20 JAHRE - Bayerische Forschungsstiftung

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ProZess- unD ProDuKtionstechniK abgeschLossene ProJeKte ProJeKtLeitung sgL carbon gmbh t&i werner-von-siemens-straße 18 86405 meitingen bertram hassink tel. 08271 / 83-3386 Fax 08271 / 83-103386 www.sglcarbon.de bertram.hassink@sglcarbon.de ProJeKtPartner Fraunhofer-institut für silicatforschung isc Zentrum für angewandte analytik www.isc.fraunhofer.de universität bayreuth Lehrstuhl Keramische werkstoffe cme www.uni-bayreuth.de 58 Kontinuierliche Silizierung von C/C-Formkörpern (KontiSilizierung) Links: temperaturverteilung der Preform während der siliziuminfiltration; rechts: 3D-Darstellung der Porenverteilung in der Preform vor (rechte hälfte) und nach der siliziuminfiltration (linke hälfte) Ziel des Forschungsvorhabens war die entwicklung eines kontinuierlichen schnellsilizierungsverfahrens zur massenfertigung von bremsscheiben aus kohlenstofffaserverstärktem siliziumcarbid (c/sic) für die automobilindustrie. Kohlenstofffaserverstärkte siliziumcarbid (c/sic)-bremsscheiben besitzen hervorragende anwendungseigenschaften, erfordern jedoch einen komplizierten herstellprozess. besonders aufwendig ist die silizierung, bei der flüssiges silizium in poröse Preformen aus Kohlenstoff infiltriert wird. Ziel war deshalb die – auch im internationalen maß- stab erstmalige – entwicklung eines kontinu- ierlichen schnellsilizierungsverfahrens. eine schnelle silizierung in kontinuierlich betrie- benen ofenanlagen sollte es erlauben, die begrenzung des derzeitigen batch-betriebes zu überwinden. 1850 1800 1750 1700 1650 1600 im Projekt wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem die silizierung im Laborofen untersucht werden kann. Dabei wurden die temperaturverteilung und die siliziumaufnahme der Preformen in situ gemessen und die mikrostruktur der Preformen vor und nach der silizierung mit computertomographie analysiert. auf diese weise konnte ein klarer Zusammenhang zwischen Prozessparametern und mikrostruktur hergestellt werden. es zeigte sich, dass die infiltrationsdauer um mehr als 80 % reduziert werden kann, ohne die anwendungseigenschaften zu beeinträch- temperatur in °c tigen. Die an Laborproben gewonnenen ergebnisse konnten auf bauteile in bremsscheibengröße übertragen werden. Damit wurde ein erster schritt in richtung Fertigung von c/sic–bremsscheiben durch kontinuierliche silizierung erreicht.

Kostengünstige kohlenstofffaserverstärkte Keramiken (K3) reibwert µ 0,60 reibwert 0,56 + 19 % 0,52 0,48 0,44 0,40 referenz c/sic c/sic neu- entwicklung Verschleißkennzahl k in cm3 /kwh 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 referenz c/sic Verschleiß - 40 % Links: c-faserverstärkte reibringe für notbremssysteme; Prüfstandsergebnisse von ersten Funktionsmustern in realteilgröße; Vergleich ausgangszustand (referenz) – c/sic-neuentwicklung; rechts: c-faserverstärkte hochleistungsbremsbeläge für Pkw; Prüfstandsergebnisse (aK-master-test) von ersten Funktionsmustern in realteilgröße; Vergleich „Low steel“-belag (referenz) – c/sic-reibbelag (neuentwicklung) Ziel dieses Projektes war es, die herstellungskosten für c-faserverstärktes sic (c/sic) im automobil- und maschinenbau durch Verkürzung der einzelnen Prozessschritte und den einsatz von hybridverfahren deutlich zu reduzieren. c-faserverstärktes sic (c/sic) wird als thermisch stabiler und schadenstoleranter werkstoff mit geringer Dichte als Friktionsmaterial im automobil- und maschinenbau eingesetzt. Jedoch sind die herstellungskosten für bauteile aus c/sic durch aufwendige Fertigungsprozesse mit ~ 200 h Dauer sehr hoch. Diese Kosten deutlich zu reduzieren, war die Zielsetzung des Vorhabens, in dessen mittelpunkt die entwicklung von bremsbelag-Funktionsmustern für die automobil- und maschinenbaubranche stand. Jeder Prozessschritt der c/sic-herstellung wurde überarbeitet. c-gewebe wurde durch c-Kurzfasern, Filz oder Vlies ersetzt. schnellere und effizientere heizmethoden wie das Fast-Verfahren (Field assisted sintering technique) oder die mikrowellenheizung wurden erfolgreich erprobt. Der einsatz von additiven und Verfahrensmodifizierungen (z. b. integration von r-cVi) ermöglichte die herstellung, erprobung und stetige weiterentwicklung neuer bremsbeläge. in allen signifikanten Prozessschritten (cFKherstellung, Pyrolyse, silizierung, endbearbeitung) wurden einsparmöglichkeiten von c/sic neu- entwicklung reibwert µ 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 insgesamt deutlich über 50 % erschlossen. Durch die mikrowellenhybridheizung konnte die energiemenge für die Pyrolyse nahezu halbiert werden. werkstofftechnisch gelang die herstellung von Funktionsmustern für PKw-hochleistungsbremsbeläge mit guten tribologischen eigenschaften. Die reibwerte liegen meist über dem niveau des nichtkeramischen referenzmaterials. Der Verschleiß der beläge konnte bereits signifikant gesenkt werden. Die ebenfalls in diesem Projekt entwickelten reibringe (statoren) für notbremsen übertreffen teilweise sogar die derzeitig eingesetzten materialien hinsichtlich reibwertniveau und Verschleiß. 90 mm aK master-block c/sic-reibbelag 0,1 c/sic neuentwicklung 0,0 0 referenz „Low steel“-belag 2 4 6 8 10 12 180 mm 14 16 18 20 ProZess- unD ProDuKtionstechniK abgeschLossene ProJeKte ProJeKtLeitung universität bayreuth Lehrstuhl Keramische werkstoffe cme Ludwig-thoma-straße 36 b 95447 bayreuth Prof. Dr.-ing. walter Krenkel tel. 0921 / 555500 Fax 0921 / 555502 www.ima-keramik.uni-bayreuth.de walter.krenkel@uni-bayreuth.de ProJeKtPartner audi ag technische entwicklung, abt. i/eg-82 www.audi.de chr. mayr gmbh & co. Kg www.mayr.com cVt gmbh & co. Kg F + e carbon www.cv-technology.com messring systembau msg gmbh www.messring.de universität bayreuth Lehrstuhl für werkstoffverarbeitung www.lswv.uni-bayreuth.de 59

