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Zurück zu den Wurzeln<br />

Eindrücke eines Westfalen von einer Reise durch Oberfranken<br />

In Westfalen ist er geboren, doch seine Wurzeln sind in Franken und der Oberpfalz. Der Hage -<br />

ner Autor Manfred Schloßer kam deshalb der Einladung des Bierstädters gerne nach, eine<br />

Lesung in Kulmbach zu machen. Schloßers Oma Katharina wurde im oberfränkischen Bamberg<br />

geboren, und Opa Thomas kam aus der Oberpfalz.<br />

mit Kulmbacher Bratwürsten am Stand auf dem Markt, immer mit reichlich einheimischen Bie -<br />

ren heruntergespült.<br />

Am ersten Tag wurde der Autor mit einem Stadtrundgang durch die Altstadt von Kulmbach<br />

angewärmt. Dabei lernte er Typen, Gassen und alte Gebäude, wie das alte Badhaus von 1398<br />

(‚historische obere Badstube’) kennen.<br />

Am Folgetag besichtigte man die Plassenburg oberhalb Kulmbachs, das Wahrzeichen der<br />

Stadt: und zwar von unten, von oben und oben drin. Dem Autoren wurden im Burg-Museum<br />

auf 5 Stockwerken Geschichte und Geographie in Zinn gegossen vorgestellt. Das Zinnfiguren-<br />

Museum war echt ein Erlebnis. Und dann sogar ein zeitgenössisches Ereignis, die so genannte<br />

‚Abbey-Road’ von Kulmbach unterhalb der Plassenburg.<br />

Und dann folgte die Autorenlesung im Cafe Schoberth, der eigentliche Anlass für die weite<br />

Reise des Autors, wofür er pro Weg ca. 500 km durch die Republik gebrettert war. Die Lesung<br />

in Kulmbach war für den Autor ein Erfolg.<br />

Opa Thomas mit Motorrad auf Heimat-Urlaub nach Franken 1931<br />

Sie heirateten in Bamberg in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, und von dort ka -<br />

men sie 1921 nach Westfalen. 1922 und 1923 folgten auch Schloßers Großonkels Karl und<br />

Adam nach Selm in Westfalen, um auf der Zeche „Hermann“ Kohle aus dem Pütt zu holen.<br />

Das war die Zeit, als viele Menschen aus Franken und der Oberpfalz wegen der Arbeitsplätze<br />

im Steinkohlen-Bergbau ins Ruhrgebiet auswanderten. Also kamen sie von einer Biergegend<br />

in Franken zu einer anderen Bierstadt in und um Dortmund. Aber Adam und Karl kamen nach<br />

ein paar Jahren wieder zurück – nach „dahaam“. Vielleicht stammt ja auch aus dieser Zeit<br />

die Sympathie zwischen Franken und Westfalen, die auch schon zu einer Fan-Freundschaft<br />

zwischen dem ‚Club’, dem 1. FC Nürnberg, und den Malochern vom FC Schalke 04 aus Gel -<br />

sen kirchen führte? Sein heute 89-jähriger Vater wurde, ebenso wie Autor Manfred und sein<br />

Bruder, in Selm geboren. Aber sein Vadder durfte vier Jahre die Volksschule in Bamberg besuchen,<br />

wo er rasch als der einzige ‚Sau-Preiß’ eingestuft wurde.<br />

Von daher war der Besuch von Kulmbach für den westfälischen Autor eine Art „Zurück zu<br />

den Wurzeln“-Erlebnis: ein schönes, ein ereignisreiches, da er von gastfreundlichen Oberfran -<br />

ken herzlich aufgenommen und herumgeführt wurde. Und Autor Manfred Schloßer – zum Ent -<br />

setzen seines Bier trinkenden Vaters – eigentlich sonst nur Wein trinkend, ja, was machte er<br />

in den drei Tagen in Kulmbach? Keinen Tropfen Wein getrunken, dafür jeden Abend dem heimischen<br />

