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Teil 1: Entwurf und Realisierung einer Verknüpfungssteuerung 1.1 ...

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Jade Hochschule Wilhelmshaven Labor für Prozessinformatik <strong>und</strong> Regelungstechnik<br />

Fachbereich Ingenieurwissenschaften Prof. Dr. Schumacher<br />

Studiengang Elektrotechnik Dipl. Ing. Heeren<br />

Dipl. Ing. Hanenkamp<br />

18.10.2012<br />

Laborpraktikum Prozesssteuerung 1<br />

Versuch 2: Steuerung der Frischluftzufuhr in die Büroräume<br />

<strong>Teil</strong> 1: <strong>Entwurf</strong> <strong>und</strong> <strong>Realisierung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Verknüpfungssteuerung</strong><br />

<strong>1.1</strong> Funktionsbeschreibung:<br />

Innerhalb der Büroräume des Gebäudes sind an verschiedenen Stellen drei Bimetall-<br />

Temperaturfühler installiert. Diese schalten bei Überschreitung <strong>einer</strong> eingestellten<br />

Grenztemperatur t_soll1 jeweils einen Eingang der Steuerung von 0 auf 1.<br />

Melden mindestens zwei Fühler eine Temperaturüberschreitung, so wird über einen<br />

binären Ausgang der Steuerung eine Zuluftklappe geöffnet.<br />

Wenn drei Grenzwertmelder eine Temperaturüberschreitung melden, dann wird<br />

zusätzlich über einen weiteren Ausgang der SPS ein Lüfter eingeschaltet, der für eine<br />

beschleunigte Frischluftzufuhr sorgt.<br />

Da in diesem System nur gekühlt werden kann, solange die Außentemperatur im<br />

Verhältnis zur Innentemperatur unter einem bestimmten Wert bleibt, signalisiert ein<br />

weiterer Temperaturfühler ein Unterschreiten dieser Differenz t_delta, indem ein<br />

Eingang der SPS von 0 auf 1 geschaltet wird. In diesem Fall ist die Zuluftklappe zu<br />

schließen <strong>und</strong> der Lüfter auszuschalten, auch wenn die Temperaturfühler im Gebäude<br />

eine Grenzwertüberschreitung melden.<br />

Die den elektrischen Betriebsmitteln zuzuordnenden Ein- <strong>und</strong> Ausgangsadressen der<br />

Steuerung sind den Zuordnungstabellen Bild 1 <strong>und</strong> Bild 2 zu entnehmen.<br />

1.2 Durchzuführende Arbeiten vor dem Labortermin:<br />

− Stellen Sie für die oben beschriebenen Funktionen die Funktionstabelle auf <strong>und</strong><br />

entwerfen Sie mit Hilfe von KV-Tafeln die Schaltfunktionen<br />

A3 = g(E1 … E4) für die Zuluftklappe <strong>und</strong><br />

A4 = f (E1 … E4) für den Lüfter<br />

in konjunktiver Minimalform.<br />

− Stellen Sie den Steueralgorithmus dar als Funktionsplan, Kontaktplan <strong>und</strong><br />

Anweisungsliste für die SPS-Programmierung.<br />

PS1 – Versuch 2<br />

Seite 1/4


1.3 Arbeiten am Versuchsplatz:<br />

− Programmieren Sie das Steuerungsprogramm in STEP7-AWL <strong>und</strong> testen Sie es auf<br />

korrekte Funktion.<br />

Versuchsumgebung:<br />

− Entwicklungsumgebung STEP7 auf PC<br />

− Automatisierungsgerät S7 314C-2 DP<br />

− Ein-/Ausgabetafel als statischer Simulator<br />

− Online-Handbücher zur Steuerung <strong>und</strong> der Entwicklungsumgebung<br />

