Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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y former ammunition plants: large scale risk assessment with GIS. Groundwater 2000: International Conference on Groundwater Research, June 6-8, Copenhagen, Denmark. SIMON, S., HOFMANN, T., SCHENK, D, PREUSS, J. (2000): Groundwater risk assessment of former ammunition plants. ConSoil 2000: 7th International FZK/TNO Conference on Contaminated Soil, September 18-22, Leipzig. SIMON, S., HOFMANN, T., SCHENK, D, PREUSS, J. (2000): Groundwater risk assessment of former ammunition plants. HydroGeoEvent 2000, 29.09 - 04.10.2000, Heidelberg. 9.5 Bindung und Mobilität ökotoxischer Metalle und Metalloide im Bereich von Lagerstätten und Halden in Rheinland-Pfalz Univ.-Prof. Dr. H. v. Platen, Univ.-Prof. Dr. R. Oberhänsli, Univ.-Prof. Dr. R. Gaupp und Mitarbeiter (Institut für Geowissenschaften) 9.5.1 Bindungsformen, Mobilität und Aufnahmeverhalten von Uran in Vererzungen, Böden und Pflanzen im Saar-Nahe-Gebiet, Rheinland-Pfalz Bearbeiter: Dipl.-Geol. Holger Appel Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. H. von Platen Im Saar-Nahe-Becken entstanden im Zusammenhang mit vulkanischen Aktivitäten im Oberrotliegend und den begleitenden Alterationsprozessen hydrothermale Uranvererzungen. In der Lagerstätte am Bühlskopf bei Ellweiler tritt eine epi-mesothermale Uranvererzung in der Varietät ” Nohfelden B“ im Nohfelder Rhyolithkomplex auf (U max.: 1380 ppm), am Großwald bei Dreiweiherhof existiert eine Vererzung vom Typ roll-front“ in Sand- und Tonsteinen des Unterrotliegend (U max.: 1150 ” ppm). Durch Verwitterung gelangen das Uran und die assoziierten Schwermetalle (Pb, Cu, Zn) in den Boden und stehen dort potentiell den Standortpflanzen zur Aufnahme zur Verfügung. Zur Abschätzung des ökologischen Risikos wurden durch sequentielle Standardextraktionen Art und Anteil der leichter löslichen, ” bioverfügbaren“ Uranspezies in den Gesteinen und Böden bestimmt. Dies sind: • wasserlösliche und kationenaustauschbare Urananteile, • karbonatisch gebundenes Uran, • an amorphe Fe-Oxid-Hybride gebundene Gehalte, • organisch fixierte Anteile. Ergänzend zu der Erfassung der geochemischen Bindungsformen und deren Mobilitäten wurde das biochemische Aufnahmeverhalten von Uran in Standortpflanzen und Nutzpflanzen eines Freilandversuchs bestimmt. In allen untersuchten Pflanzen fand eine Uranaufnahme statt. Die Konzentrationen in der Wurzel nehmen in der Regel mit steigenden Gesamtgehalten in den Böden zu. Die Quantifizierung der Uranaufnahme und der Mobilität des Urans in den Pflanzen erfolgt mit Transferfaktoren und Verteilungskoeffizienten. In Landpflanzen sind Transferfaktoren < 1 (0.05 - 0.8) die Regel. In Wassergräsern dagegen kommen in den Untersuchungsgebieten signifikante Uranakkumulationen mit Transferfaktoren zwischen 7 und 13 vor. Alle untersuchten Pflanzen besitzen eine markante Wurzel/Sproßbarriere für Uran, die Verteilungskoeffizienten variieren zwischen 0.01 und 0.5. In den pflanzlichen Organismen kommte es zu einer bevorzugten ” Endablagerung“ des Urans in den wasserreichen Endgliedern (Blätter, Nadeln, Früchte). Aufgrund der 86