Bier gefrönt.<br />

Empfangen, betreut und bestens bewirtet wurde der Autor vom Veranstalter der Lesung<br />

und Herausgeber des Bierstädters, Roland Hermsdörfer, obwohl dieser in der letzten Woche<br />

vor Redaktions-Schluss des Juni-2015-Bierstädters voll im Organisations-Stress stand.<br />

Bestens untergebracht wurde der Autor nach seiner mehr als sechsstündigen Fahrt von Ha -<br />

gen nach Kulmbach im ruhigen, netten Einzelzimmer mit leckerem, reichlichem Frühstücks-<br />

Büffet in der Kulmbacher Pension Hilde.<br />

Bewirtet wurde Manfred Schloßer aufs Großzügigste: Zu fränkischen Spezialitäten eingeladen,<br />

wie Schäufele mit Klößen oder fränkischem Sauerbraten in der ‚Einkehr zur Schmiede’,<br />

oder einer Brotzeit in Form von ‚Presssack mit Musik’ im Mönchshof, oder in der Mittagszeit<br />

Mit Museums-Bier in der Mönchshof-Brauerei<br />

Der dritte Tag begann für Manfred Schloßer mit einem Treffen in Heinersreuth mit Jürgen<br />

‚Dino’ Linhardt, einem Autoren von Bierstädter-Artikeln. Die Ausflugs-Orte für diesen Tag hießen<br />

Bodenmühlwand am Roten Main, Bayreuth und Altdrossenfeld. Zusammen fuhren sie<br />

zum idyllisch gelegenen Keuper-Aufschluss Bodenmühle, wo sie geologische Schichten in ei -<br />

nem natürlichen Gesteins-Aufschluss bestaunen konnten.<br />

Weiter nach Bayreuth, wo sie sich das alte und das neue Schloss, Stadtkirche und Markt<br />

anschauten. Dort gab es als Brotzeit Bayreuther ‚Würstl im Schlafrock’ vom Wurststand. Bei<br />

einer Rast ließen sich’s Jürgen und Manfred bei alkoholfreiem Bier gut gehen.<br />

In Bayreuth gab es ‚Ramblas’ wie in Barcelona, die Todes-Rinne, und Dino Linhardt traf<br />

auf eine Dino-Skulptur, die zu einem urzeitlichem Museum hinwies.<br />

Danach ging es noch für die beiden hoch zur bescheidenen ‚Richard Wagner-Hütte’ oberhalb<br />

von Bayreuth und zu einem besetzten Storchennest in Altdrossenfeld.<br />

Am Nachmittag fand ein letzter Ausflug mit Roland Hermsdörfer ins Fichtelgebirge statt.<br />

Unterwegs ein kurzer Stopp in der Töpfergemeinde Markt Thurnau: dort bewunderten sie das<br />

Schloss mit dem Brückengang zur St.Laurentius-Kirche.<br />

Und dann ab und hoch ins Fichtelgebirge: vorbei an den höchsten Erhebungen in Franken,<br />

dem Ochsenkopf mit 1024 m und dem Schneeberg mit 1051 m. Und dann machten sie den<br />

letzten Ausflugs-Stopp in Bad Berneck im Fichtelgebirge. Das ist seit 1857 ein Kurort, zuerst<br />

Luftkurort, seit 1930 Kneippkurort und seit 1950 Kneippsches Heilbad. Sie spazierten entlang<br />

der Ölschnitz und kamen in den schönen Kurpark, unterhalb der Burg-Ruine.<br />

Und abends gab’s ein Abschiedsbier für Roland und Manfred in der‚ Einkehr zur<br />

Schmiede’: „Schö war’s, Servus und Prost!“<br />

MS<br />

Anzeigen<br />

Abbey-Road in Kulmbach<br />

Kulmbach von oben

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