Ausgabe 15/2015
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Nominiert wurden (sortiert nach Grade in alphabetischer Reihenfolge):<br />
Grade Ia: Elke Philipp (Treuchtlingen) mit Regaliz<br />
Grade II: Britta Näpel (Wonsheim) mit Let’s Dance, Angelika Trabert (Dreieich) mit First Lady<br />
Melody und Steffen Zeibig (Arnsdorf) mit Feel Good<br />
Grade III: Hannelore Brenner (Wachenheim) mit Women of the World<br />
Grade IV: Carolin Schnarre (Osnabrück) mit Del Rush und Lena Weifen-Rohde (Bösel) mit Don<br />
Turner.<br />
Springen<br />
Mannheim: Stechen um Nationenpreis-Sieg<br />
USA triumphieren über Belgien und Gastgeber Deutschland<br />
Mannheim (fn-press). Den 100. Nationenpreis auf deutschem Boden beim CSIO in Mannheim zu<br />
gewinnen, war das erklärte Ziel der deutschen Mannschaft. Doch das dramatische Stechen<br />
zwischen den drei gleichauf liegenden Mannschaften aus den USA, Belgien und Deutschland (je<br />
acht Fehlerpunkte) führte zu einem anderen Ergebnis: Deutschland auf Platz drei, Belgien auf<br />
zwei. Als Sieger des Jubiläums-Länderspiels der Springreiter ließ sich das Team aus den USA<br />
feiern.<br />
Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen war voll des Lobes. Während ihre Tochter<br />
beim CSIO in Mannheim in der Amateurtour startete, ließ sich die pferdesportbegeisterte Ministerin den<br />
Nationenpreis nicht entgehen. „Das war Spitzensport, der dem 100. Nationenpreis in Deutschland alle<br />
Ehre gemacht hat“, sagte sie und hob vor allem die ungeheure Spannung hervor. Sie sprach vielen<br />
Beobachtern aus der Seele. Nach zwei Umläufen im Mannheimer MVV-Stadion musste ein Stechen die<br />
Entscheidung bringen: Drei Mannschaften hatten acht Fehlerpunkte auf ihrem Konto. Die USA<br />
schickten ihre beste Reiterin, Beezie Madden, ins „Rennen“. Die aktuelle Nummer 8 der Weltrangliste<br />
und ihr belgisches Championatspferd Cortes C legten eine fehlerfreie Runde vor, die so schnell gar<br />
nicht aussah: 32,72 Sekunden. Aber der Eindruck täuschte, Cortes raumgreifende Galoppade macht<br />
viel Boden gut. Die Zeit konnte der ebenfalls fehlerfrei gebliebene Peter Devos mit dem Schimmel<br />
Dylano, der für das belgische Team ins Stechen einzog, nicht unterbieten (34,14). So hatte es Christian<br />
Ahlmann mit Taloubet Z als letzter Reiter in der Hand, den Nationenpreis zu entscheiden. Der <strong>15</strong>-<br />
jährige niederländische Hengst, der sich seit einigen Monaten nach seiner langen Verletzungspause<br />
wieder in Topform präsentiert, kassierte am letzten Hindernis einen Abwurf – Aufstöhnen bei den<br />
Zuschauern auf den Tribünen. Aber auch die Zeit hätte nicht für den Sieg gereicht (4/32,95).<br />
Bundestrainer Otto Becker sagte: „Der Nationenpreis war eine Werbung für den Springsport,<br />
unglaublich spannend bis zum Schluss. Natürlich wollten wir gewinnen, aber das Stechen verlief<br />
unglücklich. Beezie Madden hat Christian Ahlmann unter Druck gesetzt, dann kam der<br />
Flüchtigkeitsfehler, so was kann passieren.“ Ludger Beerbaum ging selbstkritisch mit der deutschen<br />
Mannschaft ins Gericht: „Wir kriegen es jetzt schon verdammt lange nicht mehr hin, einen<br />
Nationenpreis zu gewinnen. Vor der EM in Aachen muss ein Ruck durchs Team gehen.“<br />
Beerbaum war der überzeugendste Reiter des Nationenpreises. Der knapp 52-Jährige steuerte seine<br />
zwölfjährige Contender-Tochter Chiara souverän mit zwei Nullrunden durch den Parcours. Meredith<br />
Michaels-Beerbaum und der zehnjährige schwedische Wallach Fibonacci v. For Feeling vermochten im<br />
ersten Umlauf mit zwei Abwürfen nicht ganz so zu überzeugen. „Vor sechs Wochen hatte ich eine<br />
Verletzung, in der ersten Runde habe ich mich etwas eingerostet gefühlt.“ Aber im zweiten Umlauf war<br />
die Reiterin fitter, der Schimmel konnte seine Qualitäten voll ausspielen. In überragender Manier<br />
passierte er fehlerfrei die Ziellinie. Hans-Dieter Dreher und Embassy hingegen gelang keine fehlerfreie<br />
Runde. Einmal null, einmal vier Fehler lautete die Bilanz von Christian Ahlmann und Tabloubet Z – ein<br />
Ergebnis, das seinen Platz im Team mehr als rechtfertigte.<br />
Ob in Mannheim schon die Mannschaft für die Europameisterschaft zu sehen war, wollte Otto Becker<br />
nicht verraten. Der Bundestrainer wartet noch den CSIO im britischen Hickstead vom 28. Juli bis 2.<br />
August ab, danach folgt die Nominierung.