschaftenund Vermächtnisse sind steuerbefreit.Diese Broschüre wurde ausZellstoffen hergestellt,die aus verantwortungsvollbewirtschafteten sowiezertifizierten Forstwirtschaftenstammen und CO 2-freiproduziert wurden.26 Bono Mitgliedschaft27 Dhanyebhad/Danke28 Leitmotiv für 20132Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


www.bono-direkthilfe.orgLichtblicke trotz aller Brutalität und KaltblütigkeitLiebe Unterstützer und Freunde der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.,das, was Triveni Acharya, die Leiterin der Rescue Foundation, beschreibt, ist genau das,worum es der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. bei ihrer Arbeit geht: verzweifelte Frauen, die tagtäglichzur Prostitution gezwungen werden, zu befreien und ihnen trotz allem, was ihnen widerfahren ist,ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.Die Rescue Foundation hat in den ersten 10 Monaten dieses Jahres bereits 244 Mädchen ausden Bordellen Indiens gerettet und 397 Mädchen in ihren drei Schutzzentren betreut. Es ist tiefbeeindruckend, mit welchem Engagement, Feingefühl und Erfolg unsere Partnerorganisation inIndien nunmehr bereits seit über 15 Jahren arbeitet.Welche unvorstellbare Brutalität und Kaltblütigkeit sich hinter dem Begriff „Menschenhandel“verbirgt, wird in beeindruckender und packender Weise am Schicksal von Radhika Phuyal, einerjungen Frau bei Maiti Nepal deutlich, deren Lebensgeschichte in diesem Jahr veröffentlicht wurde.Wie kreativ und durchdacht viele Projekte unserer Partnerorganisationen sind, haben wirbei Projektbesuchen in diesem und im vergangenen Jahr wieder erfahren dürfen. So bautbeispielsweise SOS Bahini in Pokhara ein Eco Village für besonders gefährdete Mädchen undpotentielle Opfer des Menschenhandels.Aufgrund des sehr überzeugenden Konzepts,insbesondere im Hinblick auf dieNachhaltigkeit, haben wir das Eco Villagein diesem Jahr in den Mittelpunkt unsererWeihnachtsaktion gestellt. Bitte helfen Siemit, dass gefährdete Mädchen in einem geschütztenUmfeld aufwachsen und ihr Lebengestalten können!Ihnen, liebe Unterstützer und Freunde, giltunser aufrichtiger Dank, dass Sie mithelfen,Menschenhandel zu verhindern und zur Prostitution gezwungene Mädchen zu befreien. Wir hoffenund vertrauen darauf, dass Sie die wertvolle Arbeit unserer Partnerorganisationen auch weiterhinunterstützen.HerzlichstMichael Müller-OffermannGereon Wagenerj a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 3


