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Wie alles begann Die Geschichte des Jugendmusikkorps Avenwedde. Der Hof Nr. 3 in Avenwedde: Oesterfelhaus, Ostervelhaus, Oesterfellhues, Oesterfelhuß bis Eusterfelhaus – und schließlich Altewischer, Schulte und Burbach Über die Bedeutung der Musik für herwachsende Kinder und Jugendliche äußert sich der derzeitige Vorsitzende des Volksmusikerbundes des Kreises Gütersloh, Heinz Felderhoff. Der pensionierte Polizeibeamte weiß, wovon er spricht: „Da ich inzwischen den Lebensweg vieler musizierender Kinder im Jugendmusikkorps über Jahrzehnte verfolgen konnte, habe ich durchaus positive Entwicklungen beobachtet. Musik begleitet uns in allen Lebenslagen, ob Feier, Trauer oder Meditation. Auch unsere Psyche wird durch die Musik beeinflusst. Musizierende Kinder und Jugendliche erbringen bessere Leistungen in der Schule. Professor Bastian bringt es in seinem Buch auf den Punkt: Die Pisa-Studie belegt, dass Schulen vordere Plätze erzielt hatten, in denen die Musik besonders gefördert wurde.“ Und auch der junge Dirigent des Jugendmusikkorps Avenwedde, Thiemo Kraas, weiß, was Musik für Kinder und Jugendliche bedeutet: Nahrung für unsere Seele. Aber nicht nur um die Musik kümmert sich Heinz Felderhoff. Zur Zeit ist der vielseitig handwerklich Tätige erneut mit kleinen Maurerarbeiten beschäftigt. Er selbst nimmt die Kelle in die Hand und mauert Gefache des Fachwerkhauses aus, die dringend der Erneuerung bedürfen. 48| Bonewie · Dezember 2009 (Fortsetzung aus dem letzten Heft) Die wechselvolle Geschichte des Hofes Eusterfelhaus und jetzigen Domizils „Musikzentrum Stiftung Altewischer“, ist äußerst interessant und über Strecken gar manchmal auch verwirrend. Bereits im Untertitel dieses Berichts wird dieses deutlich durch die verschiedensten Schreibweisen des Hofnamens. Heinz Felderhoff hat große Anstrengungen unternommen, um mehr Licht in die Geschichte der alten Besitzung zu bringen. Er hat in das Archiv der Stadt Gütersloh Einsicht genommen, die Unterlagen des Katasteramts des Kreises und das Bauamt der Stadt eingesehen, die Landwirtschaftskammer Wiedenbrück bemüht und darüber hinaus Zeitzeugen befragt. Sowohl Anita Kramer, geborene Schulte, Wir wünschen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! Salon Tölke Zur Großen Heide 1 · 33335 Gütersloh � 0 52 09 / 24 75 Wir bedienen Sie jederzeit ohne Anmeldung Hier spielt die Musik MUSIKZENTRUM STIFTUNG ALTEWISCHER Reinhild Voß, geborene Burbach, Anita Lange, geborene Eusterfelhaus, sowie Stefan Altewischer standen ihm Rede und Antwort. Nicht genug damit: Im Frühjahr dieses Jahres waren Heinz Felderhoff und Erwin zum Stickling in Detmold und besuchten das Landesarchiv NRW. Im Lesesaal wurden sie in drei Folianten fündig und fanden Akten über den Hof Eusterfelhaus. Zwei Tage lang blättern sie in Urkunden, Notizen, Schuldverschreibungen, Notariatsbekundungen und Gerichten aus Rietberg, Neuenkirchen, Wiedenbrück, Rheda, Gütersloh und Minden. Leicht lässt sich erkennen, dass die Besitzverhältnisse des Hofes „fließend“ sind und laufend hin und her wechseln. Hinzu kommt, dass die Belege keinewegs chronologisch oder nach Datum geordnet sind, so dass eine kontinuierliche Verfolgung der jeweiligen Besitzveränderungen nur schwer zu ermitteln sind. So konnte trotz intensiven Bemühens ein Besitzwechsel von Weinberg zu Altewischer nirgendwo ermittelt werden. Neben einigen gut leserlichen Schriften waren die meisten Dokumente schwer zu entschlüsseln, zumal sie in Sütterlin, La-
