20 JAHRE - Bayerische Forschungsstiftung
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materiaLwissenschaFt<br />
abgeschLossene ProJeKte<br />
ProJeKtLeitung<br />
Fraunhofer-institut<br />
für Verfahrenstechnik und Verpackung<br />
iVV<br />
giggenhauser straße 35<br />
85354 Freising<br />
Dr. schönweitz<br />
tel. 08161 / 491-117<br />
www.ivv.fraunhofer.de<br />
claudia.schoenweitz@ivv.fraunhofer.de<br />
technische universität münchen,<br />
wissenschaftszentrum weihenstephan<br />
für ernährung, Landnutzung und umwelt<br />
Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik<br />
weihenstephaner steig 22<br />
85350 Freising-weihenstephan<br />
Prof. Dr. rer. nat. Langowski<br />
tel. 08161 / 713437<br />
www.wzw.tum.de/lvt<br />
langowski@wzw.tum.de<br />
ProJeKtPartner<br />
eK-Pack Folien gmbh<br />
www.ek-pack.com<br />
es-Plastic gmbh & co. Kg<br />
www.es-plastic.de<br />
multivac sepp haggenmüller<br />
gmbh & co. Kg<br />
www.multivac.de<br />
gabriel-chemie Deutschland gmbh<br />
www.gabriel-chemie.com<br />
42<br />
Feuchteregulierende Verpackungen: Verbesserte<br />
Lebensmittelqualität und Haltbarkeit<br />
60 µm<br />
Links: Querschnitt einer Folie mit hohlräumen, in die salzkristalle eingelagert sind; rechts: wasserdampfabsorption<br />
und -desorption einer PP-Folie mit 6 masse-% speisesalz (natriumchlorid)<br />
Die Lagerfeuchte beeinflusst maßgeblich die haltbarkeit von Frischprodukten, z. b.<br />
von obst und gemüse. Das Projekt „Feuchteregulierung“ hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />
Lagerfeuchte in Verpackungen zu optimieren und einzustellen.<br />
Feuchteregulierende Verpackungen sollen<br />
aktiv die relative Feuchte im Kopfraum von<br />
Verpackungen einstellen. Durch sie kann mikrobiell<br />
kritische Kondenswasserbildung und<br />
eine zu hohe relative Luftfeuchte verhindert<br />
werden, ohne das verpackte Lebensmittel<br />
auszutrocknen. als feuchteregulierende substanzen<br />
werden speisesalz (nacl) und Kaliumchlorid<br />
(Kcl) eingesetzt. speisesalz absorbiert<br />
reversibel ab 75 % relativer Feuchte<br />
mindestens 2,7 g h o/g nacl. bei 95 % re-<br />
2<br />
lativer Feuchte beträgt die Kapazität sogar<br />
mehr als 10 g h o/g nacl. Das salz löst sich<br />
2<br />
im absorbierten wasser auf. es bildet sich ein<br />
Fluid.<br />
Für die herstellung feuchteregulierender<br />
Verpackungen wird das salz zuerst gemah-<br />
len und anschließend in einer Kunststoff-<br />
matrix dispergiert. Der salzgefüllte Kunststoff<br />
wird danach durch extrusion in eine<br />
mehrschicht-Folie integriert. Die Folie muss<br />
hohlräume enthalten, um die salzlösung zu<br />
speichern. Dazu wird die aktive schicht mit<br />
einem treibmittel aufgeschäumt. alternativ<br />
kann die Folie gereckt werden. Durch diesen<br />
Prozess reißt die Polymermatrix von den salz-<br />
wassergehalt [g h2o /g aktive schicht ]<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
absorption:<br />
100 % rel. Feuchte,<br />
23 °c<br />
Desorption:<br />
60 % rel. Feuchte,<br />
23 °c<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Zeit [tage]<br />
partikeln ab – es bilden sich Poren. in deren<br />
Zentren liegen die salzpartikel. Die Prozesse<br />
schäumen und recken können miteinander<br />
kombiniert werden. im Projekt konnten<br />
für die aktive schicht Porositäten von mehr<br />
als 50 Volumen-% erreicht werden. Für die<br />
wasserdampfabsorption wurde ein wert von<br />
mehr als 0,5 g h o/g aktive schicht bei einer<br />
2<br />
salzkonzentration von 6 masse-% nachgewiesen.<br />
es wurden abpackversuche mit<br />
champignons durchgeführt. sie wurden in<br />
feuchteregulierende schalen abgepackt. Die<br />
Deckelfolie wurde inline perforiert. Durch die<br />
wirkung des salzes wurde das mikrobielle<br />
wachstum reduziert, die Farbe besser erhalten<br />
und damit letztendlich die haltbarkeit<br />
deutlich verlängert.