WEIHNACHTSAKTION | <strong>2012</strong>Im Stil eines kleinen nepalesischendorfes entsteht ein sogenanntesECO VILLAGE.Eco Village bedeutet: Alle Gebäudewerden mit natürlichenMaterialien wie Lehm und Bambusgebaut und ausgestattet. Außerdemwird großen Wert auf einfache,nachhaltige und ökologische Technologiengelegt.Das bisherige Zentrum von SOSBahini steht auf einem Grundstück,dessen Pachtvertrag im Jahr 2014ausläuft und nicht weiter verlängertwird. Anfang dieses Jahres konnteein neues Grundstück in einer idyllischenländlichen Umgebung in derNähe des Zentrums von Pokharafür einen Zeitraum von 20 Jahrengepachtet werden. Hier soll nun dasEco Village von SOS Bahini entstehen.Im Juni <strong>2012</strong> war einer der Leiter vonSOS Bahini, Raymond Lindinger,zu Besuch in Bensberg und hat demBono-Vorstand das Konzept fürdas Eco Village vorgestellt. Überzeugthat uns die detaillierte undökologisch ausgereifte Planung derHäuser mit Materialien, die man vorOrt kostengünstig beziehen kann,vor allem aber auch der sprühendeOptimismus und Tatendrang, mitdem Raymond Lindinger das Projektgemeinsam mit allen Bewohnernumsetzen möchte.Das zukünftige Dorf soll aus dreiWohnhäusern für jeweils 9 Mädchen,einem Mehrzweckgebäude mit Kücheund Essplatz, Gemeinschaftsduschenund –toiletten, einem Bürogebäudemit Ausbildungszentrum und einerBäckerei bestehen. Außerdem kannein Teil der Fläche auch landwirtschaftlichzur Eigenversorgung genutztwerden. Anbaufläche, Gewächshaus,Stall und Scheune sind ebenfallsauf dem Gelände geplant. Die Gebäudewerden mit Solarstrom versorgt,die Öfen mit einer Biogasanlage betrieben,das Trinkwasser durch einenTiefbrunnen gewonnen und dasAbwasser durch eine Sandfilteranlagerecycelt.Unsere Partnerorganisation SOSBahini wurde mit dem Ziel gegründet,gegen Gewalt, Missbrauch undDiskriminierung von Mädchen undjungen Frauen zu kämpfen. SOSBahini nimmt gefährdete Mädchenauf, gibt ihnen eine neue Familie undermöglicht ihnen Schulbesuch undAusbildung.Das ehrgeizige Bauprojekt sieht vor,dass in Zukunft fast alle Projekte vonSOS Bahini an einem Ort untergebrachtund betreut werden können.Bis auf das „Bahini-Cafe“, dasvon der Bäckerei im Eco Villageversorgt wird, aber weiterhin imTouristenviertel am See bleibt unddie Beratungsstelle „Lighthouse“,die notwendigerweise im Slumgebietuntergebracht ist, sind dann alleAktivitäten auf dem neuen Grundstückangesiedelt.Der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. ist esin diesem Jahr ein besonderes Anliegen,die Vision von einem „kleinennepalesischen Dorf “ Wirklichkeitwerden zu lassen und bittet Sie imRahmen der diesjährigen Weihnachtsaktionum Ihre Hilfe und Unterstützung!4Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


Maiti Nepal | PROJEKTBERICHT <strong>2012</strong>. Kämpft gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution in Nepal und Indien.. Betreut betroffene Frauen und Kinder und gibt ihnen eine Schul-/Berufsausbildung.. Führt landesweit Aufklärungskampagnen durch.. Stoppt mit Kontrollstationen die Verschleppung an der Grenze.. Hat bereits über 17.000 Mädchen und Frauen an der Grenze abgefangen.Eine wahre Geschichte über die Grausamkeitdes MenschenhandelsSüdasien gilt als Zentrum des internationalenHandels mit menschlichen Organen. Die Gleichungist einfach, aber brutal: Man nehme einen Spendervorratverzweifelter armer Menschen, eine Bandeskrupelloser Menschenhändler und ein korruptesÜberwachungssystem. Das Ergebnis ist ein blühenderHandel mit Körperteilen.Fotos: Manish Koirala8Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


