Abschlussbericht des Graduiertenkollegs (pdf) - Zentrum für ...
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9.4 Angewandte Geologie, Hydrogeologie<br />
Univ.-Prof. Dr. D. Schenk, Univ.-Prof. Dr. R. Oberhänsli und Mitarbeiter (Institut <strong>für</strong> Geowissenschaften)<br />
9.4.1 Modellierung von Porenraumgeometrien und Transport in korngestützten porösen Medien<br />
Bearbeiter: Dipl.-Geol. Frieder Enzmann<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. D. Schenk<br />
Poröse Medien spielen in der Hydrosphäre eine wesentliche Rolle bei der Strömung und beim Transport<br />
von Stoffen. In diesem Raum finden komplexe Prozesse statt: Advektion, Konvektion, Diffusion, hydromechanische<br />
Dispersion, Sorption, Komplexierung, Ionenaustausch und Abbau. Die strömungsmechanischenund<br />
die Transportverhältnisse in porösen Medien werden direkt durch die Geometrie <strong>des</strong> Porenraumes<br />
selbst und durch die Eigenschaften der transportierten (oder strömenden) Medien bestimmt. In der Praxis<br />
wird eine Vielzahl von empirischen Modellen verwendet, die die Eigenschaften <strong>des</strong> porösen Mediums in<br />
repräsentativen Elementarvolumen wiedergeben. Die Ermittlung der in empirischen Modellen verwendeten<br />
Materialparameter (z.B. Porosität, Permeabilität, Dispersivität) erfolgt i.d.R. über Labor- oder Feldbestimmungsmethoden.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Computermodell PoreFlow entwickelt, welches die hydraulischen Eigenschaften<br />
eines korngestützten porösen Mediums aus der mikroskopischen Modellierung <strong>des</strong> Fluidflusses<br />
und Transportes ableitet. Das poröse Modellmedium wird durch ein dreidimensionales Kugelpackungsmodell,<br />
zusammengesetzt aus einer beliebigen Kornverteilung, dargestellt. Im Modellporenraum wird die<br />
Strömung eines Fluids basierend auf einer stationären Lösung der Navier-Stokes-Gleichung simuliert. Nach<br />
der Strömungssimulation kann eine Stofftransportmodellierung auf Basis einer instationären Lösung der<br />
advektiv-diffusiven Transportgleichung in einem nunmehr bestehenden Porenströmungsfeld erfolgen. Die<br />
Ableitung der Transportparameter erfolgt direkt aus den resultierenden Daten der Strömungs- und Transportsimulation<br />
(Vektoren der Bahngeschwindigkeiten, Bahnwege von Tracerpartikeln aus Monte-Carlo-<br />
Simulationen). Die Ergebnisse der Modellsimulationen an verschiedenen Modellmedien werden mit den<br />
Ergebnissen von Säulenversuchen (Durchströmungs- und Tracerversuche) verglichen. Bei den Modellsimulationen<br />
zeigt sich bei Variation der Kugelverteilungen eine deutliche Abhängigkeit der effektiven Transportparameter<br />
von den entstehenden Porenraumgeometrien (Erniedrigung der Durchlässigkeit und Erhöhung der<br />
Dispersivität bei Erhöhung <strong>des</strong> Ungleichförmigkeitsgra<strong>des</strong> einer Kugelverteilung). Die gleichen qualitativen<br />
Zusammenhänge sind bei den Experimentbefunden zu beobachten. Quantitativ sind die Modellsimulationen<br />
mit den Ergebnissen der Säulenversuche nicht direkt zu vergleichen, da im Modell nur wesentlich<br />
kleinere Systeme simuliert werden können.<br />
Ergebnisse: Die Modellierung/Generierung <strong>des</strong> Porenraumes und die Simulation von Strömung und Transport<br />
in diesem Raum ist möglich und führt zur Ableitung der effektiven Transportparameter. Allerdings<br />
sind die Ergebnisse dieser Modellsimulationen nur bedingt, aufgrund der unterschiedlichen Systemgrößen,<br />
mit Standardsäulenversuchen vergleichbar.<br />
9.4.2 Mobilisation von Schwermetallen aus Fahlerzen in Grundwässern im Bereich Rheinhessisches<br />
Hügelland als Folge anthropogen bedingten Nitrateintrages<br />
Bearbeiter: Dipl.-Geol. Harald Schmitt<br />
Hauptbetreuer: Univ.-Prof. Dr. D. Schenk<br />
Die chemischen Analysen der gelösten Inhaltsstoffe der Mischwässer im Raum Alzey aus den Brunnen und<br />
Quellen, sowie den Bachquellen im Untersuchungsgebiet zeigten, daß es sich bei den Wässern zur Hauptsache<br />
um hydrogenkarbonat- sulfat- chloridhaltige Erdalkali-Wässer handelt. Daneben liefern die Tiefbrunnen<br />
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