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AQUARIBIK WASSERBETTEN Heike Ross Oberstraße 91

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SEITE 18<br />

18<br />

Die Einflussfaktoren sind:<br />

l Verzehrte Laktosemenge:<br />

In Anbetracht der dosisabhängigen<br />

Laktoseabsorption wirkt sich eine<br />

Verteilung der täglichen Laktosemenge<br />

auf mehrere Mahlzeiten<br />

günstig auf die Verträglichkeit aus.<br />

l Magenentleerungsgeschwindigkeit<br />

bzw. Dünndarmtransitzeit:<br />

Fette und sehr kalte Speisen<br />

führen zu einer verzögerten Magenentleerungsrate<br />

und in weiterer<br />

Folge zu einer Verlängerung der<br />

Kontaktzeit zwischen Enzymen und<br />

Chymus. Im Allgemeinen werden<br />

daher vollfette Milchprodukte besser<br />

vertragen als magere. Dasselbe<br />

gilt für sehr kalte Speisen.<br />

l Restaktivität der Laktase in<br />

der Dünndarmmukosa: Die meisten<br />

laktoseintoleranten Patienten<br />

besit zen eine Restlaktaseaktivität,<br />

so dass im Allgemeinen etwa 12<br />

g Laktose pro Tag beschwerdefrei<br />

verdaut werden können.<br />

l Zusammensetzung der Colonflora:<br />

Jeder Mensch hat seine<br />

individu elle Dickdarmflora. Je nach<br />

Zusammensetzung werden aus der<br />

nicht resorbierten Laktose Darmgase<br />

wie Wasserstoff, Methan und<br />

Kohlen dioxid gebildet.<br />

l Individuelle Empfindlichkeit:<br />

Die Intensität der Symptome ist<br />

abhän gig von der subjektiven Wahrnehmung<br />

von Dehnungsreizen im<br />

Co lon, die infolge der gesteigerten<br />

Gasproduktion entstehen.<br />

Das Ausmaß der Symptome korreliert<br />

nicht mit der Ausprägung der<br />

Laktasedefizienz.<br />

Weitreichende Folgen von Laktose-Intoleranz<br />

Viele Patienten tendieren aufgrund<br />

ihrer Laktose-Intoleranz dazu,<br />

sämtliche Milchprodukte aus dem<br />

Ernährungsalltag zu streichen. Da<br />

Milch und Milchprodukte jedoch die<br />

wichtigsten Kalziumquellen darstellen<br />

und somit zur Primärprävention<br />

von Osteoporose von enormer Bedeutung<br />

sind, kommt es bei vielen<br />

Patienten nach weislich zu geringerer<br />

Kalziumzufuhr und in der Folge<br />

zu einer vergleichsweise geringeren<br />

Knochendichte.<br />

Die förderlichen Aspekte des Milchtrinkens<br />

sind dabei nicht nur auf das<br />

Kalzium beschränkt, denn auch das<br />

enthaltene Vitamin D trägt durch<br />

seine essenzielle Rolle im Kalziumstoffwechsel<br />

zur Knochengesundheit<br />

bei.<br />

Abgesehen von gesundheitlichen<br />

Aspekten ist es ein Genuss, z.B.<br />

frische Milch zu trinken, einen Joghurt<br />

oder ein Stück Käse zu essen.<br />

Deshalb fällt es besonders schwer,<br />

darauf zu verzichten.<br />

5. Diagnostik<br />

Die Unverträglichkeit gegenüber<br />

Milchzucker ist klar von der Milcheiweißallergie<br />

abzugrenzen. Teilweise<br />

neigen Patienten fälschlicherweise<br />

dazu, beides unter dem<br />

Begriff der „Milchunverträglichkeit“<br />

in einen Topf zu werfen. Es obliegt<br />

daher der genauen Anamnese des<br />

Arztes, die korrekte Diagnose und<br />

Therapieempfehlungen zu definieren.<br />

Bei der Anamnese ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Symptome<br />