www.maitinepal.orgAls 16-jähriges Mädchen vom Land geht Radhika Phuyalnach Kathmandu. Ein Schluck Cola verändert ihr Lebenschlagartig. Nach langer Bewusstlosigkeit erwacht sie undstellt fest, dass ihr eine Niere herausgeschnitten wurde. KurzeZeit später wird sie mit einem Fremden zwangsverheiratet.Als ihr geliebter Sohn Rohan geboren wird, wähnt sichRadhika dennoch im Himmel.Aber mit Rohans Geburt beginnt auch der nächste grauenhafteAbschnitt in Radhikas Leben: Sie wird nach Indiengebracht und von ihrem Sohn getrennt. Er dient als Druckmittel,um Radhika zur Prostitution unter widrigstenUmständen zu zwingen. Nur die Liebe zu Rohan lässt siedurchhalten. Geduldig wartet sie auf die Chance, zu fliehenund ihr Kind aus den Fängen der Menschenhändler zu retten.Radhika und Rohan befinden sich heute im Schutzzentrumvon Maiti Nepal, wo sie auf ihrem Weg zur Rehabilitationund einem einigermaßen normalen Leben große Fortschritteerzielen. An diesem Beispiel wird deutlich, was für eine wichtigeArbeit Maiti Nepal für Radhika, Rohan undunzählige andere leistet und ihnen hilft, mit ihren Erfahrungenabzuschließen. Anuradha Koirala und ihr engagiertesTeam helfen den Mädchen und Frauen, die bei Maiti Nepallanden, ihr Selbstwertgefühl wiederzuerlangen, indem esihnen in einer friedlichen Umgebung ermöglicht wird, ihreAusbildung fortzusetzen oder neue Dinge zu lernen.Radhikas Geschichte ist bestimmt nicht einfach zu lesen,doch solche Dinge zu überleben, war ungleich schwieriger.Radhika und Rohan haben es geschafft – obwohl dieChancen dafür oft schlecht standen. Wenngleich diesemutige junge Frau die Hölle auf Erden durchmachen musste,hat sie doch auch einige wahrhaft außergewöhnlicheMenschen kennengelernt, die bereit waren, ihr Leben fürsie und Rohan aufs Spiel zu setzen.Das Inspirierendste an dieser Geschichte sind jedochRadhika selbst und ihre Liebe zu Rohan. Jene Liebe half ihr,grauenhafte Situationen zu überstehen, denen sie ausgesetztwurde.Gereon WagenerAuszüge aus dem Buch„Radhika“von Sharon HendryDeltus Media VerlagISBN 978-3-902830-07-4j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 9


www.rescuefoundation.netReshma: Ich habe meinen Vater oft gefragt, aber er hat mirnie zugehört.Nisha: War Dein Bruder freundlich zu Dir?Reshma: Ja, mein Bruder und meine Schwester lieben mich.Nisha: Reshma, möchtest Du nach Hause?Reshma: Nein, weil meine Mutter mich nicht mag, schlägtsie mich.Nisha: Deine Mutter schlägt Dich, aber Deine Großmutterliebt Dich.Reshma: Meine Großmutter ist zu alt und wird nur noch einpaar Jahre leben.Nisha: Wie bist Du nach Delhi gekommen?Reshma: Ich wurde gezwungen zu heiraten, und dann liefich vom Haus meiner Schwiegereltern weg.Nisha: Wo war das Haus Deines Ehemannes?Reshma: Es liegt im selben Ort, in dem meine Familie wohnt.Nisha: Wie bist Du in das Rotlichtviertel G.B. Road inDelhi gekommen?Reshma: Ich traf eine Dame am Bahnhof von Pune.Sie sprach mich an, und ich erzählte ihr von mir.Ich erzählte ihr meine Geschichte, und sie nahmmich mit zu sich nach Hause. Sie bot mir einenguten Job in Delhi an. So bin ich dort hingekommen.Nisha: Hat sie Dich alleine im Bordell gelassen?Reshma: Sie verkaufte mich an den Bordellbesitzer und ging.Nisha: Wusstest Du, was Du für eine Arbeit machen solltest?Reshma: Ja, ich wurde zur Prostitution gezwungen.Ich weigerte mich zuerst, aber dann wurde ich unterNisha:Druck gesetzt, misshandelt und somit in den Sex-Handel gezwungen.Wie haben sie Dich im Bordell versorgt?Reshma: Ich bekam eigenes Essen und Kleidung. Ich konnteNisha:einen Teil meines verdienten Geldes behalten.Hat Dich der Bordellbesitzer misshandelt?Reshma: Nein, er hat mir nur immer neue Kunden gebracht.Nisha:Wie viele Kunden kamen jeden Tag zu Dir?Reshma: Ich hatte meist vier bis fünf Kunden jeden Tag.Nisha:Wie hat die Rescue Foundation Dir bei derFlucht aus dem Bordell helfen können?Reshma: Eines Tages kam ein ‘falscher Kunde’ zu mir.Nisha:Ein verdeckter Ermittler der Rescue Foundationbesuchte das Bordell. Ich bat ihn um Hilfe. Dannkamen Polizisten und Mitarbeiter von der RescueFoundation. Sie führten die Rettungsaktiondurch, und ich wurde befreit und zum staatlichenSchutz- und Versorgungszentrum gebracht.Was möchtest Du in Zukunft tun?Reshma: Ich möchte lernen und etwas werden, damit ichNisha:ein eigenständiges Leben führen kann.Was denkst Du über die Rescue Foundation?Reshma: Ich verdanke der Rescue Foundation, dass siemir geholfen hat und ich aus dem Bordell gerettetworden bin, und dass ich nun ein Leben nachmeinen Wünschen leben und zurück in die nor-male Gesellschaft kann.Petra Sánchez &Anja Wagener-Pöttersj a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 17


