Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...

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Transport-/ bzw. Grundwasserströmungsmodellen gekoppelt werden können. Durch räumliche Analyse und Modellierung können damit z.B. Planungsgrundlagen geschaffen werden, welche die Entscheidungsfindung für Sanierung- oder Verbesserungsmaßnahmen unterstützen, oder Alternativszenarien mit unterschiedlichen Maßnahmen unter vorgegebenen Rahmenbedingungen berechnet werden. 9.4.4 Sorption, Migration und Transportverhalten von Sprengstoffen (2,4,6-Trinitrotoluol und 1,3 - Dinitrobenzol) in der ungesättigten Zone - Experimentelle Studien und Modelle Bearbeiter: Dipl.-Geol. Thomas Track Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. D. Schenk Für die vertikale Verlagerung in der ungesättigten Bodenzone ist neben dem Wassergehalt das Sorptionsverhalten der Schadstoffe an unterschiedlichen Bodenkonstituenten von Bedeutung, da es in bestimmten Fällen als Kd-Wert in den Retardierungsfaktor der Transportgleichung eingeht. Das Adsorptionsverhalten umweltrelevanter Stoffe an Böden und ihrer Komponenten, d.h. Sande, Tone, Huminstoffe etc., läßt sich durch Adsorptionsisothermen illustrieren. Diese Adsorptionsisotherme beschreiben eine Beziehung zwischen der adsorbierten Masse (Adsorbent) der Chemikalien pro Masseneinheit des Adsorbens und der Masse des Stoffes in der Lösung nach der Gleichgewichtseinstellung. Für die Untersuchungen zum Adsorptionsverhalten von Sprengstoffen wurden zehn verschiedene Modellstoffe, wie sie als häufige Bodenbestandteile auftreten (Sande und Tone z.T. mit Anteilen organischer Substanz) ausgewählt sowie über verschiedene Untersuchungsverfahren charakterisiert. Zur Quantifizierung des spontanen Adsorptionsvermögens beider Sprengstoffe wurden mit den oben charakterisierten Adsorbentien Schüttelversuche durchgeführt. Für die verschiedenen Versuchsanordnungen wurden die Parameter der Langmuir- und Freundlich- Adsorptionsisothermen ermittelt. In Versuche an Sandsäulen gehen die Ergebnisse der Batchversuche als Grundlage für das Transportverhalten in der ungesättigte Bodenzone ein. Für die Tone wird das Mobilitätsverhalten in Diffussionsversuchen weiter untersucht. Anhand von Lösungsversuchen werden durch das Aufbringen verschiedener Modellniederschlagswässer die Lösungskinetik von TNT und DNB sowie ihre Eintragsmenge in die ungesättigte Bodenzone untersucht. Die Ergebnisse der Säulen- und Diffusionsversuchen werden in einer Computersimulation mit dem Programm COTAM modelliert. Als Eintragsgrößen für die ungesättigte Bodenzone dienen dabei die Ergebnisse der Untersuchungen zum Freisetzungsverhalten. Die Modellierungsergebnisse sollen an Felduntersuchungen verifiziert werden. 9.4.5 Bestimmung und chemische Modellierung der Sorptions-Mechanismen von TNT und DNB unter definierten Randbedingungen an unterschiedlichen Bodenmaterialien Bearbeiter: Dipl.-Geol. Domenik Wolff-Boenisch Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. D. Schenk Dieses Forschungsvorhaben dient dazu, den Kontaminationspfad der Sprengstoffe TNT und DNB von ihrem Eintrag in den Oberboden bis hin zur gesättigten Zone zu erfassen, d.h. Mobilitäten und Sorptionsmechanismen zu ermitteln, um Aussagen über ihr Gefährdungspotential als toxische Substanzen für das Grundwasser bzw. den Boden treffen zu können. TNT als ubiquitärer Sprengstoff in den Weltkriegen spielt eine eminente Rolle bei der Evaluierung von Rüstungsaltlasten aus dieser Zeit, während DNB zeitweise als TNT-Ersatz verwendet wurde; zudem entsteht es als Beiprodukt bei der TNT-Fabrikation. Versuchsdurchführung: Zehn ausgewählte und mineralogisch bestimmte Sande und Tone werden mit definierten wäßrigen Lösungen von TNT und DNB versetzt, geschüttelt, wieder separiert und die Konzentration des Sprengstoffes in der wäßrigen Phase mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie gemessen, um ihr Sorptionsvermögen zu determinieren. Daraus resultieren sog. Sorptionsisotherme, anhand derer 84

man Affinitäten der Sprengstoffe für bestimmte Bodenkonstituenten erkennen kann, deren physikochemischen Ursachen in weitergehenden Versuchen, die sich mit der Art und Ausprägung der Bindung zwischen Ton/Sand und chemischer Substanz beschäftigen, genauer untersucht werden. Diese Wechselwirkungen können vielfältig sein und hängen ab a) von den Mineraleigenschaften des Adsorbens, z. B. Kationenaustauschkapazität, Quellfähigkeit, Oberflächendichte, b) von den Eigenschaften der ökorelevanten Substanz, z. B. Löslichkeit, Molekülmasse, -ladung, einzelnes Elektronenpaar, Polarität und c) von umgebenden Faktoren wie pH, Temperatur und Ionenstärke der Lösung. Als analytische Instrumente dienen hierzu Röntgendiffraktometer, Infrarotspektroskope und Magnetkernresonanzspektroskope. Die Verifikation der gewonnenen Daten und Prognosen über die Mobilität beider Chemikalien findet in Lysimeter (=Säulen) Versuchen statt. 9.4.6 Publikationen im Zusammenhang mit Projekten im Graduiertenkolleg ENZMANN, F., HOFMANN, T., SCHENK., D. (2000): A new microskopic approach to determine transport parameters and surfaces in porous media. Groundwater 2000: International Conference on Groundwater Research, June 6-8, Copenhagen, Denmark. ENZMANN, F., HOFMANN, T., SCHENK., D. (2000): A new microscopic approach to determine transport parameters and surfaces in porous media. In: Rosbjerg et al. (Hrsg), Groundwater Research, S. 83-84, Balkema, Rotterdam. KNOKE, H., ENZMANN, F., THOMAS, L., HORSTMANN, B. PEKDEGER, A., SCHENK, D. (1997): XPS-FROCKI - Bedienungsanleitung und Referenzhandbuch.- 250 S., DGMK-Ber. 436-2; Hamburg. MAIER-HARTH, U. und SCHMITT, H. (1999): Hydrogeologische Beschreibung Blatt Alzey (6214).- in Erläuterungen zur geologischen Karte Blatt Alzey 6214, Geologisches Landesamt Rheinland Pfalz, Mainz. PIRRUNG M., ENZMANN F., SCHMITT, H. (1995): Geologie in der Um-gebung der oberoligozänen Fossillagerstätte-Enspel (NW-Wester-wald) - erste Ergebnisse.- 1995, Cour. Forsch. Inst. Senkenberg, Frankfurt a. M.. SCHMITT, H. und SCHENK, D. (1997): Zur Problematik der anthropogen induzierten geogenen Schwermetallbelastung in Grundwässern.- Mainzer naturwiss. Archiv, 35, 23-25; Mainz. SCHMITT, H., BOTT, W. und SCHENK, D. (1999): Mobilisation von Schwermetallen aus Fahlerzen im Bereich Rheinhessisches Hügelland als Folge anthropogen bedingten Nitrateintrages?.- in: F. Rosenberg und H.-G. Röhling (Hg): Arsen in der Geospäre, Schriftenreihe der DDG, Heft 6: 117-122; Hannover. SCHMITT, H. und SCHENK, D. (1999): Mobilisation von Schwermetallen aus Fahlerzen im Bereich Rheinhessisches Hügelland als Folge anthropogen bedingten Nitrateintrages?.- in: Joachim W. Härtling, Monika Huch und Jörg Matschullat (Hrsg): Umwelt 2000 - Geowissenschaften für die Gesellschaft: 22-25. September 1999 in Halle (Saale); Kurzfassungen der Vorträge und Poster [Gesellschaft für Umweltgeowissenschaften], Schriftenreihe der DDG, Heft 9, 121-122; Hannover. SIMON. S., HOFMANN, T., PREUSS, J., SCHENK, D. (2000): Analysis of groundwater contamination by former ammunition plants: large scale risk assessment with GIS. In: Rosbjerg et al. (Hrsg), Groundwater Research, S. 511-512 , Balkema, Rotterdam. SIMON, S., HOFMANN, T., SCHENK, D, PREUSS, J. (2000): Groundwater risk assessment of former ammunition plants. ConSoil 2000: 7th International FZK/TNO Conference on Contaminated Soil, September 18-22, Leipzig. (in prep.) SIMON, S., HOFMANN, T., SCHENK, D, PREUSS, J. (2000): Groundwater risk assessment of former ammunition plants. HydroGeoEvent 2000, Heidelberg. (in prep.) SIMON, S, HOFMANN, T., SCHENK, D, PREUSS, J. (2000): Analysis of groundwater contamination 85

Transport-/ bzw. Grundwasserströmungsmodellen gekoppelt werden können. Durch räumliche Analyse und<br />

Modellierung können damit z.B. Planungsgrundlagen geschaffen werden, welche die Entscheidungsfindung<br />

<strong>für</strong> Sanierung- oder Verbesserungsmaßnahmen unterstützen, oder Alternativszenarien mit unterschiedlichen<br />

Maßnahmen unter vorgegebenen Rahmenbedingungen berechnet werden.<br />

9.4.4 Sorption, Migration und Transportverhalten von Sprengstoffen (2,4,6-Trinitrotoluol und<br />

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Bearbeiter: Dipl.-Geol. Thomas Track<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. D. Schenk<br />

Für die vertikale Verlagerung in der ungesättigten Bodenzone ist neben dem Wassergehalt das Sorptionsverhalten<br />

der Schadstoffe an unterschiedlichen Bodenkonstituenten von Bedeutung, da es in bestimmten<br />

Fällen als Kd-Wert in den Retardierungsfaktor der Transportgleichung eingeht.<br />

Das Adsorptionsverhalten umweltrelevanter Stoffe an Böden und ihrer Komponenten, d.h. Sande, Tone,<br />

Huminstoffe etc., läßt sich durch Adsorptionsisothermen illustrieren. Diese Adsorptionsisotherme beschreiben<br />

eine Beziehung zwischen der adsorbierten Masse (Adsorbent) der Chemikalien pro Masseneinheit<br />

<strong>des</strong> Adsorbens und der Masse <strong>des</strong> Stoffes in der Lösung nach der Gleichgewichtseinstellung. Für<br />

die Untersuchungen zum Adsorptionsverhalten von Sprengstoffen wurden zehn verschiedene Modellstoffe,<br />

wie sie als häufige Bodenbestandteile auftreten (Sande und Tone z.T. mit Anteilen organischer Substanz)<br />

ausgewählt sowie über verschiedene Untersuchungsverfahren charakterisiert. Zur Quantifizierung <strong>des</strong><br />

spontanen Adsorptionsvermögens beider Sprengstoffe wurden mit den oben charakterisierten Adsorbentien<br />

Schüttelversuche durchgeführt.<br />

Für die verschiedenen Versuchsanordnungen wurden die Parameter der Langmuir- und Freundlich-<br />

Adsorptionsisothermen ermittelt. In Versuche an Sandsäulen gehen die Ergebnisse der Batchversuche<br />

als Grundlage <strong>für</strong> das Transportverhalten in der ungesättigte Bodenzone ein. Für die Tone wird das Mobilitätsverhalten<br />

in Diffussionsversuchen weiter untersucht. Anhand von Lösungsversuchen werden durch<br />

das Aufbringen verschiedener Modellniederschlagswässer die Lösungskinetik von TNT und DNB sowie ihre<br />

Eintragsmenge in die ungesättigte Bodenzone untersucht. Die Ergebnisse der Säulen- und Diffusionsversuchen<br />

werden in einer Computersimulation mit dem Programm COTAM modelliert. Als Eintragsgrößen <strong>für</strong><br />

die ungesättigte Bodenzone dienen dabei die Ergebnisse der Untersuchungen zum Freisetzungsverhalten.<br />

Die Modellierungsergebnisse sollen an Felduntersuchungen verifiziert werden.<br />

9.4.5 Bestimmung und chemische Modellierung der Sorptions-Mechanismen von TNT und DNB<br />

unter definierten Randbedingungen an unterschiedlichen Bodenmaterialien<br />

Bearbeiter: Dipl.-Geol. Domenik Wolff-Boenisch<br />

Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. D. Schenk<br />

Dieses Forschungsvorhaben dient dazu, den Kontaminationspfad der Sprengstoffe TNT und DNB von<br />

ihrem Eintrag in den Oberboden bis hin zur gesättigten Zone zu erfassen, d.h. Mobilitäten und Sorptionsmechanismen<br />

zu ermitteln, um Aussagen über ihr Gefährdungspotential als toxische Substanzen <strong>für</strong> das<br />

Grundwasser bzw. den Boden treffen zu können. TNT als ubiquitärer Sprengstoff in den Weltkriegen spielt<br />

eine eminente Rolle bei der Evaluierung von Rüstungsaltlasten aus dieser Zeit, während DNB zeitweise als<br />

TNT-Ersatz verwendet wurde; zudem entsteht es als Beiprodukt bei der TNT-Fabrikation.<br />

Versuchsdurchführung: Zehn ausgewählte und mineralogisch bestimmte Sande und Tone werden mit definierten<br />

wäßrigen Lösungen von TNT und DNB versetzt, geschüttelt, wieder separiert und die Konzentration<br />

<strong>des</strong> Sprengstoffes in der wäßrigen Phase mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie gemessen,<br />

um ihr Sorptionsvermögen zu determinieren. Daraus resultieren sog. Sorptionsisotherme, anhand derer<br />

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