1.4 Randbedingungen zur Verwirklichung:<br />

− Der Programmentwurf ist soweit wie möglich hardwareunabhängig auszuführen, das<br />

bedeutet im Wesentlichen die Benutzung der symbolischen Signalnamen.<br />

− Das zu realisierende Steuerungsprogramm soll im Unterprogramm FC3 ablaufen<br />

<strong>und</strong> durch Netzwerke für die Einzelfunktionen strukturiert sein.<br />

− Es sind die in Bild 1 <strong>und</strong> Bild 2 angegebenen Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsadressen<br />

sowie die symbolischen Signalnamen zu verwenden. Die in den Zuordnungstabellen<br />

angegebenen Merker werden erst in einem späteren Versuchsteil genutzt.<br />

Eingangsvariable<br />

(Symbolischer<br />

Signalnahme)<br />

Luft_Tinnen1<br />

Luft_Tinnen2<br />

Luft_Tinnen3<br />

Luft_Taussen<br />

Luft_Takt<br />

18.10.2012<br />

Quelle<br />

Bimetallschalter<br />

(Schließer)<br />

Bimetallschalter<br />

(Schließer)<br />

Bimetallschalter<br />

(Schließer)<br />

Bimetallschalter<br />

(Schließer)<br />

Taster<br />

(Schließer)<br />

Senke<br />

(Eingangs-<br />

adresse)<br />

Bild 1: Zuordnungstabelle der Eingangsvariablen<br />

Ausgangsvariable<br />

(Symbolischer<br />

Signalnahme)<br />

Luft_Klappe<br />

Senke<br />

Klappen-<br />

antrieb<br />

PS1 – Versuch 2<br />

Adresse für<br />

Visualisierung<br />

(WinCC)<br />

E<strong>1.1</strong> M125.1<br />

E1.2 M125.2<br />

E1.3 M125.3<br />

E1.4 M125.4<br />

E1.5 M125.5<br />

Quelle<br />

(Ausgangsadresse)<br />

Adresse für<br />

Visualisierung<br />

(WinCC)<br />

A0.3 M224.3<br />

Luft_Luefter Lüftermotor A0.4 M224.4<br />

Luft_Meldeleuchte Meldeleuchte A0.5 M224.5<br />

Bild 2: Zuordnungstabelle der Ausgangsvariablen<br />

Logische Zuordnung<br />

E<strong>1.1</strong>=1 : „Temp.> t_soll1“<br />

E<strong>1.1</strong>=0 : „Temp.< t_soll1“<br />

E1.2=1 : „Temp.> t_soll1“<br />

E1.2=0 : „Temp.< t_soll1“<br />

E1.3=1 : „Temp.> t_soll1“<br />

E1.3=0 : „Temp.< t_soll1“<br />

E1.4=1 : „Temp.> t_delta“<br />

E1.4=0 : „Temp.< t_delta“<br />

E1.5=1 : „Takt“<br />

E1.5=0 : „kein Takt“<br />

Logische Zuordnung<br />

A0.3=1 : „Klappe auf“<br />

A0.3=0 : „Klappe zu“<br />

A0.4=1 : „Lüfter an“<br />

A0.4=0 : „Lüfter aus“<br />

A0.5=1 : „Leuchte an“<br />

A0.5=0 : „Leuchte aus“<br />

Seite 2/4


<strong>Teil</strong> 2: <strong>Realisierung</strong> eines JK-Flipflops<br />

2.1 Funktionsbeschreibung:<br />

Im Meldepult des Hausmeisters soll eine „Zuluftmeldeleuchte“ Auskunft über den<br />

Betriebszustand der Zuluftklappe <strong>und</strong> des Lüfters geben.<br />

Die Meldeleuchte soll über die in Bild 3 dargestellte Logik eines taktflankengesteuerten<br />

JK-Flipflops angesteuert werden <strong>und</strong> folgende Funktion aufweisen:<br />