New Light | PROJEKTBERICHT <strong>2012</strong>. Bietet Kindern in einem Rotlichtviertel von Kolkata Schutz vor Missbrauch und Gewalt.. Betreibt eine Kindertages- und nachtstätte, in der Kinder rund um die Uhrbetreut werden.. Kümmert sich jeden Tag um über 200 Kinder, gibt ihnen Essen und ermöglicht ihneneine Schulausbildung.Erfahrungsbericht von Lea Kocabas & Julia WawerVon März bis April <strong>2012</strong> besuchten die beiden SchülerinnenLea Kocabas und Julia Wawer aus Bergisch Gladbachunsere Partnerorganisation New Light in Kolkata/Kalkutta,Indien. Während ihres Aufenthaltes arbeiteten sie im„Sonar Tori“ (Mädchenwohnhaus) und haben einen umfassendenEinblick in die tägliche Arbeit von New Light und in dasLeben vor Ort erhalten.Es ist 9.30 Uhr, als lautes Kindergeschrei über die Dächervon Kalighat hallt und sich mindestens sieben Kinder aufuns stürzen und schreien: „Auntie, Auntie!“ Alle wollen sieauf den Arm genommen werden. Heute hat Coco einen dieserbegehrten Plätze ergattert. Sofort presst sie ihr Gesicht anmeine kühle Wasserflasche und versucht das Kondenswasserabzulecken. Es ist unglaublich heiß. Über uns kämpfen di<strong>eV</strong>entilatoren mit der stehenden Hitze. Trotz allem sind essolche Momente, die uns für den anstrengenden Weg durchden Trubel von Kolkatas Straßen entschädigen.Noch ist es ruhig bei New Light, denn nur die Kleinstensind da. Die größeren Kinder sind noch in der Schule undwerden nach und nach eintreffen. Gemeinsam mit denKindern, die nicht von unserer Seite weichen wollen, suchenwir uns ein Plätzchen in dem ehemaligen Tempel, der nunals Unterkunft für unsere Schützlinge dient. Der einzige Aufenthaltsraumist eher karg, doch die Mitarbeiter haben denRaum gemeinsam mit den Kindern mit Hilfe von hellblauerFarbe, Fotos und Bildern etwas freundlicher gestaltet.Viel Spielzeug gibt es nicht, aber die Kinder sind kreativund können sich mit fast allem stundenlang beschäftigen –für uns unglaublich, denn wir sind im Gegensatz zu ihnenin einer Überflussgesellschaft aufgewachsen und nicht mitihrer indischen Geduld und Genügsamkeit gesegnet.