tein oder schlechter Handschrift zu Papier gebracht worden waren. Hinzu kamen Begriffe, die heute kaum noch üblich sind, eher den Behörden wie Gerichten und Rechtsanwälten zuzuordnen sind. Eine kleine Kostprobe: Cogia Vidimata = Durch Augenschein geprüfte Abschrift. Insiunations-Bescheinigung = Unterstellung, Verdächtigung, Einflüsterung, Ansinnen. Partinenzien = Zubehör zu einem Ganzen. Bemüht wird auch „das Wohlhochlöbliche königliche preußische Land- und Stadtgericht zu Wiedenbrück.“ Notizen, festgehalten beim Durchstöbern der Akten in Detmold, sowie eine Zeittafel (im Kasten, keinewegs erschöpfend) erläutern die wechselvolle Besitzverhältnisse des Hofes. Wie bereits dem Bericht des vorigen Heftes zu entnehmen ist, sind die früheren Eigentumsverhältnisse des Hofes Eusterfelhaus/Altewischer schwer nachzuvollziehen. Auffallend sind die häufigen Schuldverschreibungen, die letztendlich zum Verkauf des Anwesens geführt haben könnten. Anita Lange, geborene Eusterfelhaus, ist im Heuerlingshaus auf dem Hof Altewischer geboren und aufgewachsen. Ihr Vater, Heinrich Eusterfelhaus, geboren 1905, war in der Brennerei Altewischer tätig. Ihr Großvater, Heinrich Eusterfelhaus, geboren 1870, fertigte Holzschuhe. In seinem Kassenbuch aus dem Jahre 1919 ist ersichtlich, dass er seine Holzschuhe mit Pferd und Wagen bis nach Paderborn und Dortmund lieferte. Der Urgroßvater war Besitzer des Anwesens. Anita Lange vermutet, dass der Verkauf letztlich auch auf das leidenschaftliche Kartenspiel ihres Vorfahren zurückgehen könnte. In den Katasterunterlagen, die ab 1867 geführt werden, ist ein David Weinberg, Karl (Jacob?) Grundmann, L. Oswald, zu Herford und Schröder zu Verl, im Kolonat Nr. 3 Avenwedde eingetragen. Im Kataster 1885/86 bis 1911 wird Otto Altewischer aus Dortmund genannt. Im Jahre 1910 verkaufte Otto Altewischer Hof und Brennerei für 145.000 Mark (20.000 Mark Erwin zum Stickling (links) und Heinz Felderhoff studieren die Schriftstücke über den Hof Eusterfelhaus/Altewischer im Landesarchiv Detmold. für Inventar und vier Pferde und 35.000 Mark für Firmenrechte) an eine Genossenschaft mit folgenden Käufern: Lehrer Heinrich Schulte, Gastwirt Heinrich Venjakob (beide aus Friedrichsdorf), Kolon Johannes Reker, Kolon Heinrich Geisendrees, Kolon Heinrich Ruthmann, Lehrer Karl Hoffmeister, Landwirt Gerhard Johannkemper, Kaufmann Josef Schulte (sämtlich aus Avenwedde) und Kolon Heinrich Brunsing aus Sende. 1911 sind im Grundbuch Josef Schulte und Heinrich Ruthmann als Geschäftsführer eingetragen. 1920 steht im Kataster Christian Pähler aus Gütersloh, Friedrichsdorfer Straße 32. 1923 wird Josef Schulte als Eigentümer der Firma „Otto Altewischer Nachfolger GmbH“ genannt. 1923 (zur Zeit der Inflation) nimmt Josef Schulte eine Hypothek von 12.200 000 Mark bei der Sparkasse Gütersloh auf. Otto Altewischer, 1845 in Sundern geboren, zog nach dem Verkauf der Brennerei nach Münster und starb dort1932. Er war mit Ehefrau Adeline Albertine Schmidt aus Hörde verheiratet. Josef Schulte segnete 1962 das Zeitliche. zS (Fortsetzung im nächsten Heft) Wer das Jugendmusikkorps Avenwedde finanziell unterstützen möchte, findet hier die Bankverbindung: Sparkasse Gütersloh, Konto-Nr. 18 020 959, BLZ 478 500 65, Stichwort „Förderverein Jugendmusikkorps Avenwedde e.V.“ J. Obeloer • Elektromeister Ausführung sämtlicher Elektroarbeiten: Industrieanlagen Hausinstallationen Wärmepumpen Telefonanlagen Netzwerk-Technik Satelliten-Anlagen Solarstrom mit Servicegarantie Unseren Kunden ein fröhliches Weihnachsfest! Laurentiusstraße 24 Tel. 05241/75694 33335 Gütersloh Fax 05241/702323 e-mail: johannes.obeloer@onlinehome.de Mobil 0170 / 5 93 35 63 Bonewie · Dezember 2009|49
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