vorgelegten geochemischen und biochemischen Analysedaten und relevante Analogiebeziehungen werden Richtwerte für geogene und anthropogene Uranbelastungen in Böden im Sinne der Hollandliste und der Klärschlammverordnung sowie ein Wert für den tolerierbaren Gesamtgehalt in Böden vorgeschlagen. 9.5.2 Erfassung und Quantifizierung von Quecksilber-, Arsen- und Antimonverbindungen im Bereich Boden - Pflanze eines historischen Quecksilber-Bergbaugebietes im Nordpfälzer Bergland Bearbeiterin: Dipl.-Geogr. Anke Neuhaus Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. H. von Platen Im Zusammenhang mit dem Oberrotliegend-Vulkanismus des Saar-Nahe-Beckens bildeten sich im Nordpfälzer Bergland oberflächennahe, hydrothermale bis epithermale Quecksilber-Arsen-Antimon-Barium- Vererzungen. Das mit Abstand häufigste Quecksilbererz ist Zinnober (HgS). Als Begleiter der Quecksilbermineralisation werden sulfidische Arsen- und Antimonminerale, Fahlerze sowie Baryt (BaSO4) beobachtet. Quecksilber, Arsen, Antimon und Barium gelten als hochtoxisch, die Toxizität hängt jedoch von der Verfügbarkeit der vorliegenden Verbindung ab. Sulfidische Quecksilber-, Arsen- und Antimonverbindungen sind schwerlöslich und können als relativ ungefährlich eingestuft werden. Durch verschiedene Prozesse kann jedoch deren Verfügbarkeit und das dadurch verursachte potentielle Risiko erhöht werden. Für die vorliegende Untersuchung wurden gärtnerisch, land- und forstwirtschaftlich genutzte Böden in und um das ehemalige Quecksilberbergbaugebiet Stahlberg beprobt und analysiert. Die gefundenen Gesamtgehalte überschreiten bisherige Richtwerte (Hollandliste, Kloke-Werte) deutlich bis extrem. Dabei muß berücksichtigt werden, daß diese Richtwerte nur für anthropogene Kontaminationen, die wegen ihrer Bindungsformen leichter verfügbar sind, anwendbar sind. Die Bindungsformen von Hg, As und Sb in den Vererzungs- und Haldenbereichen wurden mit Hilfe sequentieller Extraktionsanalyse und naturnaher Extraktion untersucht. Für die Abschätzung realistischer Werte wurden die Hg-, As- und Sb-gehalte in verfügbaren Nutzpflanzen bestimmt. Für Quecksilber besteht bei pH-Werten zwischen 4.1 und 7 ein linearer Zusammenhang zwischen dem extrahierbaren Hgextr und dem Gesamtquecksilber Hgges. Im Durchschnitt lassen sich 7.5 % und maximal 12.5 % des Gesamtquecksilbers extrahieren. Der größte Teil von Hgextr ist relativ fest an die organische Substanz gebunden (K = 10 −21 ). Die naturnahen Extraktionsversuche ergaben, daß in Essigsäure maximal 0.4 %, in EDTA ca. 20 % von Hgorg (bei linearer Korrelation zu Hgorg) gelöst werden. Arsen ist mit ca. 59 %, Antimon mit ca. 45 % in stärkerem Maße extrahierbar als Quecksilber, es besteht ein linearer Zusammenhang zu den jeweiligen Gesamtgehalten. Der größte Teil ist an Fe-Oxid-Hydroxide gebunden, außerdem treten Arsenate auf. Die gefundenen Quecksilbergehalte liegen bei den untersuchten Blattgemüsen (Mangold, Lauch), bei Petersilie und Weizen z. T. deutlich über den vom BGA festgestzten Richtwerten. Bei den beprobten Wurzel-, Sproß- und Fruchtgemüsen, Beerenobst und Kartoffeln und anderen Getreidearten wurden keine überhöhten Konzentrationen in den verzehrbaren Pflanzenteilen beobachtet. In Pflanzenversuchen konnte festgestellt werden, daß die Quecksilberkonzentration in Pflanzen von dem mit EDTA-extrahierbarem bzw. dem organisch gebundenen Quecksilber abhängig ist. Aus dem Verhältnis HgP flanze/Hgorg wurden Transferfaktoren bestimmt. Die so berechneten Transferfaktoren liegen mit wenigen Ausnahmen zwischen 0.001 und 0.006, höhere Werte mit einem Maximum zwischen 0.012 und 0.014 wurden für Weizen, Lauch, Petersilie und Erdbeeren gefunden. Die vom BGA festgesetzten Richtwerte für Arsen werden in den untersuchten Blattgemüsen (Mangold, Lauch), der Petersilie, Kohlrabi, Zucchini und Himbeere überschritten. Für den größten Teil der untersuchten Pflanzen liegen die Transferfaktoren unter 0.001, für einige Pflanzenarten (Erdbeerem Zucchini, 87

vorgelegten geochemischen und biochemischen Analysedaten und relevante Analogiebeziehungen werden<br />

Richtwerte <strong>für</strong> geogene und anthropogene Uranbelastungen in Böden im Sinne der Hollandliste und der<br />

Klärschlammverordnung sowie ein Wert <strong>für</strong> den tolerierbaren Gesamtgehalt in Böden vorgeschlagen.<br />

9.5.2 Erfassung und Quantifizierung von Quecksilber-, Arsen- und Antimonverbindungen im<br />

Bereich Boden - Pflanze eines historischen Quecksilber-Bergbaugebietes im Nordpfälzer<br />

Bergland<br />

Bearbeiterin: Dipl.-Geogr. Anke Neuhaus<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. H. von Platen<br />

Im Zusammenhang mit dem Oberrotliegend-Vulkanismus <strong>des</strong> Saar-Nahe-Beckens bildeten sich im Nordpfälzer<br />

Bergland oberflächennahe, hydrothermale bis epithermale Quecksilber-Arsen-Antimon-Barium-<br />

Vererzungen.<br />

Das mit Abstand häufigste Quecksilbererz ist Zinnober (HgS). Als Begleiter der Quecksilbermineralisation<br />

werden sulfidische Arsen- und Antimonminerale, Fahlerze sowie Baryt (BaSO4) beobachtet. Quecksilber,<br />

Arsen, Antimon und Barium gelten als hochtoxisch, die Toxizität hängt jedoch von der Verfügbarkeit der<br />

vorliegenden Verbindung ab. Sulfidische Quecksilber-, Arsen- und Antimonverbindungen sind schwerlöslich<br />

und können als relativ ungefährlich eingestuft werden. Durch verschiedene Prozesse kann jedoch deren<br />

Verfügbarkeit und das dadurch verursachte potentielle Risiko erhöht werden. Für die vorliegende Untersuchung<br />

wurden gärtnerisch, land- und forstwirtschaftlich genutzte Böden in und um das ehemalige<br />

Quecksilberbergbaugebiet Stahlberg beprobt und analysiert. Die gefundenen Gesamtgehalte überschreiten<br />

bisherige Richtwerte (Hollandliste, Kloke-Werte) deutlich bis extrem. Dabei muß berücksichtigt werden,<br />

daß diese Richtwerte nur <strong>für</strong> anthropogene Kontaminationen, die wegen ihrer Bindungsformen leichter<br />

verfügbar sind, anwendbar sind.<br />

Die Bindungsformen von Hg, As und Sb in den Vererzungs- und Haldenbereichen wurden mit Hilfe sequentieller<br />

Extraktionsanalyse und naturnaher Extraktion untersucht. Für die Abschätzung realistischer Werte<br />

wurden die Hg-, As- und Sb-gehalte in verfügbaren Nutzpflanzen bestimmt.<br />

Für Quecksilber besteht bei pH-Werten zwischen 4.1 und 7 ein linearer Zusammenhang zwischen dem<br />

extrahierbaren Hgextr und dem Gesamtquecksilber Hgges. Im Durchschnitt lassen sich 7.5 % und maximal<br />

12.5 % <strong>des</strong> Gesamtquecksilbers extrahieren. Der größte Teil von Hgextr ist relativ fest an die organische<br />

Substanz gebunden (K = 10 −21 ). Die naturnahen Extraktionsversuche ergaben, daß in Essigsäure maximal<br />

0.4 %, in EDTA ca. 20 % von Hgorg (bei linearer Korrelation zu Hgorg) gelöst werden.<br />

Arsen ist mit ca. 59 %, Antimon mit ca. 45 % in stärkerem Maße extrahierbar als Quecksilber, es besteht<br />

ein linearer Zusammenhang zu den jeweiligen Gesamtgehalten. Der größte Teil ist an Fe-Oxid-Hydroxide<br />

gebunden, außerdem treten Arsenate auf.<br />

Die gefundenen Quecksilbergehalte liegen bei den untersuchten Blattgemüsen (Mangold, Lauch), bei Petersilie<br />

und Weizen z. T. deutlich über den vom BGA festgestzten Richtwerten. Bei den beprobten Wurzel-,<br />

Sproß- und Fruchtgemüsen, Beerenobst und Kartoffeln und anderen Getreidearten wurden keine überhöhten<br />

Konzentrationen in den verzehrbaren Pflanzenteilen beobachtet. In Pflanzenversuchen konnte festgestellt<br />

werden, daß die Quecksilberkonzentration in Pflanzen von dem mit EDTA-extrahierbarem bzw. dem organisch<br />

gebundenen Quecksilber abhängig ist. Aus dem Verhältnis HgP flanze/Hgorg wurden Transferfaktoren<br />

bestimmt. Die so berechneten Transferfaktoren liegen mit wenigen Ausnahmen zwischen 0.001 und 0.006,<br />

höhere Werte mit einem Maximum zwischen 0.012 und 0.014 wurden <strong>für</strong> Weizen, Lauch, Petersilie und<br />

Erdbeeren gefunden.<br />

Die vom BGA festgesetzten Richtwerte <strong>für</strong> Arsen werden in den untersuchten Blattgemüsen (Mangold,<br />

Lauch), der Petersilie, Kohlrabi, Zucchini und Himbeere überschritten. Für den größten Teil der untersuchten<br />

Pflanzen liegen die Transferfaktoren unter 0.001, <strong>für</strong> einige Pflanzenarten (Erdbeerem Zucchini,<br />

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