www.newlightindia.orgNach der Mittagspause legen sich die Kinder auf Bambusmattenauf den Boden – Decken oder Kissen fehlen hiergänzlich – und schlafen eng ineinander verschlungen ein.Während die Kleinen friedlich schlafen, beobachten wirsie und denken wieder einmal, wie erstaunlich es ist, dassdie Kinder so zufrieden sind, obwohl sie doch eigentlich sowenig haben. Aber es sind nicht die materiellen Dinge,die sie brauchen. Es sind Aufmerksamkeit, Geborgenheitund Sicherheit, die sie bei New Light finden, die ein Lächelnauf ihre Gesichter zaubern.Kolkata, gilt als das Armenhaus Indiens. Doch einige Kinderund junge Frauen aus dieser Stadt bekommen eine Chance,eine Chance, die sich auf ihr gesamtes Leben auswirken wird,und dieses Geschenk wissen sie zu nutzen. So konnten wirbei unseren zahlreichen Besuchen bei „Sonar Tori“, dem„goldenen Boot“, viele Gespräche über die Zukunftspläneder jungen Frauen führen. In der gemeinschaftlichenWohnküche bei einer Tasse Chai Masala erzählt unsKarimun Khatoon (19) von ihrem Studium und ihrenPlänen, Journalistin zu werden. Auch die acht weiteren jungenFrauen aus dem „Sonar Tori“ sprühen nur so vor Tatendrangund Vorfreude auf ein Leben, das sie ohne die Unterstützungder Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. niemals erfahrenkönnten. Das vorherrschende Platzproblem bei „SonarTori“ bemerken die Frauen nicht einmal. Auf Nachfrage,wie denn neun Frauen in sechs Betten passen, erklärt unsSima Halder (22): „Ach, das ist kein Problem. Wir schiebenabends immer jeweils zwei Betten zusammen. Dann könnenwir zu dritt darin schlafen.“ Anspruch ist ein Fremdwort fürdie Frauen. Eigentum gibt es nicht. Geteilt wird alles.Sima Halder hat ihr Studium bereits abgeschlossen undwird demnächst aus „Sonar Tori“ ausziehen. Sie wirdin den nächsten Monaten bei einem fast fertig gestelltenProjekt von New Light mitarbeiten: Eine Montessori-Schule, die direkt an den New Light-Tempel-Bau angebautwird, soll als Schule für die Bildung der New Light-Kindersorgen. Sima wird hier die Rolle einer Assistenz-Lehrerinübernehmen und nach Montessori-Standards unterrichten.Das vor der Eröffnung stehende Montessori-Projekt ist nureines der neuen Ziele, die sich New Light gesteckt hat. Wiedie unbedingt notwendige Erweiterung von „Sonar Tori“,sind andere Projekte aber noch in der Planung, Urmi Basu,die Leiterin von New Light, erzählt uns von den Hoffnungenauf ein großes „Sonar-Tori“-Haus. Auf diese Weise sollgenug Platz für die derzeit in der „Sonar Tori“-Wohnunglebenden jungen Frauen geschaffen, aber auch endlich denMädchen auf der Warteliste eine Möglichkeit der begleitetenZukunftsverwirklichung ermöglicht werden. Denn vieleMädchen warten: Sie hoffen auf die Chance, ihr Leben in dieHand zu nehmen und etwasdaraus machen zukönnen.Lea Kocabas &Julia Wawerj a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 19


FOTOSTRECKE <strong>2012</strong>EIN PROFI-FOTOGRAFzu besuchbei Maiti Nepal20Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


www.cklettermayer.comChristopher KlettermayerMit seiner Fotografie definiert der in Wien beheimateteChristopher Klettermayer eine neue Schnittstelle von Modeund Reportage. Mit Leichtigkeit springt er zwischen denExtremen und verankert Bilder in globalen Zusammenhängenmit packenden Geschichten. Nach seinem Studium in Werbungund Marketing zieht Christopher nach Asien und beginntseine Karriere als Fotojournalist. Er arbeitet in den KonfliktzonenPakistan und Afghanistan, wo er seine Leidenschaft fürAusdrucksstärke und einen nicht-synthetischen Ansatz zurSchönheit entdeckt. Christopher erfasst seine Umgebung nichtnur optisch, sondern auch emotional mit einem Feingefühl fürStimmungen und Atmosphären, Ausdrücke und Hintergründe.www.cklettermayer.comIn Kooperation mit der <strong>BONO</strong>-<strong>Direkthilfe</strong> e.V. besuchteChristopher Klettermayer im Januar <strong>2012</strong> Maiti Nepal. Diedort entstandenen Fotos stellt er uns kostenfrei zur Verfügung.Zu seinem Besuch bei Maiti Nepal sagt er: „Ein herzlichesDankeschön an alle Beteiligten, die mir den Aufenthalt unddie Bilder ermöglicht haben! Es war eine ganz tolle Erfahrung,die ein riesiges Spektrum an Emotionen hervorgerufen hat,welche mich bis heute begleiten. Vonder Schwere der Thematik, aber auchvon der Hoffnung, der Freude undder Hingebung, die ich dort miterlebthabe, weiß ich, dass genau solche Projektemich weiter vorantreiben, mehrReportagefotografie zu machen. Ichhoffe, dass ich es in Zukunft schaffenwerde, nochmals hinzufahren.“j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 21