• Zuluftklappe geschlossen <strong>und</strong> Lüfter aus<br />

⇒ Zuluftmeldeleuchte aus<br />

• Zuluftklappe geöffnet <strong>und</strong> Lüfter aus<br />

⇒ Zuluftmeldeleuchte an<br />

• Zuluftklappe geöffnet <strong>und</strong> Lüfter ein<br />

⇒ Zuluftmeldeleuchte blinkt im Takt der auf das JK-Flipflop wirkt<br />

A0.3<br />

(Zuluftklappe)<br />

A0.4<br />

(Lüfter)<br />

Bild 3: Ansteuerung der Zuluftmeldeleuchte<br />

2.2 Durchzuführende Arbeiten vor dem Labortermin:<br />

− Beschreiben Sie die Funktion des in Bild 3 dargestellten JK-Flipflops durch<br />

Zustandsgrafen <strong>und</strong> Zustandsfolgetabelle (Eingänge: J, K, T, Q(T-1); Ausgang: Q.<br />

− Entwerfen Sie das für die Ansteuerung der Meldeleuchte notwendige STEP7-<br />

Programm in AWL mittels Zustandsfolgetabelle <strong>und</strong> Karnaugh-Tafel.<br />

2.3 Arbeiten am Versuchsplatz:<br />

− Programmieren Sie das Steuerungsprogramm in STEP7-AWL <strong>und</strong> testen Sie es auf<br />

korrekte Funktion.<br />

− Lassen Sie sich nach dem Test die Funktion des Taktmerkerbytes der S7-300<br />

zeigen <strong>und</strong> ersetzen Sie den Takteingang durch ein geeignetes Taktmerkerbit.<br />

Versuchsumgebung: siehe 1.3<br />

18.10.2012<br />

>=1<br />

E1.5<br />

(Takt)<br />

J<br />

C<br />

K<br />

PS1 – Versuch 2<br />

1J<br />

C1<br />

1K<br />

Q<br />

Q*<br />

A0.5<br />

(Zuluft_Meldeleuchte)<br />

Seite 3/4


2.4 Randbedingungen zur Verwirklichung:<br />

− Das zu realisierende Steuerungsprogramm soll im Unterprogramm FC3 ablaufen.Die<br />

Logik des JK-Flipflops ist in der Funktion FC31 zu realisieren, die im Unterprogramm<br />

FC3 aufgerufen wird.<br />

− Es sind die in Bild 1 <strong>und</strong> Bild 2 angegebenen Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsadressen<br />

sowie die symbolischen Signalnamen zu verwenden.<br />

− Der Programmentwurf ist soweit wie möglich hardwareunabhängig auszuführen, das<br />

bedeutet im Wesentlichen die Benutzung der symbolischen Signalnamen.<br />

<strong>Teil</strong> 3: Erprobung der Frischluftsteuerung mit der Prozessvisualisierung<br />

WinCC<br />

3.1 Veränderung des Steuerprogramms:<br />

Um eine Erprobung der erstellten Programmteile mit der Prozessvisualisierung WinCC<br />

zu ermöglichen, sind einige Veränderungen an dem STEP7-AWL Programm<br />

notwendig:<br />

− Ersetzen Sie die verwendeten Ein- <strong>und</strong> Ausgangsadressen durch die in den<br />

Zuordnungstabellen (Bild 1 <strong>und</strong> Bild 2) dargestellten Merkeradressen <strong>und</strong> passen<br />

Sie die Symboltabelle an.<br />

3.2 Erprobung mit WinCC:<br />

Vorgehensweise:<br />

− Übertragen Sie die veränderten Programmteile in die SPS <strong>und</strong> schließen Sie die<br />

STEP7-Entwicklungsumgebung.<br />

− Starten Sie die auf dem PC vorhandene WinCC-Runtime zum Labor PS1.<br />

− Wechseln Sie in das Unterfenster „Frischluftzufuhr“ <strong>und</strong> überprüfen Sie, ob die<br />

Steuerung korrekt arbeitet.<br />

18.10.2012<br />

PS1 – Versuch 2<br />

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