20 JAHRE - Bayerische Forschungsstiftung

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LiFe sciences abgeschLossene ProJeKte ProJeKtLeitung rotec medizintechnik gmbh am mühlberg 31 91085 weisendorf mba, Dipl.-betriebswirt (Fh) o. brehm tel. 09135 / 7103-65 Fax 09135 / 7103-55 www.rotec-medizintechnik.de info@rotec-medizintechnik.de ProJeKtPartner ceramtec ag medizintechnik Plochingen Friedrich-alexander-universität erlangen-nürnberg Lehrstuhl glas & Keramik www.uni-erlangen.de Peter brehm chirurgie-mechanik e.K. www.peter-brehm.de universitätsklinikum erlangen abteilung für unfallchirurgie www.unfallchirurgie.uk-erlangen.de 34 Keramikimplantate als Gelenkersatz Links: Prototyp eines Keramik-Knies mit oberschenkel- und unterschenkelkomponente aus Keramik und inlay aus Polyethylen; rechts: Prüfaufbau für wechsellasttest der keramischen unterschenkelkomponente implantate aus Keramik sind eine alternative zu metallimplantaten. Versuche zu herstellung und Verarbeitung sollen die Vorteile für ärzte und Patienten ermitteln. Die steigende Lebenserwartung und die damit einhergehende zunehmende häufigkeit degenerativer erkrankungen des bewegungsapparates sorgen für einen wachsenden bedarf an hüft- und Kniegelenkersatz. Ziel des Vorhabens war die entwicklung einer endkonturnahen Formgebungs- und herstellungstechnologie für die Fertigung eines tibiaimplantates auf der basis einer hochfesten Dispersionskeramik. Die wesentlichen schritte umfassen dabei die Pulverformgebung durch kaltisostatisches Pressen, die endkonturnahe bearbeitung durch hochgeschwindigkeitsfräsen sowie das sintern und heißisostatische nachpressen. basis für die akzeptanz keramischer implantate bei orthopädischen chirurgen sind die Fixationsergebnisse nach der Zementierung im Vergleich zu metallimplantaten. Die anforderungen an die instrumente wurden daher gemeinsam mit operateuren definiert. während im künstlichen hüftgelenk die Keramik-Keramik-Paarung in metallische Komponenten gefasst ist, sollte das zukünftige „keramische Kniegelenk“ vollkommen metallfrei zu applizieren sein. Dadurch ergäben sich wesentliche Vorteile für Patienten, die allergisch auf metalle reagieren. wegen der geringeren absoluten Zahl der operationen wären die angestrebten längeren implantatstandzeiten für Patienten sowie volkswirtschaftlich von großem nutzen. im standardabriebtest ergab sich ein deutlich verringerter Polyethylenabrieb. im rahmen der experimentellen untersuchung der haftfestigkeit der grenzfläche Keramikimplantat- Knochenzement zeigte sich eine Korrelation zwischen oberflächenmorphologie und grenzflächenhaftung. Die instrumentation konnte nahezu komplett unverändert wie bei metallischen Knieimplantaten erfolgen, lediglich die setzinstrumente mussten an die spezifischen anforderungen der Keramik-implantate angepasst werden.

Laser-Knochenbearbeitung a Links: Komponenten des sicherheitsorientierten Laser-navigationssystems: (a) Lasersystem, (b) optisches navigationssystem, mit dem die Lage und Position des Laserhandstücks relativ zum Patienten erfasst werden, (c) elektronische steuereinheit zur Leistungssteigerung des Lasers; rechts: benutzeroberfläche mit geplanter implantatposition (links oben) und visueller rückmeldung über die Laserposition (rechts oben) Die Zahl der Dentalimplantate nimmt in Deutschland jährlich zu. Ziel des Projektes war es, dentale implantate mithilfe einer neuartigen technik einzusetzen, um die sicherheit und den Komfort für Patient und behandler zu erhöhen. Die Knochenbearbeitung sollte dafür mit einem navigierten Laser in die Klinik integriert werden. Zunächst wird eine digitale Volumentomographie (DVt) mit navigationsschiene des Kiefers angefertigt. anschließend kann am computer virtuell die implantatposition unter optimaler ausnutzung des ortsständigen Knochens geplant werden. Die unterschiedliche Dichtestruktur des Kieferknochens wird im DVt-Verfahren analysiert. Dies ist von immenser bedeutung, da sich der abtrag von spongiösem und kortikalem Knochen durch den Laser stark unterscheidet. ein mathematisches modell berechnet die Zeit und energie, die benötigt wird, um den gezielten Knochenabtrag zu erreichen. es berücksichtigt neben den Parametern des Lasersystems (Leistung, Pulsfrequenz, Fokus etc.) auch die verschiedenen gewebearten. Das modell wurde in ein optisches navigati- onssystem integriert und wird zusammen mit den navigationsinformationen zur steuerung des leistungsdichteabhängigen abtrags des Lasers verwendet: sobald das errechnete Volumen abgetragen wurde oder sich der Laserstrahl sensiblen strukturen wie den unterkiefernerven oder der Kieferhöhle nähert, wird die Leistung des Lasers durch eine steuer- c b elektronik geregelt. ein sicherheitsorientiertes, komfortables und präzises abtragen von Knochen ist mit diesem system nun möglich, da durch das automatische abschalten des Lasersystems die sicherheit für den Patienten und den behandler wesentlich erhöht werden konnte. LiFe sciences abgeschLossene ProJeKte ProJeKtLeitung technische universität münchen Lehrstuhl für mikro- und medizingerätetechnik boltzmannstraße 15 85748 garching Prof. Dr. tim c. Lüth tel. 089 / 289-151 94 Fax 089 / 289-151 92 www.mimed.de tim.lueth@tum.de ProJeKtPartner Klinik und Poliklinik für mund-, Kiefergesichtschirurgie der technischen universität münchen Klinikum rechts der isar mrimKg www.mkg.med.tum.de roboDent gmbh www.robodent.com starmedtec gmbh www.starmedtec.com 35