NEUE FLYEr UND PosterNeu aufgelegt wurden in diesem Jahr der 6-seitige Bono-Flyer,der ab sofort auch in größerer Stückzahl bestellt werden kann,sowie DIN A3 und DIN A2 Poster unserer Partnerorganisationenfür größere Unterstützungsaktionen.22Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


Michael Müller-Offermannmichael.mueller-offermann@bono-direkthilfe.org1. VorsitzenderProjektkoordination SOS BahiniGereon Wagenergereon.wagener@bono-direkthilfe.org2. VorsitzenderProjektkoordination Maiti Nepalund Help Society NepalRalf Lützenkirchenralf.luetzenkirchen@bono-direkthilfe.orgKassiererWer von der Arbeit der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. und denProjekten unserer Partnerorganisationen überzeugt ist unddiese neben seiner Mitgliedschaft auch aktiv unterstützenmöchte, kann sich jederzeit im „Team Bono“ engagieren.Sie selbst können bestimmen, in welchem Bereich und wieintensiv Sie mitarbeiten möchten.Andreas Horzandreas.horz@bono-direkthilfe.orgBeisitzerProjektkoordination Nepal Matri GrihaLuca Grafluca.graf@bono-direkthilfe.orgProjektreferent Rescue FoundationBettina Limbachbettina.limbach@bono-direkthilfe.orgBeisitzerinPetra Sánchezpetra.sanchez@bono-direkthilfe.orgBeisitzerinProjektkoordination Rescue FoundationAnja Wagener-Pöttersanja.wagener-poetters@bono-direkthilfe.orgBeisitzerinProjektkoordination Rescue FoundationJenny Hagelsteinjenny.hagelstein@bono-direkthilfe.orgProjektkoordination New LightMarkus Köppenmarkus.koeppen@bono-direkthilfe.orgGestaltung der Bono-PublikationenUrban Philippekurban.philippek@bono-direkthilfe.orgProjektkoordination New LightJohannes Schäperjohannes.schaeper@bono-direkthilfe.orgSpendenverwaltung,ZuwendungsbestätigungenAndrea Sommerandrea.sommer@bono-direkthilfe.orgSpendenverwaltung,ZuwendungsbestätigungenWir danken dem Team Bono für die wichtige undwertvolle Unterstützung!j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 23


Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.Kreissparkasse KölnBLZ: 370 502 99Kontonummer: 373 002 353IBAN:DE71370502990373002353BIC-Code: COKSDE33XXXS pe n d e n ko n t o :Beispiel: € 100,00 Spende = € 100,00 Überweisungan unsere Partnerorganisationen.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. verbürgt sich dafür,dass Ihre Spenden zu 100% den Kindern und Frauen in denProjekten unserer Partnerorganisationen zugutekommen.Alle Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich und tragenihre Reise- und Aufenthaltskosten im Projektland selbst.Sämtliche Verwaltungskosten werden durch Mitgliedsbeiträgeund Sponsoren abgedeckt.KASSENBERICHT 2011100%-GarantieEinnahmen [SPENDEN]€Einnahmen€Spenden Allgemein70.716,56Mitgliedsbeiträge8.855,00Spenden Maiti Nepal10.012,55Sponsoring1.350,00Spenden Nepal Matri Griha7.620,40Zinsen770,00Spenden SOS Bahini6.770,00Verkauf von Produkten von unserenSpenden Help Society Nepal1.230,00Partnerorganisationen10,00Spenden Rescue FoundationSpenden New Light13.580,001.105,00Summe Einnahmen10.985,00Spenden Weitere Organisationen/Projekte800,00Ausgaben€Summe Einnahmen111.834,51Ausgaben [projektunterstützungen]Maiti Nepal19.420,66Nepal Matri Griha21.066,00SOS Bahini12.077,02Help Society Nepal3.403,00Rescue Foundation28.000,00New Light13.500,00Weitere Organisationen/Projekte650,00Summe Ausgaben98.116,68Überdeckung für Unterstützungen in <strong>2012</strong> 13.717,83€Vereinskosten[u.a. Layout/Druck <strong>Jahresbericht</strong>,Software und Verwaltungskosten]Ausgaben Veranstaltung Rathaus BensbergBankgebührenSumme Ausgaben7.950,69115,00678,228.743,91Überschuss 2.241,09Berichtzeitraum: 01.01. – 31.12.2011Die Differenz wird zur Deckung der Vereinskosten in <strong>2012</strong> verwendet.Der vollständige Kassenbericht 2011 kann bei der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.angefordert werden.24Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


€ 250,00€ 500,00€ 100,00€ 50,00€ 30,00€ 0,00Mit € 500,00ermöglichen Sie, dass über 150 Kinderbei New Light einen Monat langverpflegt werden können.Mit € 250,00übernehmen Sie die Kosten füreine Rettungsaktion von Mädchenaus der Zwangsprostitution inden indischen Bordellen.Mit € 50,00übernehmen Sie das Gehalt einer jungenFrau von Maiti Nepal, die als Borderguardan der Grenze Mädchen vor derVerschleppung nach Indien bewahrt.Mit € 30,00ermöglichen Sie einem Kind beiNepal Matri Grihafür 2 Monate die Schulausbildung.Mit € 100,00ermöglichen Sie, dass eine Hausmutterim Familienprogramm von SOS Bahinifür ihre 8 Kinder für einen Monatkochen kann.€ 0,00Auch ohne einen Cent könnenSie helfen. Werden Sie aktiv, undunterstützen Sie unser Team Bono.j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 25


Wenn Sie von denProjekten unserer Partnerorganisationenüberzeugt sindund sich mit der Philosophie undArbeit unseres Vereins identifizierenkönnen, würden wir unsfreuen, Sie hoffentlich schon baldals Mitglied in der Bon0-<strong>Direkthilfe</strong> e.V. begrüßenzu dürfen.Ja, ICH MÖCHTE MITGLIED WERDENEINZUGSERMÄCHTIGUNG[Mit einer Mitgliedschaft sind keine weiteren Verpflichtungenverbunden, und sie kann jederzeit formlos gekündigt werden.]Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden undMitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar. Erbschaften und Vermächtnissesind steuerbefreit.Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, folgenden Mitgliedsbeitrageinmal im Jahr von meinem Konto einzuziehen.€ 50,00 € 25,00 € 75,00[ermäßigt][Familie]Falls Sie unsere Arbeit darüber hinaus jährlich mit einer Spende unterstützenwollen, tragen Sie den Betrag bitte untenstehend ein.€Vor- / NachnameStraße, Haus-Nr.BLZPLZOrtKonto-Nr.Telefon/TelefaxGeldinstitutE-MailKontoinhaberDatum und UnterschriftDatum und UnterschriftBitte einsenden an: Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. . Overather Straße 29 . 51429 Bergisch Gladbach . Telefax: 02204 / 9199405E-Mail: info@bono-direkthilfe.orgAls Downloadlink:www.bono-direkthilfe.org/pdf/bono-beitrittserklaerung.pdfEine der wichtigsten Säulen unseres Vereins ist die 100%-Garantie, die Jahr für Jahr veröffentlichte und damit jederzeitauch nachprüfbare Bestätigung, dass alle Spenden ohne nureinen Cent Abzug die Projekte unserer PartnerorganisationenDamit besteht ein ganz wesentlicher und für den Vereinsehr wichtiger Unterschied zwischen Spenden und Mitgliedsbeiträgen.Mit anderen Worten: Durch eine Mitgliedschafthelfen Sie uns, dass wir helfen können.erreichen. Diese Garantie können wir nur dadurch geben, dasssämtliche Vereinskosten durch Mitgliedsbeiträge und Sponsorengedeckt werden und alle Mitglieder des Vorstands und desTeams Bono ehrenamtlich arbeiten.Es gibt drei verschiedene Mitgliedschaften:Normale Mitgliedschaft, ermäßigte Mitgliedschaft [Studenten/Senioren] und die Familienmitgliedschaft.%26Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.


