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Roland Eichenberger AG - Menziken - dorfheftli

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Fortsetzung: Autopionier Carl Weber-Landolt<br />

Kutschenähnlich: der 1. Personenmotorwagen, 1897.<br />

«Aus den Ateliers der Maschinenfabrik C. Weber-Lan-<br />

dolt ist bereits das dritte Automobil hervorgegangen.<br />

Dasselbe ist ein 10-plätziges Break von 12 Pfrdkr. und<br />

fuhr gestern mit grosser Schnelligkeit und sehr wenig<br />

Geräusch durch die Strassen des Wynentals. Wir zweifeln<br />

nicht, dass diese neue Industrie, welche Hr. Weber<br />

einführt, prosperieren wird. Wie man vernimmt, werden<br />

mit den Weber’schen Automobilen im nächsten<br />

Truppenzusammenzug Versuche angestellt behufs definitiver<br />

Einführung in die Armee für den Generalstab.»<br />

Für die Armee im Einsatz<br />

«<strong>Menziken</strong> wäre beinahe zu einem AMP (Armee Motor-Park<br />

geworden», ist Markus Dätwyler überzeugt.<br />

Schliesslich wurde das Oberwynentaler Dorf am 2. August<br />

1902 neben Echallens, Burgdorf und Uster im Mo-<br />

16<br />

September 1913: Autoausflug um den Hallwilersee.<br />

bilmachungsfalle zum Motorwageneinschätzungsplatz<br />

für Reservewagen für das IV. Armeekorps erklärt. Und<br />

im Armee-Herbstmanöver 1907 stand ein eingemieteter<br />

Lastwagen der Automobilfabrik Herkules <strong>Menziken</strong><br />

mit Fahrer Rudolf Wirz und Hilfsfahrer Jakob Häfliger für<br />

den Fleischtransport der Korpsverpflegung im Einsatz.<br />

Harmonisch, solid und sauber gebaut<br />

Aber schon zuvor hatte Carl Weber-Landolt mit seinen<br />

Lastwagen für ein positive Echo gesorgt. So auch an<br />

der 2. Automobilausstellung vom 28. April bis 6. Mai<br />

1906 in Genf, wo sein Lastwagen mit einer Tragkraft<br />

von 7000 kg in der Fachpresse als harmonisch, solid<br />

und sauber gebaut gelobt wurde. Dieser Herkules-Lastwagen<br />

war auch ein Arbeits-Tier. Die Leistungsfähigkeit<br />

wurde beim Materialtransport zur Erbauung des Hotel<br />

Herkules-LKW, Automobilausstellung Zürich 1907. Robert Schlör mit Herkules-Lastwagen, 1905.<br />

Mai 1907: Rang 3 für diesen Herkules-Lastwagen. Herkules Motor-Omnibus für 8 Personen, 1904.<br />

«Dolder Waldhaus» hinauf auf den steilen Zürichberg les-Kunden. Auch ausländische Firmen, wie etwa die<br />

eindrücklich unter Beweis gestellt. Beim Lastwagen- Mailänder Speditionsfirma Bruzzi, wussten die Qualität<br />

Zuverlässigkeitswettbewerb über die Distanz von 371 «made in <strong>Menziken</strong>» zu schätzen. Welche Pionierleis-<br />

km, anlässlich der Zürcher Automobilausstellung 1907, tung Carl Weber-Landolt vollbracht hatte, zeigte auch<br />

sicherte sich der Herkules-Lastwagen (als einziger mit die Tatsache, dass der Fahrzeugbestand im Aargau1908<br />

Eisenbereifung) den 3. Rang. Für diese solide Leistung<br />

gab es ein Spezialdiplom für pannenfreies Fahren. Unter<br />

lediglich 10 LKWs und 55 PWs zählte.<br />

den Konkurrenten waren unter anderen auch Fahrzeu- Ausländische Konkurrenz zu gross<br />

ge von Arbenz, Berna, Martini und Saurer sowie Pegeot Wie vielfältig das Angebot an Herkulesfahrzeugen war,<br />

und N<strong>AG</strong> als ausländische Konkurrenz. Diese Erfolge zeigt ein Blick in die Werbeprospekte. So waren neben<br />

vermochten viele Schweizer Firmen zu überzeugen. So dem Personenwagen Tonneau für Personen auch der<br />

zählte zum Beispiel das Zürcher Baugeschäft Fietz & Tonneau als Warentransporter (Pick up), der elegante<br />

Leuthold, die Materialverwaltung der Stadt Zürich, die Motorbreak für 8 Personen, ein Motoromnibus so-<br />

Chocolat-Fabrik Tobler Bern, das Depot der Brauerei wie Lastwagen mit unterschiedlichen Leistungen und<br />

Feldschlösschen in Vevey oder die Bierbrauerei Robert Funktionen (Kipper, feste Brücke, Steinbrecheraufsatz<br />

Schlör & Sohn in <strong>Menziken</strong> zu den zufriedenen Herku- etc.) erhältlich. Allen Bemühungen um eine vielfältige<br />

Fahrzeugpalette zum Trotz, musste der Fahrzeugbau<br />

1912 eingestellt werden. Der Druck der in- und ausländischen<br />

Konkurrenz war zu gross geworden. Mit der<br />

Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dieser Firmen vermochte<br />

die kleine Fahrzeugbaufirma im Oberwynental<br />

nicht mehr Schritt halten. «Fast fliessbandmässig wurde<br />

zu dieser Zeit schon bei Saurer produziert», weiss<br />

Herkules-Kenner Markus Dätwyler, der Hinweise und<br />

Material rund um die Firma von C. Weber-Landolt gerne<br />

Herkules-Lastwagenmotor: Vier Zylinder, ca. 45 PS. entgegennimmt. Kontakt unter Telefon 062 771 20 75.<br />

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