Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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10 Projekte am Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Chemie<br />
10.1 Biogeochemie<br />
Prof. Dr. M. Andreae, Dr. Günter Helas, Dr. J. Kesselmeier, Dr. F. X. Meixner und Mitarbeiter<br />
10.1.1 Messungen von Lachgas (N2O) und Methan (CH4) in europaeischen Nebenmeeren<br />
Bearbeiter: Dipl.-Chem. Hermann Bange<br />
Hauptbetreuer: Prof. Dr. M. Andreae<br />
Zur räumlich und zeitlich hochaufgelösten Messung von gelösten und atmosphärischen Lachgas (N2O) und<br />
Methan (CH4) wurde ein kontinuierlich arbeiten<strong>des</strong> gaschromatographisches Analysesystem (GC-ECD/FID)<br />
aufgebaut. Zur Messung von N2O und CH4 in der ozeanischen Mischungschicht wurde ein Seewasser-<br />
Gas Equilibrator eingesetzt. Dieses System wurde während mehrerer Expeditionen in verschiendenen europäischen<br />
Nebenmeeren (Nordsee September 1991, September 1992; Ostsee Februar 1992, Juli-August<br />
1992, Gironde November 1992, östliches Mittelmeer Juli 1993) eingesetzt.<br />
Das wichtigste Ergebnis läßt sich wie folgt zusammenfassen: Es konnte erstmals gezeigt werden, dass N2Ound<br />
CH4-Emissionen aus Küstengebieten (kontinentaler Schelf und Aestuare) einen wesentlichen Beitrag<br />
zu den globalen ozeanischen Emissionen von N2O und CH4 leisten.<br />
10.1.2 Die Abgabe von organischen Säuren an die Atmosphäre durch Pflanzen verschiedener<br />
Entwicklungsstufen<br />
Bearbeiterin: Dipl.-Biol. Kirsten Bode<br />
Hauptbetreuer: Dr. J. Kesselmeier<br />
Im Rahmen der Dissertation sollte untersucht werden, ob die Vegetation als Quelle <strong>für</strong> Ameisen- und<br />
Essigsäure in der Atmosphäre angesehen werden kann. Um dabei Oxidationsvorgänge an pflanzlich emittierten<br />
Spurengasen während der Verweildauer in der Küvette auszuschließen, wurde diese Arbeiten unter<br />
Reinluft-Bedingungen durchgeführt. Dabei wurden verschiedene junge Baumspezies hinsichtlich ihres<br />
Austauschverhaltens und ihrer Saisonalität verglichen. Erste Feldmessungen an Fichtenzweigen mit einem<br />
halboffenem Küvettensystem ergaben aufgrund der im Freiland üblichen wechselhaften klimatischen<br />
und luftchemischen Bedingungen uneinheitliche Ergebnisse. Die daraufhin geforderte Standardisierung der<br />
Meßbedingungen, die einen Vergleich verschiedener Pflanzenarten ermöglichen sollte, machte die völlige<br />
Neukonstruktion eines Küvettensystems und den Aufbau einer Gasreinigungsanlage notwendig. Mit dem<br />
neuen System wurden unter einheitlichen Bedingungen in einem Klimaschrank zwei Fichten (Picea abies (L)<br />
Karst.), eine Buche (Fagus sylvatica L.) und eine Esche (Fraxinus excelsior L.) untersucht. Im Laufe von 3<br />
bis 7 Tagen wurden die oberirdischen Abschnitte der 3-5 Jahre alten Bäume mit gereinigter Luft begast und<br />
der Austausch von Ameisen- und Essigsäure gemessen. Gleichzeitig wurden die Nettophotosynthese- bzw.<br />
die Atmungsrate und die Transpiration bestimmt. Die gewonnenen Gaswechseldaten und Austauschraten<br />
<strong>für</strong> die beiden organischen Säuren waren mit denen von Feldversuchen vergleichbar. Bei allen untersuchten<br />
Pflanzen wurden hauptsächlich Emissionen und kaum Depositionen beobachtet. Während der Lichtphasen<br />
emittierten die Versuchspflanzen in höheren Raten als in den Dunkelphasen. Bei den meisten Experimenten<br />
waren Ameisensäureaustausch und Transpirationsrate korreliert. Für die Essigsäure waren diese<br />
Beziehungen weniger deutlich. Bei allen Versuchspflanzen waren die Verhältnisse zwischen Ameisensäureund<br />
Essigsäureabgabe korreliert. Im Zusammenhang mit der herbstlichen Stoffwechselumstellung nahmen<br />
die Freisetzungsraten der Esche bezogen auf die Blattfläche und den Gaswechsel zu. Bei der Buche waren<br />
im Herbst die Emissonsraten in Bezug auf Transpiration und Photosynthese erhöht. Desweiteren war eine<br />
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