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ORBIS SENSUALIUM PICTUS - Databook.cz

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haben. Deshalb wird dieses Büchlein helfen, die (vorallem unsteten) Jungen zu disziplinieren und sie fürdas weitere Studium vorzubereiten.Daraus ergibt sich der dritte Vorteil, dass die Jungenzur Beobachtung angelockt und herangeführt, spielendund unterhaltsam Kenntnisse von den wichtigsten Sachenin der Welt gewinnen. Kurz, dieses Büchlein dientdazu, „Vestibularium“ und „Janua linguarum“ angenehmerdurchzunehmen, dazu ist es primär bestimmt.Wenn man es für angebracht hält, es auch für dieMuttersprachen zu bearbeiten, verspricht es drei anderegute Dinge.1. Anders, leichter als bisher, bringt es den Kinderndas Lesen bei: mittels eines vorn angeführten symbolischenAlphabets in Form von Bildern, das heißt mittelseines Zeichens für einen Buchstaben und eines hinzugemaltenBildes des Lebewesens, dessen Stimme derLaut des gegenüberstehenden Buchstaben ähnlich ist.Schon beim bloßen Anblick des Lebewesens wird sichder Anfänger leicht an die Gültigkeit eines jeden Buchstabenerinnern, wenn der Sinn sich daran gewöhntund die Gewohnheit sich festigt, werden die Dinge vomVerstand leicht erfasst.Wenn wir uns auch die Tabelle der wichtigsten Silbendurchsehen (wir hielten es nicht für notwendig,sie diesem Büchlein hinzuzufügen), kann man darangehen,sich die Bilder und die über ihnen angeführtenÜberschriften anzuschauen. Und hier sagt uns wiederallein der Anblick des gemalten Dinges den Namen desDinges, erinnert uns daran, wie die Bezeichnung desBildes gelesen werden soll. Und wenn das ganze Buchauf diese Art und Weise, über die Bezeichnungen derBilder, durchgenommen wird, kann es nicht vorkommen,dass der Schüler nicht lesen lernt; wohlbemerktohne all das übliche lange Buchstabieren, ohne dieseschwierige Sinnesquälerei, die man mit dieser Methodeganz vermeiden kann. Das wiederholte Lesen desBuches, auch mit den Beschreibungen unter den Bildern,vervollkommnet die Lesefertigkeit.2. Wenn man dieses Büchlein in den Volksschulenin der Muttersprache durchnimmt, wird es dazudienen, dass der Schüler diese Sprache vollkommenund von Grund auf lernt, weil in den oben angeführtenErläuterungen die Wörter und Wendungen derganzen Sprache in geeigneter Weise angeordnet sind.Und man kann schließlich auch eine kurze Grammatikder Muttersprache anfügen, die die bereits begriffeneSprache deutlich analysieren würde, die zeigen würde,wie die Wörter gebeugt werden sollen, und die die beider Wortverbindung angewendeten Regeln anführenwürde.3. Daraus ergibt sich ein neuer Nutzen, dass nämlichdie Übersetzung in die Muttersprache einer leichterenund angenehmeren Aneignung der lateinischenSprache dienen soll, wie auch aus dieser Herausgabezu ersehen ist, in der das ganze Buch so übersetzt ist,dass überall Wort gegenüber Wort angeführt ist unddie so zueinander gehören, dass dieses Buch in allemgleich ist, aber in verschiedenen Sprachen, ähnlich, alsob ein und derselbe Mensch in verschiedene Kleidergekleidet wäre. Und am Ende könnten eine Übersichtund Bemerkungen unter dem Gesichtspunkt angefügtwerden, worin sich die lateinische Sprache von derMuttersprache unterscheidet. Denn wo kein Unterschiedbesteht, sind keine Bemerkungen nötig.Weil die ersten Lektionen einfach sein sollen, habenwir in dieses Büchlein für das anfängliche Lernen nurgrundlegende und dem kindlichen Verstand begreiflicheDinge und nur die wichtigsten Wörter aufgenommen,von deren Kenntnis die Erkenntnis der ganzenWelt, der ganzen Sprache und aller Dinge abhängt.Wenn jemand eine vollkommenere Beschreibung derDinge und vollständigere Kenntnis der Sprache undklarere Erleuchtung des Geistes braucht (was wir ihmschuldig sind), findet er es anderswo, wohin er leichtmittels dieser unseren Sinnen zugänglichen Enzyklopädiegelangt.Zur angenehmen Nutzung dieses Büchleins bleibtnoch hinzuzufügen:1. Geben Sie es den Jungen in die Hände, damit siesich nach Belieben die Bilder anschauen und sich mitihnen schon zu Hause möglichst gut bekanntmachen,noch bevor sie in die Schule gehen.2. Dann fragen Sie sie oft (besonders schon in derSchule), was dies und jenes ist und wie es heißt, damitsie nichts sehen, was sie nicht benennen können, unddamit sie nichts nennen, was sie nicht zeigen können.3. Zeigen Sie ihnen die benannten Dinge nicht nurauf den Bildern, sondern auch in der Wirklichkeit,zum Beispiel die Körperteile, Bekleidung, Bücher, dasHaus, Hausgeräte usw.4. Gestatten Sie ihnen, wenn sie wollen, die Bilderauch mit eigener Hand nachzumalen, ja, spornen Siesie an, damit sie es wollen; erstens damit auch so dieAufmerksamkeit gegenüber den Dingen geschärftwird, zweitens, damit sie sich des gegenseitigen Verhältnissesder Teile bewusst werden, und schließlichdamit sie die Geschicklichkeit der Hand üben, die vielfachnützlich ist.5. Wenn man einige hier erwähnte Dinge dem Augenicht vorlegen kann, wird es sehr nützlich sein, sie denSchülern direkt vorzuführen, zum Beispiel die Farbenoder Geschmäcke, die man hier nicht mit Druckerschwärzedarstellen konnte. Aus diesem Grund wäre eswünschenswert, in jeder bedeutenderen Schule Sammlungenseltener und zu Hause nicht vorkommender Dingeaufzubewahren, damit man sie den Schülern zugleichzeigen kann, immer wenn sie erklärt werden sollen.Dann erst wäre diese Schule eine echte Schule der sinnlichenWelt, ein Vorspiel der Schule der Verstandeswelt.Aber schon genug, machen wir uns an die Arbeit.50 51

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