LiFe sciences<br />

abgeschLossene ProJeKte<br />

ProJeKtLeitung<br />

rotec medizintechnik gmbh<br />

am mühlberg 31<br />

91085 weisendorf<br />

mba, Dipl.-betriebswirt (Fh) o. brehm<br />

tel. 09135 / 7103-65<br />

Fax 09135 / 7103-55<br />

www.rotec-medizintechnik.de<br />

info@rotec-medizintechnik.de<br />

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ceramtec ag<br />

medizintechnik Plochingen<br />

Friedrich-alexander-universität<br />

erlangen-nürnberg<br />

Lehrstuhl glas & Keramik<br />

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Peter brehm chirurgie-mechanik e.K.<br />

www.peter-brehm.de<br />

universitätsklinikum erlangen<br />

abteilung für unfallchirurgie<br />

www.unfallchirurgie.uk-erlangen.de<br />

34<br />

Keramikimplantate als Gelenkersatz<br />

Links: Prototyp eines Keramik-Knies mit oberschenkel- und unterschenkelkomponente aus Keramik und<br />

inlay aus Polyethylen; rechts: Prüfaufbau für wechsellasttest der keramischen unterschenkelkomponente<br />

implantate aus Keramik sind eine alternative zu metallimplantaten. Versuche zu<br />

herstellung und Verarbeitung sollen die Vorteile für ärzte und Patienten ermitteln.<br />

Die steigende Lebenserwartung und die<br />

damit einhergehende zunehmende häufigkeit<br />

degenerativer erkrankungen des bewegungsapparates<br />

sorgen für einen wachsenden<br />

bedarf an hüft- und Kniegelenkersatz.<br />

Ziel des Vorhabens war die entwicklung einer<br />

endkonturnahen Formgebungs- und herstellungstechnologie<br />

für die Fertigung eines<br />

tibiaimplantates auf der basis einer hochfesten<br />

Dispersionskeramik. Die wesentlichen<br />

schritte umfassen dabei die Pulverformgebung<br />

durch kaltisostatisches Pressen, die<br />

endkonturnahe bearbeitung durch hochgeschwindigkeitsfräsen<br />

sowie das sintern und<br />

heißisostatische nachpressen.<br />

basis für die akzeptanz keramischer implantate<br />

bei orthopädischen chirurgen sind die<br />

Fixationsergebnisse nach der Zementierung<br />

im Vergleich zu metallimplantaten. Die anforderungen<br />

an die instrumente wurden<br />

daher gemeinsam mit operateuren definiert.<br />

während im künstlichen hüftgelenk die Keramik-Keramik-Paarung<br />

in metallische Komponenten<br />

gefasst ist, sollte das zukünftige „keramische<br />

Kniegelenk“ vollkommen metallfrei<br />

zu applizieren sein. Dadurch ergäben sich<br />

wesentliche Vorteile für Patienten, die allergisch<br />

auf metalle reagieren. wegen der geringeren<br />

absoluten Zahl der operationen<br />

wären die angestrebten längeren implantatstandzeiten<br />

für Patienten sowie volkswirtschaftlich<br />

von großem nutzen.<br />

im standardabriebtest ergab sich ein deutlich<br />

verringerter Polyethylenabrieb. im rahmen<br />

der experimentellen untersuchung der haftfestigkeit<br />

der grenzfläche Keramikimplantat-<br />

Knochenzement zeigte sich eine Korrelation<br />

zwischen oberflächenmorphologie und<br />

grenzflächenhaftung. Die instrumentation<br />

konnte nahezu komplett unverändert wie bei<br />

metallischen Knieimplantaten erfolgen, lediglich<br />

die setzinstrumente mussten an die<br />

spezifischen anforderungen der Keramik-implantate<br />

angepasst werden.

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