Hessenlöwe - Ausgabe 8 2014/2015
Das offizielle Stadionmagazin des KSV Hessen Kassel.
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Henrik, du bist im Januar <strong>2014</strong> von Viktoria<br />
Köln zum KSV gekommen. Welche<br />
Gründe hattest du für deinen damaligen<br />
Wechsel?<br />
Henrik Giese: Zum damaligen Zeitpunkt war<br />
ich in Köln mit meinen Einsatzzeiten nicht mehr<br />
zufrieden, weshalb ich in Kassel beim Probetraining<br />
teilgenommen habe. Dort hat es mir<br />
dann gut gefallen und auch die Stadt hat mich<br />
überzeugt. Vielleicht ist für einige die Vorstellung<br />
relativ „schlimm“ von Köln nach Kassel<br />
zu ziehen, aber mich hat das überhaupt nicht<br />
gestört, weil mich Kassel sehr an meine Heimatstadt<br />
Kiel erinnert. Im Prinzip ist Kassel wie<br />
Kiel nur ohne Wasser.<br />
Du bist zu einer schwierigen Zeit zum<br />
KSV gekommen. Nach der Hinrunde<br />
standen die Löwen auf einem Abstiegsplatz<br />
und konnten gerade einmal 19<br />
Punkte in 19 Spielen holen.<br />
Henrik Giese: Ja, das stimmt. Das Team war<br />
zerrüttet und die Situation mitten im Abstiegskampf<br />
keine leichte. Es ist auch klar, dass die<br />
Stimmung eine andere ist. Aber ich wurde in<br />
Kassel super aufgenommen und insgesamt<br />
wurde dann gute Arbeit geleistet, sodass<br />
HENRIK<br />
GIESE<br />
Geboren:<br />
25.03.1989<br />
Im Verein seit:<br />
30.01.<strong>2014</strong><br />
Vorherige<br />
Vereine:<br />
Viktoria Köln,<br />
VfR Neumünster,<br />
Heikendorfer SV<br />
wir am Ende den<br />
Abstieg vermeiden<br />
konnten.<br />
Wie wichtig war<br />
es, als der Klassenerhalt<br />
gesichert<br />
war?<br />
Henrik Giese:<br />
Das war natürlich<br />
extrem wichtig für<br />
den Verein und das<br />
gesamte Umfeld.<br />
Auch als Spieler<br />
fällt der Druck von<br />
einem ab und die<br />
Erleichterung ist riesengroß.<br />
Allerdings<br />
war auch klar, dass<br />
ein Umbruch erfolgen<br />
musste, weshalb im Sommer ja auch viele<br />
neue Spieler zum Verein kamen.<br />
Die Vorbereitung im Sommer lief für<br />
dich und die Mannschaft dann ganz gut?<br />
Henrik Giese:Das kann man so sagen.<br />
Grundsätzlich müssen sich neuen Spieler einmal<br />
integrieren und zu einem Team finden, das<br />
kann sehr gut laufen, ist aber kein Muss. So<br />
etwas kann auch eine halbe oder komplette<br />
Saison dauern. Die Vorbereitung lief aber erstaunlich<br />
gut und wir haben in den Testspielen<br />
viel Selbstvertrauen sammeln können.<br />
Wie hast du den Saisonstart wahrgenommen?<br />
Henrik Giese: Die Ergebnisse waren ja leider<br />
durchwachsen. Mit dem Selbstvertrauen, das<br />
wir uns in der Vorbereitung geholt haben, hätten<br />
wir aber mehr Spiele gewinnen müssen.<br />
Da wurde dann deutlich, dass die „Eingewöhnung“<br />
mit der neuen Mannschaft noch ein wenig<br />
Zeit braucht.<br />
Für mich persönlich war die Vorbereitung sehr<br />
gut gelaufen und ich habe bis zum 13. Spieltag<br />
jedes Mal in der Startelf gestanden. Im Nachhinein<br />
ärgert man sich dann natürlich über einige<br />
Spiele, in denen man die Punkte zu leichtfertigt<br />
verschenkt hat.<br />
Dann gab es allerdings einen Bruch. Seit<br />
dem 18.Spieltag warst du nicht mehr im<br />
Mannschaftskader, wieso?<br />
Henrik Giese: Im Spiel gegen Waldhof Mannheim<br />
habe ich keine gute Leistung gezeigt und<br />
dann kam dieser Bruch. Anschließend wurde<br />
ich „nur noch“ eingewechselt, stand dann gar<br />
nicht mehr im Mannschaftskader. Dabei hatten<br />
der Trainer und ich unterschiedliche Meinungen<br />
darüber, was meine Trainingsleistung angeht.<br />
Aber das muss man als Spieler akzeptieren<br />
und im Training noch mehr Gas geben und<br />
sich weiter anbieten.<br />
Und was machst du, wenn du nicht gerade<br />
trainierst?<br />
Henrik Giese: Ich studiere Germanistik und<br />
Spanisch auf Lehramt. Damit habe ich in Kiel<br />
angefangen und dann jeweils in Köln und Kassel<br />
weitergemacht, was leider nicht so ganz<br />
einfach ist, da die Anrechnungen unterschiedlich<br />
sind. Außerdem muss das Studium immer<br />
mit dem Trainingsplan abgestimmt werden.<br />
Aber ich bin zuversichtlich, dass ich spätestens<br />
in einem Jahr mit meinem Referendariat<br />
beginnen kann.<br />
Kommen wir einmal zur Mannschaft:<br />
Nach der Winterpause konnte das Team<br />
in der Vorbereitung voll überzeugen,<br />
verlor keines der Testspiele, startete<br />
dann aber mit zwei Niederlagen in die<br />
Restrückrunde. Einige KSV-Anhänger<br />
waren damit gar nicht zufrieden..<br />
Henrik Giese: Ich kann die Fans auch verstehen.<br />
Wir sind gestärkt aus der Vorbereitung<br />
gekommen, konnten diese guten Leistungen<br />
aber nicht in den Ligaalltag transportieren.<br />
Eine gute Vorbereitung alleine bringt eben<br />
keine Punkte. Ich würde lieber eine schlechte<br />
Vorbereitung spielen und dafür dann in der<br />
Liga die Spiele gewinnen. Natürlich hat uns<br />
das ein oder andere Mal auch das Spielglück<br />
gefehlt und wir mussten mit manchen Schiedsrichterentscheidungen<br />
hadern.<br />
Allerdings müssen wir uns insgesamt vorne<br />
mehr für die Chancen belohnen, die wir herausarbeiten<br />
haben und auch mal ein frühes Tor<br />
machen. Das ist dann auch mental von Vorteil<br />
und stärkt das Selbstvertrauen. Wenn wir es<br />
schaffen eine Serie zu starten und die Spiele<br />
positiv für uns gestalten, dann bin ich sehr optimistisch,<br />
was den Rest der Saison angeht.<br />
Positiv gestalten so wie gegen Offenbach?<br />
Henrik Giese: Genau! Niemand hat im Vorfeld<br />
damit gerechnet, dass wir in Offenbach<br />
eine so gute Leistung zeigen würden. Aber<br />
wir konnten das Spiel ganz ohne Druck angehen<br />
und wussten, dass Offenbachs Serie<br />
auch irgendwann einmal reißen muss. Zumal<br />
Elversberg das Wochenende zuvor auch einen<br />
Punkt in Offenbach holen konnte, was uns gezeigt<br />
hat, dass wir dort mit etwas Glück auch