UNSER BESONDERER „DANK“ in <strong>2012</strong> gILT:•••••••••••••••••••••••••••••Firmen und SponsorenAMPEG GmbH, BremenChiemgau Metallgroßhandel, ObingDruckerei Lautemann GmbH, DüsseldorfForsch Design & Projektagentur, KölnGemeinschaftspraxis SchopfheimHappich GmbH, Wuppertal, Belegschaft und FirmenleitungHeko Ketten GmbH, WickedeKuttig GmbH, TroisdorfMayersche Buchhandlung, Aachen, MitarbeiterPaul Haberer Pressegroßvertrieb GmbH, SchopfheimSchloss-Apotheke Bensberg, Eheleute KerckhoffSchlosserei Seeger GmbH, Mülheim an der RuhrSteuerkanzlei Gsell & Rieger, LindenbergZytologie Bensberg, Dr. Gerd ElderingOrganisationen, Vereine, Gemeinden und SchulenCARMAX Foundation, Düsseldorf, Werner KlinkChance Swiss, Thun, SchweizChristen für eine Welt, VerdenEine Welt Kreis Bensberg, Brigitte BonnemannHilfe für die Eine Welt, Köln-RathKatholische KirchengemeindenSt. Nikolaus, Bensberg und St. Josef, MoitzfeldKatholische Kirchenstiftung EckenhaidKindermissionswerk „Die Sternsinger“, AachenNepalhilfe Aachen, Helmut FalterPeter Ustinov Stiftung, Frankfurt am MainSonja Kill Stiftung, Bensberg,Rosemarie und Dr. Winfried KillSoroptimist Club BuxtehudeSoroptimist Club LippstadtSoroptimist Club Münsterland-Süd/NordkirchenVerein der Freunde und Förderer von New Light,Marie-Curie-Realschule, Bergisch GladbachFreunden und Unterstützern• Jenny Hagelstein und Urban Philippekfür ihr Engagement bei der Unterstützungvon New Light.• Andrea Sommer und Johannes Schäperfür die engagierte und geduldige Bearbeitungunserer Spendenverwaltung und dasimmer zeitnahe Ausstellen der Zuwendungsbestätigungen.• Luca Graffür seine Spendenaufrufe und Vorträgezugunsten der Rescue Foundation• Heide Hamannfür ihren Spendenaufruf im Zusammenhangmit einer Fernwanderung• Johann Estnerfür seinen Spendenaufruf in Fischbachau undUmgebung• Giulietta Fusari-Prinzfür ihre Spendenaktion in Nümbrecht• Allen Mitgliedern der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v.sowie den Familien und Freunden der Vorstandsmitgliederfür die treue Unterstützungj a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 27


All unser Engagement hat sich gelohnt,wenn nur ein einziges Mädchen aus derZwangsprostitution gerettet werden kann.Leitmotiv der Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.V. für das Jahr 2013.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.v. ist Mitglied bei:Deutsch-Nepalische Gesellschaft e.V.Die Bono-<strong>Direkthilfe</strong> e.V. ist Partner desSüdasien-Informationsnetzes und unterstützt openDemocracy.

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