der Laktose-Intoleranz jenen von<br />

(chronisch) ent zündlichen Darmerkrankungen<br />

wie z.B. infektiösem<br />

Durchfall, Colitis ulcerosa, Morbus<br />

Crohn, Colon irritabile oder der<br />

Zöliakie ähneln können. Differentialdiagnostisch<br />

sind auch andere<br />

Ursachen für die Milchunverträglichkeit<br />

(z.B. Allergien) in Erwägung<br />

zu ziehen.<br />

Zur Diagnose der Laktose-Intoleranz<br />

stehen verschiedene Methoden<br />

zur Verfügung:<br />

1. H2-Exhalationstest:<br />

Im Fall einer Laktosemalabsorption<br />

entsteht beim bakteriellen Abbau<br />

des Milchzuckers im Colon u.a.<br />

Wasserstoff, der zum Großteil im<br />

H -Atemgerät<br />

2<br />

Blut gelöst zur Lunge transportiert<br />

wird. Es besteht daher die Möglichkeit,<br />

die unzureichende Laktoseresorption<br />

mit Hilfe der Wasserstoffkonzentration<br />

der Ausatemluft zu<br />

quantifizieren.<br />

Nach oraler Gabe von 50 g (bei Kindern<br />

1 g/kg KG; max. 25 g) Laktose<br />

(aufgelöst in Tee oder Wasser)<br />

wird nach 30, 60, 90, 120 und 180<br />

Minuten der H2-Gehalt der Exspirationsluft<br />

gemessen. Ein Anstieg<br />

von = 20 ppm zwei Stunden nach<br />

Untersuchungsbeginn im Vergleich<br />

zum Ausgangswert gilt als Beleg für<br />

einen Laktasemangel. Auch dieses<br />

Testverfahren kann heftige Symptomerscheinungen<br />

beim Patienten<br />

mit sich bringen. Der Test dauert<br />

durchschnittlich 3 bis 4 Stunden.<br />

Etwa 15 % der Bevölkerung<br />

sind so genannte<br />

H2-Nonresponder, d.h.<br />

sie besitzen viele Methanbildner<br />

im Darm,<br />

die den produzierten<br />

Wasser stoff rasch verwerten<br />

oder ihn nicht<br />

erzeugen können. Der<br />

Atemtest würde bei diesen<br />

Patienten ein falsches<br />

Negativ-Ergebnis<br />

erbringen. Auch nach<br />

Antibiotikatherapie ist<br />

der Atemtest alleine<br />

nicht zuverlässig<br />

2. Laktose-Resorpti-<br />

onstest:<br />

Nach oraler Gabe von<br />

50 g Laktose (aufgelöst in Tee oder<br />

Wasser) wird die Blutglukosekonzentration<br />

gemessen. Bei normaler<br />

Laktaseaktivität steigt der Blutzucker<br />

um mehr als 20 mg/dl über<br />

den Ausgangswert an. Ein geringerer<br />

Anstieg deutet auf einen Laktasemangel<br />

hin. Hierbei ist jedoch<br />

kritisch anzumerken, dass<br />

eine Laktosemenge von<br />

50 g pro Portion (entsprechend<br />

der Menge von 1 l<br />

Milch) nicht einer üblichen<br />

Verzehrmenge entspricht.<br />

In einer Studie mit laktoseintoleranten<br />

Personen<br />

zeigten nach dem Konsum<br />

von 250 ml Milch nur<br />

knapp 14 Prozent der 197<br />

Probanden Intoleranzsymptome.<br />

Der Test kann<br />

bei laktoseintoleranten<br />

Personen heftige Symptome<br />

auslösen.<br />

3. Gen-Test:<br />

Es konnte in der jüngeren<br />

Vergangenheit ein Gen-<br />

Test entwickelt werden,<br />

der auf einer Genotypisierung<br />

der Laktase Gen-<br />

Mutation beruht („LCT-Genotypen“).<br />

Mit diesem kann lediglich<br />

eine eindeutige Zuordnung der<br />

genetischen Disposition zur<br />

primären LaktoseIntoleranz<br />

nachgewiesen werden, nicht<br />

jedoch die sekundäre Laktose-<br />

Intoleranz.<br />

Für den Gen-Test wird Blut oder<br />

eventuell eine Speichelprobe<br />

benötigt. Unabhängig von den<br />

Ergebnissen des genetischen<br />

Tests sind sekundäre Ursa chen<br />

des Laktase-Mangels auszu-<br />

schließen, da diese mittels Gen-Test<br />

nicht identifiziert werden können.<br />

Zur Ermittlung der Prävalenz der<br />

Laktasedefizienz eignet sich dieser<br />

Test sehr gut, jedoch nicht zur Ermittlung<br />

der Intoleranz(symptome).<br />

Seit Verabschiedung der neuen<br />

Allergenkennzeichnung im Herbst<br />

2005 ist es für Patienten leichter,<br />

laktosehaltige Produkte zu identifizieren.<br />

Nahrungsbestandteile, die als<br />

häufige „Allergieauslöser“ gelten<br />

(dazu wird auch Milch bzw. Laktose<br />

– obwohl nicht klassisch allergieauslösend<br />

– gezählt), müssen nun<br />

entweder im Produktnamen, in der<br />

Zutatenliste oder durch einen gesonderten<br />

Hinweis für den Konsumenten<br />

erkennbar sein.<br />

6. Therapie<br />

Eine ursächliche Behandlung der<br />

Laktose-Intoleranz ist nicht möglich.<br />

In erster Linie besteht die Therapie<br />

darin, den Milchzuckeranteil<br />

in der Ernährung auf ein verträgliches<br />

Maß zu reduzieren. Da bei<br />

den meisten laktoseintoleranten<br />

Patienten eine mehr oder weniger<br />

große Restaktivität der Laktase<br />

bestehen bleibt, vertragen nur die<br />

wenigsten gar keine Laktose mehr.<br />

Welche Laktosemengen weiterhin<br />

beschwerdefrei toleriert werden,<br />

ist individuell sehr unterschiedlich<br />

und bedarf daher der persönlichen<br />

Erfahrung der Betroffenen. Hilfreich<br />

dabei hat sich die Führung<br />

eines Ernährungstagebuchs durch<br />

die Patienten erwiesen. Um beschwerdefrei<br />

zu bleiben, muss die<br />

angepasste Ernährung in der Regel<br />

lebenslang beachtet werden.<br />

Die Toleranzgrenze für Laktose sollte<br />

jeweils vom Patienten eigenständig<br />

ermittelt werden. Über einen<br />

Zeitraum von 4 bis 6 Wochen wird<br />

dafür zunächst eine laktosefreie<br />

Prof. Stein: „Osteoporose<br />

kann sich daher<br />

als ernstzunehmende<br />

Nebenwirkung<br />

der laktosearmen<br />

/-freien Ernährung<br />

entwickeln. Im Hinblick<br />

auf das rasante Ansteigen<br />

der Osteoporoseprävalenz, ist die<br />

Gewährleistung einer ausreichenden<br />

Kalziumzufuhr trotz Laktose-<br />

Intoleranz daher das wichtigste<br />

Ziel der therapeutischen Maßnahmen.“

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