ProZess- unD<br />

ProDuKtionstechniK<br />

abgeschLossene ProJeKte<br />

ProJeKtLeitung<br />

sgL carbon gmbh<br />

t&i<br />

werner-von-siemens-straße 18<br />

86405 meitingen<br />

bertram hassink<br />

tel. 08271 / 83-3386<br />

Fax 08271 / 83-103386<br />

www.sglcarbon.de<br />

bertram.hassink@sglcarbon.de<br />

ProJeKtPartner<br />

Fraunhofer-institut für silicatforschung<br />

isc<br />

Zentrum für angewandte analytik<br />

www.isc.fraunhofer.de<br />

universität bayreuth<br />

Lehrstuhl Keramische werkstoffe cme<br />

www.uni-bayreuth.de<br />

58<br />

Kontinuierliche Silizierung von<br />

C/C-Formkörpern (KontiSilizierung)<br />

Links: temperaturverteilung der Preform während der siliziuminfiltration; rechts: 3D-Darstellung der<br />

Porenverteilung in der Preform vor (rechte hälfte) und nach der siliziuminfiltration (linke hälfte)<br />

Ziel des Forschungsvorhabens war die entwicklung eines kontinuierlichen schnellsilizierungsverfahrens<br />

zur massenfertigung von bremsscheiben aus kohlenstofffaserverstärktem<br />

siliziumcarbid (c/sic) für die automobilindustrie.<br />

Kohlenstofffaserverstärkte siliziumcarbid<br />

(c/sic)-bremsscheiben besitzen hervorragende<br />

anwendungseigenschaften, erfordern<br />

jedoch einen komplizierten herstellprozess.<br />

besonders aufwendig ist die silizierung, bei<br />

der flüssiges silizium in poröse Preformen<br />

aus Kohlenstoff infiltriert wird. Ziel war<br />

deshalb die – auch im internationalen maß-<br />

stab erstmalige – entwicklung eines kontinu-<br />

ierlichen schnellsilizierungsverfahrens. eine<br />

schnelle silizierung in kontinuierlich betrie-<br />

benen ofenanlagen sollte es erlauben, die<br />

begrenzung des derzeitigen batch-betriebes<br />

zu überwinden.<br />

1850<br />

1800<br />

1750<br />

1700<br />

1650<br />

1600<br />

im Projekt wurde ein Verfahren entwickelt,<br />

mit dem die silizierung im Laborofen untersucht<br />

werden kann. Dabei wurden die temperaturverteilung<br />

und die siliziumaufnahme<br />

der Preformen in situ gemessen und die mikrostruktur<br />

der Preformen vor und nach der<br />

silizierung mit computertomographie analysiert.<br />

auf diese weise konnte ein klarer Zusammenhang<br />

zwischen Prozessparametern<br />

und mikrostruktur hergestellt werden. es<br />

zeigte sich, dass die infiltrationsdauer um<br />

mehr als 80 % reduziert werden kann, ohne<br />

die anwendungseigenschaften zu beeinträch-<br />

temperatur in °c<br />

tigen. Die an Laborproben gewonnenen ergebnisse<br />

konnten auf bauteile in bremsscheibengröße<br />

übertragen werden. Damit wurde<br />

ein erster schritt in richtung Fertigung von<br />

c/sic–bremsscheiben durch kontinuierliche<br />

silizierung erreicht.

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