TG-Report 1 / 2009 als pdf-Datei (ca - TG Biberach
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Abteilung Kanu<br />
Abteilungsleiter: Dr. Hans-Joachim Compter<br />
Kontakt: Telefon 0 73 51 / 3 21 71<br />
e-mail: compter@versanet.de<br />
Abteilungs-Homepage: www.kanu-biberach.de<br />
From coast to coast:<br />
Quer durch die schottischen Highlands II<br />
Mit dem Seekajak vom Atlantik zur Nordsee<br />
Was bisher geschah:<br />
Unsere tapferen Paddler nähern sich am<br />
2. Paddeltag auf einem Fjordarm des Atlantiks<br />
dem Tor zum „Großen Tal“: Fort<br />
William. Die kleine Stadt liegt im Schatten<br />
von „Ben Nevis“, „Britain’s highest<br />
mountain“.<br />
Nach einigen Meilen gelangen wir in den<br />
Windschatten des „Beinn a Bheithir“ und<br />
gegen Mittag beruhigen sich Wind und<br />
Regen, so dass wir die Engstelle am Ausgang<br />
des Loch Leven pünktlich zum<br />
Tidenwechsel queren können. Seerobben<br />
strecken neugierig ihre schmalen Köpfe<br />
aus dem Wasser. Doch bevor wir den<br />
Fotoapparat zücken können, sind die<br />
se<strong>als</strong> längst wieder abgetaucht, um 100<br />
Meter entfernt erneut die ungewohnten<br />
Wasserfahrzeuge zu beäugen.<br />
Mittlerweile sitzen wir 5 Stunden ohne<br />
Unterbrechung im Boot. Unsere Hoffnung<br />
auf einen heißen Kaffee an einer<br />
Imbissbude am Anleger der „Corran<br />
Ferry“ zerschlägt sich jäh. Keine Bude<br />
weit und breit, nur eine Bar. Da wir daran<br />
zweifeln, dass die Besitzer uns triefnasse<br />
Neonprenmenschen gerne in den Polstersesseln<br />
vor dem Kamin sitzen sehen<br />
möchten, gibt es 30 Minuten später im<br />
Windschutz muschel- und algenüberzogener<br />
Klippen Vollkornbrot und eine<br />
Dose Wurst zu eiskaltem Wasser aus der<br />
Flasche.<br />
Mit mittlerem Wind und einlaufendem<br />
Atlantikwasser geht es auf dem Loch<br />
Linnhe Richtung Fort William. Dank zunehmender<br />
Tidenströmung schaffen wir<br />
die letzten 3 Meilen bis zum Campingplatz<br />
nördlich Corpach noch vor der Dunkelheit.<br />
Nach 36 Kilometern ergibt sich wie von<br />
selbst eine klare Reihenfolge der Wünsche:<br />
heiß duschen – viel essen – lange<br />
schlafen ...<br />
Das Große Tal – The Great Glen<br />
Geografisch gliedert sich Schottland in die<br />
Southern Uplands im Süden, die Mittelund<br />
Hochgebirge der Highlands und die<br />
dazwischenliegende Senke der Central<br />
Lowlands. Die Highland Boundary Fault-<br />
Bruchlinie durchzieht Schottland diagonal<br />
und ist <strong>als</strong> das Große Tal bekannt. In diesem<br />
verbindet der Caladonian Canal über<br />
97 km Länge die Westküste mit der Ostküste.<br />
Er gilt <strong>als</strong> einer der schönsten Wasserwege<br />
Europas. In Fort William knüpft<br />
er im Firth of Lorne an den Atlantik an<br />
und verbindet dann wie an einer Perlenkette<br />
Loch Linnhe, Loch Lochy, Loch Oich<br />
und den berühmten Loch Ness mit dem<br />
Moray Firth, dem Zugang der Stadt<br />
Inverness zur Nordsee. Parallel zum Kanal<br />
verlaufen <strong>als</strong> kurze Verbindungsstükke<br />
die Flüsse Oich und Ness, die beide<br />
aber mit Seekajaks nur bei Hochwasser<br />
fahrbar sind, mit Wildwasserkajaks sicher<br />
auch bei niedrigem Wasserstand.<br />
Um den Handels- und Fischereischiffen<br />
den umständlichen und gefährlichen